DE2129657A1 - Abscheidung von Lactamen aus einem,konzentrierte Schwefelsaeure bzw.Schwefeltrioxyd enthaltenden Medium - Google Patents

Abscheidung von Lactamen aus einem,konzentrierte Schwefelsaeure bzw.Schwefeltrioxyd enthaltenden Medium

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    • C07D201/16Separation or purification

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

Kennzeichen 2303
Dr F zumstein jun. Patentanwälte
8<Aönchen2f Bräohauiitraße 4 fW
STAMICARBON N.V.', HEERLEN (die Niederlande)
Abscheidung von Lactamen aus einem, konzentrierte Schwefelsaure bzw. Schwefeltrioxyd enthaltenden Medium
Die Erfindung betrifft die Abscheidung von Lactamen aus einem konzentrierte Schwefelsäure bzw. Schwefeltrioxyd enthaltenden Medium. Bekanntlich bilden sich Lactame durch die Beckmann'sehe "Umlagerung alicyclischer Oxime. Diese Umlagerung erfolgt in der Technik vorzugsweise mit Oleum oder mit
Schwefeltrioxyd.
Die Umlagerung von Cyclohexanonoxim zu C-Caprolactam - z.Z. dem am meisten erzeugten Lactam und Monomeren für Nylon 6 - geschieht meistens mit Oleum, das etwa 6 Gew.% freies SO enthält, bei einer Temperatur von etwa
125 °C.
Es können aber nicht nur Cyclohexanonoxim sondern auch andere alicyclische Oxime, z.B. Cyclopentanonoxim, Methylcyclohexanonoxim und Cyclo*·
heptanonoxim, im Prinzip auf dieselbe Weise unter Einfluss einer stark
sauren Verbindung wie Oleum zu Lactamen umgelagert werden.
Es wurde zwecks Herstellung von Lactamen ausserdem vorgeschlagen,
Verbindungen mit einem Cycloalkylkern, der ein tertiäres C-atom enthält, einer Nitrosierung in konzentrierter Schwefelsäure zu unterziehen.
Letzten Endes wird aber bei beiden Verfahren das anfallende Lactam - eine sehr schwache organische Stickstoffbase - in der konjugierten Säureform als Lactara-Bisulfat im Reaktionsgemisch anwesend sein.
109852/1945
Um das Lactam aus dem sauren Reaktionsgeraisch absondern zu können wird üblicherweise das Gemisch mit Ammoniakwasser zu einem pH von etwa 4,5 abgestumpft, wobei das Lactam von der konjugierten Saureform in die freie Base übergeht und in Form einer konzentrierten Lactamlösung in Wasser auf der anfallenden.Ammoniumsulfatlösung schwimmt, worauf eine Trennung zwischen der Lactamschicht und der Ammoniumsulfatlösung herbeigeführt wird.
Mit diesem häufig angewandten Verfahren ist der Nachteil verbunden, dass Schwefelsäure und Schwefeltrioxyd, die beide bei der Umlagerung benutzt werden, restlos in Ammoniumsulfat übergehen. Auf diese Weise bildet sich z.B. nach der Beckmann'sehen Umlagerung von Cyclohexanonoxim mit, 6 Gew.% freies
SO , enthaltendem Oleum je Tonne ·-Caprolactara etwa 1,8 t Ammoniumsulfat. 3
Weil der Markt mit dieser Verbindung bereits überfüllt und demzufolge nur ein niedriger Preis auf dem Markt von Stickstoffdüngern zu erwarten ist, muss eine Nebenproduktion von Ammoniumsulfat aus wirtschaftlichen Gründen als ungewünscht, auf die Dauer sogar als unannehmbar betrachtet werden. Man hat deshalb bereits vorgeschlagen (siehe z.B. die amerikanische Patentschrift 2.737.511), nach der Umlagerung von Oxim zu Lactam die Neutralisierung von Schwefelsäure oder Oleum zu Ammoniumsulfat zu unterlassen und das Lactam aus dem sauren Reaktionsgemisch, jedoch nach Verdünnung mit Wasser, mit einem nicht wassermischbaren organischen Lösungsmittel z.B. Chloroform, zu extrahieren. Für die Extrahierung von Lactam hat man auch ein anorganisches Lösungsmittel, nämlich flüssiges SO , vorgeschlagen. Die lactamfreie schwefelsaure Lösung könnte dann nach Konzentration erneut für die Beckmann'sehe Umlagerung benutzt werden.
Wird diese Schwefelsäure für die Beckmann'sehe Umlagerung im Umlauf gehalten, so tritt als ernster Nachteil auf, dass nicht nur die nach Extrahierung verbliebene verdünnte Säure wieder zu konzentrieren ist, sondern auch dass die bei der Umlagerung anfallenden Nebenprodukte sich in der umlaufenden Schwefelsäure anhäufen, wodurch letztere sowieso schon schnell für die Umlagerung zu einem den Qualitätsanforderungen entsprechenden Lactam ungeeignet wird.
Um einerseits die bei der Oximumlagerung zu Lactam benutzte freie Schwefelsäure als solche zu behalten und andererseits die Bindung zwischen Schwefelsäure und Lactam aufzulösen oder zu lockern, wodurch eine Extraktion von Lactam möglich wird, hat man bereits vorgeschlagen, Ammoniumsulfat in solcher Menge dem Reaktionsgemisch beizugeben, dass sich, darin faktisch Ariinoniumbisulfat bildet (siehe die ausgelegte deutsche Patentanmeldung P 1.620.468.5).
109852/19 AS
Nach Extraktion des Lactams z.B. mit Benzol verbleibt eine konzentrierte Lösung von Ammoniumbisulfat, deren saure Eigenschaften z.B. zur Aufschliessung von Rohphosphat verwertet werden können.
Als Nachteil dieses Verfahrens kann vorgebracht werden, dass die sauren Eigenschaften einer Ammoniumbisulfatlösung für eine AufSchliessung von Rohphosphat zu schwach sind; man wird diese Aufschliessung entweder in Kombination mit einer stärkeren Säure, z.B. Salpetersäure, durchführen müssen oder es wird notwendig sein, aus der Ammoniumbisulfatlösung z.B. mittels Extraktion zuerst freie Schwefelsäure zu gewinnen, welche dann bei der Aufschliessung benutzt werden kann. Aufgabe des erfindungsgemässen Verfahrens ist nunmehr ein einfacher Prozess für die Abscheidung von Lactamen aus einem schwefelsauren Medium in Kombination mit der Aufschliessung von Rohphosphat und zwar so, dass für diese AufSchliessung keine zusätzliche starke Säure notwendig ist und ausserdem eine Extraktion zur Gewinnung freier Schwefelsäure Überflüssig ist.
Aufgabe des erfindungsgemässen Verfahrens ist ferner ein Prozess zur Abscheidung von Lactamen aus einem schwefelsauren Medium in Kombination mit der AufSchliessung von Rohphosphat und zwar so, dass als phosphathaltiges Produkt lediglich Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat anfällt.
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass zur Extrahierung des Lactams der Säuregrad des lactamschwefelsauren Gemisches nicht nur durch Zusatz von Ammoniumsulfat sondern im Princip auch durch Beigabe von Salzen schwacher Säuren in ausreichendem Masse herabgesetzt werden kann.
Wird Ammonium- oder Alkalidiwasserstoffphosphat für die Herabsetzung des Säuregrads des Lactam/Schwefelsäure-Gemisches verwendet, so lässt sich nach der Extrahierung von Lactam das Gemisch aus Schwefelsäure und Ammonium- oder Alkalidiwasserstoffphosphat - anwesend in Form eines Gemisches von Phosphorsäure, Ammonium- bzw. Alkalibisulfat und Schwefelsäure oder Sulfat für die Aufarbeitung von Rohphosphat zu Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat verwenden, wobei als grosser Vorteil zu verzeichnen ist, dass man in diesem Fall keinen prozessfremden Stoff braucht, sondern eben eine bestimmte Menge der Lösung des Endproduktes, nämlich Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat, in die Lactamscheidungsanlage zurückfuhren kann, wo sie zum Auflockern der Bindung zwischen Lactam und Schwefelsäure benutzt wird, was die Extraktion von Lactam aus einem starksauren Medium ermöglicht.
Für eine ausreichende Auflockerung der Lactam-Schwefölsäure- bzw. der Lactam/Schwefeltrioxyd-Verbindung, damit eine Extrahierung von Lactam
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stattfinden kann, wird man je Mol Schwefelsäure bzw. Schwefeltrioxyd minimal etwa 1/4 Mol Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat hinzufügen müssen, vorzugsweise in Form einer wässerigen Lösung von etwa 40-50 Gew.%; nach Extraktion des Lactams fallen dann wässerige Lösungen mit Kristallisationstemperaturen von 20°-30 0C an, was bedeutet, dass die Extraktion sogar bei solchen niedrigen Temperaturen stattfinden kann. Dies wirkt sich günstig aus auf die Beschaffenheit des Lactams, weil bei dieser niedrigen Temperatur und den bei der Extraktion zu berücksichtigenden kurzen Verweilzeiten die Hydrolyse von Lactam möglicherweise ganz vermieden wird.
Die Erfindung umfasst mithin ein Verfahren zur Abscheidung von Lactamen aus einem, konzentrierte Schwefelsäure bzw. Schwefeltrioxyd enthaltenden Medium mittels Extraktion mit einem Lösungsmittel für Lactam, welches ™ Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Extraktion in Anwesenheit einer solchen Menge Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat durchführt, dass das Molverhältnis zwischen dem Diwasserstoffphosphat und der Gesamtmenge an Schwefelsäure und Schwefeltrioxyd minimal etwa 1/4 : 1 beträgt.
Die nach Extraktion von Lactam verbliebene, freie Schwefel und/oder Phosphorsäure enthaltende Lösung kann jetzt für die AufSchliessung von Rohphosphat unter Bildung'von Phosphorsäure und Gips benutzt werden.
Nach Filtrierung des Gipses oder teilweiser Abstumpfung der freien Phosphorsäure mit NH„ oder Alkalilauge fällt eine, Ammonium- bzw. Alkalidi-Wasserstoffphosphat und ggf. noch freie Phosphorsäure enthaltende Lösung an, die zum Teile nach der Lactamextraktion zurückgeführt und im übrigen als Endprodukt abgeführt wird, aus dem ferner durch Eindampfen und Kristallisieren festes Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat gewonnen werden kann.
Obwohl sind Lactame umso besser aus dem schwefelsäure- ggf. schwefeltrioxydhaltigen Gemisch extrahieren lassen, je mehr das Mol. Verhältnis Diwasserstoffphosphat zu Schwefelsäure + Schwefeltrioxyd 1/4 : 1 übersteigt und ausgezeichnete Extraktionsausbeuten bei einem Molarverhältnis von z.B. 3 : 1 erzielt werden, wird man im Falle einer Aufschliessung von Rohphosphat mit Hilfe der lactamfreien sauren Lösung aus praktischen Gründen dieses Molarverhältnis kaum über 2 : 1 hinaussteigen lassen. Für eine schnelle und vollständige Aufschliessung von Rohphosphat ist ein ausreichend niedriger pH-Wert gewünscht und dies bedingt ein bestimmtes Molarverhältnis zwischen Ammoniumdlwasserstoffphosphat und Phosphorsäure, erhalten durch Umsetzung eines Teils des Primärphosphats und der Schwefelsäure zu Phosphorsäure und Ammoniumsulfat.
Als Extraktionsmittel für Lactame aus dem nach der Beckmann'sehen Umlagerung gebildeten Reaktionsgemisch sind nicht wassermischbare organische
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Lösungsmittel vorgeschlagen worden, wie Benzol, Cyclohexan, Heptan, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Nitrokohlenwasserstoffe, Äther, Di-oxan und Nitrile. Fast all diese Lösungsmittel werden bei neutralisierten oder nahezu neutralisierten Lactam/Schwefelsäure-Lösungen angewandt.
Als nicht organisches Lösungsmittel ist auch flüssiges Schwefeldioxyd verwendbar. Wegen des hohen Extraktionsgrads und des niedrigen Siedepunktes wird beim vorliegenden Verfahren Chloroform als Extraktionsmittel bevorzugt; auch 1.1.2.2.-Tetrachloräthan kann in Anbetracht des hohen Extraktionsgrads mit Vorteil angewandt werden.
Der Extraktionsgrad, d.h. der Prozentualanteil Lactam, der in einer einzigen Extraktionsstufe aus dem Umlagerungsgemisch in das Extraktionsmittel hinübergeht, ist nicht nur abhängig von Art und Menge des Extraktionsmittels, sondern auch vom Molarverhältnis zwischen Diwasserstoffphosphat und Schwefelsäure + Schwefeltrioxyd im Umlagerungsgemisch und von dem Wassergehalt. Der Einfluss der Temperatur ist im Bereich von 10 bis 40 C zu vernachlässigen.
Diese Abhängigkeit ist für die Extraktionsmittel Chloroform und Benzol graphisch in den Figuren 1 und 2 dargestellt.
In Figur 1 ist auf die Ordinate der Extraktionsgrad (Y)) in % und auf die Abszisse das Molarverhältnis zwischen Ammoniumdiwasserstoffphosphat und Schwefelsäure im Umlagerungsgemisch aufgetragen. Das Umlagerungsgemisch enthielt je 100 Mol t-Caprolactam 150 Mol Schwefelsäure und kein Schwefeltrioxyd, während der Extraktionsvorgang mit einer solchen Menge Extraktionsmittel durchgeführt wurde, dass stets bei quantitativer Extraktion eine aus 9 Gewichtsteilen Lösungsmittel je 1 Gewichtsteil Lactam bestehende Lactamlösung anfiel. Kurve I bezieht sich auf Chloroform und Kurve II auf Benzol.
In Figur 2 ist gleichfalls der Extraktionsgrad (auf der Ordinate) gegen die Wassermenge in Molen (auf der Abszisse) abgetragen. Kurve I bezieht sich auf die Extraktion eines Umlagerungsgemisches mit Chloroform. Das Umlagerungsgemisch enthielt dabei je 100 Mol Lactam und 150 Mol H2&0 110 mol H_PO und 190 Mol NH1H PO . Kurve II betrifft die Extraktion eines Umlagerungsgemisches mit Benzol. Das Umlagerungsgemisch enthielt dabei ausser Wasser je 100 Mol Lactam und 150 Mol H SO 300 Mol NH4H-PO4. Auch hier wurde jedesmal eine solche Menge Extraktionsmittel eingesetzt, dass eine Lactamlösung mit 9 Gewichtsteilen Extraktionsmittel zu 1 Gewichtsteil Lactam anfiel.
Aus diesen Diagrammen ergibt sich, dass der Einfluss der Wassernenge auf den Extraktionsgrad im Vergleich zum Molarverhältnis relativ gering ist.
Uo bei der Extraktion des lactamhaltigen sauren Ualagerungsgenisohes eine Hydrolyse von z.B. ·-Lactam zu ·-Aminocapronsfture nach Möglichkeit zu
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vermeiden, wird man die Temperatur des Extraktionsverfahrens relativ niedrig halten, d.h. die Temperatur nicht über 40 C erhöhen und vorzugsweise die Extraktion bei einer Temperatur unter 30 C vornehmen.
Eine Ausfuhrungsform des erfindungsgemässen Verfahrens umfasst die Extraktion von Lactam mit einem Extraktionsmittel in Anwesenheit einer ammonium- oder alkalidiwasserstoffphosphathaltigen Lösung in Kombination mit der AufSchliessung von Rohphosphat mit Hilfe der nach der Lactamextraktion verbliebenen schwefelsauren Lösung. Man kann diese schwefelsaure Lösung direkt für die Aufschliessung von Rohphosphat benutzen, man hat aber dann den Nächteil, dass mit der Aufschliessung gleichzeitig eine Ausfällung von Gips stattfindet, wobei Rohphosphatteilchen durch Gips eingeschlossen werden und so verlorengehen.
Die Aufschiiessung hat einen noch besseren Effekt, wenn man die schwefelsaure Lösung indirekt fur die AufSchliessung benutzt, was dadurch geschehen kann, dass man mit der schwefelsauren Lösung zurerst aus einer bereits anfallenden Aufschliessungsmasse Gips präzipitiert unter Bildung freier Phosphorsäure, wonach mit dieser freie Phosphorsäure enthaltenden Lösung erneut Rohphosphat gelöst wird.
Eine Ausfuhrungsform des erfindungsgemässen Verfahrens, wobei Rohphosphat auf' indirekte Weise mit Hilfe der nach der Lactamextraktion verbliebenen, freie Schwefelsäure enthaltenden Lösung aufgeschlossen wird, ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Gemäss der Figur 3 wird einem Mischgefäss A über die Leitung 1 ein aus Lactam und Schwefelsäure bestehendes Umlagerungsgemisch und durch die Leitung 25 eine Lösung aus Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat zugeführt.
Das Gemisch strömt durch die Leitung 2 in eine Extraktionsvorrichtung B, der über die Leitung 5 ein organisches, nicht - oder gering - wassermischbares Extraktionsmittel für Lactam beigegeben wird. Ein mit Lactam beladenes Extraktionsmittel strömt durch die Leitung 6 in den Eindampfer C, wo Extraktionsmittel und Lactam voneinander getrennt werden. Verdampftes Extraktionsmittel wird nach Kondensierung durch die Leitung 7 in die Extraktionsanlage zurückgeführt, während das gewonnene Lactam durch die Leitung 8 das System verlässt.
Eine lactamfreie, aus Schwefelsäure und Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat aufgebaute Lösung, in der sich noch Extraktionsmittelreste befinden, tritt durch die Leitung 3 der Extraktionsvorrichtteg B in eine Abtreibkolonne D ein, wo die genannten Reste an organischem Lösungsmittel von der wässerigen Lösung getrennt werden, wonach sie nach Kondensation durch die Leitung 4 wieder dem Extraktionsumlauf zufHessen.
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Durch die Leitung 10 geht einem Aufschliessungsreaktor P Rohphosphat zu, das mit den durch die Leitungen 13 und 17 eintretenden, freie Säure enthaltenden Lösungen aufgeschlossen wird. Die dabei anfallende Aufschliessungsflussigkeit wird durch die Leitung 11 in ein Gipsprazipitationsgefäss E eingeleitet, dem zugleich die aus der Abtreibkolonne D durch die Leitung 9 angeführten, freie Schwefelsäure enthaltenden Losung zugeführt wird.
Aus diesem Gipsfällungsgefäss tritt durch die Leitung 12 eine Suspension von Gips in einer phosphorsauren Lösung; ein Teil dieser Lösung wird durch die Leitung 13 in den AufSchliessungsreaktor F- zurückgeführt, der verbliebene Teil wird im Scheidekompartiment G einer Feststoff-Flüssigkeitstrennanlage, z.B. einer Filtrations- oder Dekantieranlage von Gips befreit.
Eine gipsfreie phosphorsaure Lösung wird durch die Leitungen 16, und 19 abgeführt; ein Teil dieser Lösung wird durch die Leitung 17 in den Aufschliessungsreaktor F zurückgeführt, ein anderer Teil geht durch die Leitung 20 einem Neutralisationsgefäss H zu, worauf diese Menge nach Neutralisierung mit durch die Leitung 24 herangeführtem NH_ bzw. Alkalilauge über die
Leitung 25 in das Mischgefäss A zurückgeführt wird.
Die im Scheider abgetrennten Gipsteile werden im Kompartiment G der Gipsscheidungsapparatur mit durch die Leitung 21 herangeführtem Wasser gewaschen. Gipskristalle werden durch die Leitung 22 aus dem System abgeführt, das Waschwasser mit der von den Gipskristallen stammenden Mutterlauge tritt durch die Leitung 23 in das Neutralisationsgefäss H ein.
Es sind verschiedene Abänderungen der hier besprochenen Ausführungsform möglich unter Beibehaltung des erfinderischen Gedankens, der darin besteht, dass ein Lactamumlagerungsgemisch in Anwesenheit,einer Lösung von Ammoniumbzw. Alkalidiwasserstoffphosphatlösung extrahiert und beimAufschliessen von Rohphosphat die lactamfreie schwefelsaure Lösung benutzt wird.
So könnte z.B. das Neutralisationsgefäss H fortfallen und das für die Neutralisation zu Diwasserstoffphosphat erforderliche Ammoniak oder Alkalilauge direkt dem Mischgefäss A zugeführt werden.
' Auch könnte man das durch die Leitung 23 abgeführte Waschwasser mit der durch die Leitung 18 strömenden Lösung zusammenbringen. Bei dem in der Figur dargestellten Verfahren wird sämtliches Waschwasser aber für die Verdünnung der über die Leitung 25 umzuwälzenden Lösung benutzt, ein günstiger Umstand, weil diese Lösung zur Vermeidung einer Hydrolyse von Lactam eben einen relativ niedrigen Kristallisationspunkt aufweisen muss. Auch können die, freie Säure enthaltenden Lösungen, welche nach dem Aufschliessungsreaktor F zurückgeführt werden, mengenmässig stark variiert werden. Dies· Mengen werden
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nicht nur durch die aufzuschliessende Rohphosphatmenge, sondern auch durch die Gipskoncentration bedingt. Vorzugsweise wird man den über die Leitung umzuwälzenden gipsfreien Strom derart wählen, dass die Gipskonzentration im Gipsfällungsgefäss E nicht mehr als 30 Gew.% betragen wird, während die durch die Leitungen 13 und 18 umlaufenden Mengen zusammen einen ausreichenden Teil an freier Säure werden enthalten müssen, um die dem AufSchliessungsreaktor F über die Leitung 10 zugehende Rohphosphatmenge auflösen zu können.
Nachfolgendes Zahlenbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens vermittelt einen Einblick in die Zusammensetzung der verschiedenen Prozesströme. Die Mengen der verwendeten Stoffe sind in Mol angegeben.
Ein Lactam/Schwefelsäure-Gemisch mit einem Verhältnis zwischen e-Caprolactam und Schwefelsäure von 100 Mol zu 150 Mol wird anschliessend ψ einer Trennung unterzogen.
Diesem Umlagerungsgemisch wird eine ammoniumdiwasserstoffphosphathaltige Lösung mit 150 Mol NHJ PO und 1378 Mol HO beigegeben, wonach das Lactam mit Hilfe von Chloroform aus dem Umlagerungsgemisch extrahiert .wird.
Mit Hilfe der lactamfreien, freie Schwefelsäure enthaltenden Lösung wird Gips aus einer AufSchliessungsmasse niedergeschlagen. Diese Aufschliessungsmasse wird erhalten aus einer Rohphosphatmenge, welche 150 Mol CaO und 40,5 Mol Po0_ enthält.
Aus dem System wird letzten Endes ein Gipsbrei aus 150 Mol Gips und insgesamt 780 Mol Wasser, zum Teile gebunden als Hydrat und im Übrigen als freies Wasser, abgeführt. Ferner wird eine ammoniumdiwasserstoffphosphat- und phosphorsäurehaltige Lösung aus:
28,4 Mol H_PO.
~ - 52,6 Mol NH4H2PO4
388 Mol H_0
gewonnen, während nach Neutralisierung mit 52,6 Mol NH eine aus 150 Mol NH.H PO4 und 1378 Mol H2O bestehende Lösung von Ammoniumdiwasserstof fphosphat in das Mischgefäss A zurückgeführt wird.
In nachfolgender Tabelle sind die Zusammensetzungen der verschiedenen Prozessströme angegeben; die Numerierung dieser Ströme entspricht den im Schema der Figur 3 für die Leitungen benutzten Bezugsziffern.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat nicht nur den Vorteil, dass die Säure, erforderlich zur Beckmann'sehen Umlagerung, auf wirtschaftliche Weise für die Aufschliessung von Rohphosphat benutzt werden kann, sondern zugleich eine günstige Wasserwirtschaft ermöglicht. Durch die Rückführung einer ammonium-
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bzw. alkalidiwasserstoffphosphathaltigen Lösung wird dem kombinierten Verfahren, bestehend aus einer Beckmann'sehen Umlagerung und der Gewinnung einer phosphorsauren,ammonium- bzw. alkalidiwasserstoffphosphathaltigen Lösung, eine minimale Wassermenge in Form von Waschwasser zum Reinigen des ausgefällten Gipses zugeführt, wodurch auch die Verdampfungskosten dieses Wassers beim Aufarbeiten der abgeführten Losung niedrig bleiben. Beim vorliegenden Verfahren wird also kein Wasser in Form von Ammoniakwasser beigegeben, wie dies bei den älteren Verfahren zur Abscheidung von Lactam aus dem schwefelsauren Lactamumlagerungsgemisch üblich ist.
Tabelle
Strom
N.
Ströme in Mol P2O5 H2SO4 CaSO4 Ca(H2PO4)2 150 H3PO4 NH4H2PO4 Capro-
lactam
NH3 H2O
1 CaO 150 100
2 150 t 150 100 1378
3 150 150 1378
8 100
9 150 1378
10 40,5
11 150 1072 581 1481,2 13096
12 1222 881 1631,2 14474
13 1072 772,9 1431 12698
14 150 108,1 200,2 1776
15 150 30,9 57,2 722
16 77,2 143,0 1054
17 27,1 50,2 370
18 50,1 92,8 684
19 28,4 52,6 388
20 21,7 40,2 296
21 1140
22 150 780
23 30,9 57,2 1082
24 52,6
25 150 1378
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Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    Kontinuierliches Verfahren zur Ausscheidung von Lactasen aus einem, konzentrierte Schwefelsäure, ggf. freies S0_ enthaltenden üinlagerungsgemisch mit Hilfe eines Extraktionsmittels für Lactam, das mielht-oder nur gering wassermischbar ist, wobei vor der Extrahierurig des Umlagerungsgemisches die Bindung zwischen Lactam und Schwefelsaure durch Zusatz eines den "Säuregrad des Umlagerungsgemisches verringernden Stoffes aufgelockert wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem limlageningsgemisch eine solche Menge einer, Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoff phosphat ggf. freie Phosphorsäure enthaltenden Lösung beigegeben wird, dass das Molarverhältnis zwischen dem Diwasserstoffphosphat und der Gesamtmenge an Schwefelsäure und ggf. anwesendem freiem SO ainimal i/4 : 1 beträgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mach der Extraktion von Lactam verbliebene, aus Schwefelsaure, Ammonium- bzw. Alkalidiwasserstoffphosphat und Wasser ausgebaute Lösung für die Aufschliessung von Rohphosphat verwendet wird unter Bildung von Gips und einer freie Phosphorsäure enthaltenden Lösung, welche nach Abscheidung des Gipses teilweise nach Abstumpfung mit Ammoniak bzw. Alkalilauge in Form der Diwasserstoffphosphatlösung zurückgeführt wird, damit dieser Teil vor der Extrahierung von Lactam mit dem zu extrahierenden Umlagerungsgemisch zusammengebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Molarverhältnis zwischen dem Diwasserstoffphosphat und der Gesamtmenge an Schwefelsäure und freiem S0„ im zu extrahierenden Gemisch zwischen
    1/4 : 1 und 2 : 1 liegt.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Extrahierung bei einer Temperatur unter 40 C, vorzugsweise unter 30 C, erfolgt.
    3 n
    109852/19A5
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