DE211528C

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Info

Publication number: DE211528C
Application number: DENDAT211528D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einführungsrohr für Dämpfe und Gase in Flüssigkeiten.

Das Einleitungsrohr hat den Zweck, die Nachteile der jetzt üblichen Methoden der Dampfdestillation — das Stoßen und häufig eintretende Überspritzen von Flüssigkeit ins Destillat ■*— zu beseitigen, die Zusammensetzung der hierbei nötigen Apparate zu vereinfachen

ίο und durch die Möglichkeit der Verwendung eines lebhafteren Dampf stromes Zeit zu sparen. Es besteht aus einem geraden, unten geschlossenen Rohr, das am unteren Ende eine Reihe gebogener Röhrchen mit feinen öffnungen trägt (Fig. 1). In der Aufsicht (Fig. 2) ähnelt das Rohr einem Segnerschen Wasserrad, von dem es sich aber dadurch unterscheidet, daß es durch den den Kolben verschließenden Stopfen fest eingespannt wird und sich nicht drehen kann (Fig. 3), so daß der Dampf allein und mit unverminderter Kraft die Rotation der Flüssigkeit bewirkt. Der Dampf tritt aus den in gleichem Sinne abgebogenen Düsen tangential aus, so daß je

zwei diametral gegenüberliegende Öffnungen den Dampf in paralleler aber entgegengesetzter Richtung ausstoßen. Da jede Dampf blase Flüssigkeit vor sich hertreibt, muß schließlich der Kolbeninhalt in lebhafte Kreisbewegung geraten. ' Es ist streng darauf gesehen, daß die Düsen nicht weiter, als in der Zeichnung angegeben, nach dem mittleren weiten Rohr zu gekrümmt sind, da sonst der ausströmende Dampf, statt geradlinig in die Flüssigkeit hinauszufahren, sich an dem weiten Rohre bricht, rotierende Flüssigkeitskerne erzeugt und die verschiedenen Düsen, statt sich in ihrer Wirkung zu unterstützen, einander vielmehr gegenseitig hindern. In diesem nicht beabsichtigten Falle tritt der'Dampf auch dicht beim Rohr empor, während ein möglichst weites Hinausschleudern der einzelnen Dampfblasen in die Flüssigkeit erwünscht ist.

Dadurch, daß die Stoßwirkung des Dampfes in horizontaler Richtung auf die Flüssigkeit erfolgt und plötzliche Druckschwankungen nur eine erhöhte oder verminderte Rotation der Flüssigkeit bedingen, nicht aber, wie bei den jetzt üblichen Methoden, ein Emporschleudern der Flüssigkeit hervorrufen können, wird ein gleichmäßiger und ruhiger Verlauf der Dampfdestillation erzielt und die jetzt üblichen Vorsichtsmaßregeln, besonders dickwandige Kolben mit eingezogenem Hals, Destillationsaufsätze, Schrägstellen der Kolben usw., überflüssig und die Verwendung eines lebhafteren Dampfstromes ermöglicht.

Dieselben Vorteile ergeben sich beim Sättigen von Flüssigkeiten mit Gasen, beim Mischen und Durchrühren von Flüssigkeiten mit Gasen sowie beim Lösen und Aufrühren von Salzen und schlammigen Niederschlägen.

Claims

Patent-Anspruch:

Rohr zum Einführen von Dämpfen oder Gasen aller Art in Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß ein gerades, feststehendes, unten geschlossenes Rohr am unteren Ende eine Anzahl gebogener Röhrchen mit feinen Öffnungen trägt, die den Dampf tangential in gleichem Sinn ausströmen lassen, zu dem Zwecke, das Stoßen und Überspritzen von Flüssigkeit oder festen Bestandteilen bei der Dampfdestillation zu verhindern bzw.· eine innige Mischung bei- 75-der Medien herbeizuführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.