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Anordnung zum Erfassen von Fehler-Lichtbögen in elektrischen Anlagen
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erfassen von Fehler-Lichtbögen in elektrischen
Anlagen, bei welcher ein Fehler-Lichtbogen durch Schmelzen von Strangmaterial eine
Auslösevorrichtung in Tätigkeit setzt.
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Bei einer bekannten Anordnung sind zum Erfassen von Fehler-Lichtbögen
längs in einer Anlage befindlicher Sammelschienen strangförmige Hohlkörper aus leicht
schmelzbarem Material vorgesehen, welche in ihrem Inneren ein unter Druck stehendes
Medium enthalten, dem ein auf Druck reagierendes Organ zugeordnet ist, das auf eine
Auslösevorrichtung einwirkt. Ein anstehender Lichtbogen schmilzt hierbei den Hohlkörperstrang
auf, worauf das unter Druck stehende Medium ausfließt. Durch die entstehende Druckentlastung
spricht das genannte Organ an, das die Auslösevorrichtung in Tätigkeit setzt. (Deutsches
Patent 1 147 671) Die bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß sie wegen der erforderlichen,
das Druckmittel enthaltenen Hohlkörper, deren Anbau an die Sammelschienen
und
das auf Druck reagierende Organ relativ teuer und aufwendig ist. Ferner ist die
bekannte Anordnung in ihrer Ansprechzeit träge, da erst die vom Lichtbogen getroffene
Hohlkörperwand durchgeschmolzen werden und sodann ein Druckabfall entstehen muß,
ehe über das druckempfindliche Organ die Auslösevorrichtung in Tätigkeit gesetzt
wird.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung dient zur Erfassung von Fehler-Lichtbögen
ein fotoelektrisches Meßglied, dem ein Spannungsunsymmetrie-Meßglied und ein Spannungsabweichungs-Meßglied
zugeordnet sind und ferner logische Schaltelemente in der Weise, daß am Ausgang
ein Fehlersignal ansteht, wenn entweder ein Fehler-Lichtbogen und Spannungsunsymmetrie
und/oder ein Fehler-Lichtbogen und Spannungsabweichung vorliegen. (Deutsches Patent
1 126 011) Bei dieser bekannten Anordnung ist eine Verstärkung des vom fotoelektrischen
Meßglied ausgehenden, vom Licht des anstehenden Lichtbogens erzeugten Stromes erforderlich.
Auch ist die bekannte Anordnung insoweit störempfindlich, als nicht vom Lichtbogen
herrührende Lichteinflüsse zu ungewollten Schalthandlungen führen können.
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Beiden bekannten Anordnungen ist gemeinsam daß sie nur mit sehr hohem
Aufwand in elektrischen Anlagen angeordnet werden können, insbesondere dann, wenn
diese sich über mehrere Geschosse erstrecken.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung
einer Anordnung, bei der die Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden sind.
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Die erfindungsgemäße Anordnung soll insbesondere einen geringen Aufwand
an Teilen und an Montage aufweisen, schnell auf anstehende Fehler-Lichtbögen ansprechen
sowie von veränderlichen Licht-, Druck-und Temperaturverhältnissen unabhängig -sein
und schließlich auch nachträglich in gegebenenfalls sich über mehrere Etagen erstreckende
Anlagen einbaubar sein und dort einen weiten räumlichen Bereich erfassen.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten
Gattung dadurch gelöst, daß das Strangmaterial ein die Auslösevorrichtung in Ruhestellung
haltender, die Anlage durchziehender Faden ist.
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Zweckmäßig besteht der Faden aus einem leicht schmelzbaren, elektrisch
nichtleitenden Stoff, beispielsweise Kunststoff, Seide oder dergl.
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Eine günstige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes besteht darin,
daß der Faden, über Ösen oder Rollen umgelenkt, in mehreren Ebenen die sich gegebenenfalls
über mehrere Geschosse erstreckende Anlage'durchzieht und ferner, daß dem Faden
zur Regulierung seiner Spannung Zugfedern zugeordnet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung,
die in perspektivischer Darstellung eine elektrische Anlage zeigt, rein schematisch
dargestellt.
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In einer Schaltzelle befinden sich Sammelschienen 1, 2, 3 mit Einfahrkontaktstücken
4, 5, 6. Diese sind über einen (nicht dargestellten) Schaltwagen mit Einfahrkontaktstücken
7, 8, 9 verbindbar, in
denen durch eine Decke 10 geführte Strombahnen
11, 12, 13 enden, welche über Stromwandler 14, 15, 16 geführt sind und von Kabelendverschlüssen
17, 18, 19 ausgehen, in welche in üblicher Weise Kabel 20, 21, 22 münden. Unterhalb
des Stromwandlers 16 ist an der Rückwand der Anlage ortsfest eine Feder 23 befestigt,
an die Fäden 24, 24a angeknüpft sind, die über Umlenkrollen 25, 26 zwischen den
Strombahnen 11, 12 bzw. 12, 13 und parallel zu diesen senkrecht nach oben verlaufen
sowie oberhalb der Sammelschiene 1 nach Umlenkrollen 27, 28 an einen Faden 24b angeknüpft
sind. Dieser ist über Umlenkrollen 2W, 30 geführt und von dort zu einer mit einer
Zugfeder 33 belasteten Ausiösevorrichtung 31 mit einer Kontrollampe 32. Die Auslösevorrichtung
31 ist elektrisch in Reihe geschaltet mit einem Uberstromrelais 34 und einem Auslöser
35.
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Wirkungsweise: Bei einem in der Anlage anstehenden Fehler-Lichtbogen
wird je nach Lage des Lichtbogens wenigstens einer der Fäden 24 oder 24a durchgeschmolzen.
Die Fäden 24 oder 24a sowie 24b bestehen aus einem nichtleitenden Stoff, beispielsweise
Kunststoff, Seide oder dergl. Nach dem Durchschmelzen zieht die sich entspannende
Feder 33 die beweglichen Kontaktstücke der Auslösevorrichtung 31 an, so daß eine
galvanische Verbindung von der Auslösevorrichtung 31 zum tiberstromrelais 34 entsteht.
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Durch die Reihenschaltung der Auslösevorrichtung 31 mit dem Überstromrelais
34 und dem Auslöser 35 wird sichergestellt, daß eine Schalthandlung nur dann erfolgt,
wenn das Uberstromrelais 34 durch einen Überstrom erregt ist und der Faden 24 bzw.
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24a oder 24b gleichzeitig seine mechanische Spannung
verloren
hat. Reißt der Faden 24 bzw. 24a oder 24b aus einem anderen Grunde als durch einen
anstehenden Lichtbogen und liegt gleichzeitig kein Uberstrom an, so leuchtet lediglich
die Kontrollampe 32 auf.
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4 Patentansprüche 1 Zeichnung