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Krankenfahrstuhl Die Erfindung bezieht sich auf einen zerlegbaren
Krankenfahrstuhl, bestehend aus zwei grossen Greifrädern mit feststellbaren Bremsen
und einer oder zwe: Drehrollen zum Selbstverrollen des Fahrstuhles, einer Liegeeinrichtung
mit einer umklappbaren und in jeder Schräglage feststellbaren Xückenlehne und einer
durch Parallel-ogrammlenker gekoppelten Beinauflage mit Fusskasten.
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Krankenfahrstühle sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
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So gibt es rollbare Stühle mit kleinen Drehrollen vorn undjoder hinten,
wobei der Benutzer eines solchen Stuhles, z. B. ein Versehrter, diesen Stuhl selbst
nicht fahren kann.
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Es gibt ferner Rollstühle mit zwei grossen Greifrädern und einer oder
zwei kleinen Drehrollen als Schiebefahrstuhl oder zum Selbstrollell Schliesslich
sind Fahrstühle zum Selbstfahren bekannt. Die meisten dieser Krankenfahrstühle haben
klappbare, in verschiedenen Schräglagen rastbare Rücklehnen, die mit einer klappbaren
Beinauflage durch Parallel-ogrammlenkung gleichsinnig bewegt werden.
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Allen diesen konstruktiv oft nur als BeheIfskonstruktionen anzusehenden
Lösungen haftet der Mangel an, dass se für kleine Wohnungen ungeeignet sind, da
sie in der Regel breiter als Zimmertüren, ganz sicher aber breiter als Toilettentüren
sind und einen Drehbereich von mehr als einem Meter benötigen, der in keiner Wohnung,
Toilette, in keinem Flur, Treppenhaus, Hotel oder Verkehrsmittel zur Verfügung steht.
Selbst die Türen modermer Hotels haben z. B. in den Toiletten nur Breiten von 58
bis 63 cm.
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Die Fusstützen oder Beinunterlagen bekannter Krankenfahrstühle sind
starr, bei Schwenkkonstruktionen unförmig uiid in hochgestellter Stellung zu kurz,
auch ist die Sitzhöhe durch die notwendige Bodenfreiheit dieser Konstruktionen zu
hoch. Die angeblich ein bequemes Sitzen erlaubenden Kunstledersitze sind unbrauchbar,
da man nach kurzer Zeit schweissnass und nach wenigen Wagen wund ist. Selbst atmende
Kissen haben keine Atmungsfreiheit. Aufblasbare Kissen kleinnien den Kreislauf ab:
die Sitzknochen drücken sich durch, die verdrängte iiuft presst die Fleischteile
hoch und verursacht Ereislauf- und andere Beschwerden. Die Anbringung abstehender
Greifringe ist unzweck mässig, da sie den ohnehin schon zu breiten Fahrstuhl noch
mehr verbreitern.
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Entscheidend ist, dass der Versehrte sich möglichst bei allein privaten
oder beruflichen Verrichtungen auch ohne fremde Hilfe helfen kann. Schliesslich
muss er sich auch ausruhen können, ohne den Krankenfahr-stuhl verlassen zu müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Krankenfahrstuhl zu
schaffen, dessen Sitz und Rückenlehne nebst Lopfpolster mit zunehemender Schräglage
sich sowohl ail der Kopfals auch auf der Fusseite der zunehmenden Liegelänge des
Kranken anpasst. Der Krankenfahrstuhl soll ausserdem ein Arbeitsmittel und ein orthopädisch
und hygienisch richtig Surlttioriierendes Stütz£:erät sein.
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Die Lösung der Aufgabe besteht bei einem Krankenfahrstuhl der eingangs
besc-hrlebenen Art erfindungsgemäss darin, dass eine an der Rückenlehne angebrachte
Kopfstütze sich beim Absenken der Rückenlehne teleskopartig aus den beitenrohren
der Rückenlehne herausschiebt und mit gleichzeitigem Hochschwenken des Fusskastens
sich dessen Abstand von seinem Schwenkpunkt vergrössert, wobei der Fusskasten auch
für sich allein in jeder Lage feststellbar ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die beiden vorderen, die
Achse der Greifräder tragenden Ständer eines Winkelprofilrahmens, der das Chassis
des Krankenfahrstuhles bildet, um den Betrag der üblicherweise vorstehenden Radnaben
nach innen zu einer Gesamtfahrstuhlbreite von 58 cm versetzt und die Sitzbreite
und die Sitztiefe betragen äe 40 cm und die Sitzhöhe über Grund 45 cm, wobei die
Rückenlehne in Sitz stellung Schulterblatthöhe hat.
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Ein Krankenfahrstuhl mit vorgenannten Merkmalen weist eine Reihe von
wesentlichen Vorteilen auf. Abgesehen davon, dass er billig, einfach und robust,
zerleg-, verstau- und selbst-fahrbar für alle vorkommenden Lebenslagen des Versehrten
ist, erlaubt er bei einer ausreichenden Sitzbreite von 40 cm und einer maximalen
Fahrstuhlbreite von 58 cm von Nabenkopf zu Nabenkopf eine Bewegung auch in kleinen
Zimmern sowie ein seitliches Ubersetzen auf Toilette oder Bettrand, Sitze4 Liegen,
Arbeiten, Essen, Transportieren von Gegenständen (Bücher, Werkzeuge, Schreibmaschine,
Akten usw.). Auch als Behelfsfahrstuhl auf Reisen und als Schiebefährstuhl ist der
Krankenfahrstuhl nach der Erfindung in gleicher Weise gut geeignet.
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Durch die Sitzhöhe des Fahrstuhls von 45 cm fällt der Versehrte nicht
gegen die Stuhlreihen z. B. in einem Theater auf.
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Die Rückenlehne reicht in Sitzstellung nicht über Schulterhöhe und
beim Abkippen in Liegelage bewirkt die Rückenlehne durch Gestänge oder dergleichen
das gleichseitige Anheben des Fusskastens. In Liegestellung wird kontinuierlich
eine Kopfstütze
ausgefahren Bei arretiertem Fusskasten kann die
Rückenlehne auch ohne Rückkehr des Fusskastens in Sitzlage aufgerichtet werden.
Die Polsterung kann atmen und der Sitz ist gegen einen Nachtstuhl auszuwechseln.
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Der aus Fussbrett und Hackenstütze bestehende Fusskasten verlagert
beim Hochklappen in Liegelage seinen Abstand von seinem Schwenkdrehpunkt, weil das
menschliche Knie, oberhalb dieses Schwenkdrehplznktes liegend, beim Hochschwenken
der Schenkel einen verlängerten Fusskasten verlangt. Dadurch erfahren die nüsse
des Versehrten in wieder Stellung eine Stützung, die orthopädisch notwendig ist
und eine Verkürzung der Muskulatur schlaff herabhangender Fusspitzen verhindert.
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Es ergibt sich also eine Sitz-/Liegevorrichtung mit umklappender und
sich zur Kopfstütze verlängernder Rückenlehne und einem beim gleichzeitigen Hochschwenken
sich verlängernden Fusskasten, der feststellbar, das unabhängige Aufrichten der
Rückenlehne in Sitzposition erlaubt, die auch allein in jeder Lage lestgestellt
werden kann.
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Die Armlehne sind abnehmbar und schwenkbar. Darin anbringbar oder
gegen diese auswechselbar sind erfindungsgemäss Ergänzungsteile vorgesehen, wie
z. B. Bauchstützen, Tischchen mit veränderbaren Abstand tom Körper, Transportmittel
oder dergleichen.
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Die Greifräder sind vorn angebracht. Der Versehrte rollt dicht an
der Wand entlang bis auf die Höhe der Türzarge und macht dann "rec hts (links) um";
der schwenkende Hinterwagen benötigt einen Radius von nur 58 cm. Bei fälschlicherweise
vorn angeordneten Drehrollen muss man stets eine grosse Kurve fahren und benötigt
zusätzlich zu dem genannten Hinterwagenradius einen Bogenraum. flas gilt vor allem
vor einem Tisch, Schreibtisch, Bett,einer Toilette, Autotir und in sehr engen Gängen;
immer braucht man einen vorn lie nden Fahrzeugdrehunkt.
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Der Wagen ist erfindungsgemäss in zwei Chassisteile, Rückenlehne,
Sitz und Fusskasten zerlegcabar. Dieses Zerlegen braucht nicht mit einem Griff zu
erfolgen; das ist auch bei einem Faltfahrstuhl nicht möglich, weil hier die Fusstützen,
die Rückenspreize und oft auch die beiden grossen Räder abmontiert werden müssen.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen. Es zeigt: Fig. 1 einen das
Chassis des Krankenfahrstuhls bildenden Winkelprofilrahmen mit vier Ständern und
einer Achse für zwei Greifräder; Fig.2a eine Seitenansicht des Krankenfahrstuhls
nach der Erfindung; Fig.2b eine Vorderansicht auf ein Greifrad mit Greifring; Fig.
3 die Metallkonstruktion einer RuetWsnlehne und Eopfstütze; Fig. 4a bis 4d verschiedene
Mechanismen der Liegeeinrichtung des Krankenfahrstuhls; Fig. 4e einen Schnitt durch
ein äusseres Teleskoprohr der Fig. 4c und durch eine SeilrolLe; Fig. 5 den Aufbau
eines Sitzpolsters für den Krankenfahrstuhl; Fig. 6 einen Schnitt durch einen gegen
das Sitzpolster auswechselbaren Nachtstuhl.
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Fig. 1 zeigt einen Winkelprofilrahmen 1, an dem alle Chassisbauteile
angeschweisst oder angelenkt sind; vorn zwei Ständer 2 als Achsenträger zweier grosser
Vorderräder der sogenannten Greifräder, hinten zwei Ständer 3 für die Aufnahme von
Drehrollen, wobei die vorderen Ständer durch eine Querstrebe 4, die hinteren Ständer
durch eine Querstrebe 5 und durch Längsstreben 6 versteift sind. Der Winkelprofilrahmen
1 und die Querstreben 4 und 5 sind in Symmetriemitte und in Fahrtrichtung geteilt
und durch lösbare Schnellverbinder 7 zusammengesetzt,
z. B. durch
Vberspannverschlüsse oder tberwurSmuttern. Mit 11 sind Hülsen bezeichnet, in die
Hilfsgeräte eingesteckt werden können.
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Fig. 2a zeigt einen vollstandigen Krankenfahrstuhl in einer Seitenansicht
mit dem Winkelprofilrahmen 1, den vorderen Ständer 2 und den hinteren Ständer 3.
An den Enden der vorderen Querstrebe 4 sind die beiden Greifräder 8 und an den hinteren
Ständern 3 äe eine kleine Drehrolle 9 angebracht. Die Bodenauflage bzw. die Achsprojektion
der Greifräder ist der Drehpol des Fahrstuhles und zugleich des Versehrtenkörpers
im Arm / Schulterbereich, mit dem er beim Fahren lenkt. An dem Winkelprofilrahmen
9 sind Armlehnen 10 in je eine Hülse 11 so angesteckt, dass sie beim seitlichen
Heruoerrutschen des Versehrten auf Bett, Toilette, Nachtstuhl oder dergleichen abgenommen
oder um 900 herausgeklappt werden können und dabei rastend eine Art Geländer zum
Nachgreifen bilden, ebenso z. B. beim Einsteigen in eine Badewanne, wo die Armlehne
über den Badewannenrand ragt.
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In diese aus Rohr gefertigten Armlehnen 10 oder in diese An lehnen
aufnehmenden, am Winkelprofilrahmen 1 befestigte Hülsen 11 können auch Hilfsgeräte
eingesteckt trna festgestellt werden, 2. B. ein umlaufender B ügel mit Frontplatte
als Bauchstütze für Rückenschwache, ein Arbeitstisch oder ein anderes Gerät. An
die Langsstreben 6 sind in bekannter Weise Radbremsen (nicht gezeigt) angebracht.
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Parallel zur Felge der Vorderräder ist erfindungsgemäss nach Fig.
2b in der Nische zwischen Felge und Speichen anliegend je ein an sich bekannter
Greifring 12 angebracht. Der Versehrte greift mit vier Fingern in die Felge zwischen
die Speichen und mit dem Daumen gegen den Ring 12. Ohne Greifring müsste er seinen
Daumen auf die Lauffläche der Bereifung abstützen und dadurch den Daumen beschmutzen.
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An den Längsseiten des Winkelprofilrahme ns 1 ist je eine,
einen
zweiarmigen Hebel bildende, nach hinten abgekröpfte Hülse 20 drehbar befestigt.
In ihre oberen offenen Enden ist lösbar eine Rückenlehne 33 mit Kopfpolster 35 eingesteckt.
Das obere Ende der Rückenlehne stützen zwei Stützstangen 36 ab, die am rückwärtigen
Ende des Winkelprofilrahmens 1 bei 37 drehbar befestigt sind. Mit 28 ist eine Polsterauflage
und mit 32a sind die Querstreben der später noch zu beschreibenden Rückenlehne 33
bezeichnet.
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Der Winkelprofilrahmen 1 weist an den beiden vorderen Enden seiner
Längsseiten je einen in Fahrtrichtung schräg nach oben gerichteten Ausleger 13 auf,
an den jeweils das Aussenrohr 14 eines Teleskopes schwenkbar angelenkt ist. Das
Innenrohr 15 ist mit der Fussplatte 16 eines Fusskastens drehbar verbunden.
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An den unteren Hebelarm jeder abgekröpften Hülse 20 ist eine Parallelograniiii-Schubstange
18 drehbar angelenkt, die sich über das Teleskop hinaus erstreckt und mit einem
am Aussenrohr 14 des Telekops angebrachten Schubgelenk 21 drehbar verbunden ist.
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An ihrem vorderen Ende 22 ist die Schubstange 18 mit Löchern 23 versehen
zum wahlweisen Einhaken einer mit der Fussplatte 16 gelenkig verbundenen Tragstange
24 in eines dieser Löcher.
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Dadurch, dass sich die Schubstange 18 vorschiebt, schiebt sich auch
ihr vorderes Ende 22 weit vor den Ausleger 13 und aus der Bereifungskontur der Greifräder
8 heraus. Dadurch aber schiebt die Tragstange 24 den Fusskasten ebenfalls vor, wobei
sie das Delikop auseinanderzieht. Damit hat das Bein des Versehrten, das sich bei
25 um das Kniegelenk mit dem Radius RK schwenkt, im ausgewichenen Fusskasten mit
dem Schwenkradius RT genügend Platz, der seine orthopädisch wichtige Aufgabe einer
Stützung z. B. der gelähmten Fusse in der richtigen Haltung gewährleistet. Auch
diese Nassnahme ist von entscheidender Bedeutung und noch in keiner bekannten Fahrstuhlkonstruktion
verwirklicht worden. Beim Zurückschwenken in die Sitzlage verkürzt sich das Teleskop
wieder mittels der Tragstange 24 bis auf die zulässige Bodenfreiheit der Fussplatte
16 von 7 cm über Grund.
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Die Anordnung des Verlängerungsgestänges 18/23/24 des Fusskastens
erfüllt die weitere wichtige Forderung, dass kein Gestängeteil in Sitz stellung
über die Greifräder 8 herausragen darf, um eine allseits freie Bahn zum "trerrutschen"
mit dem schwerfälligen, eventuell gelähmten Körper des Versehrten ohne Verletzung
oder Verhaken der Kreidung zu bieten. Wenn die Liegestellung eingenommen wird, findet
im allgemeinen kein Uberrutschen statt; aber auch dann würden sich Hebel und Gelenke
unterhalb der Rutschebene befinden.
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Um das Lenkerparallelogramm auch in der liegestellung noch in arbeitsfähigen
Winkeln verharren zu lassen, liegen die Gelenke 21, 26 der Parallelogramm-Schubstange
18 in Sitzlage nicht lotrecht unter dem Ausleger 13 für das Teleskop bzw. unter
dem Rückenlehnengelenk 27, sondern sie sind in Fahrtrichtung nach rückwärts versetzt.
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Zum Arretieren des Fusskastens und der Rückenlehne 33, die mit einer
Polsterauflage 28 versehen ist, weist der Fusskasten eine Schleppstange 29 mit Rasthaken
auf, die über die Vorderachse schleifen und rasten. Die Entrastung erfolgt durch
Zug an einem Lederriemen in bekannter Weise. Damit die Rückenlehne, deren Stellung
durch eine klemmbare Feststellstange 30 mit Klemme 31 am Winkelprofilrahmen 1 feststellbar
ist, auch allein wieder in Sitzstellung gebracht werden kann - wobei der Fusakasten
hochgestellt bleibt - wird die Parallelogramm-Schubstange 18 erfindungsgemäss als
Teleskop ausgebildet.
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Die Rückenlehne 33 besteht gemäss Fig. 3 aus zwei Tragrohren 32, die
durch zwei Querrohre 32a zu einem drehsteifen Rahmen verschweisst sind. Der Rahmen
wird in die bei 27 (Fig. 2) am Winkelprofilrahmen 1 angelenkten zweiarmigen Rohrhebel
20 eingesteckt, und zwingt diese bei einer Kippbewegung zum Gleichlauf.
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Die beiden tragrohr 32 haben noch einen zweiten erfindungsgemässen
Zweck: von oben wira ein U-förmiger Bügel 34 eingeschoben.
Er trägt
ein Kopfpolster 35 und ist durch zwei Stützstangen 36 am Punkt 37 (Fig. 2) des Winkelprofilrabmens
1 oder an den hinteren Ständern 3 angelenkt. Beim Umklappen der Rückenlehne in Liegestellung
wird die Kopfstütze teleskopartig ausgefahren.
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Fig. 4a zeigt in vereinfachter Darstellung den Mechanismus des an
Hand der Fig. 2 beschriebenen Krankenfahrstuhls, insbesondere dessen Liegeeinrichtung.
Die mit der Anordnung nach Fig. 2 übereins-timmenden Teile sind mit den gleichen
Bezugszeichen wie in Fig. 2 versehen, weshalb insoweit auf die Beschreibung der
Fig. 2 Bezug genommen wird.
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Einen etwas anderen Mechanismus zeigt Fig. 4b. Dort erkennt man einen
zweiar-nigen Hebel 38, der am Teleskoprohr 14 zusammen mit der Parallelogramm-Schubstange
18 auf deren Schubgelenk 21 drehbar aufgesteckt ist. Der ruckwärtige Arm des Hebels
38 ist mit einem Lenker 39, der am Winkelprofilrahmen 1 drehbar befestigt ist und
etwa ein Parallelogramm bildet, zwangsgeführt. Der vordere Arm des Hebels 38 trägt,
wie bei der zuvor beschriebenen Ausfahrungsform, eine einhakbare Tragstange 24 zum
Fusskasten 16/17. Durch Streckung des Parallelogramms zieht der vordere Hebelarm
des Hebels 38 mittels der Tragstange 24 das Teleskop auseinander.
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Gemäss Fig. 4c ist der gleiche Lösungsgedanke durch je ein Drahtseil
40 an beiden Seiten des Winkelprofilrahmens 1 verwirklicht. Das mit einem Ende am
Fusskasten befestigte Seil verläuft durch das innere Telekoprohr 15 nach oben und
wird durch eine teilweise im oberen Ende des äusseren Gelekoprohres 14 angeordnete
Seilrolle 41 in Richtung auf den unteren Hebelarm der abgekröpften Hülse 20 umgelenkt.
Die in Fig. e im Schnitt dargestellte Seilrolle 41 kann sich um eine an dem Ausleger
13 befestigte Achse 13a drehen. Das andere Seilende ist an einem verlängerten unteren
Teil 42 befestigt, der mit dem unteren Hebelarm der abgekröpften Hülse 20 starr
verbunden ist. Dadurch, dass der Punkt, an dem das Seil 41 angreift,
tiefer
liegt als das Gelenk 26, wird erreicht, dass der Fusskasten in Sitz stellung eine
Bodenfreiheit von etwa 7 cm hat und dass beim Einschwenken der Rückenlehne und des
Fusskastens in Liegestellung der grössere Hebelarm 42, an dessen Ende das Seil befestigt
ist, einen grösseren Weg beschreibt als das Gelenk 26. Dadurch kann sich das Teleskop
mit dem Fusskasten durch das Gewicht der Füsse des Versehrten ausziehen.
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Nach Fig. 4d ist an den beiden vorderen Ständern 2 des Winkelprofilrahmens
1 je ein horizontaler Ausleger 22a mit einem oder mehreren Löchern 23a befestigt.
In eines dieser Löcher ist eine an die Fussplatte 16 drehbar angelenkte Tragstange
24 eingehakt. Auch dieser Ausleger ragt nicht über die Bereifungskontur der Greifräder
8 hinaus. Durch die Wahl der Länge des Auslegers 22a und dessen vertikalen Abstandes
von dem schräg nach oben gerichteten Ausleger 13 sowie der Rückwärtsneigung der
Tragstange 24 ist die gewunschte Teleskop streckung zu erreichen. Durch die unabhängig
mögliche Hochschwenkung des Fusskastens mit Rastung bei arretierter Rückenlehne
in Sitzstellung kann der Fusskasten auch beim Rückwärtsherunterfahren z. B. von
einer Bürgersteig-Bordkante auf diese aufsetzen und durch Hochklappen diese überwinden
und so den Fahrstuhl behutsam absetzen.
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Der Winkelprofilrahmen 1 als Krankenstllhlchassis trägt gemäss Fig.
5 als Sitz eine durchlöcherte Holzplatte 44, auf der ein aus mehreren hagen Gummirosshaar
("hart") bestehendes Kissen 45 mittels einer Stoffbespannung aus durchlässigem,
möglichst rutschglatten Polsterbezug befestigt ist. Das Sitzkissen soll erfindungsgemäss
nur so weich sein, dass man es nicht durchsitzt, aber so ausgesteift, dass der Versehrte
nicht auf dem Kissen "schwimmt", Erfindungsgemäss erhält die oberste Lage des Rosshaarkissens
eine etwa 5 cm breite Ausnehmung 46 in Fahrtrichtung, die jedoch nur bis zur Hälfte
der Sitzfläche reicht; hier lagern sich Hosenfalten, die bei fehlender Ausnehmung
auf die Harnröhre einen Druck ausüben würden. Das Sitzkissen ist nach
einem
weiteren Erfindungsmerkmal unter der Rückenlehne - in Sitzstellung - nach rückwärts
so weit verlängert (Fig. 2), dass die sich umlegende REckenlehne mit der Sitzpolsterverlängerung
eine Liegefläche ohne merkbaren Abstand bildet. Dies ist notwendig, weil ein Gelshmter
sich beim Hinlegen "wie ein Mehlsack" abrollt, so dass er mit seinem Beckengürtel
beim Umkippen mit dem Gesässknochen hinter den hinteren Polsterrand absacken würde.
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Ein Sitzkissen 45 gemäss der Erfindung aus gummiverklebtem Rosshaar
in relativ harter Verdichtung auf durchlöcherter Holzplatte 44 ist Voraussetzung
für folgende, für den Versehrten 1 ebensentscheidende Gebrauchsnotwendigkei ten:
Beste Entlüftung der Sitzfläche, die ein Gelähmter den ganzen Tag nicht verlassen
kann; das Polster muss wie eine sichere "Fundamentierung' wirken, damit sich das
Gleichgewichtsgefühl stets richtig orientieren kann; denn z. B. ein Kindergelähmter
erhält sein aufrechtes Sitzen nur durch ständiges Balancieren, orientiert am Sitzpolster,
aufrecht. Andererseits darf das Sitzkissen nicht hart sein, weil man sich sonst
durchsitzt und keinesfalls einen ganzen Arbeistag aushalten kann. Deshalb ist das
hartverdichtete Rosshaarkissen mit Gummiverklebung, umgeben mit einem atmenden Polsterstoff
höchster Rutschgüte, ein integrierendes Erfindungsmerkmal.
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Das aus der Holzplatte 44 und dem Sitzkissen 45 bestehende Sitzpolster
ist gemäss Fig. 6 gegen einen Nachtstuhlsitz 47 als Beispiel auswechselbar, der
die Höhe des Sitzpolsters hat und eine Toilettenöffnung 48 aufweist. Vor dem Einsetzen
dieses Wachtstuhlsitzes wird eine Hartfaserplatte 49 mit dem gleich grossen Brillenloch
in den Winkelprofilrahmen 1 eingelegt und in diese Hartfaserplatte eine Nachtstuhlschüssel
50 eingehängt.
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Statt der für Reisen zu sperigen Schüssel 50 kann man erfindungsgemäss
auch wasserdichte Wegwerftüten mit drahtringversteiftem Rand einlegen; der Drahtring
ersetzt den Bund der
Nachtstuhlschüssel und verhindert ein Durchfallen
der Tüte.
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Damit kann der Versehrte, ohne ungewohnte, @@@ nur über Stufen erreichbare
Hoteltoiletten mit zu schmalen Türen aufsuchen zu müssen, sich mit gewohnten Hilfsmitteln
sicherfühlen.
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Ansprüche: