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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Druckformen, insbesondere
Tiefdruckformen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Druckformen, insbesondere Tiefdruckformen mittels elektrisch erzeugter und elektrisch
gesteuerter Energiestrahlen.
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der Bei/Herstellung einer Tiefdruckform ist es erforderlich, in seiner
Oberfläche nach einem Raster verteilte ITapfchen zu erzeugen, die soviel Farbe aufnehmen
und beim Druck wieder abgeben sollen, wie es dem Lichtwert des betreffenden Punktes
einer Druckvorlage entspricht. Der Druckzylinder wird eingeirbt, und eine Rakel,
die sich auf den Rasterstegen abstützt, entfernt alle Farbe auf diesen, so daß nur
die Farbe in den Näpfchen erhalten bleibt. Diese wird beim Druck auf das Papier
oder auf anderes zu bedruckendes I;Iaterial über tragen ;5 ist bekannt, die Farbnäpfchen
durch Ätzen zu erzeugen.
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Mix phototechnischem Wege werden dabei die Teile des meist
aus
Kupfer bestehenden Druckzylinders, die nicht drucken sollen, also die Rasters-tege,
abgedeckt. In den dazwischen liegenden Rasterpunkten wird das Kupfer durch ritzen
so abgetragen, daß die Näpfchen mit einem Farbaufnahmevolumen entstehen, das dem
der Vorlage entsprechenden Helligkeitswert an der betreffenden Stelle entspricht.
Dieses bekannte Verfahren ist umst3ndlich, teuer undzitraubend. Der chemische Vorgang
des Ätzens insbesondere ist schwer zu steuern und nur mit beschränkter Genauigkeit
reproduzierbar.
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Es ist auch schon bekannt, Tiefdruckplatten oder-zylinder mechanisch
zu gravieren, wobei der Graviervorgang elektrisch gesteuert wird. Ein solches Verfahren
beschreibt z. B.
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Lueger "Lexikon der Technik", Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1967,
Band 8, Seite 194. Die Vorlage wird photoelektrisch abgetastet, indem sie an einem
Abtastkopf vorbeigeführt wird. Das gewonnene elektrische Signal steuert ein Gravierwerkzeug,
an dem synchron zu der Vorlage die Druckplatte vorbeigeführt wird. Das Gravierwerkzeug
erzeugt die Drucknäpfchen. Dieses Verfahren stellt gegenüber dem Ätzverfahren einen
großen Fortschritt dr, da es schneller und viel weniger umständlich arbeitet.
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Doch werden bei diesem Verfahren an das Gravierwerkzeug harte Anforderungen
gestellt, so daß s sfrh abnutzt.
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Da es vorzugsweise aus einem Diamanten besteht, ist diese
Abnutzung
zudem anisotrop. Es ist daher erwünscht, ein verbessertes Gravierwerkzeug verwenden
zu können.
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Es ist bekannt, Snergiestrahlen mit großer Geschwindigkeit auf Festkörper
auftreffen zu lassen und dadurch örtlich so starke Wärmewirkungen zu erzeugen, daß
das Material des Körpers durch Schmelzen und Verdampfen abgetragen wird.
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Derartige Energie strahlen können beispielsweise aus kohärentem Licht
bestehen. Ihre Erzeugung ist unter dem Namen "Laser" bekannt. Laserstrahlen lassen
sich aber zwar mit optischen Mitteln umlenken und fokussieren, doch erfordert dies
verwickelte und kostspielige Vorrichtungen, wie sie beispielsweise die DOS 2 009
532 beschreibt. Sie werden beim Bohren feinster Löcher durch dünne Schichten harter
Werkstoffe benutzt. Für die Erzeugung von Drucknäpfchen in Tiefdruckplatten oder
-zylindern sind sie, mindestens nach dem derzeitigen Stande ihrer Entwicklung, nicht
wirtschaftlich einzusetzen.
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Anders verhält es sich mit Elektronenstrahlen. Auch sie werden zum
Schweißen, Schneiden und Bohren benutzt (siehe Lueger, a.a.O. Seite 192). Ihr besonderer
Vorteil besteht aber in dem weiten Bereich der Möglichkeiten zu ihrer Steuerung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Gravieren
von Druckformen, insbesondere Tiefdruckformen mit Hilfe von Elektronenstrahlen zu
finden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch Abtasten
einer Vorlage ein elektrisches Signal gewonnen wird, das in Signale zur Steuerung
eines Elektronenstrahls umgesetzt wird, der rasterpunktweise auf die Oberfläche
der Druckform einwirkt.
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Erfindungsgemäß können die durch die Abtastung gewonnenen elektrischen
Signale mit der Rasterfrequenz moduliert werden.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken erfolgt die Abtastung der Lichtwerte
der Vorlage so, daß die gewonnenen elektrischen Signale Analogsignale sind.
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In Abwandlung dieses Erfindungsgedankens erfolgt die Abtastung des
Lichtwertes der Vorlage so, daß die gewonnenen elektrischen Signale Digitalsignale
sind, indem die Gradationskurve durch eine Stufenkurve ersetzt und jeder Stufe ein
digitales Kennsignal, gg-f. unter Hinzufügung eines Prilssignals zur Datensicherung
zugeordnet ist.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens werden die aus dem Steuerumsetzer
gewonnenen Signale in einem Speicher, beispielsweise einer Magnetspeichertrommel,
gespeichert und zeitlich und örtlich getrennt zur Steuerung des Elektronenstrahls
verwendet.
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Erfindungsgemäß wird dabei zurXErzielung von Farbnäpfchen, deren Volumen
der Helligkeit der betreffenden Vorlagenstelle entspricht, die Intensität des Elektronenstrahles
gesteuert.
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Nac-h einem weiteren Erfindungsgedanken wird die Intensitätsverteilung
des Elektronenstrahles so gesteuert, daß dreieckförmige Näpfchen verschiedener Tiefe
entstehen.
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Auch kann erfindungsgemäß der Durchmesser des Elektronenstrahles entsprechend
der Helligkeit des betreffenden Vorlagepunktes gesteuert werden.
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Dabei kann nach einem weiter Brfindungsgedanken die Näpfchentiefe
konstant gehalten werden, so daß eine reine flächenvarible Volumensteuerung entsteht.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird zusätzlich durch Steuerungsmaßnahmen
des Elektronenstrahles der Winkel zwischen NSpfohenwand und Oberfläche so gestaltet,
daß gleichförmige Rasterstege entstehen.
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Ferner kann nach der Erfindung die Intensitätsverteilung im Brennfleck
des Elektronenstrahles so gesteuert werden, daß Näpfchen mit besonders tiefen Rändern
entstehen.
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Im Ausbau des Erfindungsgedankens wird in Abhangigkeit von den Helligkeitswerten
der Vorlage zusätzlich zur Strahlungsintensität im Brennfleck der Rasterabstand
unabhängig vom Grundraster elektrisch gesteuert.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken werden durch schräge Auftreffrichtung
des Elektronenstrahls Näpfchen mit schräg zur Oberfläche verlaufender Achse erzeugt.
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Diese erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmale können in einer Vielzahl
von Möglichkeiten miteinander kombiniert werden.
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Jede der aufgeführten Möglichkeiten kann erfindungsgemäß für sich
oder in Kombination mit anderen auf die Herstellung von Mehrfarbendruckformen angewandt
werden.
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Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Abtastkopf
so über einer Vorlage angeordnet, daß diese abgetastet wird, worauf das so gewonnene
Signal durch einen Umsetzer, der gegebenen-falls von einem Analog-Digitalumsetzer
gesteuert und/oder mit der Rasterfrequenz moduliert wird, auf einen Speicher übertragen,
worauf ein Abtast- und Umsetzerkopf die auf diesem Speicher gespeicherten Signale
abtastet und in Steuersignale für die Steuersysteme eines durch Kathode
und
Anode in üblicher Weise erzeugten Elektronenstrahles umwandelt, wobei der Brennfleck
dieses Elektronenstrahles auf einer TiefdruckpldLe oder einem Tiefdruckzylinder
liegt.
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Dieser Erfindungsgedankewird dadurch ausgebaut, daß der Brennfleck
des Elektronenstrahles durch eine an sich bekannte Ausschleusungselnrichtung auf
die in der Atmosphäre oder bei mäßigem Vakuum angeordnete Druckform fällt.
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Nach einem anderen Erfindungsgedanken ist der Steuerumsetzer direkt
an den Steuerumsetzerkopf der Gravierinrichtung angeschaltet, so daß die Zwischenspeicherung
fortfällt.
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Die Druckform besteht erfindungsgemäß aus Kupfer oder vorzugsweise
aus Nickel oder aus einem anderen entsprechenden Werkstoff.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die wesentlichen, zur Durchführung des Verfaha rens notwendigen Maßnahmen auf
der elektrischen oder schalwerden tungsmäßigen Seite der Elektronenstrahlerzeugung
getroffen/
können. Hierdurch entsteht eine außerordentliche Mannigfaltigkeit
der Möglichkeiten sowohl zur Erzeugung einer üblichen Gravur für Druckformen wie
Tiefdruckplatten oder -zylinder, wie'auch zur Erzeugung ganz neuartiger Gravuren.
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Es können daher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Druckeffekte erzielt
werden, die sowohl diejenigen der auf die íbliche Art erhaltenen Druckzylinder verbessern
wie auch solche, die der Drucktechnik ganz neuartige Wege eröffnen.
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Dabei ist das erfindungsgemäße Verfahren ein außerordentlich schnalles.
Es arbeitet in weniger Verfahrensstufen als die bisher üblichen Verfahren. Es bietet
besonders durch die Möglichkeit der Einfügung einer Zwischenspeicherung die Voraussetzung
für einen übersichtlichen und wirtschaftlichen Aufbau der Fertigung. Die Verwendung
des Elektronenstrahls bietet gegenüber derjenigen von mechanischen Gravierwerkzeugen
den großen Vorteil, daß keinerlei Verschleiß- oder Abnutzungserscheinen mehr zu
berücksichtigen sind wie bei bisherigen Verfahren.
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Weitere Vorteile ergeben sich bei digitaler Steuerung des Elektronenstrahls.
Jedem Rasterpiinkt ist dabei ein eindeutiges digitales Signal tür die Helligkeit
zugeordnet, das insbesondere unabhängig von etwaiger Verzerrungen auf dem übertragungsweg
ist. Die Digitalsteuerung ist daher besonders geeignet für die Anwendung des Verfahrens
nach dem uff line-Prinzip, also beispielsweise mit Zwischen
speicherung.
Sie hat besondere Bedeutung bei der Herstellung von Mehrfarbendrucken, bei denen
es ganz besonders auf die Farbexatheit der Teildrucke ankommt.
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Die Gravur mittels-Blektronenstrahls bietet schließlich noch den großen
Vorteil, daß eine viel größere Freiheit in der Auswahl des Materials für die Druckform
besteht. Der klassische Werkstoff beispielsweise für das Tiefdruckverfahren ist
das Kupfer. Es ist tatsächlich zur Herstellung der Farbnäpfchen durch Ätzen sehr
gut geeignet, aber zum Drucken, insbesondere großer Auflagen, zu weich. Daher muß
seine Oberfläche nach Fertigstellung der Druckform durch Auflage eines härteren
Materials, vorzugsweise einer Chromschicht, verstärkt werden. Dies kann bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren fortfallen, da mit Hilfe von Elektronenstrahlen auch
die härtesten Werkstoffe fertig bearbeitet werden können0 Nickel beispielsweise
ist außer seiner größeren Härte schon wegen seiner günstigeren Struktur besser geignet
als Kupfer.
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Ein Ausführungsbeispiel der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in den Zeichnungen erläutert.
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Fig. 1 zeigt zum Vergleich schematisch ein bekanntes Verfahren zur
elektrisch gesteuerten mechanischen Gravur von Tiefdruckplatten.
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Fig. 2 zeigt zum Vergleich zu Fig. 1 schematisch die Ausführung der
erfindungsgemäßen Gravur von Tiefdruckplatten.
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Fig. 3 zeigt schematisch die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß Fig. 2 in der Anwendung auf die Gravur von Tiefdruckzylindern.
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Fig. 4 zeigt in einer Druckplatte oder einem Druckzylinder erfindungsgemäß
hergestellte Gravurnipfchen üblicher Gestalt.
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Fig. 5 zeigt die entsprechenden Näpfchen bei Verweniulg eines Elektronenstrahls
mit dem Intensitatsmaximum in der Mitte des Brennflecks bei konstantem Winkel zwischen
Näpfchenwand und Oberfläche.
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Fig. 6 zeigt die entsprechenden Näpfchen bei Steuerung des Volumens
zusätzlich zur Tiefe.
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Fig.7 zeigt die flächenvariablen Näpfchen nach Fig. 6 bei gleichbleibender
Tiefe.
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Fig. 8 zeigt die entsprechenden Näpfchen bei Verwendung eines Elektronenstrahls
wie nach Fig. 5, aber unter gleichzeitiger Steuerung des Winkels zwischen Näpfchenwand
und Oberfläche, also Erhaltung der Breite der Rasterstege.
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Fig. 9 zeigt verschiedene Arten der Steurung der Intensität verteilung
innerhalb des Brennfleckes des Elektronenstrahls zur Erzeugung besonderer Druckeffekte.
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Fig. 10 zeigt die zur Steuerung der Näpfchentiefe zusätzliche Steuerung
des Rasterabstandes zur Erzielung zusätzlicher Gradationsstufen.
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Fig. 11 zeigt die Näpfchen bei schräg einfallendem Elektronenstrahl.
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Als Vergleich zu dem erfindungsgemäßen Verfahren ist in Fig. 1 schematisch
ein bekanntes Verfahren zur mechanischen Gravur von Tiefdruckplatten mit elektrischer
Steuerung dargestellt. Auf einem Tisch ist die Vorlage 1 befestigt, deren Helligkeitswerte
im api- oder Diaskopverfahren durch den photoelektrischen Tastkopf 2 abgetastet
wird. Die hierbei gewonnenen elektrischen Signale werden in einemSteuerumsetzer
3 in Steuersignale umgesetzt und verstärkt.
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Die gewonnenen Steuersignale steuern den Schreibkopf 4, der die beispielsweise
mit einem Diamanten bestückte Schreibspitze 5 trägt. Die Schreibspitze 5 graviert
in die Tiefdruckplatte 6 entsprechend den aus der Abtastung gewonnenen Helligkeitswerten
das Druckmuster ein. Vorlage 1 und Druckplatte 6 werden dabei in den entsprechenden
Pfeilrichtungen 7 und 8 synchron bewegt. Eine Steerungssorwichtung 9 synchronisiert
diese Bewegungen, wobei sie durch Einschaltung einer entsprechenden Übersetzung
auch Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Originals der Vorlage 1 entstehen lassen
kann.
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In dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel zur Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist wieder die Vorlage 1 auf einem in den Pfeilrichtungen 17 bewegten
Tisch befestigt und wird von dem Tastkopf 12 abgetastet. Die Abtastsignale werden
im Steuerumsetzer 13 umgesetzt. Der Steuerumsetzer 13 kann dazu gleichzeitig gesteuert
werden vom Rastersteuerkopf 14, der die Signale im Takte des Bildrasters moduliert.
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Diese werden in einem elektronischen Speicher, beispiels weise der
Magnetspeichertrommel 15 aufgezeichnet, die dabei gemäß der Pfeilrichtung 18 a um
ihre längsachse gedreht und gemäß der Pfeilrichtung 18 b entlang ihrer Längsachse
bewegt wird
Dieser Vorgang kann mit sehr hoher Geschwindigkeit
erfolgen.
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Damit diese unabhängig von der eigentlichen Gravur- voll ausgenutzt
werden kann und damit andererseits auch der Vorgang der Gravur selbst ohne Rücksicht
auf den Abtastvorgang durchgeführt werden kann, ist in dem ausgeführten Beispiel
hier eine zeitliche und räumliche Trenntzg vorgesehen.
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In der eigentlichen Gravurvorrichtung wird die Speichertrommel 15
wieder in Pfeilrichtung 18 a um ihre Längsachse gedreht und in Pfeilrichtung 18
b entlang ihrer Längsachse bewegt. Das gespeicherte Signal wird durch die Abtast-
und Steuerumsetzereinheit 19 abgetastet und in Steuersignale für die Gravureinrichtung
umgewandelt. Diese besteht aus einer gestrichelt angedeuteten Vakuumkammer 20. In
ihr befindet sich das System zur Erzeugung und Steuerung des 3Blektronenstrahles.
Dieses besteht in bekannter Weise in seinen wesentlichen Teilen aus einer Glükathode
21, der eine Anode 22 gegenübersteht. Zwischen Kathode 21 und Amode 22 liegt die
Treiberspannung, die in der Größenordnung zwischen einigen 103 und 106 Volt liegt.
Ein Elektronenstrahlbündel wird von der Kathode 21 emftiert, von dem ein Teil als
Elektronenstrahl 23 durch die Öffnung der Anode 22 hinduifliegt.
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Nachdem dieser Elektronenstrahl 23dia üblichen, hier nicht dargestellten
Fokussierungsmittel durchlaufen hat,
läuft er durch eine Reihe
von Steuerungssystemen 24 elektromagnetischer oder elektrostatischer Art. In der
Abbildung sind 5 derartige Steuerungssysteme 24 angedeutet, die ihre Steuersignale
von der Abtast- und Steuerumsetzeinheit 19 erhalten. Eine von ihnen möge die Strahlintensität,
eine weitere die Größe des Brennflecks, eine dritte die Lage des Brennflecks, eine
vierte die Intensitätsverteilung im Brennfleck und die fünfte die Bewegung des Brennfleckes
steuern. Dieser Brennfleck entsteht auf der innerhib des Vakuumbehälters 20 befindlichen
Druckplatte 25. Auf dieser entstehen die dem von der Vorlage abgetasteten Signal,
dem bei 14 eingebebenen Raster und den verschiedenen Steuerungen durch die Steuerungssysteme
24 entsprechenden Tiefdrucknäpfchen.
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Fig. 3 zeigt schließlich die entsprechende Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf die Gravur von Tiefdruckzylindern. Von dem Speicher 15, der wiederum
in Drehrichtung 18 a und in Längsrichtung 18 b bewegt wird, tastet der Abtast- und
Steuerumsetzer 19 das digitale Steuersignal ab. In der entsprechend geformten Vakuumkanm1er
befindet sich das System zur Erzeugung des Elektronenstrahles 33, das aus der Kathode
31, der Anode 32 und den Steuersys-temen 31 besteht. Der Elektronenstrahl 37, trifft
auf die Çlber:l icbe
des Tiefdruckzylinders 35, der, in Pfeilrichtung
36 drehbar, in der Vakuumkammer 30 gelagert ist. Der Graviervorgang ist sinngemaß
der gleiche wie beim Gravieren der Tiefdruckplatte 25 in Fig. 3.
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Beispiele für die mannigfachen Möglichkeiten, die das erfindungsgemäße
Verfahren bietet, um einmal gegenüber bekannten Verfahren zusätzliche Gradationsstufungen
zu erzielen, weiterhin die Möglichkeit, besondere Effekte zu erzielen und schließlich
die Möglichkeiten, die Rasterstruktur zu verbessern, sind schematisch in den Fig.
4 - 11 zusammengestellt.
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Fig. 4 zeigt die üblichen Näpfchen mit gleichmäßigen Rasterstegen.
Sie entstehen durch eine reine Intensitätssteuerung eines in der Intensitätsverteilung
gleichmaßigen Strahles.
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Fig. 5 gibt eine Näpfchenform wieder, die ststeht, wenn der Elektronenstrahl
so fokussiert wird, daß er in seiner Mitte ein Intensitätsmaximum hat, während die
Intensität nach den Ränden hin gleichmäßig abfällt. Es entstehen Näpfchnn mit dreieckforlligem
Querschnitt, die um so tiefer in die Druckplattenoberfläche eingegraben sind, je
höher die Strahlintensität ist, da der Winkel zwischen Näpfchenwand
und
Oberfläche gleich ist. Die Dreiecksform des Näpfchens erleichtert ein retloses Aufsaugen
der Farbe durch das Papier. Da die Mitte des Rasterkornes auf dem Papier kräftiger
ist als die Ränder, entsteht eine Weichzeichnung.
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In Fig. 6 ist neben der Intensität auch der Strahlquerschnitt gesteuert.
Dies ermöglicht eine Vermehrung der Gradations Stufen.
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In Fig. 7 ist der Strahlquerschnitt bei gleichbleibender Tiefe gesteuert.
Diese nur flächenvarible Volumensteuerung der Näpfchen ist besonders günstig zur
Vermeidung von Farbdriften beim Mehrfarbendruck.
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Bei der Strahlform nach Fig. 5 entstehen unterschiedlich breite Rasterstege.
Wenn, wie in Fig. 8 dargestellt, der Winkel zwischen Napfohenrand und glatten Oberfläche
zusätzlich und entsprechend der Intensität gesteuert wird, ergeben sich Näpfchen
mit dreieckförmigem Querschnitt, wobei aber die Rasterstege stets gleiche Breite
haben. Die Druckplatte oder der Druckzylinder werden dadurch besonders widerstandsfähig.
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Die Intensitätsverteilung im Strahlquerschnitt kann in mannigfacher
Weise eingestellt werden. Nach Fig. 9
links erhalten die Rasterpunkte
des gedruckten Bildes besonders scharfe Rander, so daß der Druck besonders klar,
aber auch hart wird. Eine schiefe Intensitatsverteilung im Brennfleck wie in den
Beispielen nach Fig. 9 rechts ergibt seitliche Wischeffekte im Druck.
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Auch eine Gravur mit helligkeitsabhängig veränderlichen, also nicht
festen Rasterstegen (Fig. 10) kann ebenfalls zu einer Vermehrung der Gradationsstufen
führen, da die dunklen Stellen noch dunkler, vor allem aber die hellen Stellen durch
den weiteren Rasterabstand wesentlich heller gemacht werden können.
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Diese vielfachen Möglichkeiten zur Beeinflussung der Gravur durch
entsprechende Steuerung des Elektronenstrahls in den Steuersystemen 24 bzw. 34 lassen
sich in einfacher Weise dadurch anwenden, daß das dem Speicher 15 entnommene Signal
zunächst vorausgewertet wird, indem beispielsweise über die Helligkeit einer Anzahl
aufeinander folgender Punkte integriert, aus der Integration ein Steuersignal gewonnen
und damit die elektrisch entsprechend verzögerten Signale für die einzelnen Steuersysteme
24, 34 moduliert werden. Folgen beispielsweise mehrere helle Stellen hintereinander,
so wird die Raster
frequenz erniedrigt, so daß sich ein Bild nach
Fig. 10 ergibt.
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Fig. 11 zeigt schließlich Farbnäpfchen mit zur Oberfläche schräger
Achse, die durch schräg auftreffenden slektronenstrahl erzeugt werden.
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Eine elektrische Invertierung der von der Vorlage oder vom Speicher
abgenommenen Signale erlaubt es, von positiven Vorlagen negative Gravuren oder umgekehrt
zu erhalten.
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Uberhaupt ist zu erkennen, daß der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin liegt, daß durch Anwendung technisch leicht beherrschbarer I6Tittel
auf der elektrischen Seite Gravuren erzielt werden Können, die mit anderen Mitteln
nicht erreichbar sind.
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Die Elektronen im Elektronenstrahl fliegen mit etwa 2/3 Lichtgeschwindigkeit.
Ihre Energie beim Aufprall auf die zu gravierende Oberfläche ist. so groß, daß sich
im Brennfleck Energiedichten in der Größenordnung von bis zu 1010W/cm2 ergeben,
das sind Energien von bis zu 100 W, die auf eine Fläche von 0.001 mm im Quadrat
einwirken. Die mögliche Arbeitsgeschwindigkeit ist daher hoch. Rechnet man mit 20
sec zur Erzeugung eines Näpfchens und reclinet man weiter, daß nur netze 1/3 der
Zeit
vom Übergang des Strahles von einem auf den nächsten Rasterpunkt für das eigentliche
Einbrennen verwendet werden kann, so erhält man die hohe Frequenz von 17 000 Rasterpunkten/sec.
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Das Verfahren kann selbstverständlich auch ohne Zwischenschaltung
eines Speichers durchgeführt werden, wenn das Ausgangssignal des Steuerumsetzers
13 direkt dem Stauerumsetzer 19 zugeführt wird. Doch bietet die Zwischenspeicherung,
wie oben ausgeführt, besondere Vorteile.
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Bekanntlich ist es möglich, ?lektronenstrahlen von der Art der hier
verwendeten durch besondere Maßnahmen aus dem Vakuum auszuschleusen und unter Normaldruck
auf den zu gravierenden Gegenstand auftreffen zu lassen. Bei Anwendung einer solchen
Technik entfällt die Notwendigkeit, die Druckforni, insbesondere Tiefdruckzylinder
in der Vakuumkammer anzuordnen. Dies ist besonders günstig, da zum Beispiel eine
illustrierte Zeitung 2,50 m Druckibreite haben kann, Viit besonderem Vorteil läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren anwenden, wenn die von der Vorlage abgetasteten
Helligkeitsignale in Digitalsignale umgewandelt werden.
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Zu diesem Zweck wird die ursprünglich kontinuierliche
Gradationskurve
in eine Stufen- oder Treppenkurve umgewandelt und jeder Stufe ein bestimmtes Digitalsignal,beispielsweise
ein Dualsignal, zugeordnet. Diesem kann ein Prüf signal zur Datensicherung beigefügt
werden. Beispielsweise kann man mit 128 = 27 Gradationsstufen arbeiten, die durch
7 Bits eindeutig dargestellt werden. Es genügt schon eine Zahl von 74 = 26 Gradationsstufen,
so daß man mit 6 Bits auskommt. Das digitale ftbertragungsverfahren hat den Vorteil,
daß jedem Bildpunkt eindeutig ein ganz bestimmtes Digitalsignal zugeordnet ist,
das, solange es überhaupt erkennbar bleibt, auf dem Ubertragungsweg nicht verzerrt
oder verändert werden kann. Dies wirkt sich insbesondere bei Vielfarbendrucken günstig
aus. Es sei dabei bemerkt, daß bei Farbdrucken die NäpfohenherStellungsart nach
Fig. 7, die gleich tiefe Näpfchen bei variabler Fläche entstehen läßt, besonders
günstig ist, um «. B. auch Farbdriften zu vermeiden.
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Läßt man, was ohne weiteres möglich it, den Elektronenstrahl unter
einem Winkel auf die Oberfläche der Druckform fallen, so entstehen Näpfchen, deren
Achse schräg zur Oberfläche steht. Der Vorteil dieser Näpfchenanordnung liegt darin,
daß ein besseres Abschälen der Farbe beim Rakenvorgang erreicht werden kann. Auch
kann die Farbabgabe beim Druckvorgang günstiger erfolgen. Es ist dabei auch die
Möglichkeit
gegeben, die Farbe bei höheren Zylinderdrehzahlen sicherer bis zum Druckvorgang
in den Näpfchen zu halten.