DE2119095A1 - Neue Diglycidylverbindungen von N heterocyclischen Verbindungen, Ver fahren zu ihrer Herstellung und Anwen dung - Google Patents
Neue Diglycidylverbindungen von N heterocyclischen Verbindungen, Ver fahren zu ihrer Herstellung und Anwen dungInfo
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Description
CIBA - GEIGY AG BASEL(SCHWE I Z)
Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E. Assmann
Dr.R. Koenigsberger - Dipl. Fhys. R. Holzbauer
Dr. F. Zumstein jun.
Case 7OI7/E Patentanwälte
8 München 2, Bräuhausstraße 4/III
Neue Diglycidylverbindungen von N-heterocyclischen Verbindungen,
Verfahren zu ihrer Herstellung und Anwendung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue, einkernige
N-heterocyclische Diglycidylverbindungen der Formel
109845/1948
O=C
R„
\ / 3
\ / 3
G ·
(D
η-1
C Il 0
2-°OCH2
O
und R je für einen Alkylrest,
worin R, und R unabhängig voneinander je ein V/asserstoffatom
oder einen aliphatischen, cycloaliphatische^ araliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest, wie insbesondere einen niederen Alkylrest mit 1 bis h Kohlenstoffatomen,
bedeuten, Rp,
insbesondere einen niederen Alkylrest mit 1 bis K Kohlenstoffatomen, oder ein Wasserstoffatom stehen, oder wobei R1 und Rp zusammen einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen Tetramethylen- oder Pentamethylenrest, bilden, R,- und R^1 unabhängig voneinander je für ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe stehen und η eine ganze Zahl im Wert von 1 oder 2 bedeutet.
insbesondere einen niederen Alkylrest mit 1 bis K Kohlenstoffatomen, oder ein Wasserstoffatom stehen, oder wobei R1 und Rp zusammen einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen Tetramethylen- oder Pentamethylenrest, bilden, R,- und R^1 unabhängig voneinander je für ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe stehen und η eine ganze Zahl im Wert von 1 oder 2 bedeutet.
Vorzugsweise bedeuten in der obengenannten Formel (I) dl·'.
Reste R,, Rp, R^ und R^. entweder ein V/asserstoffatoin oder
ein C-. -Cu -Alkyl oder der Rest Ru ein Wasserstoff atom.
109845/1948
v >[i " -;*S BABORfGlNAL
Aus der britischen Patentschrift No. 1,148,570 sind bereits
Ν,Ν'-Diglycidylverblndungen des Hydantoins und aus der belgischen
Patentschrift No. 7^6,970 die Ν,Ν'-Diglycidylverbindungen
des Dihydrouracils bekannt. Gegenüber diesen bekannten Verbindungen weisen die neuen Verbindungen der Formel (i) eine
bessere Verarbeitbarkeit (niedrigere Viskosität bei längeren Gelierseiten) mit Polycarbonsaureanhydriden als Härtungsmittel
auf. Ferner zeichnen sich die aus den neuen Epoxidverbindungen der Formel (I) durch Härtung mit Polycarbonsaureanhydriden
erhaltenen Formkörper im Vergleich zu den aus den bekannten Epoxidverbindungen hergestellten Formkörpern durch bessere
mechanische Eigenschaften in Relation zur Formbeständigkeit in der Wärme (nach Martens) aus.
Die neuen Diglycidylverbindungen der Formel (I) können hergestellt
werden, indem man Verbindungen der Formel
R1 R0
1\ / 2
O=C
R,
n-1
N-CH-OH
C
Il
0
Il
0
(II)
, R2, R R^, R und η die gleiche Bedeutung wie in
Formel (T) haben, einstufig oder mehrstufig mit einem Epihalo/o-hydrju.
od-r p-riothylepihalo^enhydrln, wie z.B.
1098Λ5/19Α8
Epichlorhydrin, ß-Methylepichlorhydrin oder Epibrom W
in an sich bekannter Weise umsetzt.
Beim einstufigen Verfahren erfolgt die Umsetzung von Epihalogehhydrin
mit einer Verbindung der Formel (II) in Gegenwart von Alkali, wobei vorzugsweise Natrium- oder
Kaliumhydroxid verwendet wird. Bei diesem Einstufenverfahren kann das verfahrensgemäss zur Umsetzung gelangende
Epichlorhydrin ganz oder teilweise durdh Dichlorhydrin ersetzt werden, welches unter den Verfahrensbedingungen und
bei entsprechendem Alkalizusatz intermediär zu Epichlorhydrin umgewandelt wird und dann als solches mit einer
Verbindung der Formel (II) reagiert. Beim bevorzugt verwendeten zweistufigen Verfahren wird in einer ersten Stufe
die Verbindung der Formel (II) mit einem Epihalogenhydrin in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren zürn halogenhydringruppenhaltigen
Produkt addiert und anschliessend wird dieses in einer zweiten Stufe mittels Alkalien, wie
Kalium- oder Natriumhydroxid,zur Diglycidylverbindung
dehydrohalogeniert.
Als saure Katalysatoren eignen sich bei den Zweistufenverfahren
besonders Lewis-Säuren, wie z.B. AlCl,, SbCl,-,
SnCl^, FeCl , ZnCIg, BF, und deren Komplexe mit organischen
Verbindungen.
Die Reaktion kann auch durch Zugabe anderer geeigneter
Katalysatoren, z.B. Alkalihydroxide, wie Natriumhydroxid, Alkalihalogenide, wie Lithiumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumchlorid,
-brornid und -fluorid, beschleunigt werden,
10984S/1948
BAD ORIGINAL
Bevorzugt werden die erfindungsgemässeri neuen Diglyeidylverbindungen
der Formel (i) hergestellt, indem.man ein Epihalogenhydrine
vorzugsweise Epichlorhydrin, in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie vorzugsweise einem tertiären
Amin oder einer qua ternär en Arnrnoniumbase oder einem qua ternär en Ammoniumsalz, mit einer Verbindung der Formel (II) umsetzt
und das entstandene halogenhydringruppcnhaltige Produkt mit halogenwasserstoffabspaltenden Mitteln behandelt.
Als Katalysatoren für die Addition von Epichlorhydrin vorallem geeignet sind tertiäre Amine, wie Triäthylamin,
Tri-n-propylamin, Benzyldimethylamin, N,N -Dirnethylanilin
und Triäthanolamin; quaternäre Ammoniumbasen, wie Benzyltrimethylammoniumhydroxid; quaternäre Ammoniumsalze,
v/ie Tetramethylammoniumchlorid, Tetraäthylammoniumchlorid.,
Benzyltrimethylammoniumchlorid, Benzyltrimethylammoniumacetat,
Methyl tr iäthylamrnoniumehlorid; ferner Ionenaustauscherharze
mit tertiären oder quaternären Aminogruppen; ferner Trialkylhydrazoniumsalze,
wie Triniethylhydrazoniumjodid. Ferner
sind Alkalihalogenide, wie Lithiumchlorid, Natriumchlorid oder Kaliumchlorid geeignet.
Als Katalysatoren geeignet sind ferner auch niedermolekulare Thioäther und Sulfoniumsalze, bzw. Verbindungen,
welche mit den Epihalogenhydrinen in Thioäther oder Sulfoniumverbindungen übergehen können, wie Schwefelwasserstoff,
Natriumsulfid oder Mercaptane,
109845/1948
bad original
Als solche Thioäther bzw. Sulfoniumsalze seien genannt: Diäthylsulfid, /3-Hydroxyäthyläthylsulfid, /3-Hydroxypropylä-thylsulfid,W-Hydroxy-tetramethylenathylsulfid,
Thiodiglykol, Mono-A-cyanoäthylthioglykoläther, Dibenzylsulfid,
Benzyläthylsulfid, Benzylbutylsulfid, Trimethylsulfoniurnjodid,
Tris(.Q-hydroxyäthyl)sulfoniumchlorid, Dibenzylmethylsulfoniumbromid,
2,^-Epoxypropylmethyläthylsulfoniumjodid, Dodecylraethylsulfid,
Dithian.
Zur Dehydrohalogenierung v/erden in der Regel starke Alkalien, wie wasserfreies Natriumhydroxid oder wässerige.
Katronlauge verwendet, doch können auch andere alkalische Reagenzien, wie Kaliumhydroxrd, Bariumhydroxid, Calciumhydroxid,
Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat,Verv/endung
finden.
Die Dehydrohalogenierung kann ihrerseits mehrstufig durchgeführt werden. Man kann derart zuerst bei erhöhter
Temperatur mit festem Natrium- oder Kaiiumhydroxid behandeln
und nach Abdestillieren des überschüssigen Epihalogenhydrins in einem inerten Lösungsmittel mit einem Unterschuss an
konzentrierter Alkalihydroxidlüsung, z.B. 5C$iger Natronlauge
,erhitzen.
Ais Epihalogenhydrine kommen Epibromhydrin,, A-Msfchy]U ·
epiehlorhycirin und vor allem das Epichlorhydrin in Betra.ch'^s
Gute Ausbeuten werden erhalten,, wenn man einen Ueberschuss
an Epichlorhydrin, und zwar bevorzugt 2I bis 1IO Mol Epichlorhydrin
je Hydroxyl- bzw. HH-Gr-uppe, verwendet. Während der
BAÖ ORIGINAL
— Ί —
ersten Reaktion, vor der Zugabe von Alkali, findet schon eine
partielle Epoxidierung des Bischlorhydrinäthers einer Verbindung der Formel (II) statt. Das Epichlorhydrin, das als
Chlorvrasserstoffacceptor wirkt, wird dabei teilweise in
Glyeerindichlorhycrin umgewandelt. Dieses wird bei der
Behandlung mit Alkali wieder zu Epichlorhydrin regeneriert. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) werden in
bekannter Weise erhalten, indem man an einkernige N-heterocyclische
Verbindungen der allgemeinen Formel
1 R0
1\ / 2
1\ / 2
O=C
R,
\ / 3
\ / 3
C
\
\
Vj
NH
(III)
n-1
worin R1, Rp, R--, R2, und η die gleiche Bedeutung wie in
Formel (I) haben,gemäss dem in der englischen Patentschrift
No. 564,424 beschriebenen Verfahren im wässerigen Medium
aliphatische Aldehyde, vorzugsweise Formaldehyd oder Acetaldehyd, anlagert. Die zur Herstellung der Aldehyd-Anlagerungsprodukte
der Formel (II) verwendeten einkernigen N-heterocyclischen Verbindungen der Formel (III) sind vor allem
Hydantoin, Hydantoinderivate, Dihydrouracil und Dihydrouracilderivate.
Das Hydantoin und seine bevorzugten Derivate entsprechen der
109845/1948
allgemt- !.»;e;i Forn-e 1
BAÖ ORIGINAL
.ο
II
σ
/
HN NH
(IT) '
O=C Ό
\ R'
wobei R und R' je ein Wasserstoffatom oder einen niederen.
Alkylrest mit 1 bis h Kohlenstoffatomen bedeuten,, oder
wobei R und R' zusammen einen Tetramethylen- oder Pentamethylenrest
bilden. Genannt seien Hydantoin, 5-Methylhydantoin,
5-Methyl-5-äthylhydantoin, 5-n-Propylhydantoin, 5-Isopropyl-hydantoin, 1,3-Diaza-spiro(k.5)-decan-2,4-dion,
l,j5-Diaza-spiro(4.4)-nonan-2,4-dion und vorzugsweise 5,5-Dimethyl-hydantoin.
Das Dihydrouracil (= 2,4-Dioxo-hexahydropyrimidin) und seine
bevorzugten Derivate entsprechen der allgemeinen Formel:
Il ·
HN NH
10\
(V)
G G=O
Q C R8 \
O^ir R uni R0 beide ein Wasserrstoffatom oder gleiche oder
7 ο
'er-.:ohi5-iono Alkylrcstu, vorzussvieise Aikyireste mit 1 bis
:c:-.l-;r.3to ff atomen, und R und R1 unabhängig voneinander je
iv V.'-"i"."er;;tofTatotn oder einen Alkylrest bedeuten..
109845/1948
BAD ORIGINAL
Vorzugsweise bedeuten in obiger Formel die beiden Reste FU und Rn Methylgruppen, R ein Wasserstoffatom oder
einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis H- Kohlenstoffatomen und
R10 ein Wasserstoffatom. Genannt seien: 5,6-Dihydrouracil,
5,5-Dimethyl-5,6-dihydrouracil (2,4-Dioxo-5,5-dlmethylhexahydropyrimidin)
und 5j5-Dimethyl-6-isopropyl-5j6-dihydrouracil
(2J4-Dioxo-5i5-dimethyl-6-isopropylhexahydropyrimidin).
Die erfindungsgemässen neuen Diglycidylverbindungen der
Formel (I) reagieren mit den üblichen Härfcern für Poly-'
epoxidverbindungen und sie lassen sich daher durch Zusatz solcher Härter analog wie andere "polyfunktionelle Epoxidverbindungen
bzw. Epoxidharze vernetzen bzw. aushärten. Als solche Härter kommen basische oder saure Verbindungen
in Frage.
Als geeignete Härter seien z.B. genannt: Amine oder Amide, wie aliphatesrhe, cycloaliphatische oder aromatische,
primäre, sekundäre und tertiäre Amine, z.B. Monoäthanolamin, Aethylendiamin, Hexamethylendiamin, Trimethylhexarnethylendiamin,
Diäthylentriatnin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentarnin, N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3, N,«-Diäthylpropylendiamin-1,
J5, Bis(4-amtno-;$-methyl-cyclohoxyl)ijiethan, j5,5.»5-Triiri3thyl-j5-(aminoir.ethyl)cj'clohexylamin
("Inophorondlamin" ),
I-'atinichbason, wie 2, h, υ-Tris (dimothylarninomethyl )phonol j
m-Phenylendiamin, p-Phenylendiarnin, Bis (Jr-aminophGriyL )mothan,
B (^-arninorhenyl) fiulfon, m-Xylylendiamin; M- (2-Arninoäthyl)-
109846/1948
piperazin; Addukte von Acrylnitril oder Monoepoxiden., wie
Aethylenoxid oder Propylenoxid,an Polyalkylenpolyamine, wie Diäthylentriamin oder Triäethylentetramin; Addukte aus Polyaminen,
wie Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin ,im Ueberschuss und Polyepoxide^ v/ie Diomethan-polyglyeidyläthern;
Ketimine, z.B. aus Aceton oder Methyläthylketon und
Bis (p-arninophenyl )me than; Addukte aus Monophenolen oder Polyphenolen und Polyaminen; Polyamide, insbesondere solche
aus aliphatischen Polyaminen, v/ie Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin und di- oder trimerisieren ungesättigten
Fettsäuren, wie dimerisierte Leinölfettsäure ("VERSAMID1');
polymere Polysulfide (11TKIOKOL"); Dicyandiamid, Anilin-Formaldehydharze;
mehrwertige Phenole, z.B. Resorcin, 2,2-Bis(^-hydroxyphenyl)propan
oder Phenol-Forrnaldehydharze; Bortrifluorid und seine Komplexe rr.it organischen Verbindungen,
wie BF-,-Aether-Komplexe und ■BF-.-Ainin-Komplexe, z.B. BP -Mono-
äthylamin-Komplex; Acetoacetanilid-BFp-Komplex; Phosphorsäure;
Triphenylphosphit; mehrbasische Carbonsäuren und ihre Anhydride, z.B. Phthalsäureanhydrid, δ -Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthaisäureanhydrid, ^t-Mcthylhexahydro-
phthalsäureanhydrid, ~$} b-Endomethylon-Δ " -tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Methyl-3,6-endornethylon-A -tetrahydrophthalsäureanhydrid
(- i-'othylnadicanhydrid), ~y,4,5,6,7,TvHoxachlor-
^,o-erido.T.otliylcn-ii -t itr.-iiiydiOpl.Ulial^-.Iurear.hyirid, r:.-?rnnte.in~
säurcanhydrid, AJLpir.-^Iurfrinhydrid, A.iijliiins'iuro-.mhydrid,
109846/1948
Sebacinsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Dodeceny!bernsteinsäureanhydrid;
Pyromellitsäuredianhydrid oder Gemische
solcher Anhydride.
Man kann bei der Härtung ausserdem Härtungsbeschleuniger
einsetzen; bei der Verwendung von Polyamiden, Dicyandiamid, polymeren Polysulfiden oder Polycarbonsäureanhydriden als
Härter eignen sich als Besehleuniger z.B. tertiäre Amine, deren Salze oder quaternäre Ammoniumverbindungen,, z.B.
2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol, Benzyldimethylamin,
2-Aethyl-^-methyl-imidazol, ty-Amino-pyridin, Triamylammoniumphenolat;
ferner Alkalimetallalkoholate, wie z.B. Natriumhexantriolat. Bei der Aminhärtung können als Beschleuniger
z.B. Mono- oder Polyphenole, wie Phenol oder Diomethan, Salicylsäure oder Rhodanide eingesetzt v/erden.
Der Ausdruck "Härten", wie er hier gebraucht wird, bedeutet die Umwandlung der vorstehenden Diepoxide in unlösliche
und unschmelzbare, vernetzte Produkte, und zwar in der Regel unter gleichzeitiger Formgebung zu Formkörpern,
wie Giesskörpern, Presskörpern oder Laminaten und dergleichen,
oder zu "FlächerGebilden", wie Beschichtungen, Ueberzügen,
Lackfilmen oder 7orklebungen.
Jc nach .!.er Auswahl des invtors kann -.lie Härtung bei
;orto:;:i.:-3i\.tu· (l° 2j°G) ci;r bei --.■■.■-■■/■■)«-■;?■■ T-;;nperai::u>*
If: 5
Man kann die Härtung gewünschtenfalls auch in 2 Stufen durchführen, indem man die Härtungsreaktion zunächst
vorzeitig abbricht, bzw. die erste Stufe bei nur massig erhöhter Temperatur durchführt, wobei ein noch schmelzbares und
lösliches, härtbares Vorkondensat (sogenannte "B-Stufe") aus der Epoxid-Komponente und der Härter-Komponente erhalten
wird. Ein derartiges Vorkondensat kann z.B. zur Herstellung von "Prepregs", Pressmassen oder Sinterpulvern dienen.
Die neuen Diglycidylverbindungen sind mehr oder weniger niederviskose Flüssigkeiten . Sie können auch vorteilhaft"
in Mischung mit anderen härtbaren Di- oder Polyepoxidverbindungen verwendet werden. .
Als solche seien z.B. genannt: Polyglycidyläther von mehr- · wertigen Alkoholen, wie Polyäthylenglykolen, Polypropylenglykolen
oder 2,2-Bis (h' -hydroxycyclohexyl)prop-ui; Polyglycidyläther
von mehrwertigen Phenolen, wie 2,2-Bis(4'-hydroxyphenyl)propan
(= Diomethan), 2,2-3is(V-hydroxy-31 >5'-
dibrom-phenyl)propan, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon, 1,1,2,2-Tetrakis(4-hydroxyphenyl)äthan,
l,3~Di(2'-hydroxy-η-ρropy1)-5,5-dimethylhydantoin
oder in saurem Medium hergestellte Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Phenolen,
wie Phenol-Novolake oder Kresol-Movolako; Polyglycidylester
von Polycarbonsäuren, wie z.B. Phthalsäure-diglycidylestor, IoophthalsUurodiglycidylester, Tetrahydrophthalsäurodiglycidyloc'or
c-.'er Hexahy.h'ophthal.säurcdiciyeidyl ester; Trigly-
10984B/1948
BAD OFUÖINAL
cidylisocyanurat, N,Nf-Dlglycidyl-5,5-dimethy!hydantoin,
i-Glycidyl-3-(2'-glycidyloxy-n-propyl)-5>5~dimethylhydantoin,
Aminopolyepoxidej wie sie durch Dehydrohalogenierung der
Reaktionsprodukte aus Epihalogenhydrin und'primären oder sekundären Aminen, wie Anilin oder 4,4'-Diaminodiphenylmethan
erhalten werden; ferner mehrere Epoxidgruppen enthaltende alicyclische Verbindungen, wie Vinylcyclohexendiepoxid,
Dicyclopentadiendiepoxid, Aethylenglykol-bis-(3,4-epoxytetrahydrodicyclopentadien-8-yl)-äther,
(3J 4-Epoxycyclohexyl-
methyl)-3,4-epoxycyclohexancarboxylat Λ (3'>4'-Epoxy-6'-methylcyclohexylmethyl)-3,4-epoxy-6-methyleyelohexancarboxylafc.,
Bis(2,3-epoxycyclopentyl)-äther oder 3-(3',4'-Epoxycyclohexyl)-2,4-dioxa-spiro-(5,5)-9>10-epoxy-undecan.
Gewünschtenfalls kann man andere bekannte reaktive Verdünner, wie z.B. Styroloxid, Butylglycidyläther., Isooctylglycidyläther,
Phenylglycidyläther, Kresylglycidyläther, Glycidylester von synthetischen, hochverzweigten, in
der Hauptsache tertiären aliphatischen Monocarbonsäuren ("CARDURA E") 'mitverwenden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch härtbare Gemische, die zur Herstellung von Formkörpern einschliesslich
Flächcngebilden geeignet sind und welche die erfindunssgemäsoon Diglycidylverbindungen, gegebenenfalls
zusammen mit anderen Di- bzw. Polyepoxidverbindungen, und ferner Härtungsrnittel für Epoxidharze, wie Polyamine oder
Polycarborifiäureanhydrlde, enthalten.
109845/ 1948
- BAt) ORIGINAL
Die erfindungsgemässen Diepoxide bzw. deren Mischungen mit anderen Polycpoxidverbindungen und/oder Härtern können
ferner vor der Härtung in irgendeiner Phase mit üblichen Modifizierungsmitteln, wie Streck-, Füll- und Verstärkungsmitteln, Pigmenten, Farbstoffen, organischen Lösungsmitteln,
Weichmachern, Verlaufmitteln, Thixotropiermitteln, flammhemmenden
Stoffen, Formtrennmitteln versetzt v/erden.
Als Streckmittel, Verstärkungsmittel, Füllmittel " und Pigmente, die in den erfindungsgemässen härtbaren
Mischungen eingesetzt v/erden können, seien z.B. genannt·: Steinkohlenteer, Bitumen, Textilfasern, Glasfasern, Asbestfasern,
Borfasern, Kohlenstoff-Fasern, Cellulose,, Polyäthylenpulver,
Polypropylenpulverj Quarzmehl; mineralische Silikate, wie Glimmer, Asbestmehl, Schiefermehl; Kaolin,
Aluminiumoxid tr ihydrat, Kreidemehl, Gips, Antirnontrioxid,
Bentone, Kieselsäureaerogel ("AEROSIL"), Lithopone, Schwerspat,
Titandioxid, Russ; Graphit, Oxidfarben, wie Eisenoxid
oder Metallpulver, wie Aluminiumpulver oder Eisenpulver.
Als organische Lösungsmittel eignen sich für die Modifizierung der härtbaren Mischungen z.B. Toluol, Xylol,
n-Propanol, Butylacetat, Aceton, Methylethylketon, Diacetonalkohol,
Aethylenglykolfiionomethyläther, -monoäthyläther und
-monobutylather.
109845/1948
Als Weichmacher können für die Modifizierung der härtbaren Mischungen z.B. Dibutyl-, Dioctyl- und Dinonylphthalat,
Trikresylphosphat, Trixylenylphosphat, ■ ferner Polypropylenglykole
eingesetzt v/erden.
Als Verlaufmittel ("flow control agents") beim Einsatz der härtbaren Mischungen, speziell im Oberflächenschutz,
kann man z.B. Silicone, Celluloseacetobutyrat, Polyvinylbutyral, Wachse, Stearate etc. (welche z.T. auch als Formtrennmittel
Anwendung finden) zusetzen.
Speziell für die Anwendung auf dem Lackgebiet können
ferner die Diepoxidverbindungen in bekannter Weise mit Carbonsäuren, wie insbesondere höheren ungesättigten Fettsäuren
partiell verestert sein. Es ist ferner möglich, solchen Lackharzformulierungen andere härtbare Kunstharze, z.B.
Phenoplaste oder Aminoplaste zuzusetzen.
Die Herstellung der erfindungsgemässen härtbaren Mischungen kann in üblicher Weise mit Hilfe bekannter Mischaggregate
(Rührer, Kneter, Walzen etc.) erfolgen.
Die erfindungsgemässen härtbaren Epoxidharzmischungen
finden- ihren Einsatz vor allem auf den Gebieten des Oberflächenochut:;*:':-",
dor Elektrotechnik, der Laminierverfahren
und im Bauv/or:',·:!. ;."'.?.ο können in jowoiln <1 -in -speziellen An-
wendungszweck angepasster Formulierung, im ungefüllten oder
gefüllten Zustand, gegebenenfalls in Form von Lösungen oder Emulsionen, als Anstrichmittel, Lacke, als Pressmassen,
Sinterpulver, Tauchharze, Giessharze, Spritzgussformu- „
lierungen,· Imprägnierharze und Bindemittel, Klebstoffe, als Werkzeugharze, Laminierharze, Dichtungs- und Spachtelmassen,
Bodenbelagsmassen und Bindemittel für mineralische Aggregate, verwendet werden.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten, wenn nichts anderes angegeben ist, Teile Gewichtsteile und Prozente Gewichtsprozente.
Volumteile und Gewichtsteile verhalten sich zueinander wie Milliliter zu Gramm.
Zur Bestimmung der mechanischen und elektrischen Eigenschaften der in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen
härtbaren Mischungen wurden für die Bestimmung von Biegefestigkeit, Durchbiegung, Schlagbiegefestigkeit und
Wasseraufnähme Platten von 92 χ kl χ 12 mm, hergestellt.
Die Prüfkörper (60 χ 10 χ 4 mm) für die Bestimmung der Wasseraufnahme
und für den Biege- und Schlagbiegeversuch (VSM 77IO5 bzw. VSM 77105) wurden aus den Platten heraus gearbeitet.
Für die Bestimmung der Formbeständigkeit in der Wärme nach Martens (DIN 53 ^58) wurden jeweils Prüfkörper mit den
Abmessungen 120 χ 15 x 10 mm gegossen.
Zur Prüfung der Lichtbogenbeständigkeit und der Krieche tromferjtigkeit (VDE Oj5Oj5) wurden Platten der Dimensionen
120 χ 120 χ 1I mm gegossen
109845/1-948
BAD ORIGINAL
A. Herstellung der Diglycidylverbindungen
Ein Gemisch aus 6j2,8 g l-Hydroxymethyl-5i5-ciimethylhydantoin
(4 Mol), 4440,0 g Epichlorhydrin (48 Mol) und 19*9 g Tetraäthylammoniumchlorid wird unter Rühren auf
60 C erhitzt. Dabei entsteht eine klare, farblose Lösung. Sobald das Reaktionsgemisch 60 C erreicht hat, tropft
man bei 55-58°C innerhalb von 90 Minuten 768,0 g 50^ige Natronlauge langsam zu. Dabei wird das sich im
Reaktionsgemisch befindliche Wasser durch azeotrope Kreislaufdestillation bei 60-90 Torr laufend aus dem Ansatz
entfernt und abgetrennt. Nach dem Zutropfen der Lauge werden die letzten Wasserspuren während 10 Minuten
vollends ausgekre'ist. Anschliessend wird sofort vom
entstandenen Kochsalz abfiltriert und dieses wird mit 350 ml Epichlorhydrin nachgespült. Die vereinigten
Epichlorhydrinlösungen werden auf Raumtemperatur gekühlt und zur Entfernung von Alkali- und Kochsalzspuren
dreimal mit je 100 ml Wasser gewaschen. Nach Abtrennung der Wasserschicht wird bei 60 C unter schwachem Vakuum
am Rotationsverdampfer eingeengt und anschliessend bei 850C und 0,1 Torr bis zur Gewichtskonstanz getrocknet
(etwa 5 Stunden).
109845/194 8
Man erhält 88l g (8l,7# der Theorie) eines hellgelben,
klaren flüssigen Epoxidharzes mit 6,9 Epoxidaquivalenten pro kg (93,1$ der Theorie). Die Elementaranalyse zeigt
folgende Resultate:
gefunden: berechnet für 1-Gly- ' berechnet für
cidyloxymethyl-3-gly- 1,3-Diglycidylcidyl-5,5-dimethyl:
hydantoin:
53.37 % C 53,32 % C 5^,99 % C
l6,88 % H 6,71 % H 6,71 % H
10.38 % N ' 10,37 # N 11,66 % N
0,63 % ei ο,οο % ei 0,00 % ei ■
Aufgrund der Werte ist ersichtlich, dass bei der Glycidylierungsreaktion
praktisch kein Formaldehyd abgespalten wurde, was zu l,3-Diglyeidyl-5,5-dimethylhydantoin geführt
hätte.
Das Vorliegen von l-Glycidyloxymethyl-3-glycidyl-5i5-dimethylhydantoin
wird ferner durch das NMR-Spektrum bewiesen.
Das protonenmagnetische Resonanzspektrum (60 Mc H-NMR, aufgenommen in CDC1_^ bei 35°C mit Tetramethylsilan als
innerem Standard) zeigt durch das Vorliegenden folgender Signale, dass in der Hauptsache eine Diglycidylverbindung
mit untenstehender Struktur entstanden ist:
109845/1948
211909
CH, \ / 3
S = 1,39) Dublett (3- 6,5 Hz): C
O O = 2,54-2,93 (Multiplett) : 2 χ -HC-
G = 3,05 - 3,25 (Multiplett) : 2 χ -HC -
<5 = 3,40-3,95 (Multiplett) : 2 χ -CH2-CH-
= 4,0 - 5,1 (Multiplett) : -N - CH2- 0 -
GH™
I 3
I 3
HC-C C=O
CH2-CH-CH2-O-CH2-N
C
Il
O
Durch 5-stündiges Erwärmen auf 70 C ändert sich weder
die Viskosität (Ausgangsviert ca. 5500 cP/25 C) noch der
Epoxidgehalt und man erhält ein mit dem nichtgealterten Harz identisches protoneninagnetisches Resonanzspektrum.
Bei 30-stür.digem Erhitzen auf I30 C sinkt der Epoxidgehalt
auf etv;a 85$ des Ausgangswertes, die Viskosität
nimmt stark zu, ein protonenmai-metisches Resonanzspektrum
• 1098 4 5/1948
zeigt jedoch, dass der Gehalt an -O-CHp-N-Gruppen
praktisch konstant geblieben ist.
Glycidylierung von l-(l'-Hydroxyäthyl)-5,5-dimethylhydantoin
159,0 g l-(lt-Hydroxyäthyl)-5,5-dimethylhydantoin
(Fp = l46°C; Zersetzung) (0,925 Mol) werden mit 1027 g
Epl-chlorhydr'in (11,1 Mol) und 4,6 g Tetraäthylammoniumchlorid
unter Rühren auf 6O0C erwärmt. Dann werden
während l40 Minuten 177 g 50$ige Natronlauge unter
starkem Rühren bei 60 C zugetropft; dabei wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, das-Wasser laufend abdestilliert.
Man arbeitet gemäss Beispiel 1 auf.
225 g eines hellbraunen, flüssigen Epoxidharzes können isoliert werden (86$ der Theorie), dessen Epoxidgehalt
7,4 Aequivalenten/kg entspricht; der Totalchlorgehalt beträgt 1,1^.
Ein Gemisch aus 171,2 g l-Hydroxymethyl-5-isopropylhydantoin
(1,0 Mol), I850 g Epichlorhydrin (20 Mol)
und 4,97 g Tetraäthylammoniumchlorid (J> Molprozent)
und unter Rühren auf 60 C erwärmt. Innerhalb von
Ί098ΑΒ/19Α8
2 Stunden werden dann bei 5J3-58 C und unter 60-90 Torr
192,0 g 5O$ige Natronlauge (2,4 Mol) unter starkem
Rühren zugetropft; dabei wird das sich im Reaktionsgemisch befindliche Wasser, wie im Beispiel 1 beschrieben,
entfernt. Man arbeitet gemäss Beispiel 1 auf.
Man erhält 270 g eines blassgelben, klaren, viskosen Harzes (95,4$ der Theorie) mit 6,76 Epoxidäquivalenten
pro kg (95,7$ der Theorie). Der Totälchlorgehalt beträgt
0,6$. Das protonenmagnetische Resonanzspektrurn (60 Mc H-NMR, aufgenommen in CDI bei j55°C mit Tetramethylsilan
als innerem Standard) zeigt, durch das Vorliegen folgender Signale, dass im wesentlichen ein
Epoxidharz der untenstehenden Struktur entstanden ist: 6 = 0,8 - 1,3 (Multlplett) C"C ^CH
2, | ,1 - | 2,4 | (Multiplett) | HC-C ~i N |
|
6. | 2, | 53 - | - 2,91 | (Multiplett) | 0 -CH-CH2 |
6 = | 3, | O - | 3,3 | (Multiplett) | 0 |
S = | 3, | C _ | 4,0 | (Multiplett) | 0 -CH2 - CHAm2 |
= 4,1-5,9 (Multiplett)
109845/1948
CH„ CH,
H-G — σ
GH- GH-GH-O-GH-N IPCH-CH- CH0
2 2 2 x/ 2 2
Il
O
O
Glycidylierung von l-Hydroxymethyl-5,5-tetramethylenhydantoin.
Man mischt 125 g l-Hydroxymethyl-5,5-tetramethylenhydantoin
(0,682 Mol), 1258 g Epichlorhydrin (1^64 Mol)
und J»,K g Tetraäthylammoniumchlorid und erwärmt die
Mischung unter Rühren auf 6q C, wobei eine klare, farblose Lösung entsteht. Dann wird, wie im Beispiel 1 beschrieben,
mit 130,5 g 50$iger Natronlauge unter 60-90 Torr bei 58-600C unter starkem Rühren und kontinuierlicher
Wasserauskreisung dehydrohalogeniert. Die Aufarbeitung
erfolgt ebenfalls gemäss Beispiel 1.
Man erhält l8l,5 g {90% der Theorie) einer hellgelben,
klaren, viskosen Flüssigkeit mit 6,77 Epoxidäquivalenten pro kg (100?ö der Theorie). Der Totalchlorgehalt liegt
bei 0,5 %.
109345/1948
Glycidylierung von l-Hydroxymethyl^-äthyl^-methylhydantoin
172,2 g l-Hydroxymethyl-S-äthyl-S-methylhydantoin (1,0
Mol), 1850 g Epichlorhydrin und 4,97 S Tetraäthylammoniumchlorid werden gemischt und unter Erwärmen auf 60°C
gelöst. Dann wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit 192,0 g 50$iger Natronlauge bei 57-59°C unter kontinuierlicher
Wasserabscheidung dehydrohalogeniert.
Nach Aufarbeitung gemäss Beispiel 1 erhält man 2β5 g
(91,8$ der Theorie) eines gelben, klaren, viskosen
Harzes mit 7,05 Epoxidäquivalenten/kg (100$ der Theorie).
Der Totalchlorgehalt beträgt 0,6%.
Das protonenmagnetische Resonanzspektrum (βθ Mc H-NMR,
aufgenommen in CDCl-, bei 35°C mit Tetramethylsilan als
innerem Standard) beweist durch das Vorliegenden folgender Signale, dass das neue Epoxidharz im wesentlichen
aus der Substanz untenstehender Formel besteht:
•S = 0,58 - 0,93 (Multiplett): -CH-CH
1,37) I
1,48) (Dublett) : -C-CH
S = 1,55 - 2,0 (Multiplett): -CH - GH
O1 S ■--- 2,55 - ?,95 (Multiplett): -CH-^CH0
1 0 9 8 Λ 5/1948
6 = 3,03 - 3,27 (Multiplett):
= 3,55—4,0 (Multiplett): -CH2-CH-
= 4,1-4,95 (Multiplett):
CH
3 0
—/
H2C CH-CH2-O-CH2-Ii
Il 0
Glycidylierung von l-Hydroxymethyl~5,5-dimethyl-5,6-dihydrouracil
.
Man erwärmt 19*0 g ldihydrouracil
(0,115 Mol) zusammen mit 240 g Epichlorhydrin
und 0,5 g Tetraäthylammoniumchlorid auf 60°C.
Dann v/ird mit 22,1 g 5C$iger Natronlauge, wie im Beispiel
1 beschrieben, innerhalb von 2 Stunden bei 55 - 58 C dehydrohalogeniert.
Nach Aufarbeitung gemäss Beispiel 1 erhält man ein praktisch
farbloses, viskoses Harz mit 5,6 Epoxidäquivalenten pro kg (79 ^ der Theorie).
10984 B/1948
Glycidyl!erung von 1-(1'-Hydroxy-η-butyl)-5,5-dimethylhydantoin.
Eine Lösung von 212 g 1-(1'-Hydroxy-n~butyl)-5j5~dimethylhydantoin
(l,06 MoI) in 1176 g Epiehlorhydrin (12,72 MoI)
wird mit 5*3 S Tetraraethylammoniumchlorid versetzt und bei
6θ C gerührt, dabei tritt eine leichte Exothermie auf. Nach
deren Abklingen wird durch Anlegen von Vakuum (50-70 Torr) bei 135 C Badtemperatur eine Kreislaufdestillation unter
Rückfliessen des Epichlorhydrins so eingestellt, dass die
Innentemperatur auf 55-57 C gehalten werden kann.
Dann werden innerhalb von 195 Minuten 2Oj5,5 g 50$ige, wässrige
Natronlauge unter starkem Rühren langsam und gleichmassig zugetropft. Dabei wird das sich im Reaktionsgemisch
befindliche Wasser kontinuierlich azeotrop aus dem Ansatz abdestilliert, vom rücklaufenden Epiehlorhydrin abgetrennt
und entfernt. Nach der Laugenzugabe wird zur Vervollständigung der Reaktion noch 60 Minuten bei 55 C azeotrop destilliert.
Zur Isolierung des Produkts wird auf 40°C gekühlt, durch Filtration vom entstandenen Natriumchlorid entfernt und
anschliessend wird die Epichlorhydrinlösung mit 200 ml Wasser ausgewaschen. Die organische Phase wird abgetrennt,
am Rotationsverdampfer bei 55°C unter Wasserstrahlvakuum eingeengt und anschliessend unter 0,2 Torr bei 55°C zur Gewichtskonstanz
getrocknet.
109845/1948
Man erhält 305 (92,2 % der Theorie) eiaes klaren, blassgelben,
niedrigviskosen Epoxidharzes, dessen Epoxidgehalt 7,1 Epoxidäquivalente
pro kg beträgt (Theorie: 6,42 Epoxidäqulvalente/kg),
was auf das Vorhandensein einer Spur von Κ,Ν'-Diglyeldyl-5,5-dimethylhydantoin
hinweist.
Das IR-Spektrum (Kapillaraufnahme) zeigt durch das Vorliegen
von Carbonyl-, Epoxy- und C-O-C- Banden, dass das netie Harz
im wesentlichen nachstehende Struktur hat:
Pi A
k ?
L ο CH3
109846/19A8
B. Anwendungfsbeispiele
100 Teile des nach Beispiel 1 hergestellten 1-Glycidyloxymethyl-3-glyeidyl-5.,5-dimethy
!hydantoins mit 6,90 Epoxidäquivalenten/kg werden mit 100 Teilen Hexahydrophthaisäureanhydrid
und 1 Teil des Hartungsbeschleunigers Eenzyldlmethylamin bei 80°C vermischt und in auf 8o°C
vorgewärmte Giessformen aus Aluminium gegossen. Während 4 Stunden wird bei 80 C zuerst gelieren gelassen, dann
härtet man in 10 Stunden bei l40 C aus. Die entstandenen Formkörper besitzen die nachstehend aufgeführten mechanischen
Eigenschaften
Biegefestigkeit (VSM 77 103)
Durchbiegung (VSM 77 103)
Schlagbiegefestigkeit (YSI-I 77 105)
Formbeständigkeit in der
Wärme nach ."artens (DIN 55 458)--= 125 -135°C
Wasseraufnähme (4 Tage/20°) = 0,4 - 0,5 #
Man mischt 52,5 g des nach Beispiel 1 hergestellten l-Glycidyloxymethyl-^-glycidyl-S^-dimefchylhydantoins
= 15 | - 20 | ο kp/imn |
= 7 | - 11 | mm |
= 17 | - 22 | cm.kp/cm |
108845/1948
mit 6,9 Epoxidäquivalenten/kg mit 44,0 g Phthalsäureanhydrid bei 115°C und giesst die klare, homogene
Schmelze in eine auf 1200C vorgewärmte Aluminiumform. Die Aushärtung erfolgt in 2 Stunden bei 1200C und
15 Stunden bei 15O0C. Man erhält einen Formkörper mit
folgenden mechanischen Eigenschaften:
Biegefestigkeit (VSM 77 IO3) = 11 - IJ kp/mm2
Durchbiegung (VSM 77 103) = 3 - 5 mm Formbeständigkeit in der
Wärme nach Martens
(DIN 55 458) = 170 C
Wasseraufnähme (4 Tage/20°C) =0,58 %
Eine homogene Mischung aus 77*3 g des nach Beispiel 3
hergestellten l-Glycidyloxymethyl-J-glycidyl-^-isopropylhydantoins
mit 6,76 Epoxidäquivalenten/kg, 72,3 g
Hexahydrophthalsäureanhydrid und 1,0 g Benzyldimethylamin
wird auf 80 C erwärmt und in auf 80°C vorgewärmte Aluminiumformen gegossen. Die Aushärtung erfolgt in
2 Stunden bei 80°C und 12 Stunden bei 150°C. Die so erhaltenen Formkörper weisen folgende Eigenschaften auf:
109845/1948
= 15, | 2 | ρ kp/mm |
= 5, | O | mm |
= 4, | 9 | kp/mm |
Biegefestigkeit (VSM 77 105)
Durchbiegung (VSM 77 10?) Zugfestigkeit (VSM 77 101)
Wasseraufnahme (4 Tage/20°C) =0,48 %
155 S des nach Beispiel 4 hergestellten 1-Glycidyloxymethyl-3-glycidyl-5.,5--tetramethylenhydantoins
mit 6,77 Epoxidäquivalenten/kg werden mit 145 g Hexahydrophthalsäureanhydrid
und 2,0 g Benzyldimethylamin bei 700C
vermischt, und die Mischung wird in auf 8o C vorgewärmte Aluminiumformen gegossen. Die Härtung erfolgt
in 3 Stunden bei 80°C und 12 Stunden bei 15O0C. Die
so erhaltenen klardurchsichtigen Formkörper weisen nachfolgende mechanische und elektrische Eigenschaften
auf:
Biegefestigkeit (VSM 77 I03) | = 14 | - 15 | kp/mm |
Schlagbiegefestigkeit (VSM 77.105) |
- 14 | -18 | cm.kp/cm |
Iv'asseraufnähme (4 Tage/20°C) | - 0, | 43 | |
Kriechstrornfestigkeit (VDE), Stufe |
= KA | 3c | |
Lichtbogenbeständigkeit (DIM), Stufe |
- L* | ||
Dielektrizitätskonstante £. | |||
bei 25°C | = 3, | 4 | |
bei 1000C | '6. | 4 |
109845/1948
BAD ORIGINAL
bei Uo0C = 3,4
bei 16O°C = 3,5
Dielektrischer Verlustfaktor tg c (50 Hz)
bei 25°C ' = 0,006
bei 1000C = 0,005
bei l40°C = 0,007
10^-Wert des tg $ ■ = l80°C
Spez.Widerstand, 9, bei 20°C = 2.10 -H-. Cm
Eine bei 60 C hergestellte Mischung aus I50 g des nach
Eeispiel 5 hergestellten l-Glycidyloxymethyl-3-glycidyl-5-äthyl-5-methylhydantoins
mit 7,05 Epoxid&cyui'/alenten
pro kg, 150 g Hexahydrophthalsäureanhydrid und 2,0 g Benzyldimethylamin wird in auf 80 C vorgev/ärrr.te Aluniiniumformen
gegossen und nach dem im Beispiel IV erwähnten Temperatürprogramm gehärtet. Man erhält Körper mit
folgenden Eigenschaften: Biegefestigkeit (VSM 77 103) = I·1} - l6 !cp/aa2
Durchbiegung (VvSM 77 I03) = 5-7 nan
Schlagbiegefestiglieit
(VSM 77 105) = 13 -
V/asser auf nähme (4 Tage/20°C) ==0,51
Kriechstromfestigkeit
(VDE) Stufe - ΚΛ 3c
109846/1948
Liehtbogenbeständigkeit (DIN) Stufe
Dielektrizitätskonstante, ξ ,
bei 20°C
bei 120°C
bei 120°C
Dielektrischer Verlustfaktor, tgcf (50 Hz)
bei 250C
bei 1000C
bei 1000C
lOjS-liert des tg S
= Lk
3,5 3,5
0,01 0,009
150°C
109845/1948
Claims (22)
- Patentansprüche<\l) Verfahren zur Herstellung von neuen, einkernigen N-heterocyclischen Diglycidylverbindungen der FormelR, R,O=CR,CH-C-CH0-F
\2/ 2—ιR,G
\R4n-1N-CH-O-CH^-G - CH0 \ / 2G
Il
0R,viorin R und R unabhängig voneinander je ein Wasserstoffatom oder einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffreste wie insbesondere einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bedeuten, Rp, R, und Rr je für einen Alkylrest. insbesondere einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder ein Wasserstoffatorn stehen, oder wobei R, und Rp zusammen einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen Tetramethylen- oder Pentamethylenrest, bilden, R^ und R/ς1 unabhängig voneinander je für ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppo stehen und η eine 'ganze Zahl im Wert von 1 oder 2 bedeutet, dadurch ^ek'3nir;eichnet,dass man Verbjndungen der Formel10 9 8 4 5/1948BAD ORIGINAL1\ /2O=GHNη-1If-CH-OH, R^, R und η die gleiche Bedeutung wie oben haben, einstufig oder mehrstufig mit einem Epihalogenhydrin oder ß-Methylepihalogenhydrin in an sich bekannter Weise umsetzt. - 2. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Epihalogenhydrin Epichlorhydrin verwendet.
- 3· Verfahren gemäss den Patentansprüchen 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung des Epihalogenhydrins mit der Ausgangsverbindung in Gegenwart eines Katalysators vornimmt.
- 4, . Verfahren gemäss Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator Lewis-Säuren, vorzugsweise Bortrifluorid oder Zinntetrachlorid, verwendet.
- 5· Verfahren gemäss Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator tertiäre Amine, quaternäre Ammoniumbasen oder quaternäre Ammoniumsalze verwendet.100345/1946■ - 3* -
- 6. Verfahren gemäss Patentanspruch 5* dadurch gekennzeichnet j dass man als Katalysator Tetraäthylammoniumchlorid verwendet.
- j; Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-Hydroxy-• methyl-5,5-dimethylhydantoin vervjendet.
- 8. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass man als Ausgangsverbindung 1-(1'-Hydroxyäthyl)-5i5-dimethylhydantoin verwendet.
- 9· Verfahren geraäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-Hydroxymethyl-5-isopropylhydantoin vervrendet.
- 10. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-Iiydroxymethyl-5,5-tetramethylenhydantoin verwendet.
- 11. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-Kydroxymethyl-5-äthyl-5-methylhydantoin verwendet.
- 12. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-Hydroxyraethyl-5,5-dimethyl--5,6-dihydrouracil verwendet.
- 13. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung 1-(1'-Hydroxyn-butyl)-5,5-dimethy!hydantoin verwendet.109845/1948
- 14. Neue,einkernige N-heterocyclische Diglycidylverbindungen der FormelO=CCH-C-CH-N \2/ 2Il 0n-1N-CH-C-CH-C - CH,worin R. und R unabhängig voneinander je ein Wasserstoffato:n oder einen aliphatischen, cycloaliphatische^ araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffreste wie iiiSbesondei'e einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bedeuten, FU, R1, und R je für einen Alkylrest, insbosendere einen niederen Alkylrest mit 1 bis h Kohlenstoffatomen, oder ein Wasserstoffatom stehen, oder wobei R, und Rp zur-:-irr.:.:en einen z'.-,'eiv.*ertieren aliphatischen oder eyeloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen Tefcrainet'r.ylen- oder Pentamethylenrest, bilden, R^ und R(-T unabriringig voneinander je für ein Wasserstoff atom oder -lie MoL-hylgruppe stehen und η eine ganze Zahl im Wert von 1 odor 2 bedeutet.109845/1948ORIGINAL
- 15. 1 -GIy cidyloxymethyl-jJ-glycidyl "5,5 -dimethyl hydantoin.
- 16. . . l-(l' -ülyclayj-oxyätnyl) -^-glyciayl-S^-ai-' methylhydantoin.
- 17. l-Glycidyloxymethyl-jJ-glycidyl-^-isopropylhydantoin.
- 18. l-Glycidyloxymethyl-O-glycidyl-S^-tetramethylenhydantoin.
- 19. l-Glycidyloxymethyl-jJ-glycidyl-S-äthyl-iiJ-methylhydantoin.
- 20. l-Glycidyloxymethyl-^-glyeidyl-S,5-dimethyl-5,6-dihydrouracil.
- 21. 1- (1' -Glycidyloxy-n-butyl )->glycidyl-5J 5-dimethylhydantoin.
- 22. Härtbare Gemische, die zur Herstellung von Formkörpern einschliesslich Flächengebilden geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Diglycidylverbindungen gemäss den Patentansprüchen I^ bis 21 und ferner Härtungsmittel für Epoxidharze enthalten. '
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHV | Ceased/renunciation |