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Einfärbeinrichtung für Rotationstiefdruck Gegenstand der Erfindung
ist eine Einfärbeeinrichtung für den Hochgeschwindigkeits-Rotationstiefdruck, die
die bisherigen geschwindigkeitsbedingten Grenzen bei den bekannten Einfärbmethoden
überwindet.
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Es ist bekannt, im sogenannten Tauchfarbwerk den Druckzylinder unmittelbar
in die Flüssigkeit der Farbwanne eintauchen zu lassen und die ilberschüssige Farbe
vor der oben am Druckzylinder durch den Presseur angedrückten Papierbahn abzurakeln.
Diese Einfärbung ist bei hohen Geschwindigkeiten ungünstig, da viel zu viel Farbe
hochgeschleudert wird und das Farbangebot unter der Rakel zu hoch ist. Bei höheren
Geschwindigkeiten konnte man sich durch eine Vorrakel helfen, die ziemlich dicht
unter die eigentliche Rakel angefahren wurde. Diese Vorrakel hatte
die
Aufgabe, den Hauptanteil der Farbe zurückzuhalten. Aber die Verunreinigung durch
abgespritzte Farbe wurde mit höherer Umlaufzahl irnizier :größerund bald nicht mehr
zu beherrschen.
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Man hat versucht, die Einfärbung mit einer Farbwalze vorzunehmen,
welche als Gelatinewalze auf der der Rakel gegenUberliegenden Seite an den Druckzylinder
gelegt wurde. In dem Keil zwischen Gelatinewalze und Druckzylinder floß dabei die
Farbe zu. Diese Anordnung erwies sich aber nur geeignet bis etwa maximal 15 000
Zylinderumdrehungen pro Stunde entsprechend einer Druckgeschwindigkeit von 4 m pro
Sekunde. Bei größeren Geschwindigkeiten besteht die Gefahr, daß die Farbe durch
die starke Wirbelbildung an die bedruckte Papierbahn spritzt.
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zu Um das vermeiden, hat man anstelle der Gelatinewalze auch eine
-BUrs-te verwendet.-Dabei besteht aber die Gefahr, daß bei höheren Geschwindigkeiten
Luftblasen in die Farbe hineingewirbelt werden. Man muß die Bürste sehr stark anstellen,
und dadurch spreizen sich die Borsten nach oben und unten fort. Die Einfärbung ist
ungleichmäßig, abgesehen davon, daß die Bürsten einem sehr hohen Verschleiß unterliegen.
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Da die Anforderungen im modernen Rotationsdruck aber auf immer höhere
Umlaufgeschwindigkeiten gehen, so hat man bei der z.Z.
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modernsten Einfärbemethode eine kleinere Einfärbewalse verwendet,
die
in eine unter dem Druckzylinder angebrachte Farbwanne taucht und am Druckzylinder
an seinem unteren Scheitelpunkt anliegt. Damit lassen sich einwandfreie Einfärbungen
bis etwa 25 000 Zylinderumdrehungen pro Stunde, d.h. bis etwa 7 m Druckgeschwindigkeit
pro Sekunde durchführen. Schon bei dieser Geschwindigkeit zeigt sich aber das sehr
starke Spritzen der Farbe als Nachteil, Ziel der Erfindung ist es, gleichmäßige,
weitgehend spritzfreie Zylindereinfärbungen beim Rotationstiefdruck zu erreichen,
die sogar noch weit höhere Geschwindigkeiten zulassen, vorwiegend bei Druckgeschwindigkeiten
ab 10 m pro Sekunde, d.h. 36 000 Umdrehungen pro Stunde und mehr, die sich jedoch
auch auf niedrigere Druckgeschwindigkeiten mit Vorteil anwenden lassen.
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Es wurde gefunden, daß diese Möglichkeit gegeben ist für Einfärbeeinrichtungen
für Rotationstiefdruck mit einer am unteren Scheitelpunkt des einzufärbenden Druckzylinders
anliegenden, von diesem durch Reibung mitgenommenen Einfärbwalze, wenn erfindungsgemäß
die Farbe durch Düsen unmittelbar in den Einlaufteil zwischen der stoffbezogenen
Einfärbwalze und dem Druckzylinder gepumpt wird und das Niveau der zurückgelaufenen
Farbe unter der Einfärbwalze steht,
Zweckmäßig ist es, für die Farbzuführung
Flachdüsen zu verwenden, die über ein Ventil von einer Pumpe gespeist werden, deren
Leistung der Umlaufgeschwindigkeit .des Druckzylinders angepaßt ist. Unterhalb der
Einfärbwalze kann eine Wanne zum Auffangen der von der Einfärbwalze ablaufenden,
mit dieser nicht mehr in Berührung kommenden überschüssigen Farbe mit Ablauf angeordnet
sein.
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Entgegen der bisherigen Methode, bei der die Farbwalze in Farbe eintauchte,
hat diese nunmehr keine transportierende, sondern nur noch eine farbverteilende
Funktion Erst durch diese Wirkungsweise ist eamöglich, den Formzylinder in Druckgeschwindigkeitsbereichen
zwischen- 10 und 20 m pro Sekunde an allen Stellen gleichmäßig und blasenfrei einzufärben.
Ein weiterer Vorteil dieser neuen Einfärbmethode ist das fast spritzfreie Arbeiten,
selbst bei extrem-hohen Druckgeschwindigkeiten. Eben dieser Vorteil macht das Verfahren
auch für geringere Druckgeschwindigkeiten interessant.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand -der schematischen
Zeichnungen beschrieben. In diesen stellt Figur 1 eine Seitenansicht und Figur 2
eine schaubildliche Ansicht der neuen Einrichtung für die Farbzufuhr an einem Rotationstiefdruckwerk
dari
Oberhalb des Druckzylinders 4 wird die Papierbahn 2 durch den
Presseur 1 angedrückt. Eine Rakel 9 legt sich vor der Drucklinie an den Druck- oder
Formzylinder. Unterhalb dieses Zylinders liegt an seinem unteren Scheitelpunkt die
stoffbespannte Einfärbwalze 5 an. Durch eine Reihe flacher-Düsen 6 wird die Farbe
mittels einer Pumpe durch die Zuführungsleitung 8 mit Ventil unmittelbar in den
Einlaufteil zwischen Einfärbwalse und Formzylinder gepumpt, wobei das-Niveau der
zurückgelaufew nen Farbe unter der Farbwalze steht. Unterhalb der Einfärbwalze ist
ein Kasten 9 mit Druckfarbenablauf 7 zum Auffangen der abgelaufenen und abgerakelten
Farbe angebracht. Die Walze berührt, wie Figur 1 zeigt, nicht mehr-das Niveau der
abgelaufenen Barbfltssigkeit.
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Die -Farbzuführung läßt sich durch die Einstellung der Pumpenleistung
sehr genau einregulieren und dosieren. Die Pumpe kann z.B. mit dem Druckwerkantrieb
gekuppelt sein. Die Flachdüse sind so angeordnet und bemessen, daß ständig ausreichende
Einfärbung der Druckform gewährleistet ist. Ein zu hohes Farbangebot ist sofort
daran erkennbar, daß die Farbe seitlich von der die Farbe verteilenden Walze 5 herausläuft.
Wenn das Druckwerk mit der ihm bestimmten Umdrehungszahl läuft, so wird bei richtiger
Einstellung der Pumpenleistung die eingepumpte Farbe
menge gerade
die Druck form voll und blasenlos einfärben. Durch die Rakel 3 wird der geringe
Überschuß abgestreift, der sich dann in der Wanne 9 sammelt und bei 7 abläuft.
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PatentansprUche: