DE2111349A1 - Kernreaktorbrennelement - Google Patents
KernreaktorbrennelementInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kernreaktorbrennelement, das aus einer Vielzahl von, durch in mehreren Ebenen angeordnete
Abstandshalter in ihrer gegenseitigen Lage justierten und an wenigstens einer Tragplatte befestigten Brennstäben besteht,
die innerhalb der Hüllrohre den Kernbrennstoff - beispielsweise in Tablettenform - enthalten. Diese Abstandshalter innerhalb
der Brennelemente stellen neben den Brennstäben selbst die wesentlichsten Baiielemente dar, da mit ihrer Hilfe die
erforderlichen Abstände gleichmäßig zwischen den Brennstäben eingestellt und aufrechterhalten werden. Dies ist notwendig,
damit - über die gesamte Lebensdauer des Kernreaktors gesehen eine'· möglichst gleichmäßige Kühlung der Brennstäbe und Brennelemente
durch das Reaktorkühlmittel, wie z.B. ein Gas oder Flüssigkeiten, gewährleistet bleibt. Da die Abstandshalter
zwangsläufig in eine mechanische V/echselwirkung mit den Brennstäben
und bei diesen wiederum mit den Hüllrohren treten, so müssen Materialart und die Wandstärken der einander berührenden
Teile unter Berücksichtigung der möglicherweise auftretenden mechanischen Kräfte aufeinander abgestimmt werden. Die Wanddicken sollen also so groß sein, daß mechanische Schäden an
den Hüllrohren nicht auftreten können. Andererseits soll die gesamte Menge des Strukturmaterials innerhalb der aktiven Zonen
des Reaktorkerns aus Gründen der Neutronenökonomie möglichst gering gehalten werden, wobei auch noch die Probleme der Wärmeabfuhr
und des Kriechens bei Reaktorbetriebstemperatur eine Rolle spielen.
Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Brennelementkonstruktion zu finden, die diesen Anforderungen in möglicheb optimaler Form
genügt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Hüllrohrwanddicke der Brennstäbe unabhängig von der mechani-
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schen Belastung durch, die Abstandshalter bemessen und in Höhe
der Abstandshalter dieser entsprechend vergrößert ist. Durch diesen Kunstgriff ist es möglich, eine optimale Auslegung der
Hüllrohrwanddicke nur aufgrund der Reaktorbetriebsbedingungen, wie Druck, Temperatur, Betriebszyklen und Brennstoffausdehnung
in Abhängigkeit vorn Einfüllspiel, Spaltgasdruek, Brennstoffschwellen,
Kriechverhalten des Werkstoffes usw. vorzunehmen. Eine Berücksichtigung der mechanischen Belastungen durch die
Abstandshalter wird dabei nur an den Anliegestellen bzw. der Höhe der Abstandshalter vorgenommen; an diesen Stellen ist
die Hüllrohrwanddicke entsprechend größer. Auf diese Weise wird erreicht, daß gegenüber herkömmlichen Brennelementen
wesentlich weniger Hüllrohrwerkstoff, wie z.B. Zircaloy, innerhalb des Kernreaktors eingebaut werden muß und damit die
durch diesen Werkstoff bedingten Verluste durch Neutronenabsorption
entsprechend gering gehalten v/erden können. Diese Gesichtspunkte gelten praktisch für alle Kernreaktortypen.
Zur weiteren Verdeutlichung wird in den Figuren ein Brennelement für einen schwerwassergekühlten Kernreaktor näher
dargestellt, das einen kreisförmigen Querschnitt hat und innerhalb von sogen. Trennrohren im Reaktorkern eingesetzt ist.
Der hier dargestellte Erfindungsgedanke kann selbstverständlich auch bei Brennelementen mit anderen Querschnitten und Geometrien
Verwendung finden. An dieser Stelle sei noch eingeflochten, daß auch bereits schon der Vorschlag gemacht worden ist, in Höhe
der Abstandshaltergitter auf den Hüllrohren der Brennstäbe sogen. Pührungsstollen anzubringen. Die Befestigung derselben
ist entweder durch Löten oder durch Schweißen stets mit Yfärme™
behandlungen verbunden, die im Hüllrohrwerkstoff unter Umständen die Gefahr vorzeitiger Defekte durch metallurgische Veränderungen
mit sich bringen können. Durch diese Erfindung wird die Anbringung solcher Führungsstollen und damit auch
eine Beeinflussung des Gefüges der Hüllrohre in der erwähnten Weise vermieden. Die Abstandshalter können vielmehr direkt an
den Brennstäben, d.h. an den verstärkten Stellen derselben zur Anlage gebracht werden, was außerdem eine verhältnismäßig einfache
Konstruktion ermöglicht. Ebenso tritt eine mechanische
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Beanspruchung der Hüllrohre "beim Einziehen oder Schienen der
Brennstäbe in die Abstandshalter praktisch nicht mehr auf.
Die Pig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Brennelementes
aus einer Vielzahl von Brennstäben 3S die an wenigstens einem
Ende in einer Stabhalteplatte 1 gefaßt sind und durch Abstandshalter 2 in verschiedenen Ebenen auf ihrem gewünschten Sollabstand
gehalten werden. Die Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Brennstab 3 in Höhe eines Abstan&shalters 2. Der Brennstab
besteht dabei in wesentliehen aus einem Hüllrohr und dem Kernbrennstoff
33 in seinem Inneren. Letzterer liegt meistens in Form von Tabletten vor. In dieser Barstellung ist zu sehen,
daß die Wandstärke 31 des Hüllrohres außerhalb des Bereiches des Abstandshaltrrgitters 2 wesentlich geringer ist als innerhalb
derselben, wo sie mit 32 bezeichnet ist. An dieser Stelle
liegt auch der Vorsprung 22 des ATbstandshalters 2 am Hüllrohr
an, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung derselben besteht. Die Wandverdickung 32 bleibt dabei in einer Größenordnung, welche
die Wärmeabführung noch nicht merklich beeinflußt, gibt jedoch
die Möglichkeit, die an der Anliegestelle höLert λ"'".lastung der
Hüllrohre infolge der Krafteinteilung durch die Abstandshalter
und bis zu einem gewissen Grade auch einen durch diese hervorgerufenen Materialabrieb zu kompensieren. Dieser tritt dabei
oftmals nur solange auf, bis eine satte Anlage der Vorsprünge erfolgt ist.
Für die Herstellung dieser Yfandverdickungen 32 bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. So kann diese 2.B. durch eine plastische Verformung über einen Kalibrierdorn erfolgen. Es
kann jedoch auch so vorgegangen werden, daß die Hüllrohre im
Anlieferungszustand eine V/andstärke haben, die jener in den
Abstandshalterebenen entspricht und die zwischen den Abstandshalterebenen
liegenden Längen durch spanende bzw. spanlose Verformung in ihrer Wandstärke herabgesetzt werden, wobei eine
dadurch evtl. hervorgerufene Längenänderung von vornherein
Berücksichtigung finden kann. Weiterhin können diese Wanddickenunterechiede
auch durch entsprechende Ausbildung der
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Walzen von Rohrwalzwerken erzeugt und eingestellt werden. Solche Arbeitsverfahren sind Stand der Technik und brauchen daher nicht
näher beschrieben zu werden.
Die Pig. 3,4, 5 und 6 zeigen Abstandshalterkonstruktionen, die in Verbindung mit diesen Formen der Brennstäbe besonders vorteilhaft
sind. Die bei diesen Abstandshalterkonstruktionen gewählte Maschenform ist kreisförmig, so daß ein Führungskanal
praktisch gleicher Dicke für das Kühlmittel um jeden Brennstab herum entsteht und somit eine Vergleichmäßigung der Kühlwirkung
auf den ganzen Umfang derselben erzielt wird. Die Fig. 3 und zeigen dabei praktisch gleiche Abstandshaltermaschen, die
jedoch unterschiedlich miteinander zu dem gesamten Abstandshaltergebilde verbunden sind. In Fig. 3 ist dabei eine weitere
Ausführungsmöglichkeit der Abstandshaltermaschen angedeutet: Anstelle der einen Teil des Abstandshaltergitters bildenden
Vorsprünge 22 können einsetzbare, entsprechend geformte Hinge 22a treten, die mechanisch oder metallurgisch mit dem Gitter
verbunden sein können. Diese Ausführungsform ermöglicht eine
freiere Werkstoffwahl, eine federnde Ausbildung sowie evtl.
Fertigungserleichterungen. Die Fig. 5 zeigt einen Schnitt
durch einen Abstandshalter entlang der Linie V-V von Fig. 4.
In diesen Ausführungsbeispielen sind die Maschen mit 21, die darin angebrachten Vorsprünge zur Anlage an den verdickten
Stellen der Brennstäbe 32 mit 22 und die Verbindungselemente zwischen den Maschen 21 mit 23 bezeichnet. Nach Fig. 3 ist
dieses Abstandshaltergitterwerk von einem Steg 24 umgeben, der an seiner Außenseite mit Gleitschuhen 25 zur Anlage in den
Trennrohren des Kernreaktors versehen ist. Diese Abstandshalter 2 werden an einem in der zentralen Zone anstelle eines Brennstabes
angeordneten Tragstab 27 befestigt. Dies kann gemäß Fig. 5 durch Schweißnähte 28 geschehen. Dieser Tragstab kann
selbstverständlich auch Kernbrennstoff enthalten.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Abstandshalters 2, bei dem auf einen umfassenden Steg 24 verzichtet wurde. Hier
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wird durch eine entsprechende Anordnung der Verbindungsstege 23 die notwendige Festigkeit und Stabilität gegeben. Die an der
Außenzone liegenden Maschen 21 haben dafür nach außen gerichtete Gleitschuhe 25» die in ihrer Funktion jenen (25) in Fig. 3
entsprechen.
Die Befestigung der Abstandshalter in ihrer Höhenlage kann abweichend
von der in Fig. 5 dargestellten Weise auch durch zusätzliche Blechstege ober- und unterhalb derselben am zentralen
Tragstab erfolgen, wie es in Fig. 6 eingezeichnet ist. Das hier dargestellte Abstandshaltergitter ist bezüglich der Fassung der
einzelnen Brennstäbe 3 ebenso aufgebaut wie die in Fig. 3 und 4 gezeigten Konstruktionen, lediglich die Verbindung der einzelnen
Abstandshaltermaschen 21 wird hier durch konzentrische Ringstege
23a hergestellt.
Abschließend sei erwähnt, daß derartige Abstandshalter zweckmäßigerweise
aus dem Vollen herausgearbeitet werden können, da sich auf diese Weise eine größtmögliche Maßhaltigkeit erzielen
läßt. Auch die Herstellungskosten dürften dabei wesentlich geringer werden als bei d'er Herstellung solcher Abstandshaltergitter
aus einzelnen Bestandteilen, die in entsprechender Weise zusammengeschweißt oder gelötet werden müßten. Da letztere
Verbindungsverfahren hinsichtlich Festigkeit und Korrosionsanfälligkeit, ganz abgesehen von der Kompliziertheit ihrer
Durchführung, nicht ganz unproblematisch sind, dürfte in
der Praxis dem erstgenannten Verfahren der Vorzug zu geben* sein. Zu diesem gehören neben dem Funkenerosionsverfahren auch
die chemische Abtragung.
Selbstverständlich könnten auch für die Halterung der verstärkten Brennstäbe an sich bekannte Abstandshaltergitter mit
federnden Anlagestellen Verwendung finden. In vielen Fällen kann jedoch auf derartige federnde Anlagestellen gerade
infolge der erhöhten Stabilität des Hüllrohres an diesen Stellen verzichtet werden, was nicht zuletzt aus fertigungstechnischen
Gründen vorteilhaft ist.
I Palen^nsprüche 2 0 9 8 4 0/0169
Claims (8)
- VPA 71/9402-6-Patentansprüche.J Kernreaktorbrennelement, bestehend aus einer Vielzahl von, durch in mehreren Ebenen angeordnete Abstandshalter in ihrer gegenseitigen Lage justierten und wenigstens an einer Tragplatte befestigten Brennstäben,die innerhalb eines Hüllrohres den Kernbrennstoff - beispielsweise in Tablettenform enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllrohrwanddicke unabhängig von der mechanischen Belastung durch die Abstandshalter bemessen und in Höhe der Abstandshalter dieser entsprechend vergrößert ist.
- 2. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergrößerung der Hüllrohrwanddicke durch plastische Verformung z.B. über einen kalibrierten Dorn erzielt ist.
- 3. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllrohre im Anlieferungszustand eine Wanddicke haben, die jener in den Abstandshalterebenen entspricht und durch spanende bzw. spanlose Verformung in den Zwischenbereichen in ihrer Wandstärke herabgesetzt sind, unter Berücksichtigung der dabei unter Umständen erfolgten Längenänderung.
- 4. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der unterschiedlichen Wanddicken der Hüllrohre die Walzen von Rohrwalzwerken entsprechend bemessen sind.
- 5. Kernreaktorbrennelement nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter aus einem Maschenwerk hochkant angeordneter Stege bestehen, wobei die Maschen die Brennstäbe kreisförmig und konzentrisch umgeben und über entsprechend verteilte Vorsprünge an diesen anliegen.209840/01159 -7-VPA 71/9402-7-
- 6. Kernreaktorbrennelement nach. Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß das Masehenwerk beispielsweise durch Funkenerosion aus dem Vollen herausgearbeitet ist und starre Vorsprünge zur Zentrierung der umfaßten Brennstäbe enthält.
- 7. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter in ihrer Sollage mit einem Tragstab verbunden sind, der anstelle eines Brennstabes, vorzugsweise im Zentrum eines Brennelementes, angeordnet und an der Tragplatte befestigt ist.
- 8. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Befestigung der Abstandshalter ober- und unterhalb derselben diagonal verlaufende Blechstege hochkant angeordnet und mit dem Tragstab verbunden sind.2098A0/0169Leerseite
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