DE2112877B2 - Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern mit verbesserten Anschmutzeigenschaften aus faserbildendem Acrylnitril-Polymerisat oder -Copolymerisat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern mit verbesserten Anschmutzeigenschaften aus faserbildendem Acrylnitril-Polymerisat oder -Copolymerisat

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DE2112877B2 DE19712112877 DE2112877A DE2112877B2 DE 2112877 B2 DE2112877 B2 DE 2112877B2 DE 19712112877 DE19712112877 DE 19712112877 DE 2112877 A DE2112877 A DE 2112877A DE 2112877 B2 DE2112877 B2 DE 2112877B2
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Description

Während des Gebrauchs eines textlien Gebildes aus Naturfasern und -fäden sowie aus regenerierter Cellulose und Chemiefasern und -fäden, wie z. B. Wolle, Baumwolle, Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril, tritt Verschmutzung des Textils in einem mehr oder weniger große Ausmaße ein.
Da es zur Zeit nicht möglichh erscheint, das Verschmutzen — erkennbar durch den visuellen Eindruck des »schmutzigen Aussehens« — wirkungsvoll zu verhindern, stellt das Anschmutzverhalten eines textlien Gebildes bei der Bestimmung seines Gebrauchswertes einen nicht unwesentlichen Faktor dar: So kann Schmutz die Verwendbarkeit eines Textils einschränken, indem eine durch Verschmutzen bedingte Veränderung im Aussehen eintritt, welche Jen Gebrauch dieses schmutzig aussehenden Artikels nicht langer in diesem Zustand zuläßt, entsprechend dem ästhetischen Empfinden des jeweiligen Gebrauchers. Die Einstufung des Anschmutzgrades erfolgt in den meisten Fällen rein subjektiv durch visuelle Beurteilung, also durch die Erkennbarkeit des Ausmaßes der Verschmutzung.
Bei hellen Farbtönen eines Textils treten die im allgemeinen auftretenden dunklen Verschmutzungen selbstverständlich stärker hervor als bei dunklen Farbtönen. Demgemäß besitzt z. B. ein textiler Bodenbelag in Farbstellung wie sand oder hellblau bereits nach verhältnismäßig kurzer Begehzeit ein schmutziges Aussehen, während erstsprechende Ware in.dunkleren Farbstellungen wie tannengrün oder weinrot unter den gleichen Bedingungen nicht bzw. weniger schmutzig aussieht, obwohl auf beiden Bodenbelägen die gleiche Schmutzmenge aufgetragen ist. Bei dem derzeitigen Trend nach hellgetönten Textlien in den verschiedensten Verwendungsbereichen tritt folglich das Problem der Schmutzsichtbarkeit besonders bedeutungsvoll hervor: Textilien in hellen Farbtönen sind scheinbar schmutzempfindlicher als Textilien in dunkleren Farbtönen.
Dieses ungünstige Verhalten eines Textils beim Anschmutzen kann natürlich, wie oben angegeben, eine Einschränkung der Verwendungsmöglichkeiten dieses jeweiligen Textils bewirken. Somit zeigt sich, daß eine universelle Verwendung von Textilien — aufgrund des unter Umständen ungünstigen Anschmutzverhaltens — in verschiedenen Fällen nicht möglich ist
Die vorliegende Erfindung macht ein Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten für textile Gebilde mit verbessertem Anschmutzverhalten verfügbar. Die Verbesserung bezieht sich auf Textilien aus Polyacrylnitril-Fäden bzw. -Fasern, welche nach den an sich bekannten Spinnver-ο fahren hergestellt worden sind.
Die DE-OS 20 03 383 betrifft Acrylfäden, die ein Glycerinderivat in den fertigen Acrylfäden eingelagert enthalten, wobei die Fasern sich dann durch einen erhöhten Glanz auszeichnen. Damit die fertigen Fasern das Glycerinderivat enthalten, muß dieses wasserunlöslich sein, denn die Fasern werden im Zuge ihrer Herstellung mit Wasser gewaschen und in kochendem Wasser verstreckt
Demgegenüber wird beim erfindungsgemäßen Verfahren eine der Spinnlösung zugesetzte Substanz nach der Verformung der Spinnlösung zu Fäden aus den Fäden wieder herausgelöst, und die Fäden besitzen nach diesem Herauslösen durch eine Waschbehandlung ein mattes Aussehen.
Aus der GB-PS 12 04 860 ist ein Spinnverfahren für Acrylnitrilpolyniere bekannt, bei dem die Polymeren aus einer Lösung in ein Bad eines hochsiedenden Kohlenwasserstoffs als Fäden extrudiert werden. Das erhaltene Fasermaterial hat eine rissige und faltige Oberfläche und zeigt eine niedrige Anschmutzbarkeit Die eingesetzten Kohlenwasserstoffe sollen Siedepunkte von wenigstens 14O0C aufweisen. Zur Entfernung der Kohlenwasserstoffe aus den Fäden müssen dementsprechend zusätzlich zu einer Waschbehandlung, in der das Spinnlösungsmittel (Dimethylformamid) entfernt wird, Hochtemperaiur-Nachbehandlungsschritte durchgeführt werden. Dies ist beim Verfahren des Anmeldungsgegenstandes nicht erforderlich.
Die DE-OS 14 94 623 beschreibt die Herstellung von Fäden bzw. Fasern aus Acrylnitrilpolymeren unter Anwendung einer Lösung eines anorganischen Salzes. Damit sollen Fäden mit einer kompakten Struktur erzeugt werden, d. h., die erzeugten Fäden sollen eine glatte Oberfläche haben und nicht die, die Fasern entlang laufenden Furchen aufweisen. Auch wenn ein schließlich offensichtliches Auswaschen des in den Fasern enthaltenen Salzes nach der Verstreckung stattfindet, werden somit gemäß dieser Entgegenhaltung keine porenhaltigen und rissigen Fäden beschrieben, sondern kompakte und keine Hohlräume aufweisende Fäden erhalten. Es war daher aus dieser Entgegenhaltung nicht abzuleiten, wie man zu Fäden und Fasern mit verbessertem Anschmutzverhalten kommt.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern mit verbesserten Anschmutzeigenschaften aus faserbildendem Acrylnitrilpolymerisat oder -copolymerisat mit mindestens 85 Gew.-°/o Acrylnitril durch Lösen des Polymerisates in einem Lösungsmittel, Verspinnen der Lösung unter Entzug des Lösungsmittels und nachfolgende Verstrekkung der Fäden, und ist dadurch gekennzeichnet, daß Polymerisatlösungen versponnen werden, die in in dem betreffenden Lösungsmittel und in Wasser lösliches Produkt in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polymerisates, zugesetzt enthalten und dieses Produkt bei der Waschbehandlung der Fäd°n nach dem Verspinnen wieder herausgelöst wird.
Vorzugsweise findet die Waschbehandlung beim Verstrecken der Fäden in siedendem Wasser statt Dies hat den beträchtlichen Vorteil, daß für die Waschbehandlung keine zusätzlichen Anlagen benötigt werden und somit der apparative Aufwand hier gegenüber einem üblichen Spinnverfahren nicht größer ist
Als Acrylnitrilpolymerisate eignen sich vorzugsweise solche Polymerisate, die mindestens 85 Gew.-% Acrylnitril in polymerisierter Form enthalten. Als Comonomere für die Polymerisate kommen alle üblichen Comonomeren wie (Meth-)acrylsäureester usw. in Frage.
Die Produkte zum Einspinnen in die Fäden und Wiederherauslösen bei der Waschbehandlung müssen die Bedingung erfüllen, in dem zum Lösen des Polyacrylnitrüpolymerisates verwendeten Lösungsmittel, vorzugsweise Dimethylformamid, und in Wasser gut löslich zu sein. In Frage kommende Produkte sind beispielsweise:
1. Schwefelsäureester-Salze der allgemeinen Formel
R-O-SO3Na
IU
15
20
in der R einen Alkylrest mit vorzugsweise 3 bis 18 C-Atomen bedeutet.
2. Polyoxäthylene der allgemeinen Formel
R-O-(CH2-CH2-O)n-H
in der η vorzugsweise eine Zahl von 20 bis 500 ist.
3. Umsetzungsprodukte von Glycerin mit Äthylenoxid der allgemeinen Formel
25
30
35
CH2 O (CH2 CH2 O)r H
CH-O—(CH2-CH2-O)m—H
CH2-O-(CH2-CH2-O)n-K
in der die Summe r + m + η vorzugsweise eine Zahl von 9 bis 450 ist.
Die Menge an eingesponnenem und wieder hauszulösendem Produkt beträgt 0,5 bis 10 Gew.-°/o, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-°/o, bezogen auf den Polyacrylnitril-Anteil in der Spinnlösung. Die Produkte werden der Spinnlösung vor dem Verspinnen homogen zugemischt.
Nach der Waschbehandlung besitzen die Fäden ein mattes Aussehen. Diese Mattigkeit wird bewirkt durch erhöhte regelmäßige Reflexion an zusätzlich geschaffener Oberfläche von Hohlräumen im Fadeninnern, welche beim Herauslösen des eingesponnenen Produktes entstanden sind. In das Fadeninnere eintretende Lichtstrahlen werden als Streulicht reflektiert
Diese Hohlräume im Fadeninnern lassen sich nachweisen, indem man einen Abschnitt eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fadens in Immersionsöl bettet, wobei der Brechungsindex des Immersionsöles gleich dem eines ohne Einspinnung hergestellten Polyacrylnitril-Fadens ist, nämlich Pd= 1,516. Während nun ein Faden, der ohne Einspinnung hergestellt wurde, in dem Immersionsöl vollkommen unsichtbar ist, ist der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Faden in leuchtendem Weiß sehr gut sichtbar, was auf das durch die Hohlräume bedingte Streulicht zurückzuführen ist.
Wie die Prüfung der Beständigkeit dieser Hohlräume im Faserinnern ergab, zeigt sich nach 2 Stunden Tempern bei 120° C keine Abnahme der Streulichtintensität, ein analoges Verhalten wurde festgestellt gegenüber 15minütigern Dämpfen bei UO0C.
Die Dichte der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden ist kleiner als 1,106 g/ cm3, wie Messungen in Chlorbenzol ergaben; die Dichte entsprechender nicht behandelter Polyacrylnitril-Fäden beträgt nach Chlorbenzol-Messungen 1,181 g/cm3.
Die technologischen Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden bzw. Fasern entsprechen vollkommen denen von nicht behandelten Polyacrylnitril-Fäden bzw. -Fasern, welche nach den in der Technik angewandten Spinnverfahren hergestellt werden. In der folgenden Tabelle sollen nun einige technologische Kennzahlen von Fäden, weiche nach dem Trockenspinnverfahren hergestellt worden waren, mit den entsprechenden Kennzahlen von Fäden, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls im Trockenspinnverfahren hergestellt worden waren, gegenübergestellt werden.
Fäden, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
a) unter Zusatz von 5% Dodecylalkohol-Schwefelsäureester, Na-SaIz
b) unter Zusatz von 1% Polyäthylenglykol, mittleres MG = 6000, OHZ = 16 bis 20
c) unter Zusatz von 3% eines Umsetzungsproduktes von Glycerin mit Äthylenoxid, mittleres MG = 3000, OHZ = 68 bis 72
Fäden nach dem üblichen Trockenspinnverfahren hergestellt (Vergleich)
Titer
(dtex)
Reißfestigkeit
(g/dtex)
Reiß
dehnung
(%)
4,3 3,0 22
4,5 2,7 23
4,6 2,9 22
3,6
2,7
22
Zwecks Untersuchung der Lichtbeständigkeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden wurden diese sowie die Vergleichsfäden über 400 Stunden mit Xenonlicht bestrahlt (Xenotest der Fa. Heraeus). In der folgenden Tabelle sind die Werte vor und nach 400 Stunden Bestrahlung gegenübergestellt.
Reißfestigkeit (g/dtex) Reißdehnung (%)
vor der nach der vor der nach der
Bestrahlung Bestrahlung Bestrahlung Bestrahlung
Fäden, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt
a) unter Zusatz von 5% Dodecylalkohol-Schwefelsäureester, Na-SaIz
b) unter Zusatz von 1% Polyäthylenglykol,
mittleres MG = 6000, OHZ = 16 bis 20
c) unter Zusatz von 3% eines Urnsetzungsproduktes von Glycerin mit Äthylenoxid,
mittleres MG = 3000, OHZ = 68 bis 72
Fäden, nach dem üblichen Trockenspinnverfahren hergestellt (Vergleich)
3,0 2,5 22,7 18,1
2,7 2,4 23,2 18,8
2,9 2,4 22,0 19,1
2,3
22,1
19,0
Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, sind die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden gegen Xenonlicht ebenso beständig wie die nach dem in der Technik angewandten Trockenspinnverfahren hergestellten Fäden.
Das Anschmutzverhalten von Fäden oder Fasern läßt sich am besten an einem daraus hergestellten textlien Flächengebilde untersuchen. In unserem Falle wurden hierzu Gestricke aus den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden bzw. Fasern gefertigt.
Als Vergleich diente jedesmal ein Gestrick gleicher Konstruktion aus normalen Fasern bzw. Fäden, nach dem Trockenspinnverfahren gesponnen.
Prinzip des Anschmutztests:
A. Die Remissionen in vorliegendem Zustand R0 (%) von präparationsfreier Probe und Vergleich werden gernessen.
B. Über eine Vorrichtung wird die gleiche Menge Pigmentschmutz auf Probe und Vergleich aufgebracht.
C. Die Remissionen in angeschmutztem Zustand Rs (%) von Probe und Vergleich werden gemessen.
D. Die Prozentualen Remissionsänderungen As von Probe und Vergleich werden errechnet nach
"s
100.
Aus den A5- Werten von Probe und Vergleich läßt sich das Anschmutzverhalten der Probe gegenüber dem des Vergleichs ersehen.
Die Messung der Remissionswerte R0, R5 unter tageslichtähnlicher Beleuchtung erfolgt mit einem elektrischen Remissionsphotometer unter Verwendung von Xenon-Lampe, Y-Filter und UV-Sperrfilter (zur Verhinderung von Aufheller-Fluoreszenz) vor und nach dem Anschmutzvorgang.
Als Schmutz wird eine Modellmischung aus
96,6% Schamotte
2,0% Eisenoxid, schwarz
1,0% Eisenoxid, gelb
0,4% Ruß
von der Korngröße <0,10 mm verwendet.
Die Remission dieser Schmutzmischung beträgt ca. 13%.
In den Beispielen soll das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Textilfaden bzw. -fasern sowie ihre Eigenschaften anhand von bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert werden. Die Anschmutzstufen I, II und III sind hierin wie folgt zu verstehen:
Die Anschmutzstufe I entspricht einem Schmutzauftrag, welcher dem Textil ein geringes, jedoch deutlich erkennbar schmutziges Aussehen verleiht.
Der Schmutzauftrag der Anschmutzstufe III bewirkt eine Einstufung des Textils als »sehr stark verschmutzt«.
Die Anschmutzstufe II liegt zwischen den Anschmutzstufen I und III, sowohl bezüglich Schmutzauftrag als auch des optischen Verschmutzungseindruckes.
Beispiel 1
In einem Rührkessel werden bei 800C in 40,0 kg einer Spinnlösung aus Polyacrylnitril (K-Wert nach F i kentscher, Cellulosechemie 13, S.58 [1932] = 85,6) in Dimethylformamid (Feststoffanteil Polyacrylnitril = 25 Gew.-%) durch Rühren 0,5 kg Na-SaIz des Schwefelsäureesters des Dodecylalkohols aufgelöst. Dies entspricht einer Zusatzmenge von 5 Gew.-%, bezogen auf den Polyacrylnitril-Anteil. Die Lösung wird anschließend mit Hilfe einer Pumpe bei einer Förderleistung von 69,0 cmVmin durch 2 Edelstahl-Filterkerzen zur Spinndüse gedruckt, die über dem Spinnschacht angeordnet ist. Als Spinndüse wird eine Kreisringplatte mit 48 Löchern vom Einzeldurchmesser 0,175 mm verwendet. Die hochviskose Spinnlösung wird durch die Spinndüse in den Spinnschacht extrudiert; in gleichsinniger Bewegungsrichtung wird 2000C heiße Luft in den auf 2050C beheizten Schacht eingeblasen. Durch die Hitzeeinwirkung wird das Dimethylformamid aus der sich verfestigenden, fadenförmigen Polymer-Masse entfernt, mit der Luft aus dem Spinnschacht herausgeführt und niedergeschlagen. Am unteren Ende des Spinnschachtes befindet sich der Abzug mit einer Geschwindigkeit von 350 m/min. Die so erhaltene Multifile mit dem Rohtiter dtex 5/0 f 48 werden zwischen 2 Walzen in kochendem Wasser verstreckt mit einem Reckgrad von 1 :3,6, wobei die Walze vor der Streckzone mit 30 m/min, die Walze hinter der Streckzone mit 108 m/min arbeitet. Die Länge der Streckzone beträgt 2 m. Der Titer der verstreckten Multifile beträgt dtex 158 f 48.
Die Multifile wurden zu engmaschigen Gestricken verarbeitet und einem Anschmutztest unterworfen.
In der folgenden Tabelle ist das Ergebnis zusammengefaßt.
Anschmulzstufc Strickstück aus Fäden, welche unter Zusatz von
5% Dodccylalkohol-Schwcfclsiiurcester, Na-SaIz.
gesponnen wurden
(Probe)
Rx (%) As (%) Strickstück
gesponnen
(Vergleich)
aus Fäden, welche
wurden
ohne Zusatz
R1, (%) 78,8 -7,8 R1, (%) RA%) As (%)
I 85,5 70,6 -17,0 83,6 75,9 -9,2
II 85,0 66,2 -22,5 84,8 60,9 -28,2
III 85,4 84,9 51,9 -38,9
Wie aus den Meßwerten der Tabelle ersichtlich ist, wächst mit steigendem Schmutzauftrag (entsprechend den 3 Anschmutzstufen) der Betrag der prozentualen Remissionsänderung As bei der Probe deutlich langsamer an als der Betrag As beim Vergleich.
Dementsprechend besitzt das Strickstück aus den Fäden, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden waren, ein bedeutend günstigeres Anschmutzverhalten als das Strickstück aus Fäden, welche nach dem in der Technik angewandten Trockenspinnverfahren hergestellt worden waren.
Das Strickstück aus den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden sieht deutlich weniger schmutzig aus als das Strickstück aus den Vergleichsfäden.
Beispiel 2
Analog der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise werden Fäden aus einem Copolymerisat mit 94,5% Acrylnitril, 5% Acrylsäuremethylester und 0,5% Methallylsulfonsäure gesponnen. Als Zusatz wird hierbei ein Polyäthylenglykol mit dem mittleren Molekulargewicht von 6000 und einer OH-Zahl von 16 bis 20 verwendet. Die Zusatzmenge beträgt hier 1%, bezogen auf das Gewicht des Polymerisates. Die Multifile vom Titer dlex 158 f 48 werden nach dem Verstrecken 6mal gefacht und nach dem Stauchkammerkräuselverfahren bei einer Geschwindigkeit von 30 m/min unter Luftkühlung mit einer feinbogigen Kräuselung verschen. Anschließend erfolgt das Schneiden der gekräuselten Multifile mit rotierendem Messer auf eine Stapellänge von 60 mm; der Titer dieser Spinnfasern beträgt dtex 3,3. Das Aussehen ist !5 mattweiß.
Die Untersuchung einiger technologischer Kenngrößen ergibt:
Reiß Reiß
festigkeit dehnung
F(g/dtex) D (%)
Fasern, welche unter Zusatz 2,21 17,2
von 1% Polyäthylenglykol, ±0,63 ±4,6
mittleres MG = 6000,
OHZ = 16 bis 20, gesponnen
wurden (Probe)
Fasern, welche ohne Zusatz 2,27 17,0
gesponnen wurden (Vergleich) ±0,75 ±5,9
Die so hergestellten Fasern werden mit einem neutralziehenden Säurefarbstoff hellrosa gefärbt und anschließend aviviert mit 0,3% Auftrag eines antistatisch wirksamen Mittels zum Zwecke der Verbesserung der Verspinneigenschaften.
Die so gefärbten und präparierten Fasern werden sodann nach dem Baumwoll-Spinnverfahren zu einem Garn Nm 36/1 versponnen. Auf einer Feinrippstrickmaschine(15er Teilung, 15" 0) wird das Garn Nm 36/1 zu einem Gestrick verarbeitet.
An dem Gestrick erfolgt die Untersuchung des Anschmutzverhaltens. Als Vergleich dient wiederum Material gleicher Konstruktion aus Fasern, welche nach dem Trockenspinnverfahren ohne Zusatz hergestellt und ebenfalls mit dem gleichen Farbstoff hellrosa gefärbt worden waren.
Meßwerte: Slrickstück aus Fasern, welche unter
1% l'olyüthylcnglykol, minieres MG :
OUZ = Hi his 20, gesponnen wurden
(l'nibc)
/<„(%) «.,(%)
73,1
69,6
63,1
Zusatz von
= 6000,
A, (%)
Strickslück
gesponnen
(Vergleich)
An (%)
aus Fasern, welche ohne
wurden
Rs (%)
Zusatz
/I1 (%)
Anschmulzsturc 77,8
78,2
78,2
-6,0
-11,0
-19,3
76,1
76,2
76,0
70,1
60,7
50,9
-7,9
-21,7
-33,0
I
II
Hl
An dem Gestrick in der sehr schmiiizcmpfindlichcn Fai'bslcllung hellrosa, läßt sich das gegenüber dem Vergleich verbesserte Anschmutzvcrlinltcn der nach dem crfindungsgcmiißcn Verfahren hergestellten Fasern feststellen.
B c i s ρ i e 1 3
Analog der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise werden Fäden aus einem Copolymerisat mit 89% Acrylnitril, 10% Acrylsäuremethylester und 1% Mctlinl-
lyisulfonsäure gesponnen. Als Zusatz wird hierbei, im Unterschied zur in Beispiel 1 beschriebenen Herstellung, ein Umsetzungsprodukt von Glycerin und Äthylenoxid mit dem mittleren MG = 3000 und einer OHZ von 68 bis 72 verwendet. Die Zusatzmenge an
10
diesem Produkt beträgt hier 3 Gew.-%, bezogen auf das Acrylnitril-Copolymerisat.
Die Fäden mit dem Gesamttiter dtex 158 f 48 werden zu engmaschigen Gestricken verarbeitet.
Meßwerte: Strickstück aus Fäden,
Umsetzungsproduktes '
MG = 3000, OHZ = 68
(Probe)
81,8
72,7
71,0
welche unter Zusatz von 3% eines
ran Glycerin mit Äthylenoxid,
bis 72, gesponnen wurden
'«) As(%)
Strickstück
gesponnen
(Vergleich)
R1, (%)
aus Fäden, welche ohne
werden
Zusatz
Anschmutzstufc 88,0
88,8
88,0
-7,0
-18,1
-19,3
86,7
87,6
86,1
79,4
66,4
59,2
-8,4
-24,2
-31,2
I
II
III
Bei einem Anschmutztest zeigen sich, im Vergleich zu Gestricken gleicher Konstruktion, welche aus Fäden ohne Einspinnung und Wiederherauslösen von Substanzen nach dem Trockenspinnverfahren hergestellt worden waren, die überlegenen Anschmutzeigenschaften.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern mit verbesserten Anschmutzeigenschaften aus faserbildendem Acrylnitril-Polymerisat oder -Copolymerisat mit mindestens 85 Gew.-°/o Acrylnitril durch Lösen des Polymerisates in einem Lösungsmittel, Verspinnen der Lösung unter Entzug des Lösungsmittels und nachfolgende Verstreckung der Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß Polymerisatlösungen versponnen werden, die ein in dem betreffenden Lösungsmittel und in Wasser lösliches Produkt in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polymerisates, zugesetzt enthalten und dieses Produkt bei einer Waschbehandlung der Fäden nach dem Verspinnen wieder herausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschbehandlung beim Verstrekken der Fäden in siedendem Wasser stattfindet
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