DE4301314C2 - Querwalzmaschine - Google Patents

Querwalzmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine Querwalzmaschine mit einem Walzgerüst, welches zwei Träger mit je zwei Tragwänden aufweist, mit in den Tragwänden ausgebildeten Lagerstel­ len für Wellen, auf welchen zusammenwirkende Walzen angeordnet sind, wobei jeder Träger je eine Walze lagert und mindestens ein Träger durch Drehung um eine gemeinsa­ me Achse zur Veränderung eines Walzspaltes zwischen den Walzen relativ zum anderen Träger bewegbar ist.
Aus der DE-OS 15 52 177 ist eine Walzmaschine bekannt, bei welcher zwei nebeneinander angeordnete Walzen in der vorbezeichneten Weise in einem Walzgerüst aufgenommen sind. Die bekannte Anordnung ist hinsichtlich der Ver­ wendbarkeit der bekannten Maschine einschränkend. Ein Durchsetzen eines Werkstückes durch den Walzspalt von oben nach unten ist dort nicht möglich. Weiter ist es relativ aufwendig, eine Walze bei dieser bekannten Walz­ maschine auszutauschen.
Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik stellt sich der Erfindung das technische Problem, eine Querwalzmaschine anzugeben, die in ihrer Wirtschaftlich­ keit hinsichtlich Umrüstbarkeit und Einsetzbarkeit ver­ bessert ist.
Die technische Problematik ist beim Gegenstand des An­ spruches 1 gelöst, wobei darauf abgesellt ist, daß die Walzen auf einem über die Tragwände hinausragenden frei­ en Ende der Wellen angeordnet sind. Hierdurch ist eine gleichsam freifliegende Anordnung der Walzenwechsel ermöglicht. Die Umrüstzeiten sind wesentlich reduziert. Darüber hinaus können Werkstücke den Walzspalt auch in einfacher Weise von oben nach unten durchsetzen. Die Walzen können über ein Stellgetriebe angetrieben sein. Dieses Stellgetriebe kann ein Zentralrad aufweisen, das mit seiner Drehachse fluchtend zur gemeinsamen Achse der Träger angeordnet ist. Bei einer Walzspalt-Veränderung verbleiben die äußeren Räder in bestimmungsgemäßem Ein­ griff zu dem Zentralrad. Die Walzen der Querwalzmaschine können sowohl horizontal nebeneinander wie auch vertikal übereinander angeordnet sein. In beiden Fällen läßt sich eine raumsparende Ausbildung der Maschine verwirklichen, wobei die horizontale Anordnung auch damit verbunden ist, daß eventueller Zunder der Walzen durchfällt und bequem beseitig werden kann. Das Zuführen und Entnehmen der Werkstücke ist vereinfacht. Zwecks Erzielung einer verwindungssteifen Bauform ist vorgesehen, daß die Trä­ ger jeweils zweifach hintereinanderliegend auf der ge­ meinsamen Achse gelagert sind. Eine an sich bekannte Verstelleinrichtung ist so gestaltet, daß bei einer Walzspalt-Veränderung ein synchrones Verschwenken der Träger mit den daran sitzenden Walzen erfolgt. Im einzel­ nen weist die Verstelleinrichtung einen Spindelantrieb auf. Mittels einer einzigen Spindel, die hintereinander­ liegend ein Links- und Rechtsgewinde aufweist, kann die Synchronverstellung der Träger vorgenommen werden, um auf diese Weise den Walzspalt zu vergrößern oder zu verringern.
In vorteilhafter Weise ist dabei der Spindeltrieb von einem Elektromotor unter Zwischenschaltung eines Unter­ setzungsgetriebes angetrieben.
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß noch eine gesonderte, gerüstfeste Stabilisierungseinrichtung vorgesehen zur Vertikalstabilisierung der Träger. Durch diese Stabili­ sierungseinrichtung wird stets ein Fixpunkt zur stati­ schen Bestimmtheit des Trägersystems gebildet. Auch bei einem Verschwenken der Träger zwecks Veränderung des Walzspaltes erfolgt eine Nachführung der Stabilisierungs­ einrichtung, so daß etwaige beim Walzvorgang auftretende Schwingungen bzw. entsprechende Kräfte sicher aufgefan­ gen werden mit dem Ergebnis stets maßhaltiger quergewalz­ ter Werkstücke.
Es ist dabei vorgesehen, daß die Stabilisierungseinrich­ tung einen Stützkolben aufweist, der über Keilflächen die Träger abstützt. Stets ist dafür Sorge getragen, daß bei einer Verschwenkung der Träger die Keilflächen in Anlage zum Stützkolben verbleiben.
Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal noch dar­ in, daß der Stützkolben vorgespannt ist zum selbsttäti­ gen Nachstellen bei einer Öffnungsbewegung der Träger. Das bedeutet, daß bei einem Öffnen der Träger - also bei einer Walzspalt-Vergrößerung - der Stützkolben nachfährt unter Aufrechterhaltung der Abstützung der Träger.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Frontansicht einer Querwalzmaschine, und zwar in Richtung der Stirnseite der Walzen gesehen,
Fig. 2 die Ansicht in Pfeilrichtung II in Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht in Pfeilrichtung III in Fig. 1,
Fig. 4 in Einzeldarstellung die Verstelleinrichtung bei strichpunktiert angedeuteten Trägern,
Fig. 5 den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4 und
Fig. 6 den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2.
Die Querwalzmaschine besitzt ein von einer Bodenplatte 1 getragenes Walzengerüst 2. Aufwärts gerichtet gehen von diesem vertikale Tragwände 3, 4 aus, welche zur Lagerung einer horizontalen Achse 5 dienen. Letztere durchgreift die Tragwand 4 und trägt gemäß Fig. 2 linksseitig der Tragwand 4 ein verzahntes Zentralrad 6, welches Bestand­ teil eines Stellgetriebes P ist. Das Zentralrad 6 seinerseits ist gekuppelt mit einem Getriebe 7. Dieses steht in Antriebsverbindung mit einem auf der Bodenplat­ te 1 angeordneten Elektromotor 8. Dessen Motorwelle 9 trägt eine Antriebsscheibe 10, deren Drehbewegung über ein Übertragungsmittel 11 auf eine Scheibe 12 übertragen wird, die ihrerseits drehfest auf einer Getriebe-Ein­ gangswelle 13 sitzt.
Die Achse 5 lagert zwischen den Tragwänden 3, 4 zwei horizontal nebeneinander angeordnete Träger 14, 15. Jeder von ihnen besitzt einen büchsenförmigen Abschnitt 16, 17. Abwärts gerichtet gehen von jedem Abschnitt 16, 17 zwei mit Abstand hintereinanderliegende, als Lageraugen ausgebildete Lagerstellen 18, 19 bzw. 20, 21 aus. Das Lagerauge 19 des Trägers 14 ist der Tragwand 3 benachbart, während das Lagerauge 20 des anderen Trägers 15 benachbart der Tragwand 4 ver­ läuft. Innenseitig liegt am Lagerauge 19 das Lagerauge 21 an und am Lagerauge 20 das Lagerauge 18, so daß auf diese Weise die Träger 14, 15 jeweils zweifach hinterein­ anderliegend auf der gemeinsamen Achse 5 gelagert sind. Es ist noch zu erwähnen, daß die Ebene der Lageraugen 18 bis 21 senkrecht verläuft zur gemeinsamen Achse 5.
Jeder büchsenförmige Abschnitt 16, 17 wird von je einer Welle 22, 23 durchsetzt. Es liegt dabei eine zweifache Lagerung der Wellen 22, 23 in den büchsenförmigen Ab­ schnitten 16, 17 vor. Die Lagerstellen sind mit 24, 25 bezeichnet. Das über die Tragwand 3 hinausragende, quer­ schnittskleinere Ende der Wellen 22, 23 trägt je eine Walze 26, 27 unter Verwirklichung einer freifliegenden Lagerung der Walzen 26, 27. Die Walzen 26, 27 sitzen drehfest auf den Wellen 22, 23. Ein Abnehmen der Walzen 26, 27 von den Wellen 22, 23 läßt sich durch Abnehmen einer jeder Welle 22, 23 zugeordneten Platte 28, 29 vornehmen, welche mit dem zugekehrten Wellenende ver­ schraubt ist. Letzteres ist nicht näher veranschaulicht. Auf ihrem Umfang tragen die Walzen 26, 27 die nicht dargestellten, jedoch an sich bekannten Arbeitsflächen, um beispielsweise durch sie ein in Fig. 3 veranschau­ lichtes, strichpunktiert angedeutetes Werkstück 30 in die gezeigte Form zu bringen.
Das den Walzen 26, 27 gegenüberliegende Ende der Wellen 22, 23 durchgreift die Tragwand 4. Die entsprechenden Wellenenden sind mit Planetenrädern 31, 32 bestückt. Diese sind Bestandteil des Planetengetriebes P und käm­ men mit dem Sonnenrad 6, so daß die Walzen 26, 27 in der mit Pfeil gezeigten Richtung umlaufen.
In Gegenüberlage zu den vorderen Lageraugen 19, 21 er­ streckt sich eine oberhalb der Träger 14, 15 angeordnete Verstelleinrichtung 32, welche die Träger 14, 15 mitein­ ander verbindet. Jedem büchsenförmigen Abschnitt 16, 17 sind je zwei Lagerlaschen 33, 34 angeformt, welche die Abschnitte 16, 17 überragen und quer zu deren Längserst­ reckung ausgerichtet sind. An ihren einander gegenüber­ liegenden Seiten besitzen jeweils einander benachbarte Lagerlaschen 33 bzw. 34 Kupplungszapfen 35, welche in querschnittsangepaßte Bohrungen 36 von Spindelmuttern 37, 38 eingreifen. Beide hintereinanderliegenden Spindel­ muttern 37, 38 werden von einer Spindel 39 durchsetzt, welche zwei hintereinanderliegende Gewindeabschnitte 40, 41 mit entgegengesetzter Steigung besitzt. Angetrieben wird die Spindel 39 von einem Elektromotor 42 unter Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes 43. Läuft die Spindel 39 in der einen oder anderen Richtung um, so führt dieses zu einer Veränderung des Walzspaltes S, dahingehend, daß er entweder größer oder kleiner wird. Hierbei drehen die Träger 14, 15 um die gemeinsame Achse 5, so daß die Walzenachsen W1, W2 einer synchronen Ver­ stellung unterliegen und daher stets gleichen Abstand zum Walzspalt S besitzen. Die Drehverlagerung der Spin­ del 39 führt nämlich zu einer gegensinnigen Verlagerung der Spindelmuttern 37, 38, wobei über die Kupplungszap­ fen 35 die betreffenden Träger 14, 15 verschwenkt wer­ den, und zwar entweder aufeinander zu oder auseinander.
Einen gerüstfesten Fixpunkt erhalten die Träger 14, 15 durch eine ihnen zugeordnete Stabilisierungseinrichtung 44. Diese besitzt ein an der Tragwand 4 des Walzenge­ rüsts 2 festgelegtes Gehäuse 45. Ins Gehäuseinnere ragt eine gehäusefest angeordnete Führungsstange 46, auf welcher ein Stützkolben 47 verschieblich ist. Letzterer bildet in Verbindung mit der Führungsstange 46 eine mit Hydraulikflüssigkeit gefüllte Druckkammer 48. Ferner beinhaltet das Gehäuse 45 eine weitere Druckkammer 49, in welche ein abwärts gerichteter Kolben 50 des Stützkol­ bens 47 eintaucht. Aufgrund unterschiedlich großer Quer­ schnitte von Führungsstange 46 und Kolben 50 ist er­ reicht, daß bei gleichem Druck in den Druckkammern 48, 49 der Stützkolben 47 in Richtung eines selbsttätigen Nachstellens bei einer Öffnungsbewegung der Träger 14, 15 vorgespannt ist. Der Stützkolben 47 wirkt dabei mit spitzwinklig zueinander stehenden Keilflächen 51, 52 auf Übertragungskolben 53 bzw. 54, die sich ihrerseits an Vorsprüngen 55, 56 der Träger 14, 15 abstützen. Die Stabilisierungseinrichtung 44 sorgt also dafür, daß in jeder Stellung der Träger 14, 15 eine Abstützung am Walzengerüst 2 gegeben ist.

Claims (7)

1. Querwalzmaschine mit einem Walzgerüst, welches zwei Träger (14, 15) mit je zwei Tragwänden aufweist, mit in den Tragwänden ausgebildeten Lagerstellen (18, 19, 20, 21) für Wellen (22, 23), auf welchen zusammenwirkende Walzen (26, 27) angeordnet sind, wobei jeder Träger (14, 15) je eine Walze (26, 27) lagert und mindestens ein Träger (14, 15) durch Drehung um eine gemeinsame Achse (5) zur Veränderung eines Walzspaltes (S) zwischen den Walzen (26, 27) relativ zum anderen Träger bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (26, 27) auf einem über die Tragwände hinausragenden freien Ende der Wellen (22, 23) angeordnet sind.
2. Querwalzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Walzen (26, 27) horizontal nebeneinander oder vertikal übereinander angeordnet sind.
3. Querwalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Träger (14, 15) weiterhin über eine Verstell­ einrichtung (32) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (32) aus einem Spindeltrieb, bestehend aus den Spindelmuttern (37,38) und der Spindel (39) besteht.
4. Querwalzmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Spindeltrieb durch einen Elektromotor (42) unter Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes (43) angetrieben ist.
5. Querwalzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß eine gesonderte, gerüst­ feste Stabilisierungseinrichtung (44) vorgesehen ist zur Vertikalstabilisierung der Träger (14, 15).
6. Querwalzmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Stabilisierungseinrichtung (44) einen Stütz­ kolben (47) aufweist, der über Keilflächen (51, 52,) die Träger (14, 15) abstützt.
7. Querwalzmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß der Stützkolben (47) vorgespannt ist zum selbst­ tätigen Nachstellen bei einer Öffnungsbewegung der Trä­ ger (14, 15).
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