DE2134377A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ab scheiden dunner Schichten mittels Kathodenzerstäubung auf Metallwerkstucken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ab scheiden dunner Schichten mittels Kathodenzerstäubung auf MetallwerkstuckenInfo
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Description
betreffend
Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden dünner Schichten mittele Kathodenzerstäubung auf Metallwerkstücken.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf eine Vorrichtung für die Beschichtung von großflächigen
Y/erkstüeken mittels Kathodenzerstäubung.
Seit einigen Jahren hat die Kathodenzerstäubung erheblich an Bedeutung gewonnen für die Abscheidung von dünnen
Schichten oder Filmen aus Metall oder Metalloxiden auf die Oberflächen eines Metallwerks tückefj. Allgemein wird dabei
zunächst ein Metallträger oder Metallwerkstück in einer
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verdünnten Edelgasatmosphäre einem Ionenbeschuß unterworfen,
um die Oberfläche des Werkstückes'zu entgasen und zu reinigen, indem die Oxidschichten, die Spuren von
Kohlenwasserstoffen, Fetten u.a.m. entfernt werden. Man
erhält so ein Werkstück, dessen Oberfläche soweit wie möglich dem Zustand des reinen Metalls angenähert ist.
Während dieses Arbeitsganges wird das Metall, das zerstäubt werden soll.durch einen beweglichen Schild vor den aus
dem Werkstück herausgeschlenderten Teilchen geschützt. Auf dem gereinigten Werkstück aus Metall wird dann in einem
zweiten Arbeitsgang das gewünschte Metall oder Metalloxid kathodisch durch Zerstäubung abgeschieden. Man erhält auf
diese Weise ausgezeichnet haftende Überzüge auf den verschiedenen verwendeten Werkstücken, die sich durch gute
Gleichmäßigkeit, Homogenität und Reinheit der abgeschiedenen Schicht auszeichnen.
Die bisher hierfür angewandten Verfahren und Vorrichtungen führen zv/ar zu recht guten Ergebnissen; ihre Durchführung
bzw. Anwendung ist jedoch mit Schwierigkeiten und mit Mängeln verbunden,die häufig in der Technologie selbst
begründet sind. So muß bei den bekannten Vorrichtungen während des größeren Teils der Zeit das Vakuum wieder aufgehoben
werden, was infolge des Luftzutritts für die Reinheit der abgeschiedenen Schichten nachteilig ist. Auch beschränken
sich die Anwendungsmöglichkeiten der bekannten Vorrichtungen auf die Behandlung von kleinen Flächen, so daß ihre Verwendung
häufig auf Spezialindustrien, beispielsweise auf die Halbleiterindustrie beschränkt bleibt.
In der französischen Patentschrift 1 533 322 wird eine
interessante Verbesserung dieser Arbeitsweise beschrieben, mit welcher es möglich ist, nacheinander mehrere Schichten
in ein und derselben Kammer abzuscheiden, ohne daß die
_ 1Z _
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Kammer mit der Umwelt in Verbindung gebiacht, dfh. das
Vakuum aufgehoben werden muß. Zahlreiche verschiedene Werkstücke werden den verschiedenen Behandlungsvorgängen
durch mechanische Ortsveränderung und elektrische Umschaltung
unterworfen; die hier beschriebene Vorrichtung gestattet jedoch nur die Abscheidung von Schichten auf eine
einzige Fläche der Metallwerkstücke, wodurch dessen spätere Verwendung ernsthaft beschränkt ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Nachteile zu beheben und die Abscheidung von
dünnen Schichten auf die beiden Seiten eines groß bemessenen Metallwerkstückes zu ermöglichen.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Abscheiden dünner Schichten mittels Kathoden-,
Zerstäubung auf ein Metallwerkstück in einer Restgasatmosphäre und ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten
des Werkstückes gleichzeitig dem lonenbeschuß ausgesetzt und darauffolgend mittels Kathodenzerstäubung beschichtet
werden, und zwar in der gleichen Kammer durch Verschieben des ΐ/erkstückes und daß die beiden Verfahrensstufen ohne Aufheben
des Vakuums und ohne Zwischenkühlung ablaufen können.
Die Kombinierüng der beiden Arbeitsgänge lonenbeschuß
und Kathodenzerstäubung in der gleichen. Kammer ist aus folgenden Gründen außerordentlich bedeutsam:
Es wird das Aufheben des Vakuums vermieden, das sehr nachteilig isI, weil infolge des Luftzutritts stets eine
spürbare Verschrnutzung der Oberfläche des Werkstückes damit verbunden ist.
Es wird die Abkühlung des Werkstückes vermieden, was
sich außerordentlich günstig auf die Qualität der auf dem
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Wertstück abgeschiedenen Schichten auswirkt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahme, wonach die Abscheidung
auf "beiden Seiten eines groß bemessenen Werkstückes ohne Zwischenberührung mit Luft und ohne Abkühlung
erfolgt, wird ein hochwertiges, technisches Endprodukt erhalten, das auf vielen Gebieten einsetzbar ist und sich
insbesondere für Elektroden in Elektrolysezellen, in Brennstoffzellen und in Entsalzungsanlagen eignet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignet sich außerordentlich gut zur Durchführung des Verfahrens nach einem eigenen älteren Vorschlag,
mit dessen Hilfe Elektroden hergestellt werden,/eine gute Passivierung gegenüber Korrosionsmitteln und bemerkenswerte
elektrochemische Eigenschaften, miteinander verbinden, Das
Metallwerkstück wird dabei zunächst in einer Edelgas-Rest— atmosphäre, beispielsweise in reinem Argon einem Ionenbeschuß
ausgesetzt und dann, ohne den Abfall der dadurch bedingten Temperaturerhöhung abzuwarten, mittels Kathodenzerstäubung
mit einem Edelmetall oder einem Edelmetalloxid beschichtet; die Kathodenzerstäubung \vird zunächst in Edelgas-Restatmosphäre,
beispielsweise in reinem Argon und dann in einer gemischten Atmosphäre' aus Argon und Sauerstoff durchgeführt.
Die Beschreibung dieses Verfahrens zeigt die volle Bedeutung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, weil diese die gleichzeitige
Behandlung der' beiden Flächen eines Werkstückes gestattet, das Vakuum nicht aufgehoben und das Werkstück voider
Kathodenzerstäubung nicht abgekühlt wird, was ein sehr wichtiger Paktor für die elektrochemische Aktivität des abgeschiedenen
.Überzugs ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bringt somit einen wichtigen technischen Fortschritt gegenüber den bekannten
Vorrichtungen, weil sie ein neuen Ergebnis ermöglicht, das bisher im Rahmen dieser Arbeitsweise nicht erzielt werden
konnte.
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Im Folgenden v/erden Verfahren und Vorrichtung nach der
Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft erläutert. In der Zeichnung ist ein aus zwei gleichzeitig
behandelten Metallwerkstueken bestehendes System ■widergegeben.
Selbstverständlich lassen sich auch Systeme mit einem einzigen Werkstück oder mit mehr als zwei Werkstücken
vorsehen. Die Wahl der Anzahl Werkstücke, die erfindungsgemäß behandelt werden sollen, hängt von den praktischen
Möglichkeiten, der technologischen Durchführbarkeit und der Nutzbarkeit ab.
In der beigefügten Zeichnung zeigen: I1Ig. 1 einen vertikalen Schnitt und
Eig. 2 einen horizontalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
Die Vorrichtung besteht aus einer Kammer 1 für Kathodenzerstäubung,
die die verschiedenen Einrichtungen enthält. In einer ersten Stellung sind die Metallwerkstücke 2 und 2!
vertikal auf Wagen oder Schlitten 3 und 3! fixiert und jeweils zwischen zwei Schilde gebracht und zwar das Werkstück
2 zwischen die Schilde 4 und 5 und das Werkstück 21
zwischen die Schilde 41 und 5'. Nachdem in der Kammer eine
RestgasatmoSphäre gewünschter Zusammensetzung hergestellt
worden ist, wird an die Werkstücke über die Schlitten eine Wechselstromspannung von 3000 bis 4000 Volt angelegt, die
Schilde werden mit der Vorrichtung geerdet. Während des folgenden Sfcromdurchganges ist jedes Werkstück als Kathode
geschaltet und strahlt Teilchen auf die Schilde ab, die durch umlaufendes Wasser gekühlt werden. Dies ist das
Stadium dos Ionenbescbusses, bei welchem sich die Temperatur der Werkstücke erhöht und bis zu 300 bis 5000C erreicht.
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Die Werkstücke werden dann schnell von der Hochspannungsquelle getrennt und durch Verschiebung der Schlitten
in eine neue Stellung zwischen zwei Kathoden gebracht, und zwar das Werkstück 2 zwischen die Kathoden 6 und 7 und
das Werkstück 2' zwischen die Kathoden. 61 und 7'. Durch
diese leichte und schnelle Maßnahme wird eine Abkühlung der Werkstücke vermieden, die nun die Anoden darstellen und über
ihren jeweiligen Transporte-Schlitten geerdet sind. Die
Kathoden bestehen aus dem Metall, das zerstäubt werden soll und verschiedenster Art sein kann und werden an eine Wechsel-
ψ Stromquelle von 300Q bis 4000 Volt angeschlossen. Das Metall
der Kathoden wird darauf auf die beiden Flächen der Werkstücke zerstäubt, die sich in einer Restgasatmosphäre
veränderbarer Beschaffenheit je nach der in Betracht gezogenen Anwendung befinden. Die Kathoden v/erden mit einer
innen umlaufenden dielektrischen Flüssigkeit gekühlt.
Sobald die Kathodenzerstäubung beendet ist, wird das Vakuum in der Kammer 1 aufgehoben; der Boden (8) der Kammer
wird geöffnet. Die Schlitten werden in ihrer Ausgangsstellung zurückgebracht, die behandelten Werkstücke herausgenommen
und durch zwei neue Werkstücke für den nächsten Arbeitscyclus ersetzt.
Um die Zufuhr von Kühlflüssigkeiten zu den Schilden und Kathoden zu erleichtern ohne abgedichtete Rohrleitungen
durch die Vakuumkammer zu benötigen, werden die Schilde und Kathoden von innerhalb der Kammer liegenden Stutzen 9 und 10,
9' und 10', 11 und 12 sowie 11· und 12' getragen, durch die
Kühlflüssigkeit unmittelbar von außen zugespeist werden kann. Die Kühlstutzen 10 und 91, auf denen die Schilde 5
und 4f montiert sind, werden ihrerseits durch einen "Tunnel"
14 getragen, der auf dem abnehmbaren Boden 8 der Kammer montiert ist. Auf diese Weise ist der Innenteil der Kamti1 er
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sehr abgeschirmt, sobald die Kammer durch Abnahme des Bodens 8 geöffnet wird, um die behandelten Werkstücke
herauszunehmen oder neue Werkstücke einzusetzen. Die gleiche Einrichtung ist auf der anderen Seite der Kammer an der
Abdeckung 13 vorgesehen, wo die Stutzen 12 und 11f von
einem Tunnel 15 ausgehen, der mit der Abdeckung 13 der Kammer verbunden ist. Die Reinigung der Vakuumkammer wird
auf diese Weise sehr erleichtert.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich
großflächige Werkstücke in guter Qualität beschichten; es
2
können leicht 0,60 χ 0,60 m große Platten eingeführt werden.
können leicht 0,60 χ 0,60 m große Platten eingeführt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist unabhängig von dem Verfahren zur Behandlung der Werkstücke. Sie gestattet
das Arbeiten ohne Zwischenschaltung von Luft d.h.,. Aufheben des Vakuums und ohne Zwischenkühlung. Es kann aber auch,
falls dies gewünscht oder notwendig ist, Luft eingelassen und jede gewünschte Zwischenkühlung vorgenommen werden,
wodurch sich die Vorrichtung auf die vielfältigste Weise
verwenden läßt. Sie ist ausgezeichnet geeignet für die Herstellung aller Arten von dünnen Metallsehichten auf Werkstücken,
die selbst aus Metall bestehen und die auf diese Weise inetallbeschichteten Werkstücke finden die vielfältigste
Anwendung, beispielsweise als Halbleiter, für Elektrolysezwecke und anderes mehr.
7292 Pa t en ta η s prUc he
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Claims (4)
1.J Verfahren zum Abscheiden dünner Schichten mittels
thodenzerstäubung auf Metallwerkstücke in einer Edelgas-Restatmosphäre,
wobei das Werkstück zunächst einem Jonenbeschuß ausgesetzt wird, dadurch ge k e η η -
ze ichnet
daß man die Flächen des Werkstückes
gleichzeitig zunächst dem Jonenbeschuß aussetzt und dann •mittels Kathodenzerstäubung beschichtet, indem man beide
Arbeitsgänge in der gleichen Kammer durchführt und das Werkstück, ohne das Vakuum aufzuheben und ohne Zwischenkühlung
in der Kammer verschiebt.
2.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man jedes auf einem Schlitten
fixierte Metallwerkstück zunächst zwischen zwei geerdeten Schilden zwecks Jonenbeschuß über den Schlitten kathodisch
mit einer Wechselstromquelle verbindet und anschließend den Schlitten mit dem Werkstück zwischen zwei Kathoden
bestehend aus dem Metall, das zerstäubt werden soll, verschiebt, das Werkstück über den Schlitten erdet und die
Kathoden mit einer Wechselstromquelle verbindet.
2 -
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3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 in IPorm einer Vakuumkammer mit Metallkathoden
,einer Transporteinrichtung für die Werkstücke,
Gaseinleitung und Kühleinrichtung, gekennzeichnet durch Schlitten (3,3f) mit darauf fixierten Werkstücken
(2,2')» auf Kühlstutzen (9,91JiOjIO1) montierte
Schilde (4,4f;5,5!), auf Kühlstutzen (11,11·;12,12»)
montierte Kathoden (6,6*;7,71) in der Kammer (1) sowie
durch einen abnehnrbaren Boden (8)«
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch einen mit dem abnehmbaren Boden (8) und den Kühlstutzen (91, 10) verbundenen Tunnel (14) und durch
einen mit der Abdeckung (13) und den Kühlstutzen (111, 12)
verbundenen Tunnel (15).
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