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Gemäß der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 755 545 ist ferner ein
Nachttisch mit herausschwenkbarer Lade vorbekannt, bei welchem die Seitenwände des
Nachttisches jeweils eine das freie Verschwenken einer rechteckigen Lade um einen
der Seitenwandung benachbarten Drehpunkt gestattende Ausnehmung besitzen. Hierzu
ist die Lade um einen mit seinen freien Enden von entsprechenden Bohrungen der Seitenwangen
des Nachttisches ober- und unterhalb der Lade aufgenommenen, den Boden durch-
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greifenden Zapfen verschwenkbar. Der Seitenwandung der Lade benachbart
ist ein als Lager des Zapfens dienendes Rohr vorgesehen. Außerdem sind der Lade
jeweils mehrere, den Seitenwänden benachbarte Drehpunkte zugeordnet, die durch Auswechseln
des Lagerzapfens wahlweise benutzbar sind. Dies ist umständlich und insbesondere
von ernstlich erkrankten Patienten vom Bett aus nicht ohne Schwierigkeiten durchführbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schwenken einer oder
mehrerer Laden nach beiden Seiten bzw. nach zwei verschiedenen Seiten eines Nachttisches
mit einfachen Mitteln zu ermöglichen.
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Ausgehend von einem Krankenhaus-Nachttisch der eingangs beschriebenen
engeren Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
eine der Laden unterhalb der Schublade in an sich bekannter Weise als nach zwei
Seiten des Nachttisches hin um je eine senkrechte Schwenkachse herausschwenkbare
Schwenklade eingerichtet ist, wobei im Bereich der einen Ecke der Schwenklade nahe
dem geschlossenen Seitenteil des Nachttischkorpus eine der Schwenkachsen angeordnet
ist und an dieser Achse wenigstens ein Querstab gelagert ist, dessen Länge im wesentlichen
der Breite des Nachttisches an dessen geschlossener Seite entpricht und der an seinem
freien Ende die-andere Schwenkachse trägt, an welcher die Schwenklade drehbeweglich
angeordnet ist, und daß zwischen dem Querstab und der Schwenklade nahe der erstgenannten
Schwenkachse und zwischen dem Querstab und dem Nachttischkorpus nahe der letztgenannten
zweiten Schwenkachse je eine Verbindungseinrichtung angeordnet ist, mittels derer
die jeweiligen Teile durch Angriff an der Schwenklade leicht verbindbar und voneinander
lösbar sind.
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Hierdurch lassen sich die Schwenkladen einheitlich ausführen und
sowohl links als auch rechts vom Kranken vom Bett aus ohne Umstecken irgendwelcher
Schwenkachsen leicht von verschiedenen Seiten des Nachttisches aus betätigen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtungen Permanentmagnete aufweisen, von denen der nahe
der erstgenannten Schwenkachse befindliche Magnet an der der Schwenklade zugewandten
Seite des Querstabes und der nahe der zweitgenannten Schwenkachse angeordnete Magnet
am geschlossenen Seitenteil an auf den Querstab wirkender Stelle des Nachttischkorpus
befestigt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist diese dadurch
gekennzeichnet, daß der Querstab aus zwei Flacheisenbändern besteht, die in einem
Abstand übereinander an den Schwenkachsen angebracht sind, welcher im wesentlichen
dem Hochmaß der Schwenklade entspricht.
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Ein weiteres Merkmal zur Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß im Falle von zwei oder mehr übereinander angeordneten Schwenkladen eine gemeinsame
erste Schwenkachse für das Ausschwenken nach der einen Seite vorgesehen ist und
für das Ausschwenken nach der anderen Seite jeder Schwenklade die eigene zweite
Schwenkachse zugeordnet ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Schwenkachse zwischen der Unterplatte und einer Mittelplatte fest
eingespannt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist diese dadurch
gekennzeichnet, daß jede Schwenk-
lade an jeder der Seiten, die beim jeweiligen Ausschwenken
vorn liegt, mit einer breiten, den Hebelarm vergrößernden Griffleiste ausgerüstet
ist.
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Es folgt die Beschreibung einer in der Zeichnung beispielsweise dargestellten
Ausführungsform der Erfindung. Es zeigt Fig. 1 einen Krankenhaus-Nachttisch mit
herausschwenkbarer Bett-Tischplatte und Schwenkladen, die beidseitig zugänglich
sind, in einer Seitenansicht, F i g. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie II-II.in
Fig. 1, und zwar bei eingeschwenkter unterer Schwenklade, F i g. 3 einen Querschnitt
ähnlich F i g. 2, jedoch bei nach einer Seite herausgeschwenkter Schwenklade, F
i g. 4 einen Querschnitt gemäß F i g. 2 und ähnlich Fig.3, jedoch bei zur anderen
Seite herausgeschwenkter Lade, Fig.5 einen senkrechten Schnitt nach der Linie V-V
in Fig. l, zeigend zwei übereinander angeordnete Schwenkladen in ihrer eingeschwenkten
Stellung.
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Der Nachttisch weist eine Oberplatte 1, eine Mittelplatte 2 und eine
Unterplatte 3 auf, welche durch einen senkrecht verlaufenden, geschlossenen seitlichen
Korpusteil 4 miteinander verbunden sind. Unter der Oberplatte 1 befindet sich ein
KastenteilS, welcher einstückig in den seitlichen Korpusteil 4 übergeht und eine
durchschiebbare Schublade 6 aufnimmt. Die Unterplatte 3 und der an sie angrenzende
untere Bereich des seitlichen Korpusteils4 tragen feststellbare Schwenkrollen 7
zum Verfahren des Nachttisch es. Die Bauteile 2, 3,4 und 5 sind im wesentlichen
einstückig aus Blech gebogen und zusammengefügt.
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Wie sich insbesondere aus F i g. 2 bis 4 ergibt, enthält der seitliche
Korpusteil 4 eine Nische 8, in der der Bett-Tisch 9 in seiner Nichtgebrauchsstellung
untergebracht ist. Die Ausbildung dieses Bett-Tisch es und seiner Halterungs- und
Führungselemente entspricht beispielsweise dem Gegenstand der deutschen Patentanmeldung
P 19 51980.3-16. Ein Handgriff 10 zum Hochziehen und weiteren Handhaben des Bett-Tisches
9 ist in F i g. 1 zu erkennen.
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Zwischen der Mittelplatte 2 und der Unterplatte 3 sind gemäß F i
g. 1 und 5 zwei übereinander angeordnete Schwenkladen 11 und 12 mit beiderseitigen
breiten, den Hebelarm beim Ausschwenken vergrößernden Handgriffen 13 angeordnet.
Jede Schwenklade besteht im wesentlichen aus einem äußeren Rahmenteil 14 und aus
einem darin eingesetzten trogförmigen Einsatz 15. Die Grundrisse von Rahmenteil
14 und Trog 15 sind im wesentlichen quadratisch und entsprechen in ihrer Größe dem
Grundriß der Unterplatte 3 und damit des ganzen Nachttisches, so daß sich bei eingeschwenkten
Laden 11 und 12 ein im wesentlichen geschlossenes Außeres des Nachttisches ergibt.
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In F i g. 2 bis 4 ist die untere Schwenklade 12 gemäß F i g. 1 und
5 in der Ansicht von oben einschließlich ihrer Halterung und Führung dargestellt.
Diese Halterung und Führung wird im wesentlichen durch zwei Schwenkachsen verwirklicht,
und zwar durch eine erste Schwenkachse 16 und eine zweite Schwenkachse 18, von denen
die erste Schwenkachse 16 starr im Nachttischkorpus zwischen Mittelplatte 2 und
Unterplatte 3 gelagert ist. Sie dient als Schwenkachse sowohl für die obere Schwenklade
11 als auch für die untere Schwenklade 12, wenn diese in einer Richtung ausgeschwenkt
werden, die in F i g. 1 zur Rückseite des Blattes weist. Demgegenüber ist die Schwenkachse
18
nur für die Schwenklade 12 bestimmt, welche um die Achse 18 schwenkt, wenn die Lade
gemäß Fig.l aus der Zeichnungsebene heraus nach vorn geschwenkt wird. Für diese
Schwenkbewegung hat die Schwenklade 11 gemäß Fig.5 eine eigene zweite Schwenkachse
17, die zwar in Flucht mit der Achse 18 liegt, aber von dieser unabhängig ist.
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Die beiderseitigen Schwenkachsen 16 und 17 bzw.
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16 und 18 sind bei jeder Schwenklade 11 bzw. 12 durch Querstäbe 19
bzw. 20 miteinander verbunden.
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Es handelt sich bei diesen Querstäben um Flacheisen, die auf der Seite
der Schwenkachse 16 an ein Führungsrohr 21 bzw. 22 und auf der Seite der Schwenkachsen
17 und 18 jeweils an Führungsrohre 23 bzw.
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24 angeschweißt sind. Die Führungsrohre 21 und 22 können sich um die
fest eingebaute Schwenkachse 16 drehen, während die Schwenkachsen 17 und 18 mit
den Führungsrohren 23 bzw. 24 starr verbunden sind.
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Auf der Seite der Schwenkachse 16 sind zwischen die beiden Führungsrohre
21 und 22 sowie zwischen das Führungsrohr 22 und die Oberseite der Unterplatte 3
Distanzringe 25 eingeschaltet, damit die Schwenkladen 11 und 12 eine freie Beweglichkeit
haben.
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Die Schwenkladen 11 und 12 sind als solche an den Schwenkachsen 17
bzw. 18 aufgehängt, und zwar mittels einfacher Augenstücke 26, die an der jeweiligen
oberen und unteren Kante der einzelnen Schwenklade in deren Gehäuseblech ausgebildet
sind. Ein oberes Augenstück 26 der unteren Schwenklade 12 ergibt sich besonders
deutlich aus Fig.3. Die Augen umschließen jeweils das obere bzw. untere Ende der
Schwenkachsen 17 und 18 und liegen mit ihren Rändern an den Stirnkanten der Führungsrohre
23 bzw.
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24 an.
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Durch die gewählte schwenkbewegliche Aufhängung der Schwenkladen
11 und 12 ergibt sich eine Kniegelenk-Ausbildung, wobei das Kniestück durch die
Achsen 17 und 18 gebildet wird, während die Schenkel auf der einen Seite des Knies
in Form der Querstangen 19 und 20 und auf der anderen Seite des Knies in Form der
angrenzenden Fläche des Körpers 14 der Schwenkladen 11 und 12 in Erscheinung treten.
Die Verbindung der beiden Kniegelenke der Laden mit dem Nachttischkorpus erfolgt
über die Schwenkachse 16.
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Damit nun die Schwenkladen 11 und 12 nicht beliebig auf Grund ihrer
an sich sehr bewegungsfreien Lagerung bewegt, beispielsweise in Fig.2 unmittelbar
nach rechts herausgezogen werden können, vielmehr sich nur um die Achse 16 oder
um die fluchtenden Achsen 17 und 18 verschwenken lassen, sind Vorkehrungen getroffen,
um die freie Beweglichkeit einzuschränken. Diese Vorkehrungen bestehen aus Permanentmagneten,
die so angeordnet sind, daß sie die Kniegelenkbeweglichkeit, welche vorstehend erläutert
wurde, praktisch wieder aufheben, so daß an der jeweiligen Seite des Nachttisches
eine einfache Schwenkbeweglichkeit übrigbleibt. Die Permanentmagneten haben eine
magnetische Stärke, die es ge-
stattet, sie durch gewöhnliche Handkraft zu lösen,
wie dies beispielsweise bei Türverschlüssen allgemein bekannt ist.
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Gemäß Fig.3 der Zeichnung ist ein Permanentmagnet 27 an dem Seitenteil
4 des Nachttischkorpus nahe der Schwenkachse 18 angeschraubt und wirkt auf das dortseitige
Ende des Flacheisen-Querstabes 20. Da es sich insgesamt um zwei Querstäbe 20 handelt,
sind auch, was in der Zeichnung nicht zu erkennen ist, zwei Magneten 27 übereinander
am Korpusteil 4 angebracht, so daß eine entsprechende Haltewirkung auf beide Flacheisen-Querstäbe
20 erzielt wird.
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Für die obere Schwenklade 11, die in F i g. 3 nicht zu erkennen ist,
sind ebenfalls zwei Permanentmagneten an der fraglichen Stelle vorgesehen, so daß
sich also insgesamt vier Permanentmagneten 27 übereinander befinden.
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Eine weitere Gruppe von Permanentmagneten 28 befindet sich am nahe
der Schwenkachse 16 gelegenen Ende der Querstäbe 19 und 20, was aus F i g. 3 und
5 besonders gut hervorgeht. Diese Magnete 28 sind auf der dem Korpusteil 4 abgewandten
Seite der Querstäbe 19 und 20 angeschraubt und wirken (F i g. 2) auf das Gehäuse
14 der Schwenkladen 11 und 12, so daß die betreffende Seite dieser Gehäuse parallel
zu den Flacheisen 19 und 20 festgehalten wird.
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Die Betätigung der Schwenkladen durch den Patienten oder durch das
Pflegepersonal geschieht folgendermaßen: Wenn beispielsweise die untere Lade 12
betätigt werden soll, befindet sich diese zunächst in der Grundstellung gemäß Fig.
1 und 2. Zum Herausschwenken zwecks Erreichen der Stellung gemäß F i g. 3 wird die
in Fig. 2 untere Handhabe 13 nahe dem rechten Ende ergriffen und in Richtung des
Pfeiles 29 gezogen. Bei einer gewissen Mindestkraft löst sich die Haftverbindung
an der Stelle der Magnete 28, und die Lade 12 schwenkt um die Achse 18 heraus in
die in F i g. 3 wiedergegebene Lage. Das Schließen der Schwenklade geschieht sinngemäß
umgekehrt, und zwar bis zum Anschlag der betreffenden Seite des Ladengehäuses 14
an die Magneten 28. Damit ist dann wieder die Stellung gemäß F i g. 2 erreicht.
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Soll die Schwenklade nach der anderen Seite herausgezogen werden,
um die in F i g. 4 wiedergegebene Stellung zu erreichen, wird an der in F i g. 2
oberen Handhabe 13 gezogen, wobei sich nach Überschreiten einer gewissen Mindestkraft
die Haftverbindung an der Stelle der Magneten 27 löst und eine Drehung um die Schwenkachse
16 erfolgt. Bei dieser Bewegung schwenkt also der Querstab bzw. die Flacheisen 20
mit, und zwar im Gleichmaß mit der Schwenklade 12, denn diese wird durch die Magnete
28 an den Flacheisen 20 festgehalten. Beim Zurückführen der Lade 12 in die Grundstellung
gemäß F i g. 2 erfolgt zum Schluß ein Anschlag an die Magnete 27, so daß das System
wieder fixiert ist und die Laden sich beispielsweise beim Fahren mit dem Nachttisch
nicht von allein ausschwenken können.