DE2123477A1 - Verfahren zur Herstellung einer Effekt lackierung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Effekt lackierungInfo
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Description
Hoesch Aktiengesellschaft, 46 Dortmund, Eberhardstraße 12
! Verfahren zur Herstellung einer Effektlackierung
j Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Effektlackierung auf Stahlblech oder -band sowie einzelnen : Blechstücken
Verfahren zur Herstellung von Effektlackierungen, z.B. des
sogenannten Hammerschlageffektes auf Blechen sind bekannt.
! Bei diesen bekannten Verfahren wird auf ein zum Lackieren j entsprechend vorbeitetes Blech bereits mit Silikonöl fertig
'■ gemischter Lack durch Spritzen aufgetragen. Anschließend
wird das mit Lack und Silikonöl beschichtete Blech auf die für das Einbrennen des Lackes erforderliche Temperatur erhitzt,
wobei durch das Silikonöl die oberste Schicht der Lackoberfläche in ihrer Struktur gestört wird, so daß Verlaufstörungen
des Lackes, der sogenannte Hammerschlageffekt
in der Lackschicht entstehen. Das bekannte Verfahren ist zwar verhältnismäßig einfach durchzuführen, es kann auch
bei bereits fertig geformten Blechteilen durchgeführt werden, es weist jedoch auch erhebliche Nachteile auf. Einerseits
kann mit Silikonöl gemischter Lack nicht in Anlagen verwendet werden, in denen der Lackauftrag mittels Walzen durchgeführt
wird, da sich in diesem Fall eine unerwünschte fadenförmige Struktur auf dem Lack ausbildet, andererseits
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wird durch die Verwendung des Silikonöls, entweder "bereits
mit dem Lack vermischt oder getrennt von dem Auftragen des Lackes, die gesamte Umgebung des Arbeitsplatzes, an dem
das Silikonöl auf das Blech aufgetragen wird, durch einen sehr feinen Ölfilm aus Silikonöl -verschmutzt. Dieser Ölfilm,
der sich überall niederschlägt, ist sehr schwierig zu entfernen und stellt das Haupthindernis für eine Herstellung
von mit Effektlackierungen versehenen Blechen in kontinuierlich
arbeitenden Lackier- bzw. Beschichtungsanlagen für die Beschichtung von Stahlband, die als geschlossene
Anlagen betrieben werden, dar. Da in diesen Bandbeschichtungsanlagen wechselweise die verschiedensten Lacke auf das
Stahlband aufgetragen werden, ist eine qualitativ hochwertige und einwandfreie Oberfläche dieser Lackschicht auf dem
Band, falls nur einmal in dieser Anlage mit Silikonöl gearbeitet wird, wegen des auf den Anlagenteilen niedergeschlagenen
Ölfilms nicht mehr herstellbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, mittels dessen auf
einfachste Weise die erwähnten Nachteile bei der Herstellung von Effektlackierungen auf Stahlblech vermieden worden
können und mittels dessen insbesondere bei allen Lackauf-
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tragsverfahren, vorzugsweise aber bei der Beschichtung
von Stahlband, Effektlackierungen mit einer qualitativ
hochwertigen einwandfreien und sehr gleichmäßigen Oberfläche herstellbar sind.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelost, daß
auf die zuletzt auf das Blech, Band oder Einzelstück aufgebrachte nasse Lackschicht eine mit dem Lack nicht verträgliche
bzw. nicht mischbare Flüssigkeit gesprüht und der Lack anschließend getrocknet bzw. eingebrannt wird. In
bevorzugter Weise wird der Lack kontinuierlich mittels : Walzen auf das Stahlband aufgetragen und anschließend auf
die nasse Lackschicht vollentsalztes Wasser aufgesprüht, so daß ein sehr gleichmäßiger Auftrag in kostengünstiger
Weise erhalten wird. Als weitere Flüssigkeiten können jedoch auch Kohlenwasserstoffe, soweit sie mit dem Lack
nicht vermischbar sind, z.B. Alkohol, Benzol, Oktan, Hexan oder Tri- bzw. Perchloräthylen aufgesprüht werden. Aufgesprüht
werden kann die Flüssigkeit in beliebiger Weise unter Druck oder auch drucklos. Empfehlenswert ist es auch, die Flüssigkeit
über dem nassen Lack durch Verdampfen zu versprühen. In zweckmäßiger Weise wird ferner zwischen dem Aufsprühen
der mit dem Lack nicht verträglichen F7;.üssigkeit und dem
Trocknen bzw. Einbrennen des Lackes bei Temperaturen von
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j 150 bis 27O0 G eine Verweilzeit von 4- bis 10 Sekunden
j vorgesehen.
; Um eine kontinuierliche Herstellung der Effektlackierung auf
Bandstahl, zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, in einer aus einer Walzenlackiermaschine, einer Lackverlaufstrecke und
einem anschließenden Lackeinbrennofen bestehenden Anlage, innerhalb der Lackverlaufstrecke in Banddurchlaufrichtung
hinter der Walzenlackiermaschine eine Sprühvorrichtung mit
vorzugsweise regelbaren Düsendurchmessern für das Besprühen
, des aufgetragenen Lackes mit einer Flüssigkeit, die mit ι dem Lack nicht mischbar ist, sowie eine Absaughaube anzuordnen.
\ In bevorzugter Weise werden die nach dem Verfahren der
Erfindung hergestellten Stahlbleche oder -bänder sowie Einzelblechstücke für Heizkessel- und Geräteverkleidungen
sowie für die Möbelherstellung verwendet.
Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung sind im wesentj liehen darin zu sehen, daß auf einfachste Weise Effektlackiej
rungen auf Stahlblech oder -band sowie Einzelblechstücken
mittels jedes beliebigen Lackauftragverfahrens herstellbar
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sind, die allen qualitativen Anforderungen genügen. Insbe-
I sondere aber ist das Verfahren nach der Erfindung mit einem ι
erheblich verminderten Aufwand für die Herstellung der
j Effektlackierungen in Stahlbandlackier- bzw beschichtungsanlagen
geägnet; auch in bereits bestehende Anlagen läßt
sich die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ohne
' großen Aufwand einfügen, so daß in den bestehenden Großanlagen
ein Vielfaches von mit der Effektlackierung versehenem
Blech wesentlich kostengünstiger herstellbar ist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungs- ! beispieles näher erläutert.
; In einer z.B. aus "Herstellung von kaltgewalztem Band",
j Teil 2, Verlag Stahleisen mbH., Düsseldorf, 1970, Seite
: 246, bekannten Bandlackieranlage, wird entweder nach
ι dem Auftrag eines Haftgrundes oder auch ohne Haftgrund
j ein Deck- oder Klarlack mittels Walzen aufgetragen. Für j die Herstellung z.B. einer Hammerschlaglackierung sind
j dabei grundsätzlich alle metall-pigmentierten Lacke ver-
. v/endbar, z.B. die duroplastischen Lacke, was ein wesent-I
licher Bestandteil der Erfindunglst. Wird dagegen ein i
anderer Effektlack hergestellt, z.B. ein sogenannter j - 6 -
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Apfelsinenlack, so ist lediglich ein nichtmetallpigmentierter Lack erforderlich.
Nachdem das Stahlband die Walzenlackiermaschine 1 verlassen
hat, wird auf den nassen Klar- oder Decklack eine mit dem Lack nicht verträgliche Flüssigkeit, wie z.B.
Wasser, Alkohol, Tri- bzw. Perchloräthylen aufgesprüht. Inwieweit
weitere Flüssigkeiten verwendet werden können, läßt sich durch einfache Versuche feststellen. Die Verweilzeit
der aufgesprühten Flüssigkeit auf dem nassen Lack ist gegeben einerseits durch die Geschwindigkeit des Stahlbandes
mit der es durch die Anlage geführt wird, und andererseits durch die Länge der Lackverlauf strecke 2, d.h. den Abstand
zwischen der Walzenlackiermaschine 1 und dem Lack—Einbrennofen
3· Schädliche Dämpfe oder Nebel, die durch das Aufsprühen der Flüssigkeit auf den nassen Lack entstehen, können
gegebenenfalls durch eine obehalb der Lackverlaufstrecke 2 angeordnete Absaughaube 4 abgesaugt werden, so daß die Dämpfe
oder Nebel nicht in die Lackwannen 5 gelangen können.
Für das Aufsprühen der Flüssigkeit auf den nassen Lack kann jede geeignete Vorrichtung verwendet werden; als
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einfachste Form wird die Spritzpistole vorgeschlagen. } Zweckmäßigerweise wird jedoch insbesondere in kontinu—
; ierlich arbeitenden Bandlackieranlagen eine Flachstrahl-ί
dü-se 6 verwendet, durch die die Flüssigkeit unter Druck
j bzw. drucklos auf den Lack versprüht wird, wobei vorteil- ! hafterweise die einzelnen Düsendurchmesser regelbar vorgesehen
werden, so daß reproduzierbare Verlaufstörungen,
! die die Effektlackierungen ergeben, in ihrem Aussehen 1 ebenfalls regelbar sind.
In dem auf die Lackverlaufstrecke 2 folgenden Lackeini
brennofen 3.wird schließlich der Lack entsprechend den ; geweiligen Vorschriften der Lackhersteller bei Temperaturen
von 150 bis 27Ο0 C eingebrannt, wobei die Effektlackierung
fixiert wird·
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Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen einer Effektlackierung auf einem
mit Lack beschichteten Stahlblech oder -band sowie Einzelblechstücken, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zuletzt
auf das Blech, Band oder Einzelstück aufgebrachte nasse Lackschicht eine mit dem Lack nicht verträgliche
bzw. nicht mischbare Flüssigkeit gesprüht und der Lack anschließend getrocknet bzw. eingebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack kontinuierlich mittels Walzen auf das Stahlband
aufgetragen und anschließend auf die nasse Lackschicht ■vollentsalztes Wasser aufgesprüht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die nasse Lackschicht Kohlenwasserstoffe,
z.B. Alkohol, Benzol, Hexan, Oktan oder Tri-
bzw. Perchloräthylen, aufgespiiht werden.
bzw. Perchloräthylen, aufgespiiht werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen Λ bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit unter Druck, drucklos oder durch Verdampfen über der nassen Lackschicht versprüht wird.
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5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Aufsprühen der mit dem Lack nicht verträglichen bzw. nicht mischbaren Flüssigkeit
und dem Trocknen bzw. Einbrennen des Lackes bei Temperaturen von 150 bis 270° C eine Verweilzeit von
4- bis 10 Sekunden vorgesehen wird.
6. Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen einer Effektlackierung auf Stahlband oder -blech nach den
Ansprüchen 1 bis 5, die aus einer Walzenlackiermaschine,
einer Lackverlaufstrecke und einem anschließenden Lackeinbrennofen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Lackverlaufstrecke (2) in Banddurchlaufrichtung hinter der Walzenlackiermaschine (1) eine Sprühvorrichtung
mit vorzugsweise regelbaren Düsendurchmessern für das
Besprühen des aufgetragenen Lackes mit einer Flüssigkeit, die mit dem Lack nicht verträglich bzw. nicht mischbar
ist, sowie eine Absaughaube (4) angeordnet sind.
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