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Bezeichnung: Kettenglied mit von der Kreisform abweichendem Drahtquerschnitt
Die iiblichen Rundstahlketten weisen Kettenglieder auf, die aus Draht rni-t kreisförmigem
Querschnitt hergestellt sind. Es sind auch bereits Kettenglieder bekannt, deren
Drahtquerschnitt von der Kreisform abweicht. So ist bereits vorgeschlagen worden,
einen D-förmigen Profildraht so zu einem O-förmigen Kettenglied zu verformen, daß
der Balken des D außen liegt (DT-OS 1 803 240).
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Durch diese Querschnittsform und -Anordnung sollen verbesserte Verschleißeigenschaften
insbesondere von Gleitschutzketten und Reifenschutzketten dadurch erreicht werden,
daß nach dem Gliedäußeren zu eine Werkstoffanhäufung und möglichst große Auflageflachen
vorgesehen sind. Zur Lösung der gleichen Aufgabe hat man auch bereits vorgeschlagen,
Kettenglieder mit trapez£örmigem Drahtquerschnitt herzustellen, wobei jedoch die
Glieder im Geenk echmiedet werden mußten.
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Die Erfindung geht nicht von derartigen Ketten mit vom Kreisquerschnitt
atweichendern Drahtcluerschnitt aus, sondern vielmehr
von Kettengliedern
für Rundstahlketten, also solchen mit kreisförmigem Querschnitt. Der Erfindung liegt
die Beobachtung zugrunde, daß diesen bekannten Rundstahlketten für jeglichen Verwendungszweck
im wesentlichen zwei Nachteile anhaften: Zum einen hat sich gezeigt, daß in den
Gliedkriiimnungen die größten Druckspannungen an der Innenseite und demgegenüber
wesentlich geringere Zugspannungen an der Außenseite vorliegen, währe d gleichzeitig
in den Gliedschenkeln die größten Zugspannungen an der Innenseite auftreten. Der
Erfindung liegt deshalb insoweit die Erkenntnis zugrunde, daß es zweckmäßig ist,
den Querschnitt so abzuwandeln, daß der Flächenschwerpunkt des Drahtquerschnittes
mehr nach dem Inneren zu liegt.
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Andererseits ist es bekannt, daß die Zugkräfte zwischen zwei ineinander
gehängten Gliedern punktförmig an den Innenseiten und in den Mitten der Gliedkrümmungen
iibertragen werden, so daß hier sehr hohe Herz'sche Pressungen auftreten, die zu
bleibenden Verformungen und erhöhtem Verschleiß führen.
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Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß ein Drahtquerschnitt gewählt wird, welcher in bekannter Weise von der Kreisform
abweicht, wobei jedoch nach der Erfindung der Flächenschwerpunkt des Drahtquerschnittes
in der Gliedmittelebene nach der Gliedinnenseite vorzugsweise um soviel verlagert
ist, daß bei Belastung der gestreckten Kette die 1)ruck- und ie Zugspannungen in
den Gliedkrümmungen einander etwa gleich sind.
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Dies kann gemäß der Erfindung dadurch geschehen, daß ein Dralltquerschnitt
in der allgemeinen Forrn eines Vielecks, insbesondere eines Dreiecks, mit senkrecht
zur Gliedlängsachse verlaufender Grundseite verwandt wird, wobei zumindest die der
Grundseite benachbarten Querschnittsecken abgerundet sein sollen.
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Hierbei empfiehlt es sich weiterhin, die Querschnittsgrundseite mit
etwa dem Radius der Gliedkrümmung nach dem Gliedinneren hin konvex durchzuwölben,
weil dann zwei ineinander gehängte Glieder sich an ihren Krümmungen nicht mehr punktförmig
sondern linienförmig berühren und zwar nicht nur an einer sondern wegen der Symmetrie
der Glieder an zwei einander kreuzenden Berührungslinien. Hierdruch werden die Herz'schen
Pressungen erheblich herabgesetzt, Verformunren und Verschleiß werden weitgehend
eingeschränkt.
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für allgemeine Verwendungszwecke empfiehlt es sich hierbei, beim Drahtquerschnitt
die allgemeine Form eines gleichseitigen drei ecks zu verwenden, wobei zumindest
die nach dem Gliedinneren zu liegende Querschnittseite, vorzugsweise aber alle drei
Querschnittseiten konvex und vorzugsweise nach dem gleichen Radius durchgewölbt
sind, nänilich nach <jein Radius der Gliedkrümmung.
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Für die besonderen, vorer ähnten Zwecke als Gleitschutzketten, Reifenschutzketten,
Förderketten und dgl. ist es gemäß der Erfindung zweckmäßig, einen Draht mit der
allgemeinen Querschnittsform eines gleichsel-enkligen Dreiecks zu verwenden, wobei
die Schenkel @änger sich als die Grundseite. Hieraus ergibt sich der Vorteil
einer
Materialanhäufung nach der Gliedaußenseite, die als Verschleißzone gewertet werden
kann und eine größere Griffigkeit ergibt. Selbstverständlich ist es hier möglich,
im Gegensatz zum Erfindungsgedanken, zumindest an gewissen Umfangsstellen des Gliedes,
z.B. an den Schenkeln, zusätzliche Materialanhäufungen vorzusehen, d.h. also den
Querschnitt an dieser Querschnitsspitze zu verbreitern, wie dies bereits dem vorstehend
erwähnten, bekannten Vorschlag entsprechen würde. Auch hierbei kann man in vorteilhafter
Weise die Schenkel ebenfalls konvex durchwölben, wobei es sich jedoch empfiehlt,
die Durchwölbungsradien der Querschnittsschenkel größer zu wählen als denjenigen
der Grundlinie bzw. der Gliedkrümmung.
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Aus der Schwerpunktsverlagerung des Gliedquerschnittes ergibt sich
- wie ohne weiteres ersichtlich - auch in den Gliedschenkeln ein Abbau der Zugspannungen.
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Die Erfindung ist an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, die in
der Zeichnung wiedergegeben sind. Hierbei zeigen Fig. 1 schematisch einen Gliedquerschnitt
in Verbindung mit einer Glied-Innenkrüminung mit im wesentlichen gleichseitigem
Dreieck; Fig. 2 die gleiche Darstellung für einen Querschnitt voll im wesentlichen
gleichschenkliger J)reiecksfori't.
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Fig. 6 ist eine schaubildliche Ausicht zweier benachbarter Kettenglieder.
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Strichpunktiert ist als Ausgangsform ein Kreisquerschnitt 5 bekannter
Art dargestellt. Ein derartiges Kettenglied berührt sich mit dem Nachbarglied, dessen
Innenumfang 6 in der Zeichnung erkennbar ist und einen Radius R aufweist, lediglich
im Punkt 7.
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Der Schwerpunkt 8 dieses Kreisquerschnittes liegt im Kreismittelpunkt.
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Gemäß der Erfindung soll ein Querschnitt 9 gewählt werden, der sich
:tber einem gleichzeitigem Dreieck mit der Grundseite 10 und den seitlich gerichteten
Seiten 11 und 12 aufbaut, wobei die Grundseite 10 senkrecht zur Gliedlängsachse
13 verläuft. Die Seiten sind ausgewölbt, und zwar die Grundseite 10 mit dem Radius
r, dessen Mittelpunkt bei 14 liegt und gleichzeitig der Mittelpunkt fiir den Radius
R des Nachbargliedes 6 darstellt. Die Seiten 11 und 12 sind mit den gleichen Radien
r, jedoch mit den Mittelpunkten 15 und 16 konvex nach außen gewölbt, wobei die drei
Radien durch Zwischenabrundungen stufenlos ineinander übergehen. Der Schwerpunkt
17 ist gemäß der Erfindung also gegfenüber dem Schwerpunkt 8 des Kreisquerschnittes
bekannter Ausführung nach dem Gliedinneren zu verlagert. Wegen der Übereinstimman
g der Radien r und R berühren sich die benachbarten Glieder 18 linienförmig über
eine Länge 19, gleichzeitig aber auch quer dazu einer eine gleiche Linie, welche
durch den Punkt 7 geht.
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nach einer Sonderheit der Erfindung ist es möglich, die beim Verschweißen
der Gliedenden C- oder U-förmig vorgeformter Glieder so abzugraden, daß strichpunktierte
Segmente 20 stehen bleiben.
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Es ist ersichtlich, daß gegenüber dem Kreisquerschnitt 5 der erfindungsgemäße
Querschnitt an der Gliedinnenseite um die beiden Teilflächen 21 vermehrt und an
der Außenseite tun die beiden Teilflächen 22 vermindert wird.
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Entsprechendes gilt auch für den Querschnitt gemäß Fig. 2, bei dem
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Hier sind jedoch die Schenkel
11, 12 länger als die Grundlinie 10 des theoretischen Ausgangsquerschnittes, so
daß also der erfindungsgemäß Querschnitt hier auf einem gleichschenkligen Dreieck
aufgebaut ist, dessen Spitze nach der Gliedaußenseite vorsteht. Hieraus ergibt sich
eine zusätzliche Verstärkungs-Teilfläche 2-T an der Gliedaußenseite, die als Verschleißzone
dienen kann.
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Während nach Fig. 1 Xe Breite des Gliedes 24 gleich seiner Höhe 25
ist, weist das Glied nach Fig. 2 eine größere Höhe 25 gegen-über seiner Breite 24
auf. Die Erfindung ist in gleicher Weise auf einfache Kettenglieder wie auch auf
Stegkettenglieder anwendbar.
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Die Erfindung bezieht sich auf alle Arten von Kettengliedern, geschlossene
und offene, Aufhängeglieder, Übergangsglieder und Endglieder bei Kettengehängen
sowie Kettenschlösser und Schenkel.
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Ansprüche