DE212443C

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Publication number: DE212443C
Application number: DENDAT212443D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42 d. GRUPPE

in FRANKFURT a. M.

Zeigeranordnung für Meßinstrumente und Anzeigeapparate. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1908 ab.

Bei Meßinstrumenten und anderen Anzeigeapparaten mit zweiseitigem Zeigerausschlag werden die Skalen von der Mittellinie als Nullinie nach beiden Ausschlagsrichtungen abgetragen. Da nun bei vielen Meßinstrumenten eine kreisförmige Skalenplatte nicht anwendbar ist, sondern wegen der erforderlichen Übersichtlichkeit von dem Kreis nur ein beschränktes Segmentstück verwendet werden kann, bleibt für jede Ausschlagsrichtung nur ein sehr kleines Feld übrig. Hierdurch wird aber naturgemäß die Genauigkeit- der Ablesung beeinträchtigt.

Gemäß der Erfindung wird es ermöglicht, die ganze Länge des für die Messung benutzbaren Segmentstückes der Skalenplatte für jede Ausschlagsrichtung benutzbar zu machen, indem für verschiedene Meßbereiche eines Skalenbildes verschiedene Zeiger angewendet

ao werden, die derart mit den vom Meßorgan beeinflußten Teilen in Verbindung gebracht sind, daß stets nur ein Zeiger auf dem Skalenbild sichtbar ist.

Die Zeichnung stellt zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens dar.

In Fig. ι ist α der zur oberen Skala b, und c der zur' unteren Skala d gehörige Zeiger. Beide sind untereinander unter dem Winkel a auf der Welle angeordnet. Wird nun z. B. eine Messung auf der Skala b ausgeführt, so stellt sich auf dieser der Zeiger α in entsprechender Weise ein, während der Zeiger c hinter einem undurchsichtigen Gehäuseteil verschwindet, wodurch gleichzeitig ein Irrtum verhütet wird. Dabei wird man zweckmäßig die eine Skala und den zugehörigen Zeiger beispielsweise rot färben und die Anzeigeeinrichtung für die-andere Ausschlagsrichtung in einer entsprechenden, zur Unterscheidung geeigneten anderen Farbe, z. B. grün, ausführen.

In Fig. 2 wird ein weiteres Mittel veranschaulicht, um Irrtümer über die Zugehörigkeit von Zeiger und Skala zu verhüten. Hier sind nämlich die Zeiger in verschiedenen Ebenen angeordnet, so daß beispielsweise der Zeiger α erst hinter der Skala d, z. B. in einem Schlitz e, zum Vorschein kommt.

Die neue Anordnung hat noch den weiteren Vorteil, daß bei gleicher Skalenteilung dieselbe Skala für mehrere Messungen benutzt werden kann. Während man also früher in gleichen Fällen zwei aneinanderliegende Skalen und eine einzige Anzeigevorrichtung benutzte, können entsprechend gemäß vorliegender Erfindung eine einzige Skala, aber zwei Anzeigevorrichtungen verwendet und hierdurch die Übersichtlichkeit und die Genauigkeit der Ablesung außerordentlich erhöht werden, z. B. wird die eine Anzeigevorrichtung hinter der anderen unter einem Winkel gleich dem des größten Meßwinkels derart angeordnet, daß erst, nachdem die eine Anzeigevorrichtung am Ende der Skala angelangt ist, die andere an

der Nullinie erscheint. Durch entsprechende Aufschrift oder Färbung auf der Anzeigevorrichtung kann der jeweils in Betracht kommende Meßbereich kenntlich gemacht werden.

Unter dem Begriff »Meßinstrument« sind hier auch solche Anzeigevorrichtungen zu verstehen, welche nicht reinen Meßzwecken dienen, also z. B. Signalapparate, Befehlstelegraphen, Rudertelegraphen bei Schiffen usw. Bei Rudertelegraphen wird man beispielsweise die eine Skala oder den einen Zeiger für Ruder bewegungen nach Steuerbord, die andere oder den anderen Zeiger für Ruderbewegungen nach Backbord benutzen.

Unter »Zeiger« ist ganz allgemein jede Einrichtung zu verstehen, die zur Hervorhebung der jeweils anzuzeigenden Aufschrift auf der Skala o. dgl. dienen kann. So z. B. auch Einrichtungen zur Erzeugung von Licht- und Schattenwii'kungen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Zeigeranordnung für Meßinstrumente und Anzeigeapparate, dadurch gekennzeichnet, daß für verschiedene Meßbereiche eines Skalenbildes verschiedene Zeiger angewendet werden, die derart mit den vom Meßorgan beeinflußten Teilen in Verbindung gebracht sind, daß stets nur ein Zeiger auf dem Skalenbild sichtbar ist.

2. Zeigeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeiger zwangläufig miteinander verbunden sind.

3. Zeigeranordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtungen unter einem Winkel auf dem von den Meß Organen beeinflußten Teilen vereinigt sind, derart, daß beide Anzeigevorrichtungen gleichzeitig die Nulllage ihrer zugehörigen Skala einnehmen können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.