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Einstellgerät zur Höheneinstellung der Werkzeugschneide einer Drehmaschine.
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Die Erfindung betrifft ein Einstellgerät zur Höheneinstellung der
Werkzeugachneide einer Drehmaschine mit einem an einem Stativ höhenverstellbar angeordneten
Tastarm, der eine zum Fuß des Stativs parallele, in der gewünschten Lage der Werkzeugschneide
liegende Fläche aufweist.
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Ein derartiges Gerät ist im wesentlichen aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
1 982 778 vorbekannt. Dabei ist das eine Ende eines mit zwei rechtwinkligen Biegungen
versehenen astarms von beliebigem Querschnitt mit dem Fuß des Stativs fest verbunden,
während das andere Ende des Tastarms in einer zur Auflagefläche des Fußes parallelen
Ebene auf die gewünschte Höhe der Werkzeugschneide einstellbar ist. Diese bekannte
Anordnung ist nur in verhältnismäßig geringen Grenzen höhenverstellbar und benötigt
zwei örtlich voneinander entfernte Auflageflächen. Darüberhinaus besteht das Problem,
die einzustellende Werkzeugschneide beim Entfernen des Gerätes nicht zu beschädigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine exakte Schnitthöheneinstellung
des Drehmeißels von Werkzeugmaschinen, insbesondere mit Wechselhalter, mittels einer
einfachen und dennoch sehr zuverlässigen Vorrichtung zu ermöglichen. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird bei einem Einstellgerät der eingangs erwähnten Art nach der
Erfindung vorgeschlagen, daß der Tastarm sowohl horizontal drehbar als auch in Achsrichtung
des Stativs verschiebbar auf einer Arretierbuchse gelagert ist, welche längs einer
vertikalen Tragstange des Stativs in beliebiger Höhe feststellbar ist.
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Im Zusammenhang mit einem Einstellgerät zum Einstellen der Schneidenspitze
eines in einem Querschlitten angeordneten Drehmeißels auf die Mitte eines zylindrischen,
in der Arbeitaspindel einer betreffenden Werkzeugmaschine eingespannten Werkstücks
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 602 840 an sich bereits ein auf einer
ebenen Tragfläche frei beweglich angeordneter Ständer bekannt, an dem ein zylindrischer
Einstellkörper zum Simulieren der zur Einstellung eines Einstellgeräte-Fühlers notwendigen
zylindrischen Werkstoffstange vorhanden ist. Dieser mit seiner Achse quer zu seiner
Verstellrichtung höhenverstellbar und feststellbar angeordnete Einstellkörper weist
an seinem Umfang mindestens eine in der Ebene der Achse des Einstellkörpers liegende
Anschlagfläche zum Anschlagen an einer Drehmeißelspitze auf, in welcher Anschlagstellung
der Einstellkörper am Ständer feststellbar ist. Vorzugsweise sind am Umfang des
Einstellkörpers zwei diametral angeordnete, durch Abflachungen gebildete Anschlagflächen
vorgesehen, die gegeneinander derart versetzt sind, daß eine am eingespannten Drehmeißel
für Rechts- oder Linkslauf der Arbeitsspindel oben oder unten liegende Schneide
an einer der Anschlagflächen anlegbar ist. Diese bekannte Anordnung
bildet
im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung keinen Tastarm zum unmittelbaren Einstellen
der Werkzeugschneide einer Drehmaschine, sondern dient lediglich dazu, den Fühler
einer besonderen Einstellehre auf eine vorgegebene Ebene der Schneidenspitze eines
Drehmeißels einzustellen. Die Einstellehre als solche hat eine verhältnismäßig aufwendige
Konstruktion und überträgt die mit dem Einstellkörper gewonnenen Maschinendaten
auf den Meißelhalter.
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Die Erfindung weist den wesentlichen Fortschritt auf, ein mechanisch
robustes, in der Handhabung äußerst zweckmäßiges Gerät geschaffen zu haben, das
bei Drehmaschinen den Drehmeißel innerhalb kürzester Zeit genau auf Drehspindelmitte
einstellen läßt, ohne auf das Feingefühl der bedienenden Person angewiesen zu sein.
Da der Tastarm auf der Arretierbuchse sowohl horizontal schwenkbar als auch vertikal
beweglich ist, kann er ohne å jede Beeinträchtigung einer auf ihn eingestellten
Drehmeißelspitze von dieser entfernt werden. Dabei bleibt das vorzugsweise durch
eine Madenschraube auf dem Stativ des Einstellgerätes fixierte Einstellmaß der Arretierbuchse
unverändert.
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Die trotz fester Grundeinstellung sowohl horizontale als auch vertikale
Verschiebbarkeit des Tastarms auf der Arretierbuchse eines erfindungsgemäßen #instellgerätes
wird in besonders vorteilhafter Weise dadurch erzielt, daß die Arretierbuchse an
ihrem Umfang mit Rillen versehen und von einer den Tastarm tragenden zylindrischen
Hülse koaxial umschlossen ist, die seitlich eine Kugelbüchse mit einer eine Kugel
gegen die Rillen der Arretierbüchse drückenden Feder aufweist. Um eine unbefugte
Verstellung der Arretierbuchse auszuschließen, ist vorzugsweise über der Arretierbuchse
eine mit dem Tastarm lösbar verbundene Schutzkappe angeordnet, welche eine
Verstellung
der Arretierbuchse nur nach einem Abheben der Schutzkappe zuläßt.
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Ein Einstellgerät nach der Erfindung ist für alle Arten von Drehmaschinen,
also universell einsetzbar. Für eine beliebige einfache ortsfeste Befestigung des
Gerätes auf der Maschinenbank empfiehlt es sich, das Einstellgerät in an sich bekannter
Weise mit einem Magnetfuß auszustatten. Im übrigeh ist es zweckmäßig, für verschiedene
Maschinen jeweils ein eigenes Einstellgerät nach der Erfindung vorzusehen, um die
Höheneinstellung der Arretierbuchse nach ihrer genauen Justierung nicht von Maschine
zu Maschine ändern zu müssen.
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Anhand eines in der Zeichnung im Längsschnitt dargestellten Ausführungsbeispieles
der Erfindung soll diese mit weiteren Merkmalen nachstehend näher erläutert werden.
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Mit 1 ist ein permanentmagnetischer Fuß eines Stativs bezeichnet,
das eine senkrechte Tragstange 2 enthält, auf der im Paßsitz koaxial eine Arretierbuchse
3 geführt und mittels einer Madenschraube 4 festklemmbar ist. Auf der Arretierbuchse
3 ist eine zwei Tastarme 5 diametral entgegengesetzt tragende Hülse 6 gelagert,
die sowohl horizontal drehbar als auch in Achsrichtung der Arretierbuchse 3 verschiebbar
ist. Zu diesem Zweck ist die Arretierbuchse 3 an ihrem Umfang mit Rillen versehen,
während die Hülse 6 seitlich eine Kugelbüchse 7 mit einer Kugel 8 aufweist, die
durch eine Druckfeder 9 an die Rillen der Arretierbuchse 3 angedrückt ist. Dabei
ist einer mittleren Rille 10 rechteckigen Querschnitts, in welche die Kugel 8 in
Ruhestellung der Tastarme 5 eingreift, jeweils eine sägezahnartig zurückspringende
rundumlaufende Nu#t auf der Arretierbuchse 3 benachbart. Auf diese Weise kann die
Hülse 6 mit den Tastarmen 5 aus
ihrer mittleren Position auf der
Arretierbuchse 3 nach oben und unten versetzt werden. Um diese Beweglichkeit in
Achsrichtung des Stativs zu begrenzen, ist auf der Arretierbuchse 3 eine Kreuzmutter
11 vorhanden. Unabhängig davon ist über die Arretierbuchse 3 eine Schutzkappe 12
aufgesetzt, welche auf die Hülse 6-mit den Tastarmen 5 durch Schrauben 13 aufgeschraubt
ist, so daß die Schutzkappe 12 nur zusammen mit der Hülse 6 bzw. den Tastarmen 5
beweglich ist. Die Schutzkappe 12 verhindert dabei ein ungewolltes Lösen der Madenschrauben
4, durch die eine Feststellung der Arretierbuchse 3 in jeder beliebigen Höhe auf
der Tragstange 2 erzielt ist.
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Beim Gebrauch des in der Zeichnung dargestellten Einstellgerätes wird
zunächst die Arretierbuchse anhand vorgegebener Maschinendaten auf eine Höhe eingestellt,
in der die entgegengesetzt zueinander liegenden Meßflächen der Tastarme 5 sich genau
auf Mitte der Drehspindel einer Drehmaschine befinden. Die Einstellung eines Drehmeißels
erfolgt nun dadurch, daß der Halter des Drehmeißels mittels bekannter Einstellschrauben
in der Höhe solange bewegt wird, bis die Drehmeißelspitze an einer der beiden Meßflächen
der Tastarme<5 anliegt.
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Die diametral entgegengesetzte Lage der beiden Meßflächen der Tastarme
5 hat dabei den Zweck, sowohl für Rechtslauf als auch für Linkslauf positionierte
Drehmeißel auf Drehapindelmitte zu bringen. Nach erfolgter Einstellung des Drehmeißels
werden die Tastarme durch axiales Verschieben auf der Arretierbuchse 3 entweder
nach oben oder unten von der Drehmeißelspitze weggeschoben und horizontal ausgeschwenkt,
um die Drehmeißelspitze nicht mechanisch zu beschädigen. Dieser Einstellvorgang
ist in Sekundenschnelle absolut einwandfrei und fehlerlos durch führbar. Für eine
besonders hohe Präzision der Einstellung ist es zweckmäßig, die beweglichen Teile
des Einstellgerätes
aus gehärtetem und geschliffenem Stahl herzustellen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausfuhrungsbeispiel.
Insbesondere ist es nicht unbedingt erforderlich, zwei um 1800 gegeneinander versetzt
angeordnete Tastarme vorzusehen. Wesentlich ist nur, daß zumindest ein Tastarm sowohl
horizontal drehbar als auch in Achsrichtung des Stativs verschiebbar auf einer am
Stativ höhenverstellbar befestigten Arretierbuchse gelagert ist.