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Panzerpiatte, insbesondere für Geldschränke, Tresore od. dgl. und
Verfahren zur Herstellung derselben Von Panzerpiatten für Tresore, Geldschränke
odO dgl. wird verlangt, daß sie schneidbrennsicher, bohrsicher und zertrümmerungssicher
sind0 Diese Grundvoraussetzungen galten bisher durch eine HartguB-Panzerplatte gemäß
der durch die DU-PS 1 288 479 bekanntgewordenen Art als erfüllt, In Jüngster Zeit
sind jedoch Bohrwerkzeuge entwickelt worden, denen die herkömmlichen Hartguß-Panzerplatten
trotz hoher Oberflächenhärte und einer großen Einhärtetiefe nicht standzuhalten
vermögen.
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Durch die DT-AS 1 508 939 ist zwar eine bohrsichere Panzerplatte in
Form eines metallkeramischen Verbundkörpers, speziell eines Aluminium-Korundkörpers
bekanntgeworden, Jedoch ergeben sich bei der Herstellung eines solchen Verbundkörpers
Schwierigkeiten
insofern, als die keramische Komponente ein anderes spezifisches Gewicht als die
metallische Komponente besitzt, weshalb komplizierte Maßnahmen ergriffen werden
müssen, um die Keramikstückchen während des Gießvorgangs in der gewünschten Lage
zu halten, Bei der vorbezeichneten DT-AS ist vorgeschlagen worden, den Formhohlraum
einer Gießform mit vergasbaren, die Keramikstückchen völlig umgebenden Schaumstoff
auszufüllen. Dieses Verfahren setzt jedoch voraus, daß vor dem Gießen einer Panzerplatte
ein den Abmessungen dieser Platte entsprechender Vorkörper herzustellen ist, in
dem die Keramikstückchen in regelmäßiger Verteilung eingebettet sind. Ein derartiges
Fertigungsverfahren ist Jedoch aufwendig und zeitraubend0 Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, zum einen Panzerplatten zu schaffen, die den gestellten Anforderungen
in optimaler Weise gerecht werden und zum anderen ein Verfahren zur besondere wirtschaftlichen
Herstellung derselben auf zum zeigen.
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Die Panzerplatte gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen
metallkeramischen Verbundkörper, der gebildet ist aus einer mittels Stahl- oder
Eisendrähten bewehrten Hartgußplatte, die einseitig eine Schicht von im Hartguß
eingebetteten Keramikstückchen aufweist. Eine solchermaßen gebildete Panzerplatte
ist infolge des verwendeten Hartgußmaterials
schneidbrennsicher,
infolge der Stahl- oder Eisendrahtbewehrung zertrümmerungssicher und infolge der
die Keramikstückden enthaltenden, selbstverständlich innenseitig des Tresors od.
dglo anzuordnenden Verbundschicht vollkommen bohrsicher. Sie weist ferner noch den
Vorteil auf, daß auf das bisher erforderliche Oberflächenhärten verzichtet werden
kann.
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Das Verfahren zur Herstellung einer derartigen Panzerplatte ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Gießform Bewehrungsstäbe und Keramikstückchen
angeordnet werden, wobei letztere im oberen Formhohlraum auf einem gußdurchlässigen
Trägerkörper liegen und untergossen werden.
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Dieses Verfahren verlangt keine umständlichen oder aufwendigen Arbeiten
für das Vorbereiten der Gießform und die Zwischenhalterung der Keramikstückcheno
Gemäß einer speziellen Ausführungsart des Verfahrens nach der Erfindung kann vielmehr
zunächst auf dem Boden der um 1800 gewendeten Gießform eine Schicht aus Keramikstückchen
gegeben und durch einen Trägerkörper in Form eines Netzwerkes, z. B. Maschendraht,
abgedeckt werden, alsdann das Netzwerk an der Form befestigt werden, hieran die
Bewehrungseinlage an der Form befestigt und schließlich die Form in ihre GieBlage
gewendet und ausgegossen werden. Das flüssige Metall strömt dann zunächst in den
unter der Schicht aus Keramikstückchen liegenden Formhohlraum und steigt dann durch
die Bewehrungsstäbe und das
Netzwerk hindurch zwischen den Keramikstückchen
auf. Da das spezifische Gewicht von Hartguß wesentlich größer als das der Keramikstückchen
ist, sinken diese Stückchen auch bei schmelzendem Netzwerk nicht ab. Andererseits
werden aber die Keramikstückchen trotz des an sich zu erwartenden Auftriebes vom
Metall vollständig oder zumindest in einem für die Einbettung ausreichendem Maße
umgossen Wie Versuche gezeigt haben, ist der größte Teil der geramikstückchen vollständig
im Hartguß eingebettet und höchstens vereinzelt sind an der fertigen Panzerplatte
noch Keramikstückchen erkennbar, die aber soweit vom Metall eingefaßt sind, daß
sie durch ein angreifendes Bohrwerkzeug nicht ausgebrochen werden können.
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Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die die eingebetteten Keramikstückchen
aufweisende Seite der Panzerplatte innenseitig des Tresors od. dgl. anzuordnen ist,
da anderenfalls eine der an eine Panzerplatte der in Rede stehenden Art zu stellende
Grundvoraussetzung, nämlich zertrümmerungssicher zu sein, nicht optimal erfüllt
wäre.
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Die erfindungsgemäße Panzerplatte und die zur Herstellung derselben
vorgeschlagenen Verfahrensschritte werden nachfolgend anhand eines auf der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen Figa 1 das Oberteil
einer Gießform im Querschnitt,
Fig. 2 die durch ein Unterteil vervollständigte
Gießform nach Fig. 1, um 1800 gewendet; und Figo 3 eine fertiggestellte Panzerplatte
im Querschnitt.
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Die Zeichnung zeigt in schematisch vereinfachter Darstellungsweise
zunächst in Fig. 1 ein um 1800 gewendetes Oberteil 4 (Sandform) einer Gießform,
auf deren Boden in gleichmäßiger Verteilung stückiger Korund 6 mit einer Korngröße
von etwa 10 bis 15 mm angeordnet ist. Die Schicht aus Keramikstückchen ist mit einem
gußdurchlässigen Geflecht, in Sonderheit einem Maschendraht 7, abgedeckt, der an
den Seitenwänden der Oberform befestigt ist. Oberhalb der durch das Geflecht 7 abgedeckten
Schicht aus geramikstückchen ist ein aus Stahl- oder Eisenstäben bestehendes Bewehrungsgeflecht
8 mittels Ab standhaltern 9 positioniert.
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Das solchermaßen vorbereitete Gießformoberteil 4 wird nunmehr mit
einem Unterteil 5 (Kokille) abgedeckt und die gesamte Form alsdann um 1800 gewendet.
Nunmehr befindet sich die Schicht aus Keramikstückchen 6, von dem Geflecht 7 getragen,
im oberen Formhohlraum 10 der aus Oberteil 4 und Unterteil 5 gebildeten Gießform.
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Wie die Zeichnung weiter erkennen läßt, besitzt das Oberteil 4 einen
üblichen Einguß 41 und einen als Ueberlauf und
zur Verdichtung des
Gußgefüges dienenden Steiger 42. In den Einguß 41 wird das flüssige Metall eingegossen,
das von unten nach oben steigend den Hohlraum 10 der Gießform ausfüllt. Wenn der
aus Maschendraht 7 gebildete Trägerkörper infolge der hohen Temperatur des flüssigen
Metalls zum Schmelzen gelangt, hat das flüssige Metall die Keramikstückchen schon
allseitig umschlossen, so daß es nicht zum unkontrollierbaren Auftrieb mit etwaiger
Verschiebung der Keramikstückchen kommen kann.
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Fig. 3 schließlich zeigt die fertig erstellte und erkaltete Panzerplatte
11, die eine einseitige Schicht von im Hartguß eingebetteten Keramikstückchen sowie
eine ebenfalls im Hartguß eingebettete Bewehrungseinlage 8 aufweist0 Wenn die Bewehrung
auch beim dargestellten Ausführungsbeispiel nahe der Vorderseite der Panzerplatte
liegt, so kann diese selbstverständlich auch tiefer in der Panzerplatte, z. B. mittig
oder nahe der Verbundschicht, angeordnet werden0