DE2852055C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J71/00—Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton is condensed with a heterocyclic ring
- C07J71/0036—Nitrogen-containing hetero ring
- C07J71/0042—Nitrogen only
- C07J71/0052—Nitrogen only at position 16(17)
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P29/00—Non-central analgesic, antipyretic or antiinflammatory agents, e.g. antirheumatic agents; Non-steroidal antiinflammatory drugs [NSAID]
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Klasse
entzündungshemmender Steroide und auf ihre Herstellung.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung neuer Steroidderivate
der Pregnan-Reihe mit wertvollen, pharmakologischen
Eigenschaften, insbesondere entzündungshemmender und antirheumatoider
arthritischer Wirksamkeit bei praktischer Abwesenheit
von Nebenwirkungen, wie Natriumzurückhaltung, Adrenalinhibierung,
thymolytischer Aktivität usw., die bei bestimmten
bekannten, physiologisch aktiven Steroiden vorhanden sind. Die
erfindungsgemäßen neuen Verbindungen können örtlich, intraartikulär
und systemisch verabreicht werden.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird durch die obigen
Ansprüche definiert.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. pharmazeutischen Präparate
eignen sich für die örtliche, intraartikuläre und systemische
Behandlung vieler verschiedener entzündlicher Störungen,
rheumatoider Arthritis, allergischer Erkrankungen usw.
16α,17α-Pyrazolino-pregnan-Derivate, die durch die Gruppe
in der 16,17-Stellung des Steroidgrundgerüsts gekennzeichnet sind,
sind in der Literatur eingehend beschrieben, obgleich diese
Derivate auf Steroide der Δ⁵-Pregnen- oder Δ⁴-Pregnen-Reihe
beschränkt sind, z. B. Derivate von Pregnenolon, Progesteron, Hydrocortison
usw. (vgl. z. B. US-PS 33 59 287, 33 50 394 und
30 86 029 und GB-PS 9 23 623 und 9 23 624).
Auch Beispiele für Δ 1,4-Pregnadien-derivate mit einer 16α,17α-Pyrazolinogruppe
sind aus der Literatur bekannt (vgl.
J. Org. Chem., 29, 3486-95, 1964 und US-PS 39 94 935. In allen
oben genannten Literaturstellen wurden die 16α,17α-Pyrazolino-
derivate jedoch nur als Zwischenprodukte beschrieben. In der
Literatur gibt es keine direkten oder indirekten Hinweise darauf,
daß die 16α,17α-Pyrazolino-derivate eine pharmakologische und
therapeutische Aktivität besitzen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I können über
1,4,16-Pregnatrien-derivate der allgemeinen Formel III hergestellt
werden:
in welcher Ac für eine Acetylgruppe steht und A, X, Y und Z die
obige Bedeutung haben. Das 1,4,16-Pregnatrien-Derivat wird dabei
nach bekannten Verfahren, z. B. unter Verwendung eines Δ¹⁶-Pregnensubstrats,
mit Diazomethan umgesetzt (vgl. z. B. die GB-PS
9 01 092), was zu Verbindungen der allgemeinen Formel II führt
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können aus den Verbindungen der
allgemeinen Formel II durch Reaktion der letzteren mit einer wäßrigen konzentrierten, starken Mineralsäure, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure
oder Perchlorsäure hergestellt werden, indem man
in der Kälte und für kurze Zeit umsetzt.
Diese Umwandlung ist völlig überraschend, da aus der Literatur
bekannt ist (vgl. US-PS 30 86 029, Spalte 2 und 8, Zeile 39
bis 48), daß die Reaktion des 16(17)-Diazomethan-Adduktes mit
einer starken Säure ein 16α,17α-Methylenpregnan-Derivat liefert.
Die Struktur der Verbindungen der allgemeinen Formel I, das einfache
und glatte Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre unerwartet
zweckmäßige pharmakologische Aktivität, sind die drei
Hauptgesichtspunkte, die die vorliegende
Erfindung ausmachen. Bezüglich der Struktur gibt es nur ein
Beispiel in der Literatur (vgl. die US-PS 33 59 287, Spalte 1),
in welcher dem sog. "Diazomethan-Addukt II" eine "isomere"
Struktur
anstelle der wahrscheinlicheren
zugeschrieben wird. In derselben US-PS 33 59 287 (Spalte 3,
Zeile 4 bis 10) findet sich jedoch der folgende Hinweis, der die
festen Aussagen über die für die Verbindung II in Spalte 1
berichtete Struktur schwächt: "Der Einfachheit der strukturellen
Darstellung halber wird die Doppelbindung im Addukt-Teil des
Moleküls so dargestellt, als ob sie zwischen einem Kohlenstoff-
und einem Stickstoffatom läge. Die Doppelbindung kann jedoch
auch anderswo im Ring stehen, und selbstverständlich soll II
für das Reaktionsprodukt eines Pregnadienolons (I) und Diazomethan
stehen." Dies macht die tatsächliche Struktur
unbestimmt und vage.
Die Strukturen der Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II
wurden nun eindeutig mittels genauer Untersuchung
durch Massenspektrographie, IR Spektrographie und NMR bestimmt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind weiterhin durch
physikochemische Parameter gekennzeichnet, die von denen der
Verbindungen der allgemeinen Formel II, insbesondere der spezifischen Rotationskraft
und der E-Werte bei UV-Spektrophotometrie, sehr
verschieden sind. Tatsächlich sind die Werte der Rotationskraft
6mal so hoch und die E-Werte sind 10% höher als die entsprechenden
Werte der Verbindungen der allgemeinen Formel II.
Die Struktur der Verbindungen der allgemeinen Formel I wurde insbesondere bestätigt
mittels:
Massenspektrographie, die ein mit dem Molekulargewicht der Verbindungen der allgemeinen Formel II identisches Molekulargewicht ergab;
IR Spektrophotometrie, die das Verschwinden der für die Doppelbindung -N=N- charakteristischen Spitze bei 1540 cm-1 zeigte;
NMR- Spektrum, das ein Singlet bei δ=7,90 ppm aufgrund der Doppelbindung -CH=N- zeigte.
Massenspektrographie, die ein mit dem Molekulargewicht der Verbindungen der allgemeinen Formel II identisches Molekulargewicht ergab;
IR Spektrophotometrie, die das Verschwinden der für die Doppelbindung -N=N- charakteristischen Spitze bei 1540 cm-1 zeigte;
NMR- Spektrum, das ein Singlet bei δ=7,90 ppm aufgrund der Doppelbindung -CH=N- zeigte.
Weiter wurde gefunden, daß die Umwandlung der Verbindungen der allgemeinen Formel II in
Verbindungen der allgemeinen Formel I irreversibel ist, wobei das thermodynamische
Gleichgewicht vollständig zu Verbindungen der allgemeinen Formel I hin verschoben wird,
die die Form mit dem geringsten Maß an freier Energie darstellt.
In einem Versuch, die Verbindungen der allgemeinen Formel II von Verbindung I durch die
chemische Bezeichnung zu unterscheiden, wurden erstere als
"16α,17α-Pyrazolino-1,4-pregnadien-Derivate" und letztere als
"16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-Derivate" bezeichnet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in welchen R für einen
anderen Säurerest als Acetyl steht und aus der Gruppe von organischen
Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen, von
m-Sulfobenzoesäure und Phosphorsäure ausgewählt ist, können
aus Verbindungen der allgemeinen Formel I als Ausgangsmaterial hergestellt werden,
in welcher R für den Acetylrest steht, und zwar nach einem im
folgenden dargestellten Analogieverfahren. Dieses besteht im
wesentlichen aus einer geeigneten alkalischen Hydrolyse der
Verbindungen der allgemeinen Formel I, in welcher R für den Acetylrest steht, unter Bildung
des entsprechenden 21-Alkohols und der anschließenden,
entsprechenden Acylierung des 21-Alkohols zum gewünschten
21-Ester. Einzelheiten sind in den Beispielen 4 bis 13 aufgeführt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
Zu einer zwei-Phasen-Lösung aus 53 cm³ wäßrigem 40%igem Kaliumhydroxid
und 240 cm³ Ethylether wurden 17,7 g Nitrosomethylharnstoff
langsam unter Rühren und Kühlen in einem Eisbad zugefügt.
Zur erhaltenen Etherlösung des Diazomethans wurden 3 g
9α-Fluor-1,4,16-pregnatrien-11β,21-diol-3,20-dion-21-acetat
(allgemeine Formel III; X=F, Y=OH, Z=H, A=H), in 50 cm³ Methylenchlorid
gelöst, unter Rühren zugefügt, wobei die Temperatur auf 10 bis
15°C gehalten wurde. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde auf
dieser Temperatur gehalten, und das überschüssige Diazomethan
wurde bei 0°C mit Essigsäure zersetzt. Die Lösung wurde mit
Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und unter Vakuum zur Trockne konzentriert. Der Rückstand
wurde mit 20 cm³ Isopropylether verrieben, filtriert und
zu 2,8 g der gewünschten Verbindung A getrocknet: F. 195°C.
UV-Spektrum: λ max. = 230 mµ; E = 367,7
[α] D = +63° (c=1%, Dioxan)
IR-Spektrum (Nujol): 3315, 1760, 1730, 1660, 1615, 1605, 1540 cm-1.
[α] D = +63° (c=1%, Dioxan)
IR-Spektrum (Nujol): 3315, 1760, 1730, 1660, 1615, 1605, 1540 cm-1.
Zu 15 cm³ 36%iger wäßriger, auf 0°C abgekühlter Salzsäure
wurden 2,8 g der in Beispiel Ia erhaltenen Verbindung A unter
Rühren zugefügt. Die Reaktionsmischung wurde weitere 15 Minuten
bei 0°C gerührt, dann in 150 cm³ Wasser und zerstoßenes Eis
gegossen, der gebildete Niederschlag wurde abfiltriert, mit
Wasser gewaschen und getrocknet und lieferte 2,5 g rohe Verbindung
1. NachKristallisation aus Chloroform-Methanol erhielt
man 2 g reine Verbindung 1 mit den folgenden Eigenschaften:
F. 225°C; [α] D = +311 (c = 1%, Dioxan);
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 414
IR-Spektrum (Nujol): 3530, 3300, 1735, 1705, 1665, 1620, 1605 cm-1.
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 414
IR-Spektrum (Nujol): 3530, 3300, 1735, 1705, 1665, 1620, 1605 cm-1.
Ausgehend von 6α,9α-Difluor-1,4,16-pregnatrien-11β,21-diol-
3,20-dion-21-acetat (allgemeine Formel III; X=F, Y=OH, Z=αF, A=H)
erhielt man nach dem Verfahren von Beispiel 1 die obige Verbindung
B mit den folgenden Eigenschaften:
F. 198°C; [α] D = +56,6° (c = 1%, Dioxan);
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 376,16
IR-Spektrum (Nujol): 3500, 1740, 1725, 1665, 1630, 1605, 1550 cm-1.
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 376,16
IR-Spektrum (Nujol): 3500, 1740, 1725, 1665, 1630, 1605, 1550 cm-1.
Ausgehend von 16α,17α-Pyrazolino-1,4-pregnadien-6α,9α-difluor-
11b,21-diol-3,20-dion-21-acetat (hergestellt gemäß Beispiel 2a)
erhielt man nach dem Verfahren von Beispiel 1b die oben genannte
Verbindung mit den folgenden Eigenschaften:
F. 224,5°C; [a] D = 309,5°C (c = 1%, Dioxan);
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 416
IR-Spektrum (Nujol): 3580, 3280, 1735, 1725, 1670, 1620, 1605 cm-1.
UV-Spektrum: λ max. = 238 mµ; E = 416
IR-Spektrum (Nujol): 3580, 3280, 1735, 1725, 1670, 1620, 1605 cm-1.
Ausgehend von 1,4,16-Pregnatrien-11β,21-diol-3,20-dion-21-
acetat (allgemeine Formel III; A=X=Z=H; R=-COCH₃) erhielt man nach dem
Verfahren von Beispiel 1a die oben genannte Verbindung mit den
folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3400, 1740, 1725, 1655, 1620, 1600,
1550 cm-1.
Ausgehend von der in Beispiel 3a hergestellten Verbindung C erhielt
man nach dem Verfahren von Beispiel 1b die oben genannte
Verbindung 3.
Zu einer Suspension aus 10 g 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9α-fluor-11β,21-diol-3,20-dion-21-acetat
(hergestellt
gemäß Beispiel 1b) in 200 cm³ Methanol, die auf 0°±2°C gehalten
wurde, wurde unter ständiger Stickstoffzufuhr und mit Rühren
eine Lösung aus 2 g Natriumbicarbonat in 20 cm³ Wasser zugefügt.
Nach weiterem, 45minütigem Rühren wurde die Reaktionsmischung
mit Essigsäure neutralisiert, dann wurde das Methanol
unter Vakuum abdestilliert, die erhaltene Suspension wurde auf
0°C abgekühlt und filtriert und das Rohprodukt mit Wasser gewaschen
und unter Vakuum getrocknet. So erhielt man 7,1 g
16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9α-fluor-11β,21-diol-
3,20-dion.
Ausgehend von 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6α,9α-difluor-11β,21-diol-3,20-dion-21-acetat
-(hergestellt gemäß Beispiel
2b) erhielt man nach dem Verfahren von Beispiel 4 die oben
genannte Verbindung 5.
Zu einer Lösung aus 2 g 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-
9α-fluor-11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 4)
in 30 cm³ wasserfreiem Pyridin wurde bei Zimmertemperatur eine
Mischung aus 1 cm³ Propionsäureanhydrid und 10 cm³ wasserfreiem
Tetrahydrofuran innerhalb von 30 Minuten unter Rühren eingetropft.
Die Reaktionsmischung wurde weitere 3 Stunden stehen
gelassen und dann in einen Scheidetrichter gegossen, der 300
cm³ dest. Eiswasser und 10 cm³ konz. Schwefelsäure enthielt.
Die Mischung wurde 3mal mit jeweils 50 cm³ Methylisobutylketon
gründlich geschüttelt.
Die kombinierte organische Schicht wurde mit einer gesättigten
wäßrigen Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser geschüttelt
und dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet; sie
wurde unter Vakuum auf ein Volumen von etwa 10 cm³ konzentriert,
und der Rückstand wurde in 50 cm³ Isopropylether aufgenommen
und 3 Stunden bei 0°C stehen gelassen. Der so gebildete Niederschlag
wurde abfiltriert und mit Isopropylether gewaschen und
das Rohprodukt aus Aceton-Hexan umkristallisiert. So erhielt
man 1,5 g der oben genannten Verbindung mit den folgenden
Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3570, 3350, 3290, 1740, 1725,
1670, 1620, 1605 cm-1.
Zu einer Suspension aus 2 g 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9α-fluor-11β,21-diol-3,20-dion
(hergestellt gemäß Beispiel
4) in 20 cm³ wasserfreiem Pyridin wurde bei Zimmertemperatur
eine Mischng aus 1,2 cm³ Buttersäureanhydrid und 12 cm³
wasserfreiem Tetrahydrofuran innerhalb von 20 Minuten unter
Rühren eingetropft. Die Reaktionsmischung wurde weitere 4 Stunden
bei Zimmertemperatur stehen gelassen und dann in einen
Kolben gegossen, der 200 cm³ destilliertes Eiswasser und 7 cm³
konz. Schwefelsäure enthielt. Der so gebildete Feststoff wurde
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und unter Vakuum auf ein
konstantes Gewicht getrocknet. Das Rohprodukt (2,1 g) wurde
in 20 cm³ Aceton gelöst und mit 50 mg Tierkohle
entfärbt. Nach dem Filtrieren wurde die Lösung konzentriert,
dann wurden 45 cm³ Hexan zugefügt und die Mischung bei 0°C
über Nacht stehen gelassen. Das kristalline Produkt wurde abfiltriert
und getrocknet und lieferte 1,3 g der obenn genannten
Verbindung mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3370, 3295, 1740 (s), 1725,
1670, 1620, 1605 cm-1.
In einen Kolben wurden 20 cm³ wasserfreies Pyridin, 2 g
16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9α-fluor-11β,21-diol-
3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 4) und 4 cm³ Valeriansäureanhydrid
gegossen. Die Reaktionsmischung wurde 3
Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen und dann in einen
Scheidetrichter gegossen, der 200 cm³ destilliertes Eiswasser
und 7 cm³ konz. Schwefelsäure enthielt. Die Mischung wurde 4mal
mit jeweils 50 cm³ Methylenchlorid gründlich geschüttelt. Die
kombinierte organische Schicht wurde mit einer gesättigten wäßrigen
Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser geschüttelt und
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Dann wurde die Lösung
unter Vakuum zu einem öligen Rückstand konzentriert und an
einer 150 g Florisil® enthaltenden Kolonne chromatographiert.
Dazu wurde die Kolonne mit einer 9 : 1 Mischung aus Methylenchlorid : Aceton
eluiert, die Eluate wurden unter Vakuum zur Trockne
konzentriert und der Rückstand aus Isopropylether/Methylenchlorid
umkristallisiert. So erhielt man 1,3 g der oben genannten
Verbindung mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum: 3600, 3315 (s), 3295, 1750, 1730, 1720,
1665, 1620, 1605 cm-1.
Zu einer Lösung aus 2 g 16α,17a-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-
9α-fluor-11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 4)
in 30 cm³ wasserfreiem, auf -10°C abgekühltem Pyridin wurde
eine Mischung aus 1,2 cm³ Benzoylchlorid und 12 cm³ Tetrahydrofuran
innerhalb von 30 Minuten unter Rühren eingetropft.
Die Reaktionsmischung wurde weitere 2 Stunden bei -5°C stehen
gelassen und dann in 300 cm³ Eis/Wasser und 12 cm³ konz.
Schwefelsäure gegossen. Der so gebildete Feststoff wurde abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und unter Vakuum auf ein konstantes
Gewicht getrocknet.
Das Rohprodukt wurde an einer 150 g Florisil® enthaltenden
Kolonne chromatographiert, die mit einer 96/4 Mischung aus
Methylenchlorid/Ethylether eluiert wurde. Die Eluate wurden unter
Vakuum zur Trockne konzentriert und der Rückstand aus Aceton/
Ethylether umkristallisiert. So erhielt man 1,15 g der oben
genannten Verbindung mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3560, 3330, 1730, 1710, 1620,
1615, 1605, 725 cm-1.
Ausgehend von 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6α,9α-difluor-
11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 5) erhielt
man nach dem Verfahren von Beispiel 7 die oben genannte Verbindung
mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3370, 3320, 1750, 1720, 1665,
1620 (s), 1610 cm-1.
Ausgehend von 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6a,9α-
difluor-11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 5)
erhielt man nach dem Verfahren von Beispiel 8 die oben genannte
Verbindung mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3335, 3300, 1750, 1720, 1665,
1620 (s), 1615 cm-1.
Ausgehend von 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6a,9α-difluor-
11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 5) erhielt man
unter Verwendung von Pivaloylchlorid als Acylierungsmittel nach
dem Verfahren der obigen Beispiele die oben genannte Verbindung
mit den folgenden Eigenschaften:
IR-Spektrum (Nujol): 3660, 3570, 3350 (s), 3295,
1740, 1725, 1670, 1640, 1605.
Ausgehend von 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9a-fluor-
11β,21-diol-3,20-dion (hergestellt gemäß Beispiel 4) erhielt man
unter Verwendung von Bernsteinsäureanhydrid als Acylierungsmittel
nach dem Verfahren der obigen Beispiele die oben genannte
Verbindung.
Die örtliche, entzündungshemmende Aktivität der erfindungsgemäßen
neuen Verbindungen wurde nach dem Wattegranulomtest
bestimmt; dieser Test erfolgte gemäß C.A. Winter und C. C.
Porter (J. Am. Pharm. Ass. Sci., Ed. 46, 515, 1957) unter Verwendung
erwachsener, weiblicher Albinoratten (Sprague-Dawley) mit
einem durchschnittlichen Körpergewicht von 150 g; es wurden
8 Tiere pro Gruppe verwendet.
Der Test bestand in der subkutanen Implantation von 2 sterilen
Wattebäuschen in den Dorsalbereich. Die verwendeten Bäusche
bestanden aus 5 mm Abschnitten von etwa 45 mg Gewicht, die
aus Dentalwatterollen geschnitten waren. Die in Ethylalkohol
gelöste Testverbindung wurde vor der Implantation auf den Bäuschen
absorbiert.
Als Vergleichsprodukte wurden Fluocinolonacetonid und Dexamethason-21-acetat
verwendet, wobei ihre Aktivität in üblicher Weise
für jeden der hier genannten Parameter als 1 angenommen wurde.
Die Vergleichgsprodukte und die neuen Testverbindungen wurden
in den folgenden Dosen pro Bausch absorbiert: 20, 2 und 0,2
mcg/Wattebausch. Zum Kontrolltest wurden die Bäusche in
reines Lösungsmittel (Ethylalkohol) getaucht und dann wie üblich
getrocknet.
Nach 7 Tagen wurden die Tiere geschlachtet. Die Bäusche wurden
entfernt, und es wurde das Exudatgewicht als Maß der Granulombildung
festgestellt. Das Ausmaß der Granulominhibierung zeigt
die entzündungshemmende Aktivität der getesteten Verbindungen.
Die folgende Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Untersuchung der entzündungshemmenden
Aktivität, der thymolytischen Aktivität und der LD₅₀
Werte.
Wie aus den obigen Daten klar ersichtlich, zeigen die neuen
Verbindungen nach örtlicher Verabreichung eine deutliche, entzündungshemmende
Aktivität, sie sind praktisch frei von thymolytischer
Aktivität und wesentlich weniger toxisch als die
Vergleichsverbindungen.
Einige der neu hergestellten Corticosteroide (Verbindungen 1
und 2) und ihre Ester mit einigen organischen Säuren
wurden bei Freiwilligen auf entzündungshemmende Aktivität
(Well's stripping Test) und auf vasokonstriktive Aktivität
(McKenzie und Stoughton's Test und paper-patch Test gemäß
Falconi und Rossi) im Vergleich mit einem bekannten, entzündungshemmenden
Corticosteroid (Fluocinolon-acetonid) getestet. Zwei
der neuen Verbindungen (Verbindung 8 und Verbindung 11)
zeigten eine deutliche vasokonstriktive Aktivität, die der
von Fluocinolon-acetonid äquivalent war. Insbesondere die
Verbindung 11 induzierte beim McKenzie- und Stoughton's
Test bei einer Verdünnung von 1 : 1000 bei 100% der Freiwilligen
eine Vasokonstriktion, bei einer Verdünnung von 1 : 10 000 und
1 : 100 000 bei 80% der Freiwilligen und bei einer Verdünnung von
1 : 1 000 000 bei 60% der Freiwilligen. Im Vergleich dazu induzierte
Fluocinolonacetonid eine Vasokonstriktion bei einer
Verdünnung von 1 : 1000 und 1 : 10 000 bei 100% der Freiwilligen,
bei einer Verdünnung von 1 : 100 000 bei 60% der Freiwilligen und
bei einer Verdünnung von 1 : 1 000 000 bei 40% der Freiwilligen.
Claims (7)
1. 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-Derivate der allgemeinen
Formel I:
in welcher
A für ein Wasserstoff-, Brom- oder Chloratom stehen kann,
X ein Wasserstoff-, Fluor- oder Chloratom bedeutet,
Y für eine β-Hydroxy- oder Ketogruppe oder ein Chloratom steht,
Z ein Wasserstoff-, ein α- oder β-Fluoratom oder eine α-Methylgruppe darstellt, und
R für Wasserstoff, einen Acylrest aus der Gruppe organischer Mono- oder Dicarbonsäuren mit 2 bis 8 C-Atomen, m- Sulfobenzoesäure oder Phosphorsäure steht.
A für ein Wasserstoff-, Brom- oder Chloratom stehen kann,
X ein Wasserstoff-, Fluor- oder Chloratom bedeutet,
Y für eine β-Hydroxy- oder Ketogruppe oder ein Chloratom steht,
Z ein Wasserstoff-, ein α- oder β-Fluoratom oder eine α-Methylgruppe darstellt, und
R für Wasserstoff, einen Acylrest aus der Gruppe organischer Mono- oder Dicarbonsäuren mit 2 bis 8 C-Atomen, m- Sulfobenzoesäure oder Phosphorsäure steht.
2. 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-9α-fluor-11β,21-diol-
3,20-dion-21-acetat.
3. 16α,17α-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6α,9α-difluor-11β,21-diol-3,20-dion-21-acetat.
4. 16α,17a-Isopyrazolino-1,4-pregnadien-6α,9α-difluor-11β,21-diol-3,20-dion-21-valerat.
5. Pharmazeutisches Präparat, enthaltend eine Verbindung
gemäß einem der vorangehenden Ansprüche in Mischung mit einem
geeigneten Träger, insbesondere zur örtlichen, intraartikulären
und systemischen Verabreichung.
6. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel II
in der X, Y, Z, A und R die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung
haben, mit einer wäßrigen, konzentrierten, starken Mineralsäure
in der Kälte und für kurze Zeit umsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Mineralsäure Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure
oder Perchlorsäure einsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5046477 | 1977-12-03 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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