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Ruderlageanzeiger. Zur Beobachtung der Einstellung sogenannter strombetätigter
Schiffsruder, bestehend aus Haupt- und Hilfsruder, benutzt man bisher je einen besonderen
Ruderlageanzeiger für Haupt- und Hilfsruder. Es ist demnach die dauernde Beobachtung
zweier getrennter Zeigerstellungen notwendig, die aus dem Grunde ganz besondere
Aufmerksamkeit erfordert und daher anstrengend ist, weil jeden Augenblick die gegenseitige,
sich häufig ändernde Stellung zweier Ruder durch vereinigte Aufnahme von Anzeigeerscheinungen
an zwei getrennten Sichtstellen genau erfaßt und gleichzeitig auch nav igatorisch
richtig beurteilt werden soll. Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Erleichterung
der Beobachtung und somit auch größere navigatorische Sicherheit dadurch zu schaffen,
daß die Anzeigevorrichtungen für Haupt- und Hilfsruder zu einem Ganzen vereinigt
werden, so daß nur eine einzige Vorrichtung au beobachten ist. Die Einrichtung ist
hierbei so getroffen, daß die gegenseitige Anordnung der Skalenzeiger der vereinigten
Vorrichtungen ein Abbild der Ruderanordnung im Grundriß ergibt, und daß die Anzeigevorrichtung
für (las Hilfsruder sich in Abhängigkeit von der Verstellung der Anzeigevorrichtung
für das Hauptruder um diese bewegt. Der Beobachter erhält also auf einen Blick jederzeit
ein vollkommen getreues, zusammenhängendes Bild der Ruderlage und der gegenseitigen
Beeinflussung von Haupt- und Hilfsruder.
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Die Zeichnungen zeigen in den Abb. i bis 5 schematisch vier Ausführungsbeispiele,
wobei die Abb. i und :4 die Sichtseiten und die Abb. z, 3 und 5 die entsprechenden
zugehörigen Schnittansichten der Vorrichtungen darstellen.
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Wie zunächst die Abb. i und 2 einer senkrecht aufzustellenden Ausführungsform
der vereinigten Anzeigevorrichtung zeigen, ist (las Magnetsystem a des Hilfsruderlageanzeigers
mit demjenigen b des Hauptruderlageanzeigers mittels eines mit dem Drehzapfen c
desselben fest verbundenen Armes d derart in Verbindung gebracht, daß die Skalenzeiger
e, f beider Vorrichtungen eine gegenseitige Lage erhalten, die ein getreues Abbild
der Ruderanordnung im Grundriß ergibt. Da das System a infolge seiner festen Verbindung
mit dem Drehzapfen c des Systems b jeder Verstellung desselben folgt, so bleiben
die Zeiger e, f dauernd im Zusammenhang und stellen sich jeder durch die beiden
Magnetsysteme hervorgerufenen Verstellung genau entsprechend gegenseitig ein. Der
Beobachtende erhält demnach jederzeit auf einen Blick ein getreues Bild der jeweiligen
gegenseitigen Ruderstellungen und ihrer gegenseitigen Beeinflussungen. Zum Gewichtsausgleich
dei'' Teile ca, d und zur Entlastung
der Welle c ist ein
Gegenarm ä mit Gewicht h vorgesehen. Die Skala i für den Hauptruderzeiger f wird
auf einer die ganze Vorrichtung überdeckenden Mattscheibe k angebracht, während
die Skala l für den Hilfsruderzeiger e unmittelbar mit dem Schwanzende des Hauptruderzeigers
verbunden ist. Zeiger e, f und Skala L werden in tiefdunkler Färbung gehalten, um
durch die Scheibe k hindurch deutlich erkennbar zu sein. Zu diesem Zwecke erhalten
ferner die der Scheibe zugekehrten Flächen der übrigen Teile einen dem Ton der Scheibe
entsprechenden A-.-strich.
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Die in geeigneter Weise gegen gegenseitige Beeinflussung geschützten
Magnetsysteme beider Anzeiger sind die üblichen. Sie erhalten ihre Richtkräfte durch
Geber, welche für das System b auf der Achse des Hauptruders, für dasjenige a auf
der Achse des Hilfsruders sitzen. Von den Gebern führt je ein fünfadriges Kabel
zu den Anzeigern. Ein Kabel na
wird an drei Schleifringen für den Anker des
Systems b geführt, zwei Ariern führen zuni :Magnetfelde desselben. Das Kabel ra
des Hilfsrudergebers führt zu fünf Schleifringen auf der Achse c des Systems b,
von denen drei Adern zu drei Schleifringen für den Anker, zwei Adern zum Magnetfelde
des Systems a geleitet werden.
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Abb. 3 zeigt dieselbe Verrichtung für @v agerechte Aufstellung. In
diesem Falle wird der Gewichtsausgleich der Teile a, d dadurch erzielt, daß
diese auf einer Tragfläche durch rollende Reibung gestützt und geführt sind. Beispielsweise
kann der den Hilfsruderlageanzeiger tragende Arm d mittels Kugeln o auf einer entsprechenden
Unterstützungsfläche im Gehäuse geführt sein. Bei dieser Anordnung wird die Weile
c des Hauptruderlageanzeigers von den Teilen a, d völlig entlastet, so daß die Richtkräfte
seines Magnetsystems nur die Reibungswiderstände zu ül)erwinden haben. Iin übrigen
entspricht diese Ausführung rler vorbeschriebenen gemäß Abb. i und 2.
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Die Abb. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform, bei der die Skalenzeiger
außen sichtbar angebracht werden können. Zu dieseln Zweck wird die äußere Abdeckscheibe,
welche die Skala für den Hauptruderzeiger trägt, zweiteilig ausgeführt, und zwar
in Form einer mittleren Kreisscheibe p und einer äußeren Ringscheibe q. Diese Scheiben
bilden einen Ringschlitz r, durch welchen der Tragzapfen s des Magnetsystems a für
den Hilfsru.deranzeiger hindurchgeführt ist und in welchem er sich während seiner
Bewegung um die Mittelachse des Hauptsystems b führt. Der Drehzapfen c des letzteren
ist fest mit der Mittelscheibe p verbunden, die sich demnach mit dem Zeiger
f des Hauptsystems b dreht.
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Die Zeiger erhalten bei dieser Anordnung, bedingt durch die Näherung
ihrer Drehzapfen c, s in Rücksicht auf die Stabilisierung der Flächenteile p, q,
größere Anschläge, als sie der tatsächlichen Rudereinstellung entsprechen. Man kann
aber gegebenenfalls durch Verlegung der Skala für den großen Zeiger an den Innenrand
der Scheibe q und Verlängerung des die Skala l für den kleinen Zeiger tragenden
Endes des großen Zeigers bis an den Schlitz r sowie demgemäße Verkürzung des kleinen
Zeigers eine enge Annäherung an der Wirklichkeit entsprechende Zeigerausschläge
bzw. an eine der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 entsprechende Zeigerform und
Anordnung erzielen.
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Die sonstige Bauart dieser Ausführungsformen entspricht der in den
Abb. r und 2 dargestellten, wobei Abb.4 und 5 eine Anordnung für senkrechte Aufstellung
veranschaulichen. Die Anordnung kann auch entsprechend der nach Abb.3 für wagerechte
Aufstellung getroffen werden.