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B e s c h rve i b u n g zur Patentanmeldung betreffend "Regal zur
Aufnahme von Lagergegenständen" Die Erfindung betrifft ein Regal zur Aufnahme von
Lagergegenständen, welches mittels Gabelstapler entweder von der gleichen Seite
beschickbar und entleerbar ist - in diesem Falle steigen zwei oder mehrere Röllchenbahnen
zur Regaltiefe hin an - oder von einer Seite beschickbar und von der anderen entleerbar
ist -in
diesem Falle fallen die Röllchenbahnen zur Beschickungsseite
hin ab - und welches die bereits erwähnten Röllchenbahnen zur Abtragung der zu stapelnden
Gegenstände aufweist.
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Derartige Regale, von denen oft zwei oder drei übereinander angeordnet
werden, haben den Nachteil, daß oft zu weit hinten gelegene Lagergegenstände, z.B.
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Kisten, die sich möglicherweise dort verklemmt haben, nach ihrem Lösen
ziemlich schnell nach vorne geschossen kommen und dabei über die vorderen Pfosten
herunterfallen oder sonstwie beschädigt werden können.
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Auch besteht der Nachteil, daß bei Abheben des vordersten zu stapelnden
Gegenstandes, beispielsweise einer Kiste, wenn diese eine geringere Tiefe hat, als
die Gabeln des Gabelstaplers lang sind, der Gabelstapler mit den Spitzen seiner
Gabel noch die nächste Kiste ergreift, mit hochhebt oder umkippt oder sonstwie den
Entladevorgang stört und Schaden anrichtet.
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Bekannte Bremssysteme für Durchlaufregale erlauben es nicht die Bremsung
und damit die Rollgeschwindigkeit des Lagergutes vom Gabelstapler aus je nach Art
des Lagergutes zu regeln.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß an der
Entnahmeseite und bei Bedarf auch an der Beschickungsseite am Regal ein nicht mit
dem Regal fest verbundener, stangenartiger, in senkrechter Richtung beweglicher
Querbügel angeordnet ist, der mit besonderen innerhalb der Röllchenbahnhalterungen
angeordneten Bremsen derart zusammenwirkt, daß bei Bewegung des Querbügels die Bremsen
angehoben bezw. gesenkt werden.
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Dieser Querbügel hat den großen Vorteil, daß er sehr leicht von den
Gabeln des Gabelstaplers bedient werden kann. Der Fahrer des Gabelstaplers kann
also von seinem Sitz aus mit Hilfe der Gabeln über den Querbügel die Bremsrollen
bedienen, was eine ganz erhebliche Zeitersparnis beim Entladevorgang des Regals
ermöglicht.
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Von besonderer Bedeutung ist, daß der Gabelstaplerfahrer die Rollgeschwindigkeit
des Lagergutes regeln kann. Dadurch wird es möglich, Lagergüter mit extrem unterschiedlichen
Laufeigenschaften im gleichen Regal und Lagergüter mit sehr labilem Gleichgewicht,
z.B.
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hohe Teile mit geringer Grundfläche, nun auch im Durchlaufregal unterzubringen.
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Wie weiter gefunden wurde, kann das Regal von der gleichen Seite
beschickbar und entleerbar sein, und es können bei der Beschickung die bereits eingelagerten
Gegenstände durch Einfahren eines weiteren Gegenstandes mittels des Gabelstaplers
auf ansteigenden Röllchenbahnen verschiebbar sein.
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Ferner können die Bremsen als Bremsrollen ausgebildet sein, die bei
Betätigung des Querbügels angehoben bezw. gesenkt werden.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind innerhalb der beiden Röllchenbahnhalterungen
Profilstangen angeordnet, in denen die Bremsrollen befestigt sind und die am hinteren
Ende des Gestells an Festpunkten gelagert sind und am vorderen Ende des Gestells
mit dem Querbügel in Verbindung stehen. Der Querbügel kann dabei auf dem Sockel
des Gestells mittels Druckfedern abgestützt sein. Die Profilstangen wirken dabei
als Hebel, was es ermöglicht, daß, wenn der Fahrer des Gabelstaplers mit
seiner
Gabel den Bügel gegen die Wirkung der Druckfeder nach unten drückt, die Bremsrollen
gleichfalls nach unten ausweichen und die zu verladenden Gegenstände, beispielsweise
Kisten, nach vorne kommen. Der Fahrer des Gabelstaplers hat es jedoch in der Hand,
durch Bewegung nach oben die Bremsrollen gleichfalls nach oben zu bewegen, und zwar
in dem gewünschten Ausmaß, derart, daß die gestapelten Gegenstände, z.B. die Kisten,
in der gewünschten Geschwindigkeit auf seine Gabel kommen.
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An der Entleerungsseite der beiden Röllchenbahnen kann innerhalb
jeder dieser Bahnen eine Bremse vorgesehen sein, die mit den bereits erwähnten Bremsen
im Gegentakt wirkt. Diese Bremse kann zum Beispiel eine Sperrklinke mit einem Klinkenkörper
und einem Klinkenteil sein, wobei der Klinkenkörper mit seinem vorderen Abschnitt
in der betreffenden Profilstange und mit seinem hinteren Abschnitt in der betreffenden
Röllchenbahnhalterung in einem derartigen Abstand gelagert ist, daß bei einem Absenken
des Querbügels der Klinkenteil derart gehoben wird, daß er oben aus der betreffenden
Röllchenbahnhalterung herausragt. Der Fahrer des Gabelstaplers ist also durch Druck
auf den Querbügel mit Hilfe der Gabeln in der Lage, sowohl die Bremsrollen als auch
die Sperrklinken zu betätigen. Dabei bewegen sich Bremsrollen und Sperrklinken immer
im Gegentakt. Der Fahrer des Gabelstaplers kann eine das Regal abwärts rollende
Kiste mit Hilfe der Bremsrolle bremsen und an der Sperrklinke anhalten lassen und
ist dabei in der Lage, nach einiger Übung den Querbügel derart zu betätigen, daß
der gestapelte Gegenstand nicht mit zu großer Wucht auf die Sperrklinken auftrifft.
Anschließend werden dann wieder mit Hilfe der Gabeln die Sperrklinken gelockert
und der verladene Gegenstand rollt langsam nach vorne auf die Gabeln.
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Hierdurch kann der Fahrer dafür sorgen, daß die verladenen Gegenstände
vereinzelt werden, d.h. daß zum Beispiel die erste Kiste bis nach vorne rollt und
von den Gabeln erfaßt werden kann, während die nächste Kiste abgebremst wird und
dadurch in einem solchen Abstand verbleibt, daß beim Heben der ersten Kiste die
Gabeln den erforderlichen Freigang haben, ohne die nächste Kiste zu berühren.
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Erfindungsgemäß kann ferner vor den Bremsrollen ein Bremsbacken angeordnet
sein, und die Bremsrollen können derart gelagert sein, daß sie unter der Einwirkung
eines nach vorne rutschenden gestapelten Gegenstandes gegen die Bremsbacken gedrückt
und gebremst werden, während sie beim Auffüllen des Regals durch den Gabelstapler
keine Bremswirkung ausüben. Zum Zwecke einer guten Bremsung können die Bremsrollen
eine Auflage aus einem gummielastischen Material haben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.l ein Regal nach der Erfindung; Fig.2 in Teilansicht
und größerem Maßstab eine Bremsrolle; Fig.3 gleichfalls in größerem Maßstab eine
Sperrklinke.
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Die perspektivische Darstellung nach Fig.l ist zwecks besserer Übersicht
nach hinten verkürzt. Das Regal kann wesentlich weiter in die Tiefe gehen, und
es
können auch mehr als zwei Paar Bremsrollen vorgesehen sein.
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Die Fig.l zeigt das durch die beiden Vorderpfosten-l und 2 und die
beiden Hinterpfosten 3 und 4 umgrenzte Regal, wobei in Längsrichtung der Vorderpfosten
1 mit dem Hinterpfosten 3 über die Röllchenbahnhalterung 5 und der Vorderpfosten
2 mit dem Hinterpfosten 4 über die Röllchenbahnhalterung 6 miteinander verbunden
sind. Beide Röllchenbahnhalterungen bestehen aus gebogenem Blech und weisen einen
rechteckigen Querschnitt auf.
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Aus den oberen Flächen 7 der beiden Röllchenbahnhalterungen 5, 6
ragen in bekannter Weise die Röllchen 8 heraus. Derartige Röllchenbahnen sind bekannt
und gehören nicht zur vorliegenden Erfindung.
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In Querrichtung sind die beiden Pfosten 1 und 2 durch den Sockel
18 und die beiden Pfosten 3 und 4 durch den Sockel 25 miteinander verbunden.
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Bei den beiden vorderen Pfosten 1 und 2 sind die vorderen Abdeckbleche
abgenommen, um das Innere dieser Pfosten deutlich zu machen. Man erkennt die beiden
Profilstangen 13 und 14, die jeweils unten in einem Zapfen 19 und 22 auslaufen.
Weitere Zapfen 21 und 24 sind auf dem Sockel 18 befestigt, und die entgegenstehenden
Zapfen sind jeweils über Druckfedern 20, 23 miteinander verbunden. Beide Stangen
haben über den Querbügel 26 miteinander Verbindung, der in den Schlitzen 40 der
beiden Pfosten auf und ab beweglich ist.
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In der Röllchenbahnhalterung 5 sind an geeigneter Stelle, wie dargestellt,
Ausschnitte 9 und 11 vorgesehen, während in der Röllchenbahn 6 Ausschnitte 10 und
12 vorgesehen sind. Die Ausschnitte 9 und 10 dienen jeweils zum Hochkommen der Bremsrollen
29 und 30. Man
erkennt auf der Zeichnung die teilweise abgesenkten
Bremsrollen 29 und 30 sowie die an dieser Stelle zu Tage tretenden Profilstangen
13 und 14.
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An den vorderen Ausschnitten 11 und 12 erkennt man gleichfalls wieder
die Profilstangen 13 und 14 sowie die Sperrklinken 27 und 28.
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Die nähere Ausbildung der Bremsrollen und der Sperrklinken zeigen
die Figuren 2 und 3. In Fig.2 ist die U-Profilstange 13 von der Seite gesehen, und
zwar im Schnitt dargestellt, um die zwischen den beiden U-Schenkeln befestigten
Teile erkennen zu können. Dort befindet sich schwenkbar in dem Lager 34 eine Doppellasche
32, die auf dem Lagerbolzen 33 die Bremsrolle 29 lagert. Die Bremsrolle 29 besteht,
wie bereits dargelegt, an ihrer Umfangsfläche aus gummielastischem Material.
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In dem Raum zwischen den beiden U-Schenkeln der Profilstange 13 ist
ferner der Bremsbacken 35 gelagert, gegen den die Bremsrolle 29 bei einer Schwenkung
nach links drückt.
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In strichpunktierten Linien sind die Bahnröllchen 8 dargestellt,
die in bekannter Weise in der Röllchenbahnhalterung gelagert sind. Alle Lagerachsen
dieser Röllchen 8 liegen auf der gleichfalls strichpunktiert dargestellten Linie
31. Es sei wiederholt, daß die U-Profilstange 13 relativ zur Lagerlinie 31 der Röllchen
8 nach oben und unten bewegt werden kann.
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Wird der Querbügel 26 (Fig.l) mittels der Gabeln nach unten gedrückt,
dann bleibt die Bremsrolle 29, wie dargestellt, unterhalb der Tangentialebene der
Röllchen 8.
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Infolge der Neigung der Röllchenbahn bewegen sich die Stapelgegenstände
auf den Röllchen 8 ungehindert durch
die Bremsrolle 29, und zwar
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 von rechts nach links.
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Bewegt dagegen der Fahrer des Gabelstaplers die auf dem Querbügel
26 liegenden Gabeln nach oben, dann werden infolge der Kraft der Federn 20, 23 auch
die beiden Profilstangen 13, 14 nach oben gedrückt, und es wird, um wieder zu Fig.2
zu kommen, dann die Umfangsfläche der Bremsrolle 29 über die Tangentialebene der
Röllchen 8 hinausragen. Die Bremsrolle 29 wird sofort vom Stapelgegenstand nach
links gegen den Bremsbock 35 gedrückt und abgebremst und bremst damit gleichzeitig
den abwärts rollenden Stapelgegenstand.
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Fig.3 zeigt eine Sperrklinke 27 mit dem Klinkenteil 37 und dem Klinkenkörper
36. Der Klinkenkörper 36 weist ein Langloch 38 sowie eine Bohrung 39 auf. Mit dem
Langloch 38 ist der Klinkenkörper in der U-Profilstange 13 bezw. 14 und mit der
Bohrung 39 in der Röllchenbahnhalterung gelagert, wobei in an sich bekannter Weise
zur Lagerung entsprechende, durch die Bohrungen 38 und 39 hindurchgehende Bolzen
dienen. Es ergibt sich, daß bei einem Niederdrücken des Querbügels 26 und dem damit
verbundenen Absenken der U-Profilstangen 13, 14 die Sperrklinke um den Drehpunkt
39 herum geschwenkt wird, wobei der Klinkenteil 37 nach oben kommt und über die
Tangentialebene der Röllchen 8 genügend herausragt.
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Es zeigt sich also, daß der Fahrer des Gabelstaplers von seinem Sitz
aus mit Hilfe der Gabel zunächst durch entsprechende Freigabe des Querbügels einen
herabrollenden Stapelgegenstand mittels der Bremsrollen abbremsen und anschließend
durch Absenken der Gabel auf dem Querbügel 26 diesen Gegenstand auf die Sperrklinken
sanft auflaufen lassen kann.
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Durch nochmaliges Freigeben des Querbügels 26 wird dem aufgelaufenen
Gegenstand das Abrollen bis zum Pfosten 1 bezw. 2 gestattet, während ein nachfolgender
Gegenstand durch die Bremsrollen 29 und 30 gehalten wird. Dadurch wird ein Abstand
zwischen dem aufgelaufenen und dem nachfolgenden Gegenstand erzielt, so daß der
aufgelaufene Gegenstand vom Gabelstapler aufgenommen werden kann und die Gabeln
den erforderlichen Freigang haben, ohne den nachfolgenden Gegenstand zu berühren.
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Bremsrollen und Sperrklinken in Laufregalen sind an sich bekannt.
Sie bringen im Zusammenhang mit den Erfindungsmerkmalen den Vorteil, daß der Fahrer
des Gabelstaplers von seinem Sitz aus durch Heben und Senken der Gabeln - einen
Gegenstand im Regal bremsen und freigeben kann, - dadurch die Rollgeschwindigkeit
sehr feinfühlig regeln kann, so daß Lagergüter mit extrem unterschiedlichen Laufeigenschaften
im gleichen Regal und Lagergüter mit sehr labilem Gleichgewicht (hohe Teile mit
geringer Grundfläche)nun auch im Durchlaufregal untergebracht werden können, und
- ein Abstand zwischen vorderem und nachfolgendem Gegenstand erzielt wird, so daß
die Gabeln beim Aufnehmen des vorderen Gegenstandes den erforderlichen Freigang
gegenüber dem nachfolgenden Gegenstand haben, - der vordere Regalplatz freigehalten
werden kann, was bei Beschickung und Entleerung des Regals von der gleichen Seite
von Bedeutung ist.