DE2129661B2 - Verfahren und Mittel zur Bestimmung von hydrolysierenden Enzymen - Google Patents
Verfahren und Mittel zur Bestimmung von hydrolysierenden EnzymenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine einfache zuverlässige Methode zur Bestimmung der Aktivität oder Konzentration
von hydrolysierenden Enzymen, wie beispielsweise von Endoenzymen, welche Polysaccharide,
Proteine und verschiedene Ester hydrolysieren, und ein zu ihrer Durchführung geeignetes Mittel.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Bestimmung von hydrolysierenden Enzymen bekannt. Alle
diese Verfahren erfordern jedoch die Anwendung verschiedener Reagenzien sowie Pipettierungsschritte
oder die Benutzung aufwendiger Apparaturen oder beides.
So ist z. B. aus der US-PS 3089828 ein Verfahren bekannt, bei dem in eine Lösung des zu bestimmenden
proteolytischen Enzyms ein fester Körper aus vcrnetzter Gelatine mit bestimmten Abmessungen gebracht
und dann die Dimcnsionsverklcinerung des Körpers als Funktion der Zeit bestimmt wird. Dieses
Verfahren erfordert einen sehr beträchtlichen Zeitaufwand und das Ergebnis läßt sich nur schwierig auswerten.
In vielen Fällen ist es jedoch wichtig, aufgrund einer gaiv einfachen und ohne besondere Hilfsmittel
durchführbaren Methode eine rasche und zuverlässige Bestimmung durchzuführen, beispielsweise im lalle
mancher Krankheiten, bei denen i-iiie rasche Entscheidung
über die zu ergreifenden Maßnahmen unbedingt geboten ist, diese Entscheidung aber von einer
AktwtätsbestJmmung eines Enzyms, beispielsweise
von Amylase beim sogenannten »akuten Oberbauch«, abhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines solchen einfachen und trotzdem zuverlässigen
Verfahrens, welches keiner besonderen ,Hilfsmittel bedarf und ohne die Verwendung zusätzliche-" Reagenzien
u. dgl. eine rasche und zuverlässige Bestimmung der erwähnten Enzyme ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch das in den-Patentansprüchen
definierte Verfahren und Mittel zur Durchführung des Vefahrens gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren steht die Größe des nicht mehr markierten Fleckens in exakter
Relation zur Aktivität bzw. Konzentration des aufgebrachten Enzyms. Dies ist überraschend, weil eine
Diffusion erst nach der Spaltung beginnen kann und nicht zu erwarten war, daß sowohl Spaltungsgeschwindigkeit
als auch Diffusionsgeschwindigkeit zueinander in solcher Beziehung stehen, daß die Größe
des Fleckens der Aktivität des Enzyms exakt entspricht. Als Trägermatrix im Rahmen der genannten
Schicht kommen Agargel, Agarosegel, Stärkegel, Quaran, Gelatine, Polyacrylamidgel, Silikagel oder
andere Gelarten oder anderes, die Diffusion erlaubendes Material, wie z. B. Cellulose, Filterpapier usw.
in Frage. Bevorzugt wird Agargel.
Das Substrat, welches in wasserunlöslicher Form vorliegen muß, wird mit einem Farbstoff, einer radioaktiven
Substanz od. dgl. markiert und mit der Matrix gemischt verwendet. Bei der Einwirkung des hydrolysierenden
Enzyms wird das unlöslich gemachte Substrat abgebaut zu löslichen Bruchstücken, welche innerhalb
der Matrix diffundieren. Wird daher beispielsweise eine Enzymlösung auf eine derartige
Schicht gebracht, weiche ein durch Reaktion mit einem Farbstoff gefärbtes und beispielsweise durch
Vernetzung unlöslich gemachtes Substrat für das Enzym enthält, so spaltet das Enzym das unlösliche Substrat
in lösliche Bruchstücke, welche durch die Trägermatrix abdiffundieren. Auf diese Weise entsteht
eine nicht mehr gefärbte fleckenartige Fläche in der Schicht, deren Größe in direkter Relation zur Aktivität
bzw. Konzentration des Enzyms steht. Da die Enzymlösung einfach in Form eines Tropfens aufgebracht
werden kann, bildet sich nach einer bestimmten Zeitdauer ein runder Fleck, dessen Durchmesser einfach
gemessen werden kann und direkt der gesuchten Aktivität des Enzyms proportional ist.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren tritt also eine
Reaktion zwischen dem Enzym und dem unlöslich gemachten Substrat auf unter Freisetzung löslicher markierter
Bruchstücke des Substrates, welche die bestimmbaren Gruppen oder Atome enthalten. Die
Bruchstücke trennen sich von dem noch nicht abgebauten Substrat durch Diffusion innerhalb der Trägermatrix
und sobald an einer bestimmten Stelle das gesamte unlösliche Substrat gespalten ist, wiru diese
Stelle vollständig entfärbt.
Das unlöslich gemachte Substrat für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist entweder eine
an sich wasserunlösliche und gefärbte Substanz, welche beispielsweise mit warmer Agarlösung zur Herstellung
der Schichtmasse gemischt wird, oiler wird wasserunlöslich gemacht durch chemische Hindi.ng an
einen unlöslichen Träger, der dann seinerseits mit der
Trägermatrix, beispielsweise einer warmen Agarlösung,
gemischt wird, Die gewünschte Schicht läßt sich dann durch einfaches Aufbringen auf eine geeignete
Unterlage, beispielsweise eine Glas- oder Kunststoffplatte, eine transparente oder undurchsichtige Folie
zu einer Schicht formen.
Das Substrat besteht also aus einem wasserunlöslichen und gefärbten oder radioaktiv markierten und
enzymatisch zersetzbaren Netz von Molekülen, beispielsweise vom Polysaccharid- oder Proteintyp, wobei
diese Moleküle, falls sie nicht von Natur aus unlöslich sind, durch Vernetzung unlöslich gemacht
werden. Es ist auch möglich, die löslichen Substrate an einen inerten und wasserunlöslichen Träger chemisch
zu binden.
Die Herstellung des unlöslichen Substrats kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise können
wasserlösliche Polysaccharide oder Proteine oder Derivate
derselben, welche durch Endrohydrolasen hydrolysiert werden können, mittels bifunktioneller
Brückenbildner bzw. Vernetzer zu einem dreidimensionalen kovalent gebundenen Netz verknüpft werden.
Anschließend können die bestimmbaren Gruppen oder Atome mit dem Netzwerk wiederum
beispielsweise durch Ausbildung kovalenter Gruppen, verbunden werden. Es ist auch umgekehrt möglich,
zuerst die bestimmbaren Gruppen oder Atome durch kovalente Bindungen an die löslichen Substratmoleküle
zu binden und dann erst die Vernetzung durchzuführen. Schließlich ist es auch möglich, Vernetzung
und Einführung der bestimmbaren Gruppen gleichzeitig vorzunehmen.
Als Vernetzer kommen zahlreiche Arten von Substanzen
in Frage. Es ist lediglich notwendig, daß sie bifunktionell sind und Funktionen tragen, welche mit
dem Substrat eine Reaktion unter Bildung einer Bindung eingehen können. Beispiele für derartige Briikkenbildneroder
Vernetzungsmittel sind die Epoxyde, die korrespondierenden Halogenhydrine, die Isocyanate
und die Thioisocyanate. Derartige Vernetzungsmittel können beispielsweise mit Hydroxylgruppen
oder Aminogruppen im Polysaccharid oder im Protein oder einem Derivat davon reagieren, wobei
die gewünschte Vernetzung bzw. Unlöslichkeit erzielt wird.
Falls das Substrat an sich bereih wasserunlöslich
ist, so braucht lediglich die optisch oder photographisch auswertbare Gruppe an das Substrat gebunden
zu werden.
Beispiele für optisch oder photographisch auswertbare
Markierungsgruppcn sind gefärbte Gruppen bzw. Substanzen, fluoreszierende Gruppen, radioaktive
Gruppen u. dgl. Gefärbte Gruppen werden bevorzugt, da die Auswertung der Messung bei diesen
am einfachsten durchzuführen ist, indem einfach mit Hilfe eines Maßstabs der Durchmesser des gebildeten
Fleckens bestimmt wird. Ähnlich einfach gestaltet sich die Durchführung auch bei radioaktiv markierten
Gruppen, da lediglich eine Folie aufgelegt werden muß, welche eine Schicht trägt, die radioaktive Strahlung
direkt oder nach F.ntwickliing anzeigt.
Die Einführung der Markierungsgruppcn in das
Substrat läßt sich einfach durch Reaktion mit tlcn Hydroxylgruppen
oder Aminogruppen oder anderen reaktiven Gruppen in den Polysacchariden und Proleinen
bzw. ihren Derivaten durchführen. Geeignete farbbildcnde Gruppen sind beispielsweise (ibacronseharlach
2G. Proünscharlach H HCi S. C'ibacronblau
3G, Procin Blau HBS, RemazobrilHantblau und ähnliche. Die Einführung fluoreszierender Gruppen kann
beispielsweise mit fluoreszierenden Derivaten wie Fluoresceinisothiocyanat und anderen fluoreszierenden
Verbindungen erfolgen. Wird beispielsweise die Bestimmung der Aktivität eines proteolytischen Enzyms
wie Trypsin gewünscht, so kann man Arginin-/3-naphthylamin
mit einem unlöslichen Träger wie z. B. teilchenförmigen! Dextran (Sephadex) oder einem
anderen inerten und wasserunlöslichen Material, welches als Substrat dienen kann, kuppeln, und nach
Einwirkung des Trypsins wird Naphthylamin freigesetzt, welches fluoresziert und daher leicht aufgefunden
werden kann.
Ist das Substrat wasserlöslich, so läßt es sich beispielsweise an aktivierte Dextranteilchen, aktivierte
Celluloseteilchen, aktivierte Kunststoff-, z. B. Polystyrolteilchen,
aktivierte Glasteilchen u. dgl. binden, welche ihrerseits wiederum mit der eigentlichen Trägermatrix,
beispielsweise dem Agar, gemischt und zu einer homogenen Schicht geformt werden.
Auch radioaktive Gruppen könner nach vielen verschiedenen Methoden eingeführt werden. Beispielsweise
kann eine Gruppe eingeführt werden, die ein radioaktives Jodisotop, beispielsweise 125I enthält.
Auch is! es möglich, zuerst eine Gruppe einzuführen, welche kein Isotop enthält und dann in diese Gruppe
nachträglich ein radioaktives Isotop einzubringen. Im Falle von Polysacchariden kann dies beispielsweise
erfolgen, indem zuerst eine Allylgruppe eingeführt wird, beispielsweise mittels Allylbromid, worauf an
die Doppelbindung ein radioaktives Jodisotop addiert wird. Die Einführung von 125I in Proteine kann nach
mehreren unterschiedlichen Methoden erfolgen, bei denen dei Tyrosylgruppen jodiert werden. Falls das
Substrat keine Tyrosylrcste enthält, können solche eingeführt werden. Reaktive Gruppen, welche sich
besonders für die Bindung der Markierungsgruppe mit dem Substrat eignen, sind Aminogruppen, Hyd;oxylgruppen
und Carboxylgruppen. Dies kann unter Brückenbildung erfolgen, so daß beispielsweise Bindungen
der folgenden Typen entstehen:
Markierungsgruppe - NH. CS. NH. - Substrat Markierungsgruppe - NH. CO. NH. - Substrat
Markierungsgruppe -N = N- Substrat
Das Ausmaß der Einführung von Markierungsgruppen richtet sich danach, mit welcher Menge an
derartigen Gruppen eine ausreichende Bestimmung sichergestellt ist. Es ist jedoch dabei Sorge zu tragen,
daß nicht soviel Markierungsgruppen eingeführt werden, daß hierdurch die Reaktion zwischen dem zu bestimmenden
Enzym und dem Substrat beeinträchtigt wird. Dies läßt sich in jedem Fall durch einfache Versuche
«vorher leicht bestimmen.
Wenn das wasserunlösliche Substrat in Teilchenform gewünscht wird, so kann dies beispielsweise
durch Vermählen auf die gewünschte Teilchengröße erfolgen. Es ist auch möglich, das Substrat zu synthetisieren,
beispielsweise durch Perlpolymerisation, indem die Reaktionsmischung in einer inerten Flüssigkeit
cmulgiert wird.
Von besonderer Bedeutung für das erfindi-ngsgemaße
Verfahren ist die überraschende Tatsache, daß die bei der Einwirkung des Enzyms auf das unlösliche
Substrat gebildeten Mruchstückr in die Trägermatrix derart diffundieren, daß sich eine scharfe Grenze ausbildet
zwischen hydrolysierlem und nieht-hydrolysiertem
Substrat, so daß tatsächlich eine einfache Bc-
Stimmung der Größe der hydrolysieren Fläche durch Messen ihres Durchmessers, ihrer Fläche oder des
Volumens möglich ist. Die Aktivität des zu messenden Enzyms wird natürlich durch den pH-Wert, Temperatur,
Substratkonzentration, Art der Trägermatrix, ihre Dicke und Konzentration beeinflußt. Unter hierfür
festgelegten Bedingungen läßt sich jedoch eine quantitative Bestimmung auf einfachste Weise leicht
durchführen, da das Enzym durch die Matrix ziemlich langsam diffundiert und es nicht einmal notwendig ist,
das Enzym zu inaktivieren, ehe die Größe des hydrolysierten Fleckens gemessen wird. Es ist aber auch
möglich, durch Zusatz von Säuren, Alkalien, Lösungsmitteln, Inhibitoren, Temperaturänderung
u. dgl. die Enzymaktivität zu zerstören.
Ein besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es sich mit Hilfe eines einfachen
Mittels ohne besondere sonstige Hilfsmittel leicht Hiirrhführfin läßt. Das e.rfinrliinosoemäRp Mittel
zur Durchführung des Verfahrens welsfeinen Träger auf, der mit einer Schicht überzogen ist, die aus einem
unlöslich gemachten, optisch oder photographisch auswertbar markierten Substrat und einer die Diffusion
der bei der Spaltung entstehenden Substratbruchstücke erlaubenden Trägermatrix besteht. Als
Träger für das Mittel der Erfindung kann beispielsweise eine transparente oder nicht-transparente Platte
oder Folie verwendet werden. Geeignete Materialien sind Kunststoff, Glas, Metall u. dgl. Derartige Mittel
können vom Arzt beispielsweise zu einer direkten Bestimmung der Enzymaktivität beim Patienten verwendet
werden, indem einfach ein Tropfen Körperflüssigkeit, in dem die Enzymaktivität bestimmt
werden soll, auf eine kleine Platte der oben beschriebenen Art gebracht wird und nach einer festgesetzten
Zeit der Durchmesser des entfärbten Fleckens gemessen wird. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß
auf diese Weise Enzyme mit einem Fehler von weniger als 5% bestimmt werden können.
Es ist auch möglich, die Bestimmung in besonders kurzer Zeit durchzuführen, indem ähnlich wie bei der
Elektrophorese ein elektrisches Potentialgefälle an die Mittel angelegt wird, wobei innerhalb kurzer Zeit
ellipsoidartige Flächen gebildet werden, die unter sonst festgelegten Bedingungen in ihrer Größe oder
im Volumen der enzymatischen Aktivität entsprechen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
Beispiel 1
Bestimmung von cr-Amylase
Bestimmung von cr-Amylase
Es wird eine 1 %ige Lösung von Agar in 20 tnM
Natriumphosphatpuffer pH 7,5 durch Erhitzen der Mischung auf etwa 95° C hergestellt. Dann wird das
in Experientia 25, 555, beschriebene blau gefärbte Stärkepolymerisat unter starkem Rühren der heißen
Agarlösung zugesetzt, bis eine 0,5%ige Suspension erhalten wird. Die so erhaltene Agar-Substrat-Mischung
wird auf saubere Mikroskopträgerplatten einer Dicke von etwa 1 mm aufgetragen und erstarren gelassen.
Auf die so vorbereiteten Plättchen wurden 5 μΐ einer
Urinprobe aufgebracht. Dann wurde die Probe bei Zimmertemperatur stehengelassen. Unter den angegebenen
Bedingungen war bereits nach etwa 1 Stunde der Durchmesser des entfärbten Fleckens proportional der Enzymaktivität in der Probe. Der
Durchmesser stieg mit fortdauernder Inkubation während mindestens 48 Stunden stets direkt linear an
und gestattete zu jeder Zeit eine Aktivitätsbestimmung, wobei lediglich die Dauer der Inkubation bekannt
sein mußte.
Das obige Verfahren wurde wiederholt wie beschrieben, jedoch wurden 50 μΙ Urin eingesetzt. Bereits
nach liiminütiger Inkubation konnte durch Bestimmung des Durchmessers der farblos gewordenen
Fläche die Aktivität der a-Amylase mit einer Genauigkeit
von etwa 95% bestimmt werden.
Im obigen Beispiel kann das Agar durch Agarose, Pektin, Gelatine, Stärke, Quaran, Polyacrylamid oder
Silikatgel ersetzt werden, ohne daß die direkte Auswertbarkeit der Bestimmung durch Messung des
Durchmessers der entfärbten Stelle verlorengeht.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Abhängigkeit der entfärbten Fläche von der Reaktionsdauer unter
gegebenen Bedingungen. Es wurden die wie oben beschrieben hergestellten Plättchen verwendet. Als Enzym
wurden 5 μg a-Amylase, gewonnen aus Bacillus subtilis, gelöst in 5 μΙ Puffer angewendet. Die Inkubationstemperatur
betrug 37 ° C.
Inkubationsdauer,
Stunden
Stunden
entfärbte Fläche, mm1
70
173
280
543
173
280
543
Unter Verwendung von menschlichem Serum wurden Verdünnungsversuche durchgeführt. Das Serum
wurde mit dem Faktor 0,125, 0,25, 0,5 und 1,0 verdünnt, auf wie oben beschrieben hergestellte Testplatten
gebracht und bei 37° C inkubiert. Die Durchmesser der erhaltenen entfärbten Flächen sind in der
Zeichnung für verschiedene Inkubationszeiten angegeben. Die erhaltenen Werte zeigen, daß der Durchmesser
eine direkte Bestimmung der Aktivität der a-Amylase gestattet.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Testplatten hergestellt unter Verwendung von 1 %iger Agarlösung
sowie einem durch Vernetzen mit Diepoxyd unlöslich gemachten und mit einem blauen Farbstoff gekoppelten
Dextran als Substrat.
Die so erhaltenen Plättchen wurden zur Bestimmung von roher Dextranase aus Penicillin! funiculosutn
NRRL 1768 verwendet. Es wurden 5 μΐ Dextranaselösung
aufgebracht mit einem Enzymgehali von 125 μg. Die Inkubationstemperatur betrug 37° C
der pH-Wert des Reagensmediums 5,5. In der nachstehenden Tabelle wird die Größe der entfärbter
Flecken bei verschiedenen Reaktionszeiten angegeben.
Tabelle 2
Reaktionsdauer, Stunden entfärbte Fläche, mm2
Reaktionsdauer, Stunden entfärbte Fläche, mm2
105
174
299
799
174
299
799
Eine Reihe weitererTestplättchen wurde mit je 5 μΙ
Dextranaselösung mit unterschiedlichem Dextranasegehalt inkubiert. Die Temperatur betrug 37° C, die
Reaktionsdauer 25 Stunden. Die erhaltenen Ergebnisse zeigt Tabelle 3.
μg Lrextranase
entfärbte Fläche, mm2
0,035
0,067
0,125
0,500
1,000
434
564
799
984
1176
1389
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Testplatten hergestellt, wobei jedoch als Substrat ein durch Vernetzen mit Diepoxyd unlöslich gemachtes Albumin,
welches nach der obenerwähnten Methode angefärbt worden war, eingesetzt wurde.
Auf eine so erhaltene Testplatte wurden 5 ul einer
Lösung aufpipettiert, welche 0,5 μg Papain mit einer
Aktivität von 15 U/mg enthielten. Der pH-Wert des
Mediums betrug 11,0, die Inkubationstemperatur 50° C. Das Medium enthielt zusätzlich 0,5 M Cystein
als Aktivator. Die nachstehende Tabelle 4 zeigt die Größe der entfärbten Fläche in Abhängigkeit von der
Inkubationsdauer.
Tabelle 4 Reaktionsdauer, Stunden entfärbte Fläche, mm2
103 151 200 250
Wie oben beschrieben wurde Papin auf Testplatten aufgebracht. Die Papainmenge wurde dabei zwischen
0,5 und 30,0 μg Protein auf je 5 ul variiert. Unter den oben angegebenen Bedingungen wurden die in der
nachstehenden Tabelle 5 wiedergegebenen Werte erhalten.
Papain, ug
entfärbte Fläche, mm2
151 236 324 385
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung von hydrolysierenden Enzymen durch Einwirkung einer Lösung
des hydrolysierenden Enzyms auf eine Schicht, die
aus einem unlöslich gemachten und optisch oder photographisch auswertbar markiertem Substrat
in einer die Diffusion der bei der Spaltung entstehenden Substratbruchstücke erlaubenden Trägermatrix
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Einwirkung des Enzyms gebildete, nicht
mehr markierte Fläche nach einer bestimmten Zeit ausgemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Trägermatrix eine wäßrige Lösung von Agar, Agarose, Pektin, Gelatine, Stärke, Quaran, Polyacrylamid oder Silikatgel
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat mit Diepoxyd
vernetzte Stärke, Dextran, Cellulose oder Protein verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat durch Kupplung mit einem Farbstoff markiert wird.
5. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen
Träger, der mit einer Schicht überzogen ist, die aus einem unlöslich gemachten und optisch oder
photographiscn auswertbar markiertem Substrat in einer die Diffusion der bei der Spaltung entstehenden
Substratbruchstücke erlaubenden Trägermatrix besteht.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer Platte oder Folie
aus Kunststoff, Glas oder Metall besteht.
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---|---|---|---|---|
FR2594955B1 (fr) * | 1986-02-21 | 1989-05-26 | Arley Guillaubey Laboratoires | Agent de diagnostic, son procede de preparation et sa methode d'emploi |
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1971
- 1971-06-15 DE DE19712129661 patent/DE2129661B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1943881C3 (de) | Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Thrombinaktivität in Blutplasma und dessen Fraktionen |
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Date | Code | Title | Description |
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OD | Request for examination | ||
8230 | Patent withdrawn |