-
Vorrichtung zum Verändern des Anpreßdruckes einer Waschbürste Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verändern des Anpreßdruckes einer
rotierenden Waschbürste von Waschvorrichtungen für Fahrzeuge, insbesondere Personenfahrzeuge,
bei der eine die Anpreßkraft messende Steuerung mit dem Antrieb zur Ortsveränderung
der Waschbürste gekoppelt ist.
-
Bei Waschvorrichtungen für Personenkraftwagen ist es bekannt, das
Verhalten der einzelnen Waschbürste als Steuerorgan für eine Ortsveränderung dieser
Bürste auszunutzen. A]bbekannten Vorschläge gehen davon aus, eine Sefahrensituation
für das Fahrzeug und die Borste zu xrmeiden, indem bei Überschreiten eines
bestimmten
Anpreßdruckes die Bürste durch Zuschaltung eines Antriebes aus ihrer Stellung ausweichend
herausbewegt wird.
-
Dies kann durch Veränderung der Vorschubgeschwindigkeit eines Waschportales
oder auch durch Wegschwenken der die Bürste tragenden Arme bzw. Bewegung einer die
Bürste tragenden Iaufkatze erfolgen.
-
In allen Fällen wird jedoch die- Reaktion der Borste in ihrer Gesamtheit
gemessen und dabei außer Acht gelassen, daß häufig nur schmale Bürstenbereiche gegen
die Fahrzeugoberfläche treffen. Die Belastung dieser schmalen Bereiche würde häufig
noch nicht ausreichen, um die Steuerung in Gang zu setzen, obwohl gerade in solchen
Fällen das größere Risiko vorliegt. Trifft hingegen die Bürste in einem großen Bereich
auf das Fahrzeug, dann wird die Steuerung zufolge der breiten Abstützung der Borsten
früher als notwendig in Gang gesetzt.
-
Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, die Steuerung der
einzelnen Bürste besser den tatsächlichen Gefahren anzupassen und schon dann eine
Ausweichbewegung bzw. T.ageveranderung der Bürste einzuleiten, wenn nur Telbereiche
der Bürste einem erhöhten Anpreßdruck ausgesetzt sind.
-
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Waschbürste in mindestens
zwei antriebstechnisch voneinander unabhängige Bu.rstenteile unterteilt ist, von
denen der die intensivste Berührung mit dem Fahrzeug aufweisende Bürstenteil mit
der Steuerung sur Areränderung des npreßdrcke versehenist. Aus der Erfahrung erweist
es sich dabei als zweckmäßig, wenn bei einer vertikalen
Waschbürste
der untere Bereich bzw. bei einer horizontalen Waschbürste der mittlere Bereich
mit der Steuerung versehen ist.
-
Die Erfindung nützt die Erfahrung aus, daß eine verikale Waschbürste
am intensivsten mit ihrem unteren Bereich in Kontakt mit dem fahrzeug gelangt, beispielsweise
wegen der Stoßstangen sowie der nach oben abnehmenden Breite des Fahrzeuges. Bei
einer horizontalen Beste wirken sich die konvex gewölbten Fhrzeugoberflächen dahingehend
aus, daß der mittlere Bürstenbereich früher und stärker als der Randbereich deformiert
wird. Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, die Steuerung der Biirste von
einer tatsächlichen Bedrohung einzelner Birstenbereiche abhängig zu machen, so daß
bei der Erfindung die Steuerung der Bürste bei Gefahr früher als bei bekannten Anlagen
erfolgt. Wird hingegen die Bürste über große Bereiche hinweg verformt, dann verhält
sie sich nicht wesentlich anders als bei bekannten Anlagen.
-
Im Rahmen von Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Antriebswellen der einzelnen Bürstenbeche zueinander koaxial gelagert und ueber
getrennte Getriebe mit vorzugsweise einem einzigen Antriebsmotor verbunden sind.
Zweckmäßigerweise kann als Getriebe fiir den steuernden Bürstenteil ein über ein
Zwischenrad geführter Kettentrieb vorgesehen sein, dessen Zwschenrad einen größeren
Durchmesser als die Umlenkräderbesitzt und an einem seitlich ausweichfähigen, federbelasteten
Hebel gelagert 3 st, dessen Ausweichweg in Abhängigkeit von der sich ändernden Kettenspannung
über eine Abtastvorrichtung zur Vernnderung der Position der Waschbürste ausgenutztwird.
-
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnug. In ihi ist
die Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1: eine Seitenansicht einer fahrbaren Waschvorrichtung,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemß Fig. 1, Fig. 3: einen Längsschnitt
durch eine verikale Waschbürste mit ihrer Steueranordnung und Fig. 4: eine Draufsicht
auf die Waschbürste gemäß Fig. 3.
-
Am Beispiel der Fig.1 wird die Unterteilung einer Vertikalbürste in
einem messenden Teil 1 und einem nichtmessenden Teil 2 verdeutlicht. Nur der untere
Teil 1 der Bürste ist bei jedem Fahrzeug am gesamten Umfang ständig in Eingriff.
Deshalb wird zur Messung des Anpressdruckes auch nur dieser untere Teil herangezogen.
-
Aus dem Beispiel der Fig.2 ist die UnterteiAunC der Tiorizontalbürste
in einen messenden Teil 3 und eine nichtmessenden Teil 4 ersichtlich. Zweckmässigerweise
wird der messende Teil 3 in der Mitte der Bürste liegen, damit er auch bei schmalen
Wagen und bei einseitig in die Waschanlage gefahrenen Wagen im Eingriff ist.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten der Bürstenunteilung, des Antriebes
sowie der Steuereinrichtung bei einer vertikalen Waschbiirste.
-
Der untere messende Teil 1 der Bürste wird er eine eigene
Welle
5 mit einem gesonderten Kettenvorgelege 6 und 6' vom Motor 7 nngetrieben. Bei dem
nichtmessenden Teil 2 der Bürste erfolgt der Antrieb ebenfalls über einen eigenen
Kettenantrieb 8 und 8' und des Rohr bzw. den Hohlkörper 9. Als Antrieb kann für
beide Getriebe der gleiche Motor 7 verwendet werden. Die gesamte Bürste ist am Schwenkarm
10 im Lager 11 gelagert und zwar das Rohr bzw. der Hohlkörper 9 unmittelbar drehbar
im Lager 11 und die Volle 5 drehbar im Rohr bzw. Hohlkörper 9. Die lagerung des
Antriebsmotors 7 ist zweckmässigerweise auch am Schwenkarm 10 vorgesehen.
-
Die Steuereinrichtung befindet sich erfindungsgemäß im Kettenvorgelege
6 und 6t für die messende Bürste 1. Zwischen dem Kettenantrieb 6 und 6' befindet
sich das mitlaufende Kettenrad 13.
-
Dieses Kettenrad ist an einem Schwenkhebel 14 drehbar auf der verlängerten
Welle 16 des Antriebsmotors 7 gelagert. Der Schwenkhebel 14 ist mit einer Schaltnocke
15 versehen, welche die Betätigung des Endschalters oder eines Ventils 18 ermöglich.
wei Druckfedern 17 und 17' halten den Schwenkhebel 14 in seiner Mittellage.
-
Das mitlaufende Kettenrad 13 wird unter Spannung des ziehenden Kettentrurns
6 aus seiner Mittei]nge gegen die Feder 17 gedrückt, wodurch der Sehwenkhebel
14 mit verschwenkt und durch die Schaltnocke 15 ein Endschalter oder ein Ventil
18 betätigt. wird. Diese Kommandogabe kann zur Steuerung eines hydr. Zylinders,
eines Verstellmotors oder eines pneumatischen Zylinders 1q verwendet werden.
-
Die erfindungsgemä.ße Lehre kann für vollständig gesteuerte Bürsten
Verwendung finden, wobei z.B. das Andrücken sowie das Abheben der Bürsten mittels
eines hydr. Zylinders oder eines Verstellmotors 1 erfolgt. Sie funktioniert aber
auch, wenn die Andrückkraft durch Federn oder durch das Eigengewicht der Bürsten
erzeugt wird. Je nach der Ausführungsart ist lediglich eine entsprechende Änderung
der Antriebsmittel und der Schaltung erforderlich.
-
In Beispiel der Fig.1 würde während des Waschvorganges im Bereich
A des Fahrzeuges eine größere Bürstenantriebkraft als im Bereich B vorhanden sein,
wenn die Andrüclfkraft durch Federn oder durch das Eigengewicht der Bürsten erzeugt
wird. Das damit auftretende größere Drehmoment bewirkt eine stärkere Spannung der
Kette 6 und, wie bereits beschrieben, ein Verschwenken der Schaltnocke 15 aus der
Normalllage, wobei durch Betätigung des Endschalters 18 durch den zylinder 19 ein
Abheben der Borste bewirkt wirdr bis die normale Kettenspannung und mit die Normallage
der Schaltnocke wiedererreicht ist, was zugleich auch die Normalisierung des Anpressdruckes
bedeutet.
-
Bei vollständig geeteuerten Bürsten ist es zweckmäßig, daß bei der
Normalstellung der Schaltnocke 15 die Bürsten mittels eines hydraulischen Zylinders
oder eines Verstellmotors 19 an die Karossierie angedrückt werden. Bei Erreichung
des normalen Anpressdruckes des messenden Bürstettiteiles 1 wird durch die Spannung
der Kette 6 das Zuleitungsventil 18 geschlossen und damit die Bürste in ihrer Stellung
gehalten. Dies bedeutet, daß auch der Anpressdruck konstant bleibt. Bei Erhöhung
des Anpressdruckes im Bereich der messenden Bürste 1, etwa durch vorstehende Karosserieteile
oder
an den Ecken des Fahrzeuges, wird durch die größer werdende Kettenspannung ein weiteres
Verschwenken der Schaltnocke 15 bewirkt, was eine Umsteuerung des Zylinders und
damit ein Abheben der Bürste bis zur Wiedererreichung des normalen Anpressdruckes
zur Folge hat. Dies bedeutet allerdings, daß die Schaltnocke entsprechend ausgebildet,
d. b., mit 3 Schaltstufen versehen werden müßte. Ebenso wird ein hydraulisches Ventil
mit den gleichen Schaltmöglichkeiten benötigt.
-
Es ist selbstverständlich, daß anstatt des andrücken und Abhebens
bei den VertikalbEir:ten die erfindungsgemäe Steuerung auch zum Heben und Senken
der Horizontalbürste, sowie zum Anhalten des Waschportals bei steilen Fahrzeugflächen
verwendet werden kann, wobei der Vorteil des gleichmäßigen spezifischen Flächendrüdes
ebenfalls gewährleistet ist.
-
Die Erfindung ist auch nicht auf eine bestimmte Art der Bürstenführung
beschränkt, sie kann vielmehr sowohl bei in Laufkatzen gerade geführten Bürsten
als auch bei schwenkbar aufgehängten Bürsten Verwendung finden.
-
Ferner bietet die Teilung der Borsten und die Art des Antriebes über
zwei verschiedene Zwischengetriebe die Möglichkeit, den messenden Biirstenteil mit
einer anderen Geschwindigkeit als den nichtmessenden drehen zu lassen. Dies kann
z. B. bei den Vertika]-biirsten den Vorteil haben, daß man den unteren Fahrzeugbereich,
der von der messenden Bürste gewaschen wird, mit höherer Bürstendrehzahl
bearbeitet,
da dieser Teil ja auch stets mehr verschmutzt ist als der obere.
-
Es kann auch eine andere Lagerung sowie Antriebsweise für die einzelnen
Bürstenteile vorgehen werden. So kann man beispielsweise für jedes Teil 3,4 der
in Fig. 2 dargestellten dreiXiligen Bürste einen eigenen Antrieb vorsehen, wie er
in Fig. 3 gezeigt ist. Die Lagerung des antriebsseitigen Bürstenteiles würde dann
im Bereich des Lagers 11 etwa derart erfolgen, daß dort die Wellen aller drei Bürstenteile
konzentrisch ineinander gelagert sind.
-
Patentansprüche: