DE2122709A1

DE2122709A1 - Kinematografische oder fotografische Kamera mit Spiegelreflexsucher

Info

Publication number: DE2122709A1
Application number: DE19712122709
Authority: DE
Inventors: Anton 8000 München. P G03b 19-12 Theer
Original assignee: Agfa Gevaert AG
Current assignee: Agfa Gevaert AG
Priority date: 1971-05-07
Filing date: 1971-05-07
Publication date: 1972-11-16
Also published as: US3738245A

Description

Agf a-Gevaert AG 2 Ί 2 2 7 O

10-Hl-sr

Leverkusen _7a _Mai 1971

PK 331/MK 717

Kinematografische oder fotografische Kamera mit Spiegelreflexsucher

Die Erfindung betrifft eine kinematografische oder fotografische Kamera mit einem Aufnahmeobjektiv und einem Spiegelreflexsucher, der einen aus dem Aufnahmestrahlengang ausgespiegelten Sucherstrahlengang mit mindestens zwei reellen Zwischenbildern darin und einem Okular aufweist.

Bei Stehbild- oder Laufbild-Aufnahmekameras mit auswechselbaren Objektiven oder mit Objektiven veränderlicher Brennweite ist es üblich, als Sucher Spiegelreflexsucher zu verwenden. Bei Laufbildkameras für den Amateurbedarf wird im allgemeinen aus dem Aufnahmestrahlengang der Sucherstrahlengang ausgespiegelt, indem ein fest angeordneter Strahlenteiler oder ein verspiegelter, in der Blendenebene fest angebrachter Sektor verwendet wird.

Da der Strahlenteiler fest im Aufnahme-Strahlengang angeordnet ist, muß der durch das Objektiv tretende Lichtstrom so aufgeteilt werden, daß einerseits möglichst viel Licht auf den Film fallen kann, andererseits aber auch das Sucherbild hell genug bleibt. Verwendet man in der Zwischenbildebene vor dem Okular eine Mattscheibe, auf der gleichzeitig mit dem Bildausschnitt die Scharfeinstellung überprüft werden kann, wird das Sucherbild durch die Streuverluste zu

209847/0465 _₂_

dunkel. Deshalb ist man dazu übergegangen, auf die Mattscheibe oder sonstige Streuscheiben zu verzichten und nur das Luftbild zu betrachten, das wesentlich heller ist als ein gestreutes Bild. Da das Auge aber beim Wandern der Bildebene infolge änderung des Aufnahmeabstand.es nachakkommodiert, kann keine zuverlässige Überprüfung der Bildschärfe mehr erfolgen. Die Beobachtung eines Fadenkreuzes in der Sollbildebene ist für den ungeübten Kamerabenutzer insbesondere bei bewegten Szenen zu anstrengend.

P Deshalb verzichtet man bei derartigen Kameras auf eine Schärfenkontrolle im Sucher, wenn das Objektiv nur in einem Brennweitenbereich verstellbar ist, der eine für Entfernungsschätzungen unter normalen Bedingungen hinreichende Tiefenschärfe gewährleistet. Die vom Kamerabenutzer geschätzte Entfernung wird von Hand an der Objektivfassung eingestellt und das Objektiv dadurch längs der optischen Achse entsprechend verschoben. Mit dieser Einrichtung ist es aber nicht möglich, die Entfernungseinstellung während der Aufnahme kontrolliert zu verändern, z. B., wenn ein bewegtes Objekt gefilmt wird. Vor allem bei längeren Brennweiten und unter etwas ungünstigen Lichtverhältnissen reicht die Tiefenschärfe nicht aus ; es muß deshalb unter Umständen während der Aufnahme nachfokussiert werden.

Es ist das Ziel der Erfindung, insbesondere eine Laufbildkamera mit einer Suchereinrichtung zu schaffen, bei der es trotz Verwendung des hellen Luftbildes möglich ist, in einfacher Weise während der Aufnahme eine Änderung der Entfernungseinstellung am Objektiv im Sucher zu kontrollieren.

209847/0465

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in der Ebene eines Zwischenbildes im Sucherstrahlengang Markierungen für am Objektiv einstellbare Entfernungen angebracht sind und in eine andere Zwischenbildebene des Sucherstrahlenganges ein Zeiger hereinragt, dessen Stellung mittels einer mechanischen Übertragungsvorrichtung mit der am Objektiv befindlichen Aufnahmeentfernungseinstellvorrichtung gekuppelt ist. Der Beobachter sieht nun die Bildszene, den Zeiger und die Markierungen durch das Okular gleichzeitig scharf. Die Markierungen können aus einer Entfernungsskala bestehen, aber auch aus Symbolen für verschiedene Entfernungseinstellungen. Die Kupplung zwischen Entfernungseinstellung und Zeiger kommt dadurch zustande, daß zur Übertragung der Bewegung des Objektives längs der optischen Achse zur Entfernungseinstellung auf den Zeiger ein Übertragungswinkelhebel verwendet wird, der über eine Stange und mittels einer Feder kraftschlüssig mit einem durch, die Entfernungseinstellvorrichtung in Richtung der optischen Achse beweglichen Fassungsteil des Objektives gekuppelt und am Sucher drehbar gelagert ist und. der den Zeiger trägt«

Damit die Einrichtung bei der Montage leicht justiert werden kann, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der Übertragungswinkelhebel eine Sollbiegestelle aufweist, mittels der die Zeigereintauchtiefe im Sucherfeld und die genaue Lage des Zeigers in der entsprechenden Zwischenbildebene einstellbar ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten einer erfindungsgemäßen Einrichtung werden anhand von Zeichnungen beschrieben.

2 09 34 7/0^65

Es zeigen

Figur 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Suchersystems,

Figur 2 einen vergrößerten Ausschnitt A aus Figur 1, Figur 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Figur 2, Figur 4 eine Darstellung des Sucherbildes_s wie es dem Kamerabenutzer erscheint.

Figur 1 zeigt die Ansicht eines erfindungsgemäßen Suchersystems. Vom Aufnahmeobjektiv 1 wird, in bekannter Weise ein reelles Bild, des aufzunehmenden Gegenstandes auf dem Film 2 entworfen. Verschluß und Blende sind der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet. Durch den Spiegel 3 wird ein Teil des Strahlenganges ausgeblendet und über ein nicht näher beschriebenes, bekanntes optisches System in die reelle Bildebene 4 abgebildet, wo es mit dem Okular 5 vom Kamerabenutzer vergrößert betrachtet wird. Es ist im Sucherstrahlengang noch eine weitere Zwischenbildebene 6 vorhanden.

Der Bereich A in Figur 1, der den mechanischen Teil einer erfindungsgemäßen Einrichtung enthält, ist in Figur 2 und 3 ausführlicher dargestellt. Die Rückseite eines Fassungsteiles des Objektives 1 ist als Steuerkurve la ausgebildet. Ein Taststift 7 liegt mit seiner einen Stirnseite daran an und bewegt sich beim Fokussieren des Objektives mit demselben entlang der optischen Achse. Der Stift 7 wird von einer Führung 8 gehalten, die am Gehäuse der Kamera oder an einem beweglichen Fassungsteil des Objektives befestigt ist. Das andere Ende des Taststiftes 7 berührt einen nach unten gebogenen Lappen 9a eines Übertragungswinkelhebels 9, der um eine Schraube drehbar an einem abgewinkelten Teil 11a der Fassung 11 des Suchers

209847/046 5

befestigt ist. Eine Feder 12 sucht den Übertragungswinkelhebel 9 so um seine Drehachse 10 zu schwenken, daß der den Taststift 7 berührende Lappen 9a diesen in Richtung der Objektivfassung zu drücken sucht. Dabei ist der Lappen 9a mit einer Ausnehmung versehen, in die die Spitze 7a des Taststiftes 7 eingreift, so daß er durch diese Bohrung und die Führung 8 an einer Bewegung quer zu seiner Achse gehindert und somit ein Verklemmen desselben vermieden wird. Der Übertragungswinkelhebel 9 weist einen weiteren Lappen 9c auf, an dem ein ins angedeutete Bildfeld 15 der Zwischenbildebene 6 ragender Zeiger 13 befestigt ist. Durch Verbiegen des Lappens 9c um eine Sollbiegestelle 9b zwischen dem Übertragungswinkelhebel 9 und dem Lappen 9c kann sowohl die genaue Lage des Zeigers in der Richtung der optischen Achse des Suchersystems als auch seine Eintauchtiefe in das Bildfeld 15 eingestellt werden.

Wenn nun die Objektivfassung in bekannter Weise zur Entfernungseinstellung um die optische Achse gedreht wird, wird über den Taststift 7 und den Winkel 9 die Lageänderung des Objektives 1 längs der optischen Achse in eine Drehung des Zeigers 13 um die Drehachse 10 umgewandelt. Die Abhängigkeit des Drehwinkels von der Entfernungeinstellung kann durch die Form der Steuerkurve la beliebig gewählt werden.

In der Zwischenbildebene 4 des Suchers nach Figur 1, die durch das Okular 5 unmittelbar betrachtet wird, sind auf einer Planplatte aus Glas oder Kunststoff Markierungen 16 für wählbare Entfernungseinstellungen angebracht. Sie können sich bei entsprechender Okularkonstruktion auch auf der Planseite der FeId-

209847/0465

-6-

PK 331/ΜΚ 717 -6- L \ L £. I ν V

linse des Okulares befinden. Die Markierungen selbst können, wie in Figur 4 dargestellt, aus Entfernungssymbolen oder auch aus einer Entfernungsskala bestehen. Der im Sucherfeld 15 sichtbare Zeiger 13 zeigt, wie in Figur 4 gezeichnet, die je-' weils am Objektiv eingestellte Entfernung an. Somit ist der Benutzer einer Kamera mit dem erfindungsgemäßen Suchersystems in der Lage, trotz des hellen Luftbildsuchers die eingestellte Aufnahmeentfernung im Sucher zu kontrollieren. Im in Figur 4 dargestellten Sucherfeld 15 sind andere, an sich bekannte Anzeigeeinrichtungen im Sucherfeld, wie für den Belichtungsmesser oder die Filmlaufkontrolleinrichtung, nicht dargestellt.

Es liegt selbstverständlich auch im Rahmen der Erfindung, die Entfernungsmarkierungen außerhalb des eigentlichen Sucherfeldes anzubringen. Dabei ist nur die Maske für die Sucherbildbegrenzung entsprechend auszubilden und eventuell durch Verwendung einer Mattscheibe hinter dem Skalenfeld für einen diffusen Hintergrund zu sorgen.

-7-

209847/0465

Claims

PK 331/lOC 717 - 7 - _? ^.

Ansprüche

.) Kinematografische oder fotografische Kamera mit einem Aufnahmeobjektiv (1) und einem Spiegelreflexsucher, der einen aus dem Aufnahmenstrahlengang ausgespiegelten Sucherstrahlengang mit mindestens zwei reellen Zwischenbildern (4, 6) darin und einem Okular (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ebene eines Zwischenbildes (4) im Sucherstrahlengang Markierungen (16) für am Objektiv einstellbare Entfernungen angebracht sind und in eine andere Zwischenbildebene (6) des Sucherstrahlenganges ein Zeiger (13) hereinragt, dessen Stellung mittels einer mechanischen Übertragungsvorrichtung (7 bis 10) mit der am Objektiv befindlichen Aufnahmeentfernungseinstellvorrichtung gekuppelt ist.
2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der Bewegung des Objektivs (1) längs der optischen Achse zur Entfernungseinstellung auf den Zeiger (13) ein Übertragungswinkelhebel (9) verwendet wird, der über eine Stange (7) und mittels einer Feder (12) kraftschlüssig mit einem durch die Entfernungseinstellvorrichtung in Richtung der optischen Achse beweglichen Fassungsteil (la) des Objektives (1) gekuppelt und am Sucher drehbar gelagert ist und der den Zeiger (13) trägt.
3. Kamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungswinkelhebel (9) eine Sollbiegestelle (9b)

209 84 7 /0 465

-8-

aufweist, mittels der die Zeigereintauchtiefe im Sucherfeld (15) und die genaue Lage des Zeigers in der entsprechenden Zwischenbildebene (6) einstellbar ist.

Hierzu i Blatt Zeichnungen

209847/046 Π