DE2120900A1 - Verfahren zum Auswechseln der Anoden bei der Aluminiumelektrolyse im Fluoridschmelzfluß - Google Patents
Verfahren zum Auswechseln der Anoden bei der Aluminiumelektrolyse im FluoridschmelzflußInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
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Description
Schweizerische Aluminium AG, Chippis
Verfahren zum Auswechseln der Anoden bei der Alurniniumelektrolyse
im Pluoridschmelzfluss
Priorität: 1. Mai 19To-; Schweiz; Nr. 658I/T0 '
Für die Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von
• Aluminiumoxid (A LyO-, >
Tonerde) wird dieses in einer Pluoridschmelze gelöst. Die Elektrolyse erfolgt in einem
Temperaturbereich von etwa 9^-0 bis 975° C. Das kathodisch
abgeschiedene Aluminium sammelt sich unter der Fluoridschmelze auf dem Boden der Zelle. In die Schmelze tauchen
von oben Anoden aus amorphem Kohlenstoff ein. An den Anoden entsteht durch die elektrolytische Zersetzung des Alu«
miniumoxids Sauerstoff, der sich mit dem Kohlenstoff der
Anoden zu CO und CO2 verbindet.
Das Prinzip einer Aluminium-Elektrolysezelle geht aus der
Figur 1 hervor, die einen Schnitt in Längsrichtung zeigt. Die Fluoridschmelze 10 (der Elektrolyt) befindet sich in
einer mit Kohlenstoff 11 ausgekleideten Stahlwanne 12, die mit einer thermischen Isolation Ij aus hitzebeständige
rn Material versehen ist. Das kathodisch abgeschiedene
Aluminium 14 liegt auf dem Boden 15 der Zelle. Die Ober-
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fläche l6 des flüssigen Aluminiums stellt die Kathode dar,,
In die Kohlenstoffäuskleidung 11 sind eiserne Kathodenbarren 17 eingelassen, die den Strom aus dem Beden der
Zelle nach aussen führen. In die Fluoridschmelze 10 tauchen
von oben Anoden l8 aus amorphem Kohlenstoff ein, die den Gleichstrom dem Elektrolyten zuführen. Sie sind
über Stromleiterstangen I9 und durch Schlosser 20 mit
dem Anodenbalken 21 fest verbunden. Der Elektrolyt 10 ist mit einer Kruste 22 aus erstarrter Schmelze und einer
därüberbefindliefen Tonerdeschicht 23 bedeckt. Der Abstand
d der Anodenunterseite 24 zur Alurniniumoberflache ΐβ, auch
Interpolardistanz genannt, lässt sich durch Heben oder Senken des Anodenbalkens 21 mit Hilfe, der Hubwerke 25 verändern,
die auf Säulen 26 montiert sind. Infolge de.s Angriffs durch den bei der Elektrolyse in Freiheit gesetzten
Sauerstoff verbrauchen sich die Anoden an ihrer Unterseite täglich um ca. 1,5 bis 2 cm je nach Zellentyp.
Ist eine Anode bis auf einen nicht mehr funktionsfähigen
Rest verbraucht, muss sie herausgenommen und in solcher Weise durch eine neue ersetzt v/erden, dass diese ungefähr
die Interpolardistanz erhält,'wie sie die verbrauchte -Anode hatte.
Dies wurde früher oft so erreicht, dass man vor dem Herausnehmen
der verbrauchten Anode deren Unterseite gegenüber einem Fixpunkt- verrnass und die entsprechende Distanz auf
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die neue Anode übertrug. Nach diesem Vorgehen war es also
notwendig, jede Anode vor dem Wechseln einzeln auszuinessen.
Bedingt durch die Mechanisierung des gesaraten Zellenbetriebes
wendet man dieses' aufwendige- Verfahren heilte meist
nicht mehl1 an, sondern setzt die Anoden beim Wechsel auf
ein Niveau, das nach einem festen Programm vorherbestimmt
ist. Z.B. bei täglichem Wechsel wird die neue Anode gerade um den täglichen Abbrand höher eingesetzt als die
am Vortag eingesetzte Anode.
Beide Verfahren haben Machteile. Sie nehmen zu wenig Rücksicht auf den zeitlichen Verlauf der Stromaufnähme der
neuen Anode. Wird diese zu hoch eingesetzt, führt sie weniger Strom als die Nachbarancden, da sie eine höhere
Interpolardistanz aufweist und dadurch in ihrem Stromkreis
> einen höheren Widerstand vorfindet. Wird'sie zu niedrig
eingesetzt, muss sie durch einen höheren Strom schneller abbrennen als die Nachbaranoden, bis sie diese eingeholt
hat.
. Im Idealfall führen alle Anoden die gleiche Stromstärke,
ι Bei den geschilderten Anodenv/echselverfahren ist dies nicht
der"Fall. Die neu eingesetzte Anode braucht z.B. bis zu
10 Tage, um ihre Normalstromstärke zu erreichen.
Die Störung der anodischen Stromverteilung ist gross und
wechselt ausserdern noch täglich den Ort in der Zelle, wenn
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jeden Tag eine andere Anode ausgewechselt wird. Hierdurch
verschlechtert sich die Stromausbeute (das Verhältnis der tatsächlich gewonnenen Aluminiutnmenge zu der Menge,
die nach dem Faradayschen Gesetz theoretisch erzeugt wird). Weiterhin erhöht sich die Zellenspannung durch ein falsches
Anodenwechselprogramm,·so dass sich der spezifische
elektrische Energieverbrauch (kWh/lcgÄl) erheblich verschlechtert..
Ein weiterer grosser Nachteil der beschi'-iebenen
Verfahren des Anodenwechselns ist ein erhöhter Anodenverbrauch um ?'erte bis zu 50g C/lcg Al.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren..,
durch das sich die geschilderten Nachteile vermeiden lassen.
Erfindungsgemäss wird bei einem Anodenwechsel die neue Anode in einer solchen Höhe eingesetzt, dass sie ihre Normalstromstärke
innerhalb von etv/a einem Tage erreicht, das heisst, dass die Anodenstrom-Zeitfunktion nach etv/a einem
Tageihren Höchstwert erreicht (Die Normalstromstärke ist definiert durch die Zellenstromstärke dividiert durch die
Anzahl Anoden pro Zelle). Dies v/ird erreicht, indem, man jede neue Anode um einen bestimmten Wert χ höher einsetzt
als die verbrauchte Anode, den Anodenstrom an einer ausreichenden Anzahl Anoden gleichen.Ajters misst, die
Stromaufnahme als Funktion der Einsatzdauer der Anoden aufträgt und überprüft, ob die Anoden, wie oben gefor- .
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dert, tatsächlich nach etwa einem Tage ihre Normalstromstärke
erreichen. Ist dies nicht der Pail, muss χ entsprechend
vergrössert oder verkleinert v/erden.
. Fig. 2 zeigt eine Idealkurve der Anodenstromaufnahme
als Funktion der Einsatzdauer für eine als Beispiel genommene Zelle mit 2k Anoden und einem Auswechseln der
einzelnen Anoden nach beispielsweise 2h Tagen» Man erkennt den Verlauf der Stromaufnahrnekurve y. Etwa einen
Tag nach dem Einsatz erreicht die Strcmaufnahmekurve der neu eingesetzten Anode ihren Höchstwert. Dann verläuft
sie annähernd flach. Die in Fig. 2 gezeigte ,Idealkurve ergibt sich nur, wenn χ optimal gewählt wurde.
Mit anderen Worten muss der Wert χ nach der tatsächlich aufgetretenen Stromaufnahme optitnälisiert werden. Man
muss von Zeit zu Zeit überprüfen, ob man sich nicht von der Idealkurve entfernt hat, z.B. infolge Aendcrungen der
Anodenqualität; in solchen Fällen kann eine Aenderung des Wertes χ notwendig sein«
In der Praxis erreicht man die in Figur 2 gezeigte ideale Stromaufnahmezeitkurve nicht ganz; es kommt leicht vor,
dass der flache Kurventeil mit steigender Einsatzdauer abfällt. Diese Erscheinung hat ihre Ursache in der Tatsache,
dass der Querschnitt jeder einzelnen Anode nicht
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konstant bleibt, sondern im Verlauf des Einsatzes durch
Abbrand an der Luft abnimmt.' Das ändert nichts an der
grundsätzlichen Forderung, dass die Stromstärke einer neu eingesetzten Anode nach etwa einem Tage den in Figur 2
• angedeuteten Höchstwert ζ erreichen soll.
Durch die fast ideale Stromverteilung in den Anoden, die
nach dem neuen Verfahren erreicht wird, v/erden lokale W" Metallaufwölbungen vermieden, die bei nicht idealer
Stromverteilung in Form von Metallstufen unter einzelnen
Anoden festgestellt werden können und durch magnetische Effekte hervorgerufen sind. Ausserdem gehen die
magnetischen Strömungsantriebe im flüssigen Aluminium zurück. Die ZeIlenspannung sinkt, und die Stromausbeute
steigt. Hierdurch wird eine höhere Produktion der Zelle bei einem verminderten spezifischen JEnergieverbrauch
(lcWh/kgAl) ermöglicht. Der Anodenverbrauch sinkt, da
die Anoden gleichmässiger belastet sind.
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Claims (1)
- Pa ten tans pruchVerfahren zum Auswechseln der Anoden bei der Aluminiumolcktrolyse im Fluoridschinelzfluss, dadurch gekennzeichnet, dass die heue Anode in einer solchen Höhe eingesetzt wird, dass sie ihre KormaIstromstärke innerhalb etwa eines Tages erreicht*109847/1265Leerseite
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