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Beschichtete Behälter und zur Beschichtung dienende Harzzusammensetzungen.
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Die Erfindung bezieht sich auf Behälter zum Verschicken und Lagern
eines essbaren Gutes in einer konservierenden Gasatmosphäre und zur Beschichtung
der Behälter dienende Harze zusammensetzungen, die sich als Träger für gasentwickelnde
chemische Verbindungen eignen und auf die Behälterwände oder deren Einsätze aufgebracht
werden, wobei nach Aktivierung dieser Verbindungen das Gas frei.wird und den Inhalt
des Behälters konservieren.
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Zur Haltbarmachung von Lebensmitteln werden häufig Behälter verwendet,
in die eine chemische Verbindung eingebracht ist, die das im Behälter verpackte,
essbare Gut oder Produkt konserviert
und haltbar macht. Einige
dieser chemischen Verbindungen entwickeln Behandlungsgase und erzeugen dabei eine
entsprechende Behandlungsatmosphäre innerhalb des Behälters.
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Gemäss der USA-Patentschrift 3 044 885 ist beispielsweise vorgeschlagen,
Dichlorisocyanurat und Trichlorisocyanürsäure in ein Unterlageblatt für einen Behälter
einzubringen. In Gegenwart von Feuchtigkeit geben die Verbindungen Chlorgas ab.
Ähnlich beschreibt die USA-Patentschrift 3 409 444 die Verwendung von Päckchen aus
Natriumbisulfiten, die bei Berührung mit Feuchtigkeit innerhalb des geschlossenen
Behälters Schwefeldioxyd (so2) freisetzen, um die Wirkungen von Bakterien und Mikroorganismen
auf in den Behältern aufbewahrte Trauben zu unterbinden oder zu verringern. Wie
in den genannten Patentschriften ausgeführt ist, ist es häufig erwünscht, durch
Feuchtigkeit aktivierbare chemische Verbindungen zu verwenden, wenn essbares Gut
in Lager- und Ver sandbehältern durch eine Gasatmosphäre behandelt werden.
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Bei der Verwendung von gasentwickelnden chemischen Verbindungen innerhalb
von Lebensmittelbehältern treten aber viele praktische Probleme auf. Diese können
beispielsweise anhand der Methode zur Lebensmittelkonservierung aufgezeigt werden,
bei der eine S02-Atmosphäre erzeugt wird, indem Natriumbisulfit enthaltende Päckchen
in einen verschliessbaren Behälter eingebracht und durch Feuchtigkeit an der Frucht
(Trauben) aktiviert werden. Hierbei sind, um beste Ergebnisse zu erzielen, zwei
verschiedene Arten von PäckChen bekannt geworden. Eine Art ist ein schnellwirkendes
Päckchen, das sofort die Konzentration von S02 im Behälterinneren auf etwa 100 Teile/Mill
erhöht, während die andere Art ein langsamwirkendes Päckchen ist, das den S02-Spiegel
auf etwa 5 Teile/Nijl.
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über eine längere Zeitspanne, z.B. etwa drei Monate oder weniger hält.
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Während die Wirkung dieser Päckchen zufriedenstellend ist, haften
ihnen eine Vielzahl von praktischen Problemen an, die ihre Verwendung schwieriger
machen. So enthalten die Natriumbisulfit-Eristalle beispielsweise viele kleine Kristalle
und da die Päckchen sowohl für feuchtigkeits- als auch gasdurchlässig sein müssen,
sieben oder 'tstäuben't viele der kleineren Kristalle durch das Päckchen. Das Ergebnis
ist, dass einige kleine Natriumbisulfitkristalle im Verpackungsbereich oder im Behälter
verteilt werden, wo sie mit den Trauben in Berührung kommen können. Dies ist zwar
kein besonderer bestand aber eine sehr lokalisierte Konzentration dieser Kristalle
machtdie haben fleckig und dadurch schlechter verkäuflich.
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Ferner ist die Herstellung der zahlreichen kleinen, die Bisulfitkristalle
enthaltenden Päckchen kompliziert und kostspielig. Ausserdem können diese einzelnen
Päckchen während der Handhabung und wenn die trauben in den mit den Päckchen versehenen
Behälter eingelegt werden, leicht reissen. Auf diese Weise kann ein Verlust an Bisulfit
auftreten und die Eonservierungswirkang der Päckchen verringert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile bei der Haltbarmachung
von Lebensmitteln auszuschalten und zu ermöglichen, die Holzbehältnisse, die heute
zum Verschicken von Früchten verwendet werden, durch Behälter aus Wellpappe zu ersetzen.
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So werden beispielsweise Trauben häufig in offenen Holzlattenkisten
oder -behältnissen verschickt, die in grossen Behandlungsräumen mit 502Gas behandelt
werden, in denen die atmosphärischen Bedingungen gesteuert werden. Ein entsprechendes
Konservierungssystem, das für Wellpappebehälter brauchbar ist, würde erhebliche
Ersparnisse bringen, da weder grosse Behandlungsräume noch zusätzliche Bearbeitung
benötigt würden. Die billigeren Wellpappekartons könnten im
flachen
Zustand zum Verpackungsort transportiert und nach dem Verkauf des darin verpackten
Inhalts weggeworfen werden, im Gegensatz zu den Holzkisten, die wegen ihrer höheren
Kosten wieder verwendet werden. Ein Weilpappebehälter kann ferner mit Anzeigen und
Werbeschriften oder -bildern versehen werden, was einen weiteren Vorteil gegenüber
den herkömmlichen Holzlattenkisten oder -behältnissen vedeutet.
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Die erfindungsgemässe Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Gemisch
aus einem Harz und einer durch Feuchtigkeit ein Gas gas ab gebenden chemischen Verbindung
auf eine Oberfläche innerhalb des Verpackungsbehälters aufgebracht wird.
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Solche Harzzusammensetzungen vermischt mit gas abgebenden chemischen
Verbindungen ist häufig weniger kostspielig als einzelne Verpackungen für solche
Verbindungen und sie bieten ein System, bei dem die Gasabgabegeschwindigkeit einfach
und wirksam programmiert und gesteuert werden kann.
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Verschliessbare Wellpappebehälter können sowohl als wirksame Behältnisse
zum Konservieren und Haltbarmachen als auch zum Verschicken und Lagern verwendet
werden, wenn ihre Innenflächen oder die Flächen von in die Behälter eingebrachten
Einlagen mit Gemischen von Harzen und gasabgebenden chemischen Verbindungen versehen
werden. Wenn diese Gemische mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, wird ein Konservierungsgas
frei und bildet innerhalb des geschlossenen Behälters eine Atmosphäre, die das im
Behälter gelagerte essbare Gut haltbar macht und konserviert. Es können Gas- und
Feuchtigkeitssperren vorgesehen werden, um die Freigabe des Konservierungsgases
zu, regeln, um gewählte Gaskonzentrationen zu schaffen.
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Die verwendeten Gemische bestehen aus Harzen oder Harzzusammensetzungen,
die mit solchen, gasabgebenden chemischen Ver-
bindungen vermischt
sind, die mit dem Grundstoff, also den Harzen nicht reagieren. Sie werden auf die
Innenflächen des Behälters als Streifen, Wulste oder Schichten aufgebracht, die
durch die Klebefähigkeit der Harze auf dem Untergrund haften. Wenn diese Flächen
dann mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, wird das in der chemischen Verbindung
enthaltene Gas frei und wirkt als Konservierungsmittel.
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Ein zweckmässiges Gemisch kann aus 15 Teilen Vinac B-800 Polyvinylacetat,
85 Teilen Aceton als Lösungsmittel, 2 eilen Weichmacher (beispielsweise Dibutylphthalat),
15 Teilen Füllstoff (Bentoniterde) und 100 Teile Natriumbisulfit bestehen.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Einlageblattes, auf
das ein Gemisch aus Harz und gasabgebender chemischer Verbindung in Form von einer
Vielzahl von Streifen oder Wulsten aufgebracht ist; Fig. 2 ist eine perspektivische
Ansicht eines verschliessbaren Kartons mit einem übergreifenden Deckel, bei dem
das Gemisch auf dem Boden aufgebracht ist; Fig. 3A ist eine graphische Darstellung,
die die Gaskonzentration in Bezug auf die Zeit zeigt und Fig. 3B ist eine perspektivische
aufgebrochene Ansicht und zeigt das auf eine Unterlage aufgebrachte Gemisch, das
die Kurve gemäss Fig. 3A ergab; Fig. 4a ist die graphische Darstellung: Gaskonzentration
in Bezug auf die Zeit, deren Kurve die Wirkung des in Fig. 4B als Ausschnitt gezeigten
auf eine Unterlage aufgebrachten Gemisches darstellt, auf das noch eine Sperrschicht
aufgelegt ist; Fig. 5A ist die graphische Darstellung: Gaskonzentration in Bezug
auf die Zeit, deren Kurve die Wirkung des in
Fig. 5B als Ausschnitt
gezeigten auf eine Unterlage aufgebrachten Gemisches zeigt, auf das als Sperre dienenden
Streifen aufgelegt sind; Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht des Bodenteiles
eines Wellpappekartons, auf den-das Gemisch aufgebracht und dieses mit Sperrschichten
zur programmierten Freigabe des Gases belegt ist; und Fig. 7 und 8 sind Schnitte
durch die Beschichtung, die zeigen, in welcher Form das Gemisch aufgebracht werden
kann, um gesteuerte Gasabgabegeschwindigkeiten zu erhalten.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist deutlich aus den Fig. 1 und 2 zu
ersehen. Ganz allgemein werden eine Harz zus ammensetzung und eine gasabgebende
chemische Verbindung innig miteinander vermengt, um ein homogenes Gemisch zu bilden.
Dieses wird extrudiert oder in einer anderen Weise in Form von schmalen Streifen
oder Wulsten 11 auf ein Einlageblatt oder eine Einlageplatte 12 in parallelen Reihen
aufgebracht. Diese Einlageplatte kann aus einem durchlässigen Material bestehen
oder sie kann vorher zur Schaffung bestimmter Eigenschaften in irgendeiner Form
noch beschichtet werden. Nach dem Trocknen haftet das aufgebrachte Gemisch dank
der darin enthaltenen Harzzusammensetzung und wird in Form der Streifen oder Wulste
auf der Grundplatte festgehalten. Die Streifen oder Wulste können selbstverständlich
sowohl auf der oberen Fläche 13 als auch auf der unteren Fläche 14 der Einlageplatte
aufgebracht werden, wenn beispielsweise das Volumen eines bestimmten Behälters oder
Kartons eine grössere Gas abgabe zweckmässig macht. Die Einlageplatte kann aber
auch ein Bestandteil eines aus Wellpappe bestehenden Behälters oder Kartons sein
oder als Einsatz in den bereits zusammengesetzten Karton eingelegt werden.
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Gemäss Big. 2 bildet die Einlageplatte 12 einen Teil des Bodens des
Wellpappekartons 15, der eine Bodeneinheit 16 aufweist,
die ähnlich
ausgebildet ist wie der Deckel 17, d.h.
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dass sie von unten über den Kartonrand aufgeschoben werden kann und
diesen verschliesst, wenn die feuchten essbaren Produkte in den Karton gefüllt worden
sind. Die Streifen oder Wulste 11 sind als parallele Reihen dargestellt, die auf
den Boden des Kartons aufgebracht sind.
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Ein entsprechend der Fig. 2 ausgeführter Karton 5 kann beispielsweise
zum Verschicken und Lagern von Trauben in einer konservierenden Gasatmosphäre verwendet
werden. In einem solchen Fall wird normalerweise ein weiches dampfdurchlässiges
Kissen auf den Boden des Kartons gelegt, um ein Quetschen der Trauben zu vermeiden.
Auf dieses Kissen wird eine Einlageplatte 12 mit ihrer mit den Wulsten oder Streifen
11 verseheren Fläche nach unten weisend aufgelegt. Dann werden die Trauben in den
Karton gepackt und mit einer weiteren, ähnlich ausgebildeten Einlageplatte mit nach
oben gerichteten Streifen bedeckt. Auf diese wird wieder ein Kissen gelegt und schliesslich
der Deckel 17 mit der Bodeneinheit 16 zusammengesetzt.
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Wenn die gasabgebende chemische Verbindung Natriumbisulfit ist, dringt
die Feuchtigkeit von den Trauben durch die Grundplatten, reagiert mit der Verbindung
und setzt Schwefeldioxyd (SO,) aus den Streifen oder Wulsten frei. Auf diese Weise
entsteht innerhalb des mit Trauben gefüllten Kartons eine konservierende und behandelnde
Gasatmosphäre.
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Eine SQ2-Eonzentration in Bereich von Xeilen/Mill. reicht sowohl zum
Haltbarmachen als auch zur anfänglichen Behandlung der Trauben innerhalb eines solchen
Kartons aus, wie es in der obengenannten US-Patentschrift 3 409 44lot beschrieben
ist. Unter diesen Umständen werden auch bei dem erläuterten Beispiel keine nennenswerten
Gasmengen in den Karton gelangen, so dass dabei keine bemerkenswerten Druckänderungen
auftreten. Da demnach kein positiver Druck erzeugt wird, bietet
der
Karton eine ausreichende Hülle für die eingeschlossene Gasatmosphäre, so dass im
Kartoninneren eine konservierende Wirkung auftritt und über eine längere Zeitspanne
aufrechterhalten werden kann, auch dann, wenn eine konstinuierliche Freigabe von
S02-Gas aus dem Gemisch im Karton auftreten sollte. Durch diese Arbeitsweise ist
es möglich, etwa durch Diffusion oder sonstwie auftretende Verluste an S02-Gas aus
dem Karton zu ersetzen und eine gewählte Gaskonzentration über zwei, drei oder mehr
Wochen aufrechtzuerhalten. Ein mit übergreifendem Deckel versehener Karton kann
mittels eines Klebe streifens verschlossen werden, um übermässige S02-Verluste zu
vermeiden.
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Jeder Karton, der eine ähnliche Umhüllung bietet, kann mit dem erfindungsgemässen
Gemisch verwendet werden, wobei er irgendeine herkömmliche Form aufweisen kann.
Falls es zwe-ckmässig erscheint, können seine Aussen- und Innenflächen mit verschiedenen
Beschichtungsmaterialien behandelt werden, bevor das Gemisch aus Harz und gasabgebender
chemischer Verbindung aufgebracht wird. Dies kann beispielsweise deswegen geschehen,
um das Kartonmaterial feuchtigkeitsbeständig zu machen, damit durch Nässe die Pappe
nicht weich und nachgiebig wird. Dies wirkt sich ungünstig aus, weil die Kartons
aufeinandergestapelt werden. Ausserdem können durch eine Behandlung der Kartonwände
auch die Diffusionsverluste verringert werden. Da es verhältnismässig schwierig
ist, das Gemisch auf die Innenflächen eines fertigen Kartons aufzubringen, insbesondere
beim Butrudieren, wird das Gemisch häufig direkt auf den offenen Kartonmantel aufgebracht,
der dann erst nachher zusammengebaut wird. Das Extrudieren des Gemisches auf den
offenen Kartonmantel ist bequem und kann leicht automatisiert werden, wobei die
Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemässen beschichteten Behälters erhöht wird. Wenn
der Karton zusammengesetzt ist und-die Trauben eingefüllt
sind,
kann durch Anbringen eines Klebestreifen eine bessere Abdichtung des Deckels auf
dem Karton und eine bessere Isolierung der Gasatmosphäre im Karton erzielt werden.
Eine solche Massnahme kann beispielsweise durch die Ausbildung des Kartons oder
durch ungewinliche, für das aufbewahrte und gelagerte essbare Gut geforderte Bindungen
wichtig oder erwünscht sind. Selbstverständlich variiert die Menge der gasabgebenden
chemischen Verbindung im Gemisch (gegebenenfalls der durch Ertrudieren aufgebrachten
Menge des Gemisches) entsprechend dem Volumen des Karton und allgemein dessen Fähigkeit,
eim zuverlässige Umhüllung der eingeschlossenen Atmosphäre mit geringen Diffusionsverlusten
des konservierenden Gases zu bilden.
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Die Verwendung von Gemischen aus einer Harz zusammensetzung und einer
gasabgebenden chemischen Verbindung, die auf eine Einlageplatte eines Wellpappekartons
aufgebracht wird, vereinfacht die Herstellung solcher mit einer konservierenden
Gasatmosphäre gefüllten Kartons erheblich. Ausserdem werden dadurch noch zahlreiche
Vorteile erzielt. So wird durch diese Arbeitsweise das Stäuben von Natriumbisulfitkristallen
aus den Päckchen vermieden, da die d#e Natriumbisulfitkristalle in einer Harzmatrix
festgehalten werden, die auch kleinere Kristalle zurückhält. Ferner sind keine Päckchen
vorhanden, die platzen oder reissen können und dabei die Kristalle mit Natriumbisulfit
in den Karton ausschütten. Da weiterhin das Gemisch in Schichten oder Wulsten über
die verschiedenen Teile des Kartons verteilt werden können, ist eine gleichmässige
Gasabgabe gesichert. Dadurch werden lokalisierte hohe Gaskonzentrationen vermieden,
die häufig in der Umgebung von den Päckchen auftreten, die diese Kristalle enthalten.
Auch kann die Abgabe oder die Abgabegeschwindigkeit des Gases aus dem trockenen
Gemisch leichter gesteuert werden, als aus Taschen, Päckchen oder Beuteln.
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Alle diese Vorteile werden durch bekannte Massnahmen nicht erzielt.
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Es kommt noch hinzu, dass die Gemische aus einer Harzzusammensetzung
und den gasabgebenden chemischen Verbindungen automatisch durch Extrudieren, Walzen,
Aufstreichen, AuSspruhen und dergleichen Verfahren aufgebracht werden können. Dabei
wird gleichzeitig eine bessere Verteilung der Verbindungen über den ganzen Karton
erzielt, gleichgültig ob direkt die Kartonwände oder Einlagen für den Karton beschichtet
werden. Das Aufbringen dieser Gemische kann in gleicher Weise auf durchlässige und
undurchlässige Einlagen erfolgen. Ublicherweise werden die gasabgebenden chemischen
Verbindungen homogen mit den Hnrzzusammensetzungen vermischt, so dass nur eine geringe
Menge dieser Verbindungen an den Oberflächen der aufgebrachten Streifen, Lagen,
Wulsten oder dergleichen freigelegt sind. Wenn daher das essbare Gut mit diesen
Oberflächen in Beruhrung kommen, tritt - wenn überhaupt - nur eine geringe Fleckenbildung
auf (wie es typisch. bei gelagerten Trauben ist), die sehr lokalisiert ist. Eine
solche Fleckenbildung ist üblich, wenn Päckchen verwendet werden, da die Natriumbisulfitkristalle
durch die Päckchen stäuben und in direkten Kontakt mit den Trauben kommen. Einer
der hervorstechendsten Vorteile der erfindungsgemäss verwendeten Gemische ist wohl
der, dass die Wirkung im Karton nicht ernsthaft beeinträchtigt wird, auch wenn durch
mechanische Fehler der aufgebrachten Wulste, Streifen oder Schichten eine Stelle
des Gemisches weniger wirksam ist.
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Nach dem Aufbringen des Gemisches aus Harz zusammensetzungen und gas
abgebenden chemischen Verbindung trocknet dieses und haftet an den beschichteten
Oberflächen. Normalerweise sind die Harz zusammensetzungen sowohl feuchtigkeits-
aus auch gasdurchlässig, oder zumindest halbdurchlässig, so dass eine zuverlässige
Gasabgabe
gewährleistet ist. Häufig wird das Gemisch im Behälter in Form eines dünnen Vberzuges,
dünner Schichten oder zahlreicher Streifen weit ausgebreitet, um eine bessere Gasverteilung
entweder auf dem Karton oder auf einer Einlage zu erhalten.
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In Fig. 3B ist eine dünne, getrocknete Schicht 20 eines erfindungsgemässen
Gemisches auf einer entsprechenden Oberfläche 21, beispielsweise einer einzulegenden
Einlageplatte 12, dargestellt. Wenn eine solche Schicht mit Feuchtigkeit in Berührung
kommt, ergibt die Gaskonzentration in Bezug auf die Zeit eine glockenförmige Kurve
22 (Fig. 3A). Um die Gasabgabe zu steuern und zu programmieren kann eine Sperrschicht
23 auf die Schicht 20 aufgebracht werden (Fig. 4B). Hierzu eignen sich Stoffe wie
die unter dem Warenzeichen «fiARAN" bekannte Kunststoffgruppe, die durch Mischpolymerisation
von 85 % Vinylidenchlorid und 15 % Vinylchlorid erhalten wird, die in einer entsprechenden
Dicke aufgetragen werden und die Gasentwicklung entsprechend der Kurve 24 in Fig.
4A steuern.
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Solche Sperrschichten bewirken, dass die Gasabgabe einer Schicht 20
über einen längeren Zeitraum ausgedehnt wird und Konzentrationsspitzen vermieden
werden. Dies ist in der Kurve 24 zu sehen. Im Gegensatz hierzu zeigt die Kurve 22
in Fig. 3h eine anfänglich starke Gasabgabegeschwindigkeit, die dann nach einem
verhältnismässig scharfen knick abfällt.
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Durch eine Sperrschicht kann folglich leicht erreicht werden, dass
zunächst eine starke Gasabgabe von der Schicht 20 auftritt, die dann in eine längere,
aber langsamere Gasabgabe übergeht. Streifen 25 des Sperrmaterials, die auf die
Schicht 20 aufgebracht oder aufgesprüht werden (Fig. 53), bewirken eine programmiert
gesteuerte Gasabgabe, wie sie durch die Kurve 26 in Fig. 5A dargestellt ist. Die
Sperrschicht muss sowohl gas- als auch feuchtigkeitsdurchlässig sein.
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Die einzelnen Wulste oder Streifen 11 oder Schichten 20 können auch
die im Querschnitt in Fig. 7 und 8 gezeigten Formen aufweisen, um gesteuerte Gasabgabegeschwindigkeiten
zu erzielen. Zunächst weisen solche Formen grosse Oberflächenbereiche auf, die aktive,
mit Feuchtigkeit reagierende gasabgebende chemische Verbindungen enthalten. Zunächst
ist hierbei die Gasabgabegeschwindigkeit hoch, sinkt aber stark, wenn nur die inneren
Zeile der Wulste oder Schichten im Bereich mit dem grössten Querschnitt noch nicht
umgesetzte gasabgebende chemische Verbindungen enthalten.
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Es können zahlreiche einzelne und verschiedene Harze und gasabgebende
chemische Verbindungen verwendet werden, um Gemische zu bilden, die selbst verschiedene
Gasabgabegeschwindigkeiten aufgrund der Feuchtigkeits- und Gasdurchlässigkeit der
Schichten oder Streifen haben. So können innerhalb eines einzigen Kartons verschiedene
Gemische verwendet werden, um die gewünschte programmierte und gesteuerte Gasabgabegeschwindigkeit
zu erhalten und die gewählte konservierende Gasatmosphäre zu sichern. Dabei können
entsprechende Variationen für ein bestimmtes Lebensmittelprodukt gewählt werden,
das in einem solchen Karton verschickt oder gelagert werden soll.
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In Fig. 6 ist ein Kartonboden 30 gezeigt, der mit einem aufschiebbaren
Deckel (nicht dargestellt) versehen ist, um die Flexibilität der Benutzung des erfindungsgemässen
Gemisches zu veranschaulichen. Auf die-Bodenplatte 31 des Kartons ist eine Schicht
32 eines Gemisches aus einer Harz zusammensetzung und einer gasabgebenden chemischen
Verbindung extrudiert, auf die eine Sperrschicht 33 aus der obengenannten unter
dem Warenzeichen "SARAN" bekannten Kunststoffgruppe, die durch Mischpolymerisation
von 85 % Vinylidenchlorid und 15 aio Vinylchlorid erhalten wird, aufgebracht ist.
Diese Sperrschicht weist zur Steuerung der Gasabgabegeschwindigkeit
Löcher
auf. Die Seitenplatte 34 ist mit einer weiteren Schicht 35 des Gemisches versehen,
die ihrerseits mit einer undurchlässigen Haut bedeckt ist, die von der Schicht abgeschält
werden kann, kurz bevor die Lebensmittel in den Karton gebracht werden. Dadurch
werden besonders hohe Gasabgabegeschwindigkeiten von der stark feuchtigkeitsempfindlichen
Schicht 35 erzielt, die gegebenenfalls vor dem Gebrauch zerstört werden könnte.
Die Schicht kann auch auf einer Unterlage aufgebracht sein, die auf den Boden oder
oben im Behälter eingelegt wird.
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Ein solcher Karton wird aus einem Kartonmantel zusammengestellt, auf
dem die verschiedenen Schichten, Streifen, Sperrschichten usw. automatisch während
der Herstellung des Mantels aufgebracht worden sind. Ein Stapel solcher Karton mäntel
kann hermetisch abgeschlossen in Plastikbeuteln verpackt werden, um jede Zerstörung
der gasabgebenden chemischen Verbindungen vor dem Gebrauch der Kartons zu verhindern.
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Die mechanische Festigkeit der getrockneten Schichten oder Streifen
des Gemisches ist ausreichend, so dass das Verpacken, Lagern, Abziehen der Schutzschicht
und das anschliessende Zusammenfügen zu einem Karton keine Probleme bieten. Bei
diesen Arbeiten wird nur eine verhältnismässig geringe Menge des Gemisches gegebenenfalls
verschoben. Andererseits bietet die Handhabung von beschichteten Einlagen keinerlei
Schwierigkeiten. Ausserdem enthält eventuell verschobenes Material nur sehr geringe
Mengen der gasabgebenden chemischen Verbindungen. Ein Verschieben des Gemisches
an den beschichteten Oberflächen kann vollständig ausgeschaltet werden, wenn das
aufgebrachte Gemisch mit einem durchlässigen Papier, wie beispielsweise Kraftpapier,
bedeckt wird. Dabei entsteht eine sehr feste Sandwich-Struktur. Die
Die
Gemische können auch während der Herstellung des Kartons auf der Innenseite der
Welipappeplatten aufgebracht werden, falls dieses erwünscht ist.
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Als Harzzusammensetzungen, die als Träger für die gasabgebenden chemischen
Verbindungen dienen, eignen sich ganz allgemein natürliche oder synthetische Polymerisate
und Mischpolymerisate sowie deren Gemische. Solche Zusammensetzungen können Füllstoffe,
Streckmittel und Weichmacher enthalten, um ihre Kosten zu senken und um ihre Handhabung
bein Aufbringen oder ihre Eigenschaften für die Schichten oder Streifen zu verbessern.
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Grundsätzlich besteht das Gemisch aus einer gasabgebenden chemischen
Verbindung (die mit Feuchtigkeit reagiert und ein konservierendes Gas abgibt) und
einem Bindemittel. Da die gas abgebende chemische Verbindung normalerweise durch
Feuchtigkeit aktiviert wird, ist es allgemein vorzuziehen, solche Harze und Harzzusammensetzungen
zu verwenden, die in einem organischen Lösungsmittel löslich sind. Auf diese Weise
können die Gemische in einem wasserfreien System aufgebracht werden. Thermoplastische
Stoffe, wie Paraffin und mikrokristalline Wachse können auch verwendet werden. Hierbei
können aber durch die thermische Zersetzung der gas abgebenden chemischen Verbindungen
bei höheren Temperaturen gewisse Schwierigkeiten auftreten. Unter sehr eng kontrollierten
Bedingungen ist es sogar möglich, wasserlösliche und wasserdispergierbare Harzzusammensetzungen
zu verwenden, wenn während des Trocknens entsprechende Massnahmen beachtet werden,
um einen Verlust an gas ab gebender chemischer Verbindung durch Reaktion mit der
Feuchtigkeit im Träger zu verhindern. Es ist besonders zweckmässig, Stoffe zuzusetzen,
die die Viskosität erhöhen, da die gasabgebenden chemischen Verbindungen in einem
matrixartigen System gehalten werden. Die Zugabe
eines die Viskosität
erhöhenden Stoffes hilft, das Gemisch einheitlicher und gleichmässiger zu machen.
Bentoniterden oder ähnliche inerte Füllstoffe können zur Verbesserung der Fß 3sseigenschaften
der Gemische und zur Senkung ihrer Kosten -lugegeben werden.
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Zur Behandlung von Trauben, bei dem ein Gemisch auf eine Fläche oder
eine Einlage für einen Karton aufgebracht wird, eignet sich ein auf einem Lösungsmittel
basierenden System. Ein Versuchsgemisch bestand auf 15 Teilen Vinac B-800 Polyvinalacetat,
85 Teilen Aceton-Lösungsmittel, 2 Teilen Weichmacher (Dibutylphthalat), 15 Teilen
Bentoniterde und 100 Teilen Natriunbisulfit.
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Eine thermoplastische estzusammensetzung bestand aus 33 Teilen Paraffin,
33 Teilen Polyäthylen/Polyvinylacetat-Mischpolymerisat und b; Teilen Natriumbisulfit.
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Bei auf Lösungsmittel basierenden Systemen kann Vinylidenchlorid zugegeben
werden, um die Abgabegeschwindigkeit des Schwefeldioxyds im Gemisch durch Einsteilen
der Durchlässigkeit der extrudierten Substanz zu senken.
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Die beschriebenen Harzzusammensetzungen sind ausreichend feuchtigkeitsdurchlässig
und infolgedessen werden die in der Harzmatrix gelagerten Kristalle durch Feuchtigkeit
aktiviert, werni die getrockneten Schichten einer starken Feuchtigkeit oder Wasser
ausgesetzt werden. Solche Arbeitsweisen, wie Erhöhen oder Senken der Menge der gas
abgebenden Reagentien in den Harzzusammensetzungen haben auch einen Einfluss auf
die Gasabgabegeschwindigkeit. Das gleiche gilt für das besondere Querschnittsbild
der getrockneten Schichten oder Streifen.