DE2116392B2 - Vorrichtung zum selbsttaetigen schneiden von flachmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum selbsttaetigen schneiden von flachmaterialInfo
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Description
einem Energieausfall des elektrischen Antriebs das
Schneidwerkzeug mit Hilfe einer Einrichtung außer
35 Eingriff mit dem zu schneidenden Flachmaterial
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum bringbar ist. Vorzugsweise wird das Schneidwerkzeug
selbsttätigen Schneiden von Flachmaterial, z. B. Ge- über eine elektromagnetische Kupplung sowie eine
webe, mit einer das Material tragenden Fläche, mit kinematische Kelle in Eingriff mit dem zu schneiden-
einem in einer Koordinatenrichtung (^-Koordinate) den Flachmaterial gehalten, und bei Entregung der
gegenüber der Tragfläche beweglich gelagerten 40 Kupplung bringen unter einer Vorspannung stehende
Hauptschlitten und mit einem vom Hauptschlitten Elemente dus Schneidwerkzeug außer Eingriff mit
getragenen, mit diesem in der ersten Koordinaten- dem Flachmatcrial.
richtung (A"-Koordinate) beweglichen und dieser ge- Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus
genüber in einer zweiten Koordinatenrichtung der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbei-
(y-Koordinate) bewegbaren an einem Werkzeug- 45 sPiels des Erfindungsgegenstandes,
schlitten befindlichen Schneidkopf, der ein auf und F i g. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer
ab bewegbares, um seine vertikale Achse drehbares Schneidvorrichtung, bei der der Erfindungsgegen-
Schneidwerkzeug aufweist. stand zur Anwendung kommt;
Bei der Herstellung von Kleidungsstücken, Teilen F i g. 2 ist eine Vorderansicht des Schneidgeräts
für die Polsterei u. dgl. aus Geweben oder gleicharti- so der F i g. 1 mit seiner zugehörigen Trag- und Angern
Flachmaterial, die hier als Schnittstücke be- triebseinrichtung;
zeichnet werden, werden diese Schnittstücke häufig F i g. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie 3-3 in
mit Handschneidegeräten mit elektrisch angetriebe- der F ig. 2;
nen Klingen oder Schneidblättern aus Flachmaterial- F i g. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie 4-4 in
auflagen ausgeschnitten. Bei einem solchen Hand- 55 der Fig. 2;
schneidegerät schließt der Arbeiter einen Schalter F i g. 5 zeigt eine Einzelheit in vergrößertem Maß-
zum Beginnen der Hin- und Herbewegung der Klinge stab.
und führt dann das Schneidgerät sowie die Klinge Kleidungs-, Polster- und andere Gewebestücke
entlang einer gewünschten Schnittlinie an der Ober- werden normalerweise aus einer Anzahl von mitein-
flache der Auflage. Wenn der Arbeiter eine Beendi- 60 ander vernähten Schnittstücken gebildet. Diese
gung des Schneidvorgangs wünscht, so bringt er den Schnittstücke werden ihrerseits meist aus Gewebela-
Schalter in die Aus-Stellung zurück oder hält einfach gen ausgeschnitten, die zuerst eine über der anderen
das Schneidgerät ortsfest. Da das Schneidgerät stan- zur Bildung einer Auflage ausgebreitet werden. Dann
dig der Handkontrolle des Arbeiters unterliegt, ar- wird entweder ein von Hand oder automatisch ge-
beitet es im Fall einer Stromunterbrechung nicht un- 65 steuertes Schneidgerät über die Auflage geführt, das
gesteuert oder unkontrolliert. Bei automatischen daraus die Schnittstücke schneidet.
Schneidvorrichtungen mit einer numerischen Steue- Eine automatische Schneidvorrichtung 10, bei der
rung oder einem Rechner zur Kontrolle der Bewe- der Erfinditngsgegenstand zur Anwendung kommt
und die zur Durchführung dieses Schneidvorgangs dient, ist in F i g. 1 gezeigt. Sie enthält einen Tisch 12
mit Beinen 14 und einer Unterlage 16 aus durchdringbarem Werkstoff, die eine tragende Fläche 18
für das zu schneidende Material bildet, das als Auflage 20 dargestellt ist. Die Unterlage 16 besteht aus
einem Werkstoff, in den das Schneidwerkzeug leicht eindringeo kann, z. B. aus einem porösen, geschäumten Werkstoff, wie Polyäthylen. Eine nähere Beschreibung der Unterlage 16 wie auch anderer mit
der Schneidvorrichtung zusammenhängender Merkmale ist der deutschen Offenlegungsschrift 2 001 860
zu entnehmen.
Entlang der Längsseiten des Tisches 12 sind Zahnstangen 22 angeordnet, auf denen ein Hauptschlitten
24, in der Längs- oder ^-Koordinatenrichtung beweglich,
gelagert ist. Nicht gezeigte Ritzel im Hauptschlitten 24 greifen in die Zahnstangen 22 und werden
von einem Motor 26 angetrieben, der über die Leitung 28 von einer zugeordneten numerischen
Steuerung oder einem Rechner 30 Signale zum Antrieb des Schlittens 24 in der A'-Richtung erhält. Ein
Werkzeugschlitten 32 läuft auf einer Führungsstange 34 und Leitspindel 36 des Schlittens 24. Die Leitspindel
36 wird von einem zugehörigen Motor 38 angetrieben, der ebenfalls von der Steuerung 30 über
die Leitung 28 Signale empfängt. Die Leitspindel 36 greift in eine nidit gezeigte Spindelmutter des Werkzeugschlittens
32, so daß letzterer quer zur Auflage 20 oder in der V-Richtung bewegt wird. Damit könn.en
der Werkzeugschlitten 32 und das daran befestigte Schneidwerkzeug entlang irgendeiner Sichnittlinie
auf der Oberfläche der Auflage 20 bewegt werden, um gewünschte Schnittstücke aus dieser Auflage
zu schneiden.
Der Schneidkopf 41 (F i g. 2 bis 5) wird von einem Support 40 getragen, der seinerseits am Werkzeugschlitten
32 befestigt ist. Der Support 40 ist mit einem rückwärtigen Winkelstück 50 versehen, das
durch Schrauben 52 am Werkzeugschlitten 32 befestigt ist. Er hat auch eine vertikale Platte 51. an der
ein unteres Armpaar 53 und ein oberes Armpaar 54 angebracht sind, wobei jeder der Arme von der
Platte 51 nach vorn ragt. Die Arme 53 und 54 tragen zwei zylindrische Führungen 57, die ihrerseits ein
Querstück 64 gleitend halten. An dem Querstück 64 ist der Schneidkopf 41 befestigt, so daß bei einer
Gleitbewegung des Querstücks 64 vertikal entlang der Führungen 57 der Schneidkopf 41 zur tragenden
Fläche 18 hin oder von dieser weg bewegt werden kann, um das Schneidwerkzeug in und außer Schneideingriff
mit der Auflage 20 auf der Fläche 18 zu bringen. Der Schneidkopf 41 hat ein herausragendes
Schneidwerkzeug 47, das von unterschiedlicher Ausbildung sein kann, z. B. eine Messerklinge, die entlang
ihrer Längsachse auf und ab bewegt wird, und zwar durch einen in dem Schneidkopf angeordneten
Motor, während ein anderer Motor dazu vorgesehen ist, das Schneidwerkzeug um seine vertikale Achse zu
drehen, so daß es tangierend zur Schnittlinie gehalten wird.
In Fig. 3 sind mit ausgezogenen Linien das Querstück 64 und der Schneidkopf 41 in der unteren Lage
dargestellt, in welcher das Schneidwerkzeug 47 mit der Materialauflage 20 in Eingriff ist, und mit gestrichelten
Linien sind die Teile in ihrer angehobenen Lage gezeigt, in der das Schneidwerkzeug 47 außer
Eingriff mit dem Material ist. Wenn das Schneidwerkzeug mit dem Tuch od. dgl. in Schneideingriff
ist, so kann es, und das ist bevorzugt auch der FaIL wenn es ein auf und ab bewegbares Werkzeug ist, in
die tragende Fläche 18 der Unterlage 16 während wenigstens eines Teiles jedes Hubes eindringen, so
daß mit Sicherheit auch die unteren Schichten der Auflage geschnitten werden.
Das Querstück 64 und der Schneidkopf 41 stehen erfindungsgemäß unter einer Kraftwirkung in Rich-
tung auf ihre angehobene Lage, und sie werden zwischen ihrer oberen angehobenen sowie der unteren
Lage durch einen Motor bewegt, der über eine kinematische Kette mit einer elektromagnetischen Kupplung auf den Schneidkopf einwirkt. Bei einem Ener- gieausfail wird die elektromagnetische Kupplung eniregt und gelöst, so daß das Querstück und der
Schneidkopf, wenn sie in ihrer unteren Lage sind, durch die einwirkende Kraft angehoben werden können.
Für den Antrieb und für das Aufbringen der Kraft zum Anheben können verschiedene Ausbildungen
möglich sein. Im Beispiel wird die Krattwirkung von zwei Zugfedern 49 erzeugt, die je zwischen einen
Arm 70 am Querstück 64 und eine an der Platte 51 befestigte Konsole 72 geschaltet sind. Der Antriebsmot.M
ist ein selbstbremsender, umkehrbarer Elektromotor 42, und die kinematische Kette enthält eine
elektromagnetische Kupplung 44, ein Kegelradgetriebe 43, eine Welle 45, einen Kurbelarm 60 und
zwei Gelenkarme 62. Der Motor 42 ist mit der Eigangsseite der Kupplung 44 über eine Welle 63
verbunden, während die Ausgangsseite der Kupplung über eine Welle 66 an das Kegelradgetriebe 43 und
damit an die kinematische Kette angeschlossen ist. Die Kupplung ist normalerweise während des Betriebes
der Schneidvorrichtung 10 erregt (eingekuppelt), so daß bei Drehung des Motors 42 in der einen oder
andere 1 Richtung die Welle 45 ebenfalls in der entsprechenden
Richtung angetrieben wird.
Der Kurbelarm 60 ist an der Welle 45 befestigt, so daß er mit dieser dreht. An seinem anderen Ende ist
eine zur Welle 45 parallele Achse 68 fest angebracht, die sie1! nach beiden Seiten vom Kurbelarm 60 erstreckt
und an jedem Ende drehbar einen der beiden gleichartigen Gelenkarme 62 aufnimmt. Das entgegengesetzte
Ende jedes Gelenkarms 62 ist, wie F i g. 2 zeigt, drehbar mit je einem zugeordneten
Drehzapfen 74 am Schneidkopf 41 verbunden. Es ist klar, daß bei Drehung der Welle 45 durch den Motor
42 zue'ft in der einen und dann in der anderen Richtung
der Schneidkopf 41 und das Querstück 64 durch den Kurbelarm 60 und die Gelenkarme 62 angehoben
und gesenkt werden, wie Fig. 3 erkennen läßt.
Durch eine einseitig wirkende Feder 76 wird verhindern,
daß der Schneidkopf 41 und das Querstück 64 in der unteren Stellung bei Energieausfall festgelegt
werden, wenn nämlich eine Totlage erreicht wird, bei der die Achse der Drehzapfen 74, die
Achse 68 und die Achse der Welle 54 miteinander in einer Linie liegen. In diesem Fall bringt die Feder 76
die Gelenkarme 62 dazu, die Achse 68 aus dieser Linie oder Totlage mit der Welle 45 und den Drehzapfen
74 zu bewegen. Wenr· im Zeitpunkt der Totlage die Energie ausfällt, so wären die Zugfedern 49 ohne
die Hilfe der Feder 76 nicht in der Lage, die Achse 68 zu verschieben, wie es notwendig ist, um die Aufwärtsbewegung
des Schneidkopfes einzuleiten, und die Klinge 47 würde demzufolge weiterhin mit der
Auflage 20 in Eingriff bleiben und diese schneiden. Diese Möglichkeit vermeidet jedoch die Feder 76, so
daß mit Sicherheit ein blockierter Zustand der Gelenkverbindung verhindert wird.
Aus Vorstehendem wird klar, daß die beschriebene Einrichtung zum Anheben und Absenken des
Schneidkopfes 41 als Schutzvorrichtung zur Verhinderung eines Schadens an dem zu schneidenden Material
bei einem Energieausfall arbeitet. Wenn die Energie ausfällt, so beendet die von dieser Energie
abhängige Steuerung 30 die Ausgabe von Stellungssignalen zu den Antriebsmotoren 26 und 38 des
Schlittens, und die Schneidvorrichtung kommt zum Halten. Dieses Anhalten kann jedoch auf Grund der
Trägheit nicht sofort geschehen, und die Vorrichtung kann sich ungesteuert noch eine geringe Strecke bewegen,
bis sie zum Halten kommt. Jedoch wird im Moment des Energieausfalls die Kupplung 44 als
Folge der Entregung wegen der fehlenden Energie gelöst, so daß die Federn 49 sofort das Schneidwerkzeug
außer Eingriff mit der Auflage 20 bringen, wo-ίο
durch während des größten Teiles der unkontrollierten Bewegung der Schneidvorrichtung das Schneidwerkzeug
mit der Auflage nicht in Eingriff ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Schneiden ten Schnittlinie zu bewegen, ist der Schneidkopf an
von Flachmaterial, z. B. Gewebe, mit einer das S einem Schlitten gelagert, der in einer Koordinaten-Material tragenden Fläche, mit einem in einer richtung bewegbar ist, während dieser Schlitten wie-
Koordinatenrichtung (AT-Koordinate) gegenüber derum auf einem Hauptschlitten gelagert ist, der in
der Tragfläche beweglich gelagerten Hauptschiit- einer zweiten Koordinatenrichtung bewegbar ist. Die
ten und mit einem vom Hauptschlitten getrage- Bewegung des Schneidwerkzeugs entlang der Schnitt-
nen, mit diesem in der ersten Koordinaten- io linie erfolgt im allgemeinen mit einer recht hohen
richtung (X-Koordinate) beweglichen und dieser Geschwindigkeit, so daß die bewegten Teile ein begegenüber in einer zweiten Koordinatenrichtung trächtliches Bewegungsmoment haben, was bei Aus-(y-Koordinate) bewegbaren an einem Werkzeug- fall der Energie dazu führt, daß das Schneidgerät mit
schlitten befindlichen Schneidkopf, der ein auf dem Schneidkopf im Leerlauf noch eine Strecke über
und ab bewegbares, um seine vertikale Achse 15 den Punkt, an dem der Energieausfall eintrat, sich
drehbares Schneidwerkzeug aufweist, da- hinausbewegt. Das Trägheitsmoment der bewegten
durch gekennzeichnet, daß unmittelbar Teile macht es schwierig oder unmöglich, da mit dem
nach einem Energieausfall des elektrischen An- Energieausfall auch jegliche Steuerung fehlt, diese
triebs das Schneidwerkzeug (47) mit Hilfe einer Teile sofort anzuhalten, selbst wenn man versuchen
Einrichtung außer Eingriff mit dem zu schneiden- 20 wollte, Bremsen zu benutzen. Zwar kann der wänden
Flachmaterial (20) bringbar ist. rend der umgesteuerten Weiterbewegung des Schneid-
2. Vorrichtung nach Anspruch ], dadurch ge- geräts ausgeführte Schnitt sehr gering sein, jedoch
kennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (47) kann das ausreichen, die zu dieser Zeit bereits geüber
eine elektromagnetische Kupplung (44) so- schnittenen Schnittstücke zu ruinieren, woraus sich
wie eine kinematische Kette (66, 43, 45, 60, 62) 25 ein beträchtlicher finanzieller Verlust und Mehrarin
Eingriff mit dem zu schneidenden Flachmate- beit ergeben.
rial (20) gehalten ist und bei Entregung der Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kupplung (44) unter einer Vorspannung stehende Einrichtung zu schaffen, die bei einem Energieausfall
Elemente (49) das Schneidwerkzeug (47) außer trotz einer Weiterbewegung des Schneidgeräts ein
Eingriff mit dem Flachmaterial bringen. 30 Schneiden des Flachmaterials verhindert.
Die Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß unmittelbar nach
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