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Die Erfindung betrifft ein Kettenglied mit zwei an ihren Enden durch jeweils einen Bogen verbundenen Schenkeln, wobei die innere Länge des Kettengliedes ausgelegt ist, damit darin scharnierend an jedem Bogen ein weiteres Kettenglied eingehängt werden kann, welche Schenkel eine geringere Querschnittsfläche aufweisen als die Querschnittsfläche im Bereich der Bögen. Die Erfindung betrifft ferner eine Gliederkette für Zuganwendungen, wie etwa eine Fördererkette für Bergbauanwendungen mit derartigen Kettengliedern.
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Kettenglieder der vorstehend genannten Art werden beispielsweise bei orientiert eingebauten Ketten als Vertikalkettenglieder verwendet. Eingesetzt werden derartige Kettenglieder beispielsweise als Bestandteil von Stahlgliederketten, die typischerweise als Fördererketten etwa zum Betreiben von Kratzerförderern im untertägigen Kohlebergbau eingesetzt werden. Derartige Ketten sind vom Typ her Rundstahlgliederketten. Rundstahlgliederketten zeichnen sich durch eine ösenförmige Ausbildung der einzelnen Kettenglieder aus. Kratzerförderer bzw. Kettenkratzerförderer umfassen zumeist zwei umlaufende, motorisch angetriebene Fördererketten, an denen zwischen den Ketten erstreckende und die Ketten miteinander verbindende Kratzer befestigt sind. Im Betrieb werden die Kratzerfördererketten durch eine Förderrinne gezogen, wodurch der durch die Kratzer geförderte Abraum beispielsweise Kohle zu einer Verladestation gefördert wird. Zurückgeführt werden die Fördererketten mit den Kratzern in einem Untertrum.
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Eine als Fördererkette konzipierte Stahlgliederkette mit als Vertikalglieder in Form von Flachkettengliedern ausgeführten Kettengliedern gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs ist aus
DE 103 48 491 B3 bekannt. Die Flachkettenglieder dieser vorbekannten Fördererkette verfügen zur Steigerung ihrer Bruchfestigkeit und damit zur Leistungssteigerung der Stahlgliederkette gegenüber diesbezüglich vorbekannten Kettengliedern bzw. damit hergestellten Stahlgliederketten über eine Ausbauchung im Bereich der Schenkel. Mithin weist dieses vorbekannte Flachkettenglied im Bereich seiner Schenkel eine größere Schenkelbreite auf als im Bereich seiner Bögen. Diese die maximale Schenkelbreite bildende Ausbauchung erstreckt sich bis in einen Übergangsbogenabschnitt der Bögen hinein und läuft dort aus. An den Übergangsbogenabschnitt grenzt ein sich über etwa 80 bis 100 Grad erstreckender Bogenabschnitt mit einer gleichbleibenden Querschnittsform und Querschnittsfläche. Die Querschnittsfläche dieses Bogenabschnittes ist kreisrund. Damit definiert dieser Bogenabschnitt mit seiner gleichbleibenden Querschnittsform und Querschnittsfläche den Nenndurchmesser dieses vorbekannten Flachkettengliedes. Der Nenndurchmesser eines Kettengliedes entspricht der Breite des Kettengliedes im Bereich seines Bogens, gemessen quer zur Längserstreckung des Kettengliedes. Mithin definiert der kleinste Durchmesser des vorbekannten Flachkettengliedes im Bereich seiner Bögen seinen Nenndurchmesser. Die Bogenabschnitte gleichbleibender Querschnittsform und Querschnittsfläche dienen der Scharnierbarkeit des Flachkettengliedes gegenüber einem in das Flachkettenglied eingehängten weiteren Kettenglied, das mit seiner Bogeninnenseite an diesem Bogenabschnitt des Flachkettengliedes scharniert.
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Die aus
DE 103 48 491 B3 bekannt gewordene Stahlgliederkette genießt aufgrund ihrer besonderen Standfestigkeit und Lebensdauer eine entsprechende Wertschätzung. Dieses ist auch darin begründet, dass die Flachkettenglieder aufgrund ihrer besonderen Konzeption trotz ihrer besonderen Bruch- und Standfestigkeit ein relativ geringes Gewicht aufweisen, verglichen mit anderen Kettengliedern gleichen Nenndurchmessers. Das geringere Gewicht dieser vorbekannten Flachkettenglieder liegt darin begründet, dass bei den Flachkettengliedern dieser vorbekannten Stahlgliederkette die Schenkel eine gegenüber der Querschnittsfläche im Bereich der den Nenndurchmesser definierenden Bogenbereiche reduzierte Querschnittsfläche aufweisen. Eine aus oder mit derartigen Kettengliedern hergestellte Rundstahlgliederkette, insbesondere wenn als Fördererkette konzipiert, unterliegt dynamischen Beanspruchungen. Hierzu zählt auch, dass sich die Schenkel von unter Zuglast stehenden Kettengliedern in Richtung zum Kettengliedinneren elastisch verformen. Um diesen Wechselbeanspruchungen Stand zu halten, müssen die Kettenglieder im Bereich der Schenkel eine hinreichende Querschnittsfläche aufweisen.
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Auch wenn die Flachkettenglieder einer mit diesen hergestellten Stahlgliederkette besondere Eigenschaften verleihen, diese besonders sicher ist und eine hohe Bruchfestigkeit aufweist, besteht der Wunsch, diese vorbekannten Kettenglieder hinsichtlich ihres Gewichtes bei Beibehaltung der hohen Bruchfestigkeit zu verbessern, und somit das Eigengewicht dieser Kettenglieder zu reduzieren.
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Somit liegt ausgehend von diesem Stand der Technik der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein bereits gewichtsoptimiertes Kettenglied etwa gemäß
DE 103 48 491 B3 , bei dem die Querschnittsfläche in den Schenkeln gegenüber der Querschnittsfläche in den Bögen reduziert ist, vorzuschlagen, bei dem eine weitere Gewichtsreduzierung ohne jedenfalls nennenswerte Einbuße in den mechanischen Kennwerten eines solchen Kettengliedes hinnehmen zu müssen.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes Kettenglied, bei dem die Schenkel eine nach Art eines Doppel-T-Trägers ausgebildete Querschnittsgeometrie mit einem äu-ßeren Gurt, einem inneren Gurt und einem die Gurte verbindenden Steg aufweisen, wobei die Höhe dieser Doppel-T-Trägerstruktur in Richtung der Breite des Kettengliedes ausgerichtet ist, und bei dem zwischen den beiden Gurten ein Stützgurt vorgesehen ist, dessen Abstand zu dem äußeren Gurt, ausgehend von seinem zu einem Bogen weisenden Ende, zur Schenkelmitte hin durch eine geneigte Anordnung abnimmt oder zunimmt und diese somit zwei gegensinnig zueinander geneigte Stützgurtabschnitte aufweist.
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Bei diesem Kettenglied ist die Querschnittsgeometrie der Schenkel nach Art eines Doppel-T-Trägers ausgeführt. Dieses bedeutet, dass die Schenkel von ihrer Querschnittsformgebung einen äußeren Gurt und einen von diesem beabstandeten inneren Gurt aufweisen. Die beiden Gurte sind mit einem Steg miteinander verbunden. Zwischen diesen beiden Gurten befindet sich ein zusätzlicher Stützgurt. Dieser verläuft in Längserstreckung des jeweiligen Schenkels geneigt in Bezug auf den äußeren Gurt und den inneren Gurt. Je nach Auslegung des Kettengliedes und seiner vorgesehenen Anwendung reduziert sich der Abstand des Stützgurtes zum äußeren Gurt in Richtung zur Schenkelmitte hin oder er nimmt in dieser Richtung ab. Damit ist der Stützgurt in zwei Stützgurtabschnitte unterteilt, die gegensinnig zueinander geneigt sind und im Bereich der Schenkelmitte ineinander übergehen. Zwischen den Stützgurtabschnitten und dem äußeren Gurt sowie dem inneren Gurt sind Taschen vorgesehen, mithin Abschnitte mit einer gegenüber der Breite der Gurte reduzierten Breite. Durch diese Taschen ist die Doppel-T-Trägerstruktur der Schenkel gebildet. Diese Doppel-T-Trägerstrukturausbildung der Schenkel erstreckt sich bezüglich ihrer Höhe in Richtung der Breite des Kettengliedes.
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Durch die vorbeschriebene, als Doppel-T-Träger ausgeführte Stützstruktur der Schenkel des Kettengliedes kann die Querschnittsfläche jedes Schenkels gegenüber der Querschnittsfläche in den Bögen weiter reduziert werden. Grund hierfür ist die Ausbildung der Schenkel nach Art eines Doppel-T-Trägers in Verbindung mit der besonderen Ausgestaltung des zwischen diesen Gurten befindlichen Stützgurtes. In Folge der zwischen dem Stützgurt und dem äußeren Gurt bzw. dem inneren Gurt befindlichen Taschen wird für eine Realisierung dieses Kettengliedes weniger Material benötigt. In Folge dessen weist ein solches Kettenglied ein gegenüber einem Vergleichskettenglied, etwa einem solchen gemäß
DE 103 48 491 B3 in seiner, Kettenausgestaltung ein durchaus um 5 Prozent oder mehr geringeres Gewicht auf. Die Querschnittsfläche in den Schenkeln eines Vergleichskettengliedes gemäß
DE 103 48 491 B3 ist ausgelegt, um den dynamischen Belastungen bei einem Förderbetrieb bei einer Verwendung einer solchen Kette als Fördererkette Stand zu halten. Durch die besondere Auslegung der Schenkel des erfindungsgemäßen Kettengliedes ist es möglich, diese zuvor bereits soweit wie möglich reduzierte Querschnittsfläche in den Schenkeln weiter zu reduzieren. Diese Maßnahme erfolgt entgegen der herrschenden Lehre, dass man bei derartigen Ketten eine gewisse Mindestquerschnittsfläche in den Schenkeln haben müsse, um den beim Betrieb auftretenden dynamischen Belastungen bei Wechselbeanspruchungen Stand halten zu können. Bei dem erfindungsgemäßen Kettenglied sind die Schenkel entgegen ihrer elastischen Deformationsrichtung und somit in Richtung der Breite des Kettengliedes durch den Stützgurt quasi vorgespannt. Wird ein solches Kettenglied bei einer Zugkette, wie etwa bei einer Fördererkette für Bergbauanwendungen eingesetzt, ist der Stützgurt ausgelegt, damit der Abstand seiner Stützgurtabschnitte von den bogenseitigen Enden zur Schenkelmitte hin abnimmt. Dann ist der Grad einer mit einer Zugbelastung einhergehenden Einschnürung durch die Stützstruktur reduziert. Je geringer der Betrag der elastischen Einschnürung in den Schenkeln ist, je geringer ist die bei einem bestimmungsgemäßen Betrieb des Kettengliedes von den Schenkeln, insbesondere in Folge von wechselnden Zugbeanspruchungen auszuführende Bewegung, was wiederum die Dauerschwingfestigkeit verbessert. Somit ist durch diese Auslegung der Schenkel trotz Querschnittsflächenreduzierung die Dauerschwingfestigkeit des Kettengliedes in seinen Schenkeln nicht herabgesetzt. Somit wurde mit diesem Kettenglied die herrschende Meinung, für die Dauerschwingfestigkeit eines einen bestimmten Nenndurchmesser aufweisenden Kettengliedes müsse, damit die Schenkel die bei Zugbelastungen auftretenden Einschnürungen dauerhaft Stand halt zu können, eine bestimmte Querschnittsfläche nicht unterschritten werden darf, überwunden. Durch die vorbeschriebene besondere Auslegung der Querschnittsschenkelgeometrie ist der Grad der Einschnürung durch die Doppel-T-Trägerstruktur mit ihrem Stützgurt wirksam entgegengewirkt. Entsprechendes gilt analog für ein auf Schub beanspruchtes Kettenglied, bei dem die Stützgurtabschnitte zur Schenkelmitte hin zu dem äußeren Gurt einen zunehmend größeren Abstand aufweisen.
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Von Vorteil eines solchen Kettengliedes und insbesondere einer aus solchen Kettengliedern, zumindest als Vertikalglieder gefertigten Rundstahlgliederkette, wie beispielsweise einer Fördererkette für Bergbauanwendungen, ist, dass aufgrund des geringeren Gewichtes dieser Kettenglieder das Gesamtgewicht der Kette signifikant reduziert ist, verglichen mit einer herkömmlichen Stahlgliederkette. Dementsprechend ist die Totmasse, die bei einem Betrieb einer solchen Rundstahlgliederkette zu bewegen ist, entsprechend geringer. Gerade bei Bergbauanwendungen, bei denen Ketten mit einem großen Nenndurchmesser eingesetzt werden, beispielsweise Kettenglieder mit einem Nenndurchmesser von 60 mm oder größer ist dieses von Vorteil, da aufgrund der reduzierten zu bewegenden Totmasse bei gleicher Antriebsleistung entsprechend mehr Material - Abraum und/oder Kohle - gefördert werden kann. Aus diesem Grunde eignet sich eine mit derartigen Kettengliedern hergestellte Fördererkette vor allem für Bergbauanwendungen, bei denen die Strebe relativ lang sind, beispielsweise 300 oder 400 Meter oder länger. In einem Streb beträgt die Länge einer solchen Fördererkette etwa der doppelten Länge des Strebs. Typischerweise werden die Kratzer mittig mit einer Doppelkette gezogen, so dass durch den Antrieb insgesamt zwei Fördererketten jeweils mit etwa der doppelten Streblänge angetrieben werden. Aufgrund der Länge einer solchen Fördererkette macht sich bereits eine geringe Gewichtsreduktion in den Vertikalkettengliedern in Bezug auf die Leistungsfähigkeit eines solchen Kratzerförderers zum Bewegen von Abraum oder Kohle signifikant bemerkbar. Eine weitere Leistungssteigung lässt sich erzielen, wenn auch die Horizontalglieder Schenkel aufweisen, die nach dem vorbeschriebenen Konzept ausgelegt sind.
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Die Querschnittsprofilierung der Schenkel in der vorbeschriebenen Art und Weise verbessert zudem die Durchhärtbarkeit der Kettenglieder. Derartige Kettenglieder werden warm geschmiedet und nach dem Schmieden durch Abschrecken gehärtet. Hergestellt werden derartige Kettenglieder typischerweise aus einem Stahlwerkstoff. Um das gewünschte Gefüge beim Härten einstellen zu können, ist es erforderlich, dass Abkühlung entsprechend rasch erfolgt. Problematisch ist allerdings, dass bei dickeren Kettengliedern die Gefahr besteht, dass die Zentralbereiche bezogen auf die Querschnittsgeometrie nicht rasch genug abgekühlt werden können, um das gewünschte gehärtete Gefüge ausbilden zu können. Durch die Konzeption der Schenkel nach Art eines Doppel-T-Trägers ist durch die darin vorhandenen Taschen, durch den die Breite des inneren Gurtes durchaus um 50 % oder mehr reduziert sein kann, zugleich Vorsorge dafür getroffen, dass beim Härten des Kettengliedes auch die Zentralbereiche der Schenkel bestimmungsgemäß gehärtet werden können und damit deren Durchhärtbarkeit verbessert ist. Dieses ist von Vorteil, da die gleichmäßige Durchhärtbarkeit der Schenkel die Möglichkeit eröffnet, diese mit einer entsprechend geringeren Querschnittsfläche auszulegen.
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Durch die Doppel-T-Trägerstrukturierung der Schenkel ist, wie bereits vorstehend aufgezeigt, das Maß einer Einschnürung bei einer Zugbelastung gegenüber herkömmlichen Kettengliedern verringert. Dieses ist gerade bei Rundstahlgliederketten, wie etwa Fördererketten, die derartige Kettenglieder, beispielsweise als Vertikalglieder verwenden, vorteilhaft. Trotz großer Länge einer solchen Rundstahlgliederkette ist ihre durch das Einschnüren bedingte Elastizität und die damit verbundene Längenänderung reduziert, wodurch eine Kontrolle der Kette verbessert ist.
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Die Doppel-T-Trägerstruktur der Schenkel erstreckt sich typischerweise über die gesamte Länge der Schenkel. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein Strukturübergangsbereich bereits in einem an die Schenkel grenzenden Bogenabschnitt angeordnet ist, so dass die vollständige Breite der Gurte bereits am bogenseitigen Ende des Schenkels voll ausgebildet sind.
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Die Breite der Gurte ist über die Längserstreckung der Schenkel typischerweise konstant.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schenkel eine größere maximale Breite aufweisen als die mittleren Bereiche der Bögen, welche Bereiche den Nenndurchmesser des Kettengliedes definieren. Erreicht wird dieses durch eine die Breite des äußeren Gurtes vergrößernde Ausbauchung, die sich über die gesamte Schenkellänge bis in einen sich an den Schenkel anschließenden Übergangsbogenabschnitt hinein erstreckt. Aufgrund einer solchen Ausbauchung, die zur Mittellängsebene des Kettengliedes symmetrisch auf beiden Seiten eines Schenkels ausgeführt ist, weist der äußere Gurt eine größere Breite auf als der innere Gurt bzw. seine beiden inneren Gurtabschnitte.
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Die Schenkelhöhe ist typischerweise über die gesamte Länge der Schenkel konstant. Dieses schließt nicht aus, dass innenseitig an zumindest einem Schenkel ein Teilungsnocken angeformt ist. Dieser erstreckt sich nur über einen Teil der Länge des Schenkels. Dieser trägt daher zur mechanischen Belastbarkeit des Schenkels nicht bei. Fördererketten weisen mitunter derartige Teilungsnocken in ihren Vertikalgliedern auf, um den Bewegungsbereich des Kettengliedes in zwei bogenseitige Bewegungsbereiche zu teilen. Die verbliebene Öffnungsweite des Kettengliedes im Bereich eines solchen Teilungsnockens ist geringer als der Nenndurchmesser eines in dieses Kettenglied eingehängten Kettengliedes. Gemäß einer möglichen Ausgestaltung trägt jeder Schenkel an seiner in das Kettengliedinnere weisenden Seite einen solchen Teilungsnocken. Auf diese Weise ist wirksam einer Verklankung vorgebeugt.
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Die vorbeschriebenen Vorteile vor allem hinsichtlich einer Gewichtseinsparung ergeben sich auch, wenn die beiden Schenkel durch einen Mittensteg miteinander verbunden sind.
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Die zu den Seitenflächen des Kettengliedes hin weisenden Konturen der Doppel-T-Trägerstrukturierung sind vorzugsweise zum Reduzieren einer Kerbwirkung gerundet ausgeführt. Besonders zweckmäßig ist eine Ausgestaltung, bei der die Rundungen in Richtung zu einem Scheitel oder einen Wendepunkt der Rundung hin mit zunehmend kleinerem Radius ausgeführt sind, da damit der Einfluss von Kerbwirkungen nochmals deutlich reduziert werden kann. Vorzugsweise gehen sämtliche Rundungen ineinander über ohne gerade, ungekrümmte Zwischenabschnitte vorzusehen.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1: Eine perspektivische Ansicht eines als Fördererkette ausgelegten Kettengliedes,
- 2: eine Seitenansicht des Kettengliedes der 1 und
- 3a - 3d: Schnittdarstellungen des Kettengliedes der 2 entlang den Schnittlinien A - A (3a), B - B (3b), C - C (3c) und D - D (3d).
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Ein als Vertikalglied vorgesehenes Kettenglied 1 für eine Fördererkette für Bergbauanwendungen, etwa als Kettenkraterförderer umfasst zwei Bögen 2, 3, die endseitig durch jeweils einen Schenkel 4, 5 miteinander verbunden sind. Die Bögen 2, 3 sind identisch aufgebaut. Gleiches gilt für Schenkel 4, 5. Die nachfolgenden Ausführungen zu dem Bogen 2 gelten somit gleichermaßen für den Bogen 3. Die nachstehenden Ausführungen zu dem Schenkel 4 gelten gleichermaßen für den Schenkel 5.
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Der Bogen 2 verfügt über einen mittleren Bogenabschnitt 6, der sich ausgehend von der Mittellängsebene 7 des Kettengliedes 1 zu beiden Seiten über etwa 60 Grad erstreckt. Dieser Bogenabschnitt 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit konstanter Querschnittsfläche und konstanter Querschnittsgeometrie ausgeführt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Querschnittsgeometrie in dem Bogenabschnitt 6 kreisförmig. An diesem mittleren Bogenabschnitt 6 schließt sich ein Übergangsbogenabschnitt 8 an, dessen von dem Bogenabschnitt 6 wegweisendes Ende an den Schenkel 4 grenzt. Das diesbezügliche Ende des Übergangsbogenabschnittes 8 ist in 1 an der oberen Bogenhälfte des Bogens 3 mit dem Bezugszeichen 9 kenntlich gemacht. Der Übergangsbogenabschnitt 8 dient als Übergangsabschnitt von der besonderen Querschnittsgeometrie der Schenkel 4, 5 in den mittleren Bogenabschnitt 6, der typischerweise eine runde Querschnittsgeometrie aufweist. Die Querschnittsfläche im Bereich der Schenke 4, 5 ist kleiner als in dem mittleren Bogenabschnitt 6 und beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 72 Prozent der Querschnittsfläche des Bogenabschnittes 6.
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Die Querschnittsgeometrie des Schenkels 4 - dieselben Ausführungen gelten gleichermaßen für den Schenkel 5 - ist nach Art eines Doppel-T-Trägers ausgelegt. Diese Strukturierung umfasst einen äußeren Gurt 10, einen inneren Gurt 11 sowie einen zwischen diesen beiden Gurten 10, 11 befindlichen Stützgurt 12. Zwischen den Gurt, 10, 12, 11 befinden sich Taschen 13, 14, 15. Damit weist das Kettenglied im Bereich der Taschen 13, 14, 15 eine reduzierte Breite auf. Durch die Taschen 13, 14, 15 ist die Doppel-T-Trägerstrukturierung herausgearbeitet. Der äußere Gurt 10 ist mit dem inneren Gurt 11 durch einen Steg 16 verbunden. Der Stützgurt 12 stellt eine Ausbauchung in dem Steg 16 dar. Der Stützgurt 12, ist wie in 1 erkennbar, in zwei Stützgurtabschnitte 17, 18 unterteilt, die gegensinnig zueinander geeignet sind und im Bereich der Schenkelm itte ineinander sowie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch in den äußeren Gurt 10 übergehen. Durch diese Auslegung der Stützgurtabschnitte 17, 18 verringert sich der jeweilige Abstand des Stützgurtes 12 ausgehend von dem bogenseitigen Ende des Schenkels 4 in Richtung zur Schenkelmitte hin.
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An die zum Kettengliedinneren weisenden Seite des Schenkels 4 ist ein Teilungsnocken 19 angeformt. Durch die Teilungsnocken 19 der beiden Schenkel 4, 5 ist das Kettengliedinnere in zwei bogenseitige Bewegungsbereiche unterteilt. In jeden dieser Bewegungsbereich ist zum Ausbilden einer Gliederkette ein Kettenglied eingehängt, welches an den Bögen 2, 3 scharnieren kann.
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Die Ausbildung der Doppel-T-Trägerstrukturierung der Schenkel 4, 5 kann auch den Querschnittsdarstellungen der 3a bis 3d entnommen werden. In 2 ist die Lage der Schnittdarstellung der 3a bis 3d eingezeichnet. Die Schnittdarstellung der 3a zeigt einen Schnitt des Kettengliedes 1 im Bereich seiner Schenkelmitte. Die Einzelelemente der Doppel-T-Trägerstrukturierung des Schenkels 4 sind durch gestrichelte Linien zur besseren Visualisierung voneinander getrennt. Der äußere Gurt 10 ist durch den Steg 16 mit dem inneren Gurt 11 verbunden. In der Schenkelmitte ist der Stützgurt 12 an den äußeren Gurt 10 angeformt bzw. geht in diesen über. Durch diesen ist in der Schenkelmitte somit die in 3a erkennbare Höhe des äußeren Gurtes vergrößert, und zwar etwa um die Hälfte der diesbezüglichen Höhe des Stützgurtes 12.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der äußere Gurt 10 gegenüber der Breite der Bögen 2, 3 in derselben Richtung eine größere Breite und somit eine Ausbauchung auf. Die Breite des inneren Gurtes 11 ist hingegen geringer als die diesbezügliche Breitenerstreckung der Bögen 2, 3.
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In dem Schnitt der 3b, der mit geringem Abstand zur Schenkelmitte hin und somit zum Schnitt der 3a angeordnet ist, wird bereits die formliche Trennung des äußeren Gurtes von dem Stützgurtabschnitt 17 des Stützgurtes 12 erkennbar. In Richtung zum Schenkelende hin wandert der Stützgurtabschnitt 17 zunehmend weiter in Richtung zu dem inneren Gurt 11 hin, wie durch die Schnittdarstellungen der 3c und 3d deutlich gemacht.
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Aufgrund der unterschiedlichen Breite des äußeren Gurtes 10 und des inneren Gurtes 11 vergrößert sich die Breite des Stützgurtes 12 bzw. seiner Stützgurtabschnitte, 17, 18 ausgehend von dem Schenkelende hin (siehe Schnittdarstellung der 3d) in Richtung zur Schenkelmitte hin.
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Zu beobachten ist zudem, dass der innere Gurt 11 ausgehend von seinem jeweiligen Schenkelende in Richtung zur Schenkelmitte hin etwas bezüglich seines Abstandes zu dem äußeren Gurt 10 abnimmt.
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Durch diese besondere Strukturierung der in Richtung der Breite des Kettengliedes 1 sich erstreckenden Strukturierung sind die Schenkel 4, 5 des Kettengliedes 1 gegenüber einem Einschnüren vorgespannt. Grund hierfür ist nicht nur die Doppel-T-Trägerstrukturierung, sondern insbesondere auch der zwischen den beiden Gurten 10, 11 angeordnete Stützgurt 12 mit seinem Stützgurtabschnitten 17, 18 verantwortlich. Die Schenkel 4, 5 sind auf diese Weise nach Art eines Fachwerkträgers konzipiert. In 2 ist eine solche bei einer Zugbelastung eintretende auf die Schenkel 4, 5 wirkende Kraft durch Blockpfeile kenntlich gemacht.
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Die Schnittdarstellungen zeigen zudem, dass die Doppel-T-Trägerstrukturierung der Schenkel 4, 5 zu den Seitenflächen des Kettengliedes 1 hin ausschließlich gerundete Strukturen aufweist. In Richtung zu einem Scheitel oder einem Wendepunkt dieser gerundeten Kontur hin ist diese mit einem zunehmend geringer werdenden Radius ausgeführt.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten diese umzusetzen, ohne dass dies im Rahmen dieser Ausführungen im Einzelnen näher erläutert werden müsste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kettenglied
- 2
- Bogen
- 3
- Bogen
- 4
- Schenkel
- 5
- Schenkel
- 6
- mittlerer Bogenabschnitt
- 7
- Mittellängsebene
- 8
- Übergangsbogenabschnitt
- 9
- Ende
- 10
- äußerer Gurt
- 11
- innerer Gurt
- 12
- Stützgurt
- 13
- Tasche
- 14
- Tasche
- 15
- Tasche
- 16
- Steg
- 17
- Stützgurtabschnitt
- 18
- Stützgurtabschnitt
- 19
- Teilungsnocken