DE2129741C - Vorrichtung zum Verstellen eines Schlagpanzers - Google Patents
Vorrichtung zum Verstellen eines SchlagpanzersInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen
eines aus Segmenten bestehenden Schlagpanzers in Schachtofen, insbesondere in Hochöfen, bei
dem die Segmente pendelnd aufgehängt und in zwei Reihen einander an den Seitenkanten überlappend
angeordnet sind und bei dem die Segmente jeweils mit einer rückwärtigen Schubslange verschen sind, pi
die ein I ber ein Steuergerät beüitigter Verstellanirieb k
ißreSl wöbe die Steuergeräte der die .nncre Reihe ■
Sir Scg.Se betätigenden Versteilantnebe gegen-Über
Sn Steuergeraten für die Segmente der äußeren Se"zeitlich verschoben geschaltet smd, nach Pate
Dies? Vorrichtung eignet sich zum Verstellen des ']
Schlagpanzers, besonders bei großen Verstellwegen, {
ζ B 5on etwa 1900 mm bei einem Gichtdurchmesser
von 11 m. Dabei ist dem Umstand Rechnung getra- cen,
daß die Schlagpanzersegmente mit einem festen , Radius hergestellt sind. Bei einem gleichzeitigen Ver- ,
stellen aller Segmente muß daher zwischen den Segmenten ein radiales Spiel vorhanden sein, das um so ,
fcrößcr zu bemessen ist, je weiter der Verstellweg sein
soll Wegen dieses notwendigen Spieles können sich Möllerstoffe zwischen den Segmenten festklemmen,
so daß ein Verstellen des Schlagpanzers behindert oder unter Umständen unmöglich gemacht wird. Bei
der Vorrichtung nach dem Hauptpatent werden daher die äußeren und inneren Segmente getrennt
voneinander mit einer zeitlichen Verzögerung verfahren. Nach einer speziellen Anordnung dieser Vorrichtung
ist vorgesehen, die eine Segmentenreihe erst dann zu verfahren, wenn sich die andere bereits in
Sollstellung befindet.
Die vorliegende Zusatzerfindung bezweckt eine weitere Verbesserung der Verstellvorrichtung nach
dem Hauptpatent. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Verstellvorrichtung für einen über weite Bereiche
verstellbaren Schlagpanzer gemäß dem Hauptpatent zu vereinfachen und deren Verstellvorgang zu beschleunigen.
Das geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die Steuergeräte derart zeitlich verschoben geschaltet
sind, daß die zeitliche Verschiebung auf den Anfangs- und Endteil des Verstellvorganges beschränkt
ist und daß während des Hauptteiles des Verstellvorganges die Segmente beider Reihen gleichzeitig, jedoch
mit einem räumlichen Abstand voneinander verstellbar sind.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist durch das gemeinsame Verstellen der beiden Segmentenreihen
während des Hauptteiles des Verstellvorganges für diesen eine kürzere Zeit erforderlich. Die in der
Anfangs- und Endphase des Verstellvorganges vorgesehene zeitliche Verschiebung der einen gegenüber
der anderen Segmentenreihe sichert alle Vorteile, die mit der Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent verbunden
sind.
Man wird also zunächst eine Segmentenreihe um
einen gewissen Betrag verfahren, so daß sich ein Abstand zwischen den beiden Reihen einstellt. Danach
werden beide Reihen gleichzeitig und mit etwa der gleichen Geschwindigkeit verstellt. Anschließend
werden die Segmente durch nachträgliches Verfahren einer der Segmentenreihen zum Anliegen gebracht.
Nach einen weiterem Merkmal der Erfindung sind die Schubstangen der inneren und der äußeren Segmentenreihe
über ein Gestänge mit jeweils einem mit Verstellantrieben versehenen Ring verbunden und die
zu einem Ring gehörenden Verstellantriebe bei Beginn des Verstellvorganges mit einem Vorlauf und
die zu dem anderen Ring gehörenden Verstellantriebc bei Ende des Verstcllvorganges mit einem
Nachlauf jeweils in Bewegungsrichtung der Segmente beaufschlagbar. Man kann auch die zu einem Ring
gehörenden Verstellantriebe bei Beginn des Verstellvorganges mit einem Vorlauf in Bewegungsrichtung
der Segmente und bei Ende des Verstellvorganges mit einem Nachlauf in entgegengesetzter Richtung beaufschlagen.
Im ersten Fall fährt die zuerst verstellte Segmentenreihe bis zu ihrer Sollstellung, und die
zweite Reihe wird zum Anliegen gebracht, wobei auch sie ihre Sollstellung erreicht. Im zweiten Fall
überfährt die Segmentenreihe, die zu der mit Vorlauf und Nachlauf beaufschlagbaren Antriebsreihe gehört,
während .dieses Verstellvorganges einmal ihre vorgesehene Sollstellung.
Weiterhin kann eine Verstellvorrichtung vorgesehen sein, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Schubstangen der inneren und der äußeren Segmentenreihc mit jeweils einem mit Verstellantrieben versehenen
Ring über Gestänge verbunden sind und daß -eine Verstellanlriebsgruppe auf beide Ringe und eine
zweite Verstellanlriebsgruppe nur auf einen Ring
wirkt, die mit einem Vorlauf bzw. Nachlauf in jeweils entgegengesetzter Richtung beaufschlagbar ist. Hierbei
werden zunächst die zu dem einen Ring gehörenden Antriebe beaufschlagt. Danach verbleibt dieser
Antrieb in dieser Stellung, und die beiden Segmentenreihen werden durch die andere Antriebsreihe gleichzeitig
verschoben. Nach Ablauf dieses Vorganges bringt die nur einen Ring antreibende Antriebsreibe
die Segmente zum Anliegen.
Die Erfindung sei an den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung näher crläu-.ert.
F i g. I stellt einen senkrechten Schnitt durch einen
Teil der Gicht eines Hochofens dar;
Fig. 2 gibt in der gleichen Darstellung eine andere
Ausführungsform wieder;
F i g. 3 zeigt den Schnitt H-II nach F i g. 1;
F ι g. 4 stellt in einer Abwicklung die Seitenansicht
der Verstellvorrichtung nach F i g. 1 dar.
In dem oberen Teil des Hochofens ist der verstellbare Schlagpanzer angeordnet. An ihm wird die aus
der Gichtschüssel I bei abgesenkter Gichtglocke 2 herausfallende Beschickung umgelenkt. Je nach dem
Durchmesser und der Neigung des Schlagpanzers bildet sich, wie in den F i g. 1 und 2 angedeutet ist, ein
bestimmtes SchUttprofil im Hochofen aus.
Der Schlagpanzer besteht im einzelnen aus einer inneren und einer äußeren Reihe von schlagfesten
Segmenten 3 bzw. 3 a, die sich an den Seitenkanten überlappen. Die Segmente sind mit einem festen Radius
hergestellt, der bei einer mittleren Stellung der Segmente dem betreffenden Ofenradius entspricht.
Die Segmente 3, 3« sind über Stangen 5 am Ober
teil des Schachtpanzers 4 im Hochofen pendelnd aufgehängt. Weiterhin sind die Segmente 3, 3 a auf ihrer
der Ofenwand zugekehrten Seite mit Halterungen 6 versehen. In die Halterungen 6 greift eine schwenkbar
gelagerte Schubstange 7 ein. Die Schubstange 7 wird durch eine trichterförmige öffnung 8 in der
Ofenwand 9 nach außen geführt. Mit ihrem außenlicgenden Ende ist die Schubstange 7 über ein Drehgelenk
an einem Arm 10 eines Winkelhebels befestigt, an dessen anderem Arm 11 eine Zugslange 12 angreift.
Die Zugstange 12 ist an einem den Ofen umziehenden
Ring 13 angelenkt. Der Ring 13 ist mit Hilfe von einer Reihe von Verstdlantrieben, die sich an der
Außenv/and des Ofens abstützen, heb- und senkbar. Im vorliegenden Fall besteht der Vcrslcllantrieb aus
einem Hydraulikzylinder 14 mit einer Kolbenstange
15. Die Bewegung des Ringes 113 wir·;5 über die Zugstange
12, die Arme 10, U des Winke'hebels und die
Schubstange 7 auf die Segmente 3 der inneren Reihe übertragen. Die Segmente 3 a der äußeren Reihe sind
über Zugstangen 12 a mit einem zweiten Ring 13« verbunden, der durch eine Reihe von sich an der
Außenwand des Ofens abstützenden Hydraulikzylindern 14 a mit Kolbenstangen 15α heb- und senkbar
ist.
1 Das Verstellen der Segmente geschieht bei dieser in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform in der folgenden Weise:
Beim Einwärtsfahren erhält der Hydraulikzylinder 14 von einem nicht gezeichneten Steuergerät aus und
damit gleichzeitig die Segmente 3 einen Vorlauf in Richtung auf die Ofenachse. Die Segmente 3 der inneren
Reihe heben sich von den Segmenten 3 a ab, so daß zwischen den Segmenten der beiden Reihen ein
Abstand entsteht. Darauf wird über ein weiteres ebenfalls nicht gezeichnetes Steuergerät der Hydraulikzylinder
14 a beaufschlagt. Beide Ringe 13 und 13 α werden jetzt gleichzeitig und mit der etwa gleichen
Geschwindigkeit' angehoben. Haben die Segmente 3 die vorgesehene Stellung erreicht, bleibt die
Kolbenstange 15 stehen. Die Hydraulikzylinder 14« werden noch so lange beaufschlagt, bis die Segmente
3a an den Segmenten 3 anliegen. Beim Auswärtsfahren der Segmente 3 und 3a wird in umgekehrter Reihenfolge
vorgegangen, und zwar 111 der Weise, daß die Hydraulikzylinder 14 α einen Vorlauf erhalten
und die Hydraulikzylinder 14 mit einem Nachlauf beaufschlagt werden, bis die Segmente 3 an den Segmenten
3 a anliegen.
Zur Vereinfachung kann man auch nur ^ine d"·
beiden Hydraulikzylinderreihen mit Vorlauf und Nachlauf beaufschlagen. Beim Einwärtsfahren der
Segmente werden über die Hydraulikzylinder !4« zunächst
die Segmente 3 a nach außen, also entgegen der vorgesehenen Bewegungsrichtung, verfahren, so
daß sich wieder ein Abstand zwischen den beiden Segmentenreihen einstellt. Danach werden beide Reihen
der Hydraulikzylinder 14 und 14 a gleichzeitig beaufschlagt, und zwar derart, daß sich beide Segmentenreihen
in Rieht' ng auf die Ofenachse bewegen, bis die innere Reihe der Segmente 3 ihre Sollstellung
erreicht hat. Nach Ablauf dieses Vorganges werden wieder durch alleiniges Beaufschlagen der Hydraulikzylinder
14 a die Segmente 3 a nachgeholt. Beim Auswärtsfahren wird so vorgegangen, daß die
Segmente 3 a voreilen, im Verlauf der gleichzeitigen Verstellung ihre rückwärtige Sol !stellung überfahren
und nach Abstellen der Hydraulikzylinder 14 wieder zum Anliegen durch eine Bewegung in entgegengesetzter
Richtung gebracht werden.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Form ist das Gestänge für die Verstellung der Segmente 3, 3 a das
gleiche; unterschiedlich ist nur die Anordnung der den Ofen umziehenden Ringe und ihrer Verstellantriebe.
Die Zugstangen 12 sind an den Ring 16 angelenkt. Dieser Ring 16 wird durch eine Reihe von Hydraulikzylindern
17 mit Kolbenstangen 18 angehoben und abgesenkt. Auf den Ring 16 stützt sich über eine
Reihe von Hydraulikzylindern 17a mit Kolbenstangen 18 a ein zweiter den Ofen umziehender Ring 16 a
ab. An diesen Ring 16 a sind die Zugstangen 12 a angelenkt, die die Segmente 3 a der äußeren Reihe betätigen.
Um bei dieser Anordnung die Segmente aus einer
Stellung nahe der Ofenwand zur Ofenachse hin zu verstellen, werden die Hydraulikzylinder 17a so beaufschlagt, daß der Ring 16 a angehoben wird. Dadurch bewegen sich die äußeren Segmente 3 a nach
außen. Hat sich somit ein Abstand zwischen den beiden Segmentenreihen eingestellt, bleiben die Hydraulikzylinder 17 a in dieser Stellung stehen. Jetzt werden die Hydraulikzylinder 17 beaufschlagt Und beide
Ringe 16 und 16 α abgesenkt, wodurch beide Segmentenreihen nach innen verfahren werden. Hat die
innere Segmentenreihe 3 ihre Sollstellung erreicht,
wird die Druckmittelzufuhr zu den Hydraulikzylinll
dem 17 abgestellt. Durch Absenken des Ringe» Htm
über die Hydraulikzylinder 17« werden die Segmente!
3 a zum Anliegen gebracht. Beim Auswärtsfahfeüt
werden die Hydraulikzylinder Π und 17 a in cntsprfej
chcnder Reihenfolge beaufschlagt, indem die Seg*|
mentenreihcn zunächst über die Hydraulikzylinder!
YIa auseinandergespreizt, beide Segmenienreihen 1 gleichzeitig nach auswärts verfahren werden und art« %
schießend die äußere-Reihe der Segmente3.e^
Anliegen gebracht wird. ,-, 4|#J
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Verstellen eines au» Segmenten
bestehenden Schlagpanzers in Schacht- δ öfen, insbesondere in Hochöfen, bei dem die Segmente
pendelnd aufgehängt und in zwei Reihen, einander an den Seitenkanten überlappend, angeordnet
sind und bei dem die Segmente jeweils mit einer rückwärtigen Schubstange versehen jo
sind, an die ein über ein Steuergerät betätigter Vcrstellantricb angreift, wobei die Steuergeräte
der die innere Reihe der Segmente betätigender ;VerstclIantriebe gegenüber den Steuergeräten für
' die Segmente der äußeren Reihe zeillich vcrscho-„.a
ben geschaiiet sind, nach Patent 2 024190,
."'dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuergeräte derart zeitlich verschoben geschaltet find, daß die zeitliche Verschiebung auf den
Anfangs- und Endteil des Verstellvorganges be- *° schränkt ist und daß während des Hauptteiies des
Verstell Vorganges die Segmente (3, 3 a) beider Reihen gleichzeitig, jedoch mit einem räumlichen
Abstand voneinander, verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- »5 kennzeichnet, daß die Schubstangen (7) der inneren
und der äußeren Segmentenreihe (3 bzw. 3 a) über ein Gestänge (10, U, 12, 12a) mit jeweils
einem mit Verstellantrieben (14, 1£ bzw. 14 4, 15«) versehenen Ring (13 bzw. 13 a) verbunden
sind und daß die zu einem Ring (13) gehörenden Verstellantriebe (14, 15) bei Beginn des Verstell-Vorganges
mil einem Vorlauf und die zu dem anderen Ring (13 a) gehörenden Verstellantriebe
(14 a, 15 a) bei Ende des Verstellvorgangcs mit einem Nachlauf jeweils in Bewegungsrichtung der
Segmente (3, 3 a) beaufschlagbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem Ring (13 a) gehörenden
Verstellantriebe (14 a, 15a) bei Beginn des Vcrstcllvorganges mit einem Vorlauf in Bewegungsrichtung
der Segmente (3, 3a) und bei Ende des Verstellvorganges mit einem Nachlauf
in entgegengesetzter Richtung beaufschlagbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstangen (7) der inne-
, ren und der äußeren Segmentenreihe (3 bzw. 3 a)
mit jeweils einem mit Verstellantrieben (17, 18. bzw. 17 a, 18 a) versehenen Ring (16 bzw. 16 a)
über Gestänge (10, H, 12, 12a) verbunden sind und daß eine Verstellantriebsgruppe (17, 18) auf
beide Ringe (16, 16 a) und eine zweite Verstellantriebsgruppe (17 a, 18 a) nur auf einen Ring (16 a)
wirkt, die mit einem Vorlauf bzw. Nachlauf in jeweils entgegengesetzter Richtung beaufschlagbar
ist.
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