DE2849395C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brennelement für flüssigkeitsgekühlte
Brutreaktoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und bezieht sich außerdem auf einen aus solchen Brennelementen
zusammengesetzten Reaktoren.
Für die Brennelemente und den Reaktorkern von Brutreaktoren
sind mehrere Konstruktionstypen bekannt.
Bei einem homogenen Konstruktionstyp ist eine aus einer
Anzahl von Spaltstoffstäben bestehende Spaltstoffanordnung
vorgesehen, die radial und axial von einer Brutstoffzone
umgeben ist. Der innere Spaltstoffbereich eines solchen
Reaktorkerns muß mehrere Zonen unterschiedlicher Spaltstoffanreicherung
aufweisen, um ein annehmbares radiales Leistungsprofil
zu erhalten. Außerdem sind bei diesem Konstruktionstyp
komplizierte Bauteile, beispielsweise besondere Mundstücke
zur Steuerung der Kühlmittelströmung durch die verschiedenen
Zonen des Reaktorkerns erforderlich, um ein
steuerbares thermisches und hydrauliches Gleichgewicht
innerhalb des gesamten Reaktorkerns aufrechterhalten zu
können.
Bei einem heterogenen Konstruktionstyp sind in vorgegebener
schachbrettartiger Anordnung Spaltstoffelemente und
Brutstoffelemente miteinander abwechselnd angeordnet.
Neutronenanalysen haben gezeigt, daß derartige heterogene
Anordnungen zu einem besseren Brutgewinn und einer geringeren
Brutverdopplungszeit führen, aber trotzdem auch Nachteile
aufweisen, nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Wärmeleistungen
der Brutstoffelemente und der Spaltstoffelemente.
Diese unterschiedlichen Wärmeleistungen können starke
Temperaturgefälle erzeugen, was hochfeste mechanische
Vorrichtungen zum Zusammenhalten des Reaktorkerns erfordert.
Schließlich ist ein Konstruktionstyp bekannt, bei welchem
Brutstoffstäbe und Spaltstoffstäbe im gleichen Brennelement
vorgesehen sind. Derartige Anordnungen basieren wesentlich
auf unterschiedlichen Spaltstoffanreicherungen innerhalb
des Brennelements. Solche Brennelemente sind jedoch kostspielig
in der Herstellung, und auch die Qualitätskontrolle
und die Brennstoffverwaltung über die Lebensdauer des
Kernbrennstoffs bereitet Schwierigkeiten.
Aus der DE-OS-22 11 038 ist eine Brennstoffeinheit für
Brutreaktoren bekannt, die man als Kombination des letzteren
Konstruktionstyps mit dem erstgenannten homogenen Konstruktionstyp
ansehen kann. Diese bekannte Brennstoffeinheit
besteht aus einer äußeren Mantelzone, die von einem im
Querschnitt sechseckigen äußeren Mantelrohr umschlossen ist
und nur Brutstoffstäbe enthält, und aus einer innerhalb
dieser Mantelzone konzentrisch angeordneten, wiederum von
einem im Querschnitt sechseckigen Mantelrohr umschlossenen
Spaltzone, die Brennstoffstäbe enthält, die allerdings nur
im mittleren Bereich ihrer axialen Ausdehnung Spaltstoff,
in ihren axialen Endbereichen ebenfalls Brutstoff enthalten.
Dabei haben die Brennstoffstäbe der inneren Spaltzone einen
kleineren Querschnitt als die Brutstoffstäbe der äußeren
Mantelzone. Auch bei dieser bekannten Konstruktion stellt
sich das oben erwähnte Problem der komplizierten und teuren
Fertigung von Brennstoffstäben mit unterschiedlicher Brennstoffanreicherung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei
einem Brennelement der eingangs genannten Gattung für
flüssigkeitsgekühlte Brutreaktoren eine vorteilhaftere Brennstoffanordnung
zu finden, die einerseits günstige Bruteigenschaft
aufweist, andererseits aber wirtschaftlich
herstellbar ist und keine Probleme hinsichtlich der radialen
Leistungsverteilung im Reaktorkern und der Kühlmittelströmung
mit sich bringt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im
Anspruch 1 gekennzeichnete Brennelement gelöst.
Die gemäß der Ausgestaltung nach Anspruch 2 vorgesehene
Abstandhaltung mit Hilfe von auf die Spaltstoffstäbe aufgewickeltem
Abstandshaltedraht ist in anderem Zusammenhang
aus der DE-OS 25 12 664 an sich bekannt.
Ein aus Brennelementen nach der Erfindung aufgebauter
Reaktorkern, bei welchem die in den Brennelementen jeweils
enthaltene Masse der Brutstoffstäbe vom Zentrum zum Kernumfang
hin abnimmt, ist Gegenstand des Anspruchs 3. Eine
derartige ungleichförmige radiale Verteilung ist, allerdings
im Zusammenhang mit der Neutronengiftverteilung im Reaktorkern,
aus der US-PS 37 99 839 an sich bekannt.
Bei dem erfindungsgemäßen Brennelement bzw. Reaktorkern
sind die eingangs erörterten Nachteile bekannter Anordnungen
weitgehend herabgesetzt und es kann im gesamten Reaktorkern
die gleiche Spaltstoffanreicherung verwendet werden, d. h.
es ist nur eine einzige einheitliche Zusammensetzung des
spaltbaren Brennstoffs erforderlich. Durch Variationen von
Größe oder Anzahl der Brutstoffstäbe in den verschiedenen
Brennelementen kann der effektive Anreicherungsgrad in den
einzelnen Brennelementen modifiziert und damit die jeweils
gewünschte radiale Brutstoffverteilung innerhalb des Reaktorkerns
erreicht werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Brennelement bzw. Reaktorkern
läßt sich in vorteilhafter Weise eine gegenüber dem bisher
möglichen gleichförmigere Temperaturverteilung innerhalb
jedes Brennelements bzw. innerhalb des Reaktorkerns
erreichen. Dies führt zur Vereinfachung der notwendigen
thermischen und hydraulischen Steuermechanismen wie beispielsweise
der Mundstücke oder dgl., und auch die mechanischen
Beanspruchungen der betroffenen Bauteile durch Wärmebewegungen
bzw. unterschiedliche Wärmedehnungen werden herabgesetzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen
Brutreaktor mit einem Reaktorkern
bzw. mit Brennelementen nach der
Erfindung.
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein gemischtes
Brennelement nach der Erfindung,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch das
Brennelement in der Ebene III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen gemischten
Reaktorkern nach der Erfindung,
und
Fig. 5 eine grafische Darstellung der über
der Entfernung von der Mittelachse
des Reaktorkerns (X-Achse) aufgetragenen
Leistungsdichte im Reaktorkern
(Y-Achse) bei Beginn und Ende
eines Gleichgewichtszyklus.
Fig. 1 zeigt im Vertikalschnitt einen flüssigkeitsgekühlten
Brutreaktor einer Bauart, bei welcher die Erfindung
vorteilhaft Anwendung finden kann.
Der Reaktor weist einen Druckbehälter 10 mit einem
nicht gezeigten, abgedichteten Deckel auf, welch letzterer
mehrere drehbare Verschlußplatten und verschiedene Durchführungen
enthält. Die Durchführungen ermöglichen das
Hindurchführen von Bauteilen und Vorrichtungen, beispielsweise
von Steuerstabanordnungen 17 oder Vorrichtungen zur
Brennstofferneuerung. Innerhalb des Druckbehälters 10 befindet
sich ein Reaktorkern 18, der eine Vielzahl vertikal
orientierter Brennelemente 20 mit jeweils gleicher Ausdehnung
und jeweils vorgegebenen Mengen und Anordnungen
von Brutstoff und Spaltstoff enthält, die nachstehend noch
erläutert werden. Die Brennelemente werden von einem
unteren Kerntraggerüst 22 getragen, und ihre Gesamtanordnung
ist typischerweise der Form eines geraden Kreiszylinders
angenähert. Durch einen Kühlmitteleinlaß 24 tritt
ein flüssiges Reaktorkühlmittel, beispielsweise flüssiges
Natrium oder Kalium, in den Druckbehälter ein, strömt nach
oben durch den Reaktorkern hindurch und tritt durch einen
Kühlmittelauslaß 26 wieder aus dem Druckbehälter aus,
wonach es, typischerweise zum Zwecke der Erzeugung elektrischer
Energie, einem Wärmeaustauscher zugeführt wird.
Weitere Einzelheiten eines Ausführungsbeispiels eines
gemischten Brennelements 20 nach der Erfindung sind in den
Fig. 2 und 3 gezeigt. Dieses Brennelement enthält eine
Vielzahl von Spaltstoffstäben 28 sowie eine Anzahl von
Brutstoffstäben 30. Die Spaltstoffstäbe 28 enthalten
anfänglich mit Spaltstoff angereicherten Kernbrennstoff,
während die Brutstoffstäbe 30 anfänglich hauptsächlich
brütbaren Kernbrennstoff enthalten. Die Art des Brennstoffzyklus,
die Spaltstoffanreicherung und der Gesamtausnutzungsgrad
des Kernbrennstoffs einschließlich von
Mischoxidbrennstoffen können im Hinblick auf eine möglichst
effektive Nutzung des zusammengesetzten Brennelements in
einem gegebenen Reaktor variiert werden. Es ist jedoch
hervorzuheben, daß innerhalb des gesamten Reaktorkerns
nur Brennstoff mit einem einzigen, einheitlichen Spaltstoffanreicherungsgrad
verwendet zu werden braucht.
Die Spaltstoffstäbe 28 und die Brutstoffstäbe 30
sind langgestreckte Stäbe jeweils gleicher Ausdehnung mit
vorzugsweise zylindrischem Querschnitt, obwohl auch andere
geometrische Querschnittsformen möglich sind. Jeder Stab
weist Kernbrennstoff, vorzugsweise in Form zylindrischer
Tabletten 32 (Fig. 3), auf, der in einer hermetisch abgeschlossenen,
im allgemeinen rohrförmigen metallenen Brennstabhülle
34 eingeschlossen ist. Die Brennstoffstäbe 28
und 30 sind bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung in einem dünnwandigen, an seinen Enden offenen
Metallrohr 36 untergebracht, durch welches das Reaktorkühlmittel
in direktem Kontakt mit den Außenflächen der
einzelnen Brennstoffstäbe hindurchfließt. Innerhalb des
Rohres 36 sind die Brennstoffstäbe 28 und 30 mittels
einer Halteplatte 38, die den jeweils unteren Teil von
mit ihren oberen Enden an einem Ansatz 42 eines
Brennstoffstabes befestigten Hängestiften 40 aufnimmt,
in regelmäßiger geometrischer Anordnung gehaltert. Obwohl
der hier beispielsweise beschriebene Reaktor ummantelte
Brennelemente aufweist, lassen sich die Vorteile eines
gemäß der Erfindung gemischten Brennelements auch bei
anderen Brennelementbauarten erreichen.
Wie am besten in Fig. 2 sichtbar ist, haben die
Brutstoffstäbe 30 jeweils einen größeren Querschnitt als
die Spaltstoffstäbe 28 und sind symmetrisch innerhalb
des Brennstoffstabbündels des Brennelements so verteilt,
daß sie seitlich jeweils von einer Gruppe 44 von Spaltstoffstäben
44 umschlossen sind. Eine einen Brustoffstab
umschließende Spaltstoffstabgruppe 44 ist in Fig. 2
durch eine gestrichelte Linie markiert. Es ist nun ersichtlich,
daß dieses gemischt zusammengesetzte Brennelement
20 eine Modifikation seiner effektiven Spaltstoffanreicherung
einfach durch Variation der relativen Menge
und der relativen geometrischen Anordnung von Spaltstoffstäben
und Brutstoffstäben ermöglicht. Daher können sämtliche
Spaltstoffstäbe eines Brennelementes und natürlich
auch des gesamten Reaktorkerns die gleiche einheitliche
Spaltstoffanreicherung aufweisen. Die effektive Spaltstoffanreicherung
eines Brennelements kann dabei durch
Verändern der Anzahl der Spaltstoffstäbe variiert werden.
Auf diese Weise läßt sich auch der Reaktorkern trotz
Verwendung von Spaltstoffstäben mit einheitlicher Spaltstoffanreicherung
in mehrere Radialzonen 46, beispielsweise
46 a bis 46 e (Fig. 4), mit jeweils unterschiedlicher
effektiver Spaltstoffanreicherung untergliedern. Die auf
diese Weise erzielten Vorteile hinsichtlich Fertigungskosten,
Qualitätssicherung und Zuverlässigkeit sind beträchtlich.
Jeder Spaltstoffstab 28 ist außerdem mit Mitteln
zur Abstandshaltung von den ihm seitlich benachbarten
Komponenten versehen. Bei diesen benachbarten Komponenten
kann es sich um weitere Spaltstoffstäbe 28, Brutstoffstäbe
30 oder, am Umfang des Brennstoffstabbündels, um
die Innenwandung des Rohres 36 handeln. Als Mittel zur
Abstandshaltung können auf die Spaltstoffstäbe aufgewickelte
Abstandhaltedrähte 48 (Fig. 2 und 3) oder,
bei einer offenen Brennelementkonstruktion, alternativ
dazu Abstandshaltegitter dienen. Vorzugsweise sind die
Abstandshaltedrähte alle mit gleicher Steigung aufgewickelt.
Diese bevorzugten Abstandshaltedrähte tragen
auch in vorteilhafter Weise zur Mischung des Kühlmittels
innerhalb eines Brennelements bei. Bei alternativen Brennelementkonstruktionen
können auch andere Mittel zur Kühlmitteldurchmischung,
wie beispielsweise vorspringende
Leitflächen, vorgesehen sein.
Es ist klar, daß das beschriebene, gemischt zusammen
gesetzte Brennelement 20 sowohl innerhalb eines einzelnen
Brennelements als auch innerhalb des gesamten Reaktorkerns
eine differenzierte Einstellung der radialen Leistungsverteilung
und der Temperaturgefälle gestattet. Obwohl
die relative Menge und Anordnung von Spaltstoffstäben und
Brutstoffstäben innerhalb eines Brennelements variiert
werden kann, ist ein mittiger Brutstoffstab zu bevorzugen.
Bei früheren Brennelementkonstruktionen mit in wesentlichen
gleich großen Brennstäben tritt im allgemeinen eine Leistungsdichtenspitze
im Mittelachsenbereich des Brennelements auf,
die zu den peripheren Brennstäben hin abnimmt, wo der
Neutronenfluß geringer und die Kühlmittelströmung stärker
ist. Dieser Erscheinung muß bei herkömmlichen Konstruktionen
mit unterschiedlichen Spaltstoffanreicherungen und komplizierten
Strömungssteuermechanismen, beispielsweise mit
einer Vielzahl von Mundstücken, entgegengewirkt werden.
Im Vergleich dazu ergeben die verdickten Brutstoffstäbe 30
der erfindungsgemäßen Anordnung, insbesondere der längs
der Mittelachse des Brennelements verlaufende Brutstoffstab,
einen übernormal großen Kühlmittelströmungskanal
um den jeweiligen Brutstoffstab herum, so daß örtlich
eine verstärkte Kühlmittelströmung auftritt. Dadurch wird
das Temperaturgefälle von der Mittelachse des Brennstoffstabbündels
zu dessen Umfang hin verringert. Die vergrößerte
Kühlmittelströmung wird auch dann beibehalten,
wenn sich die Leistungsabgabe mit zunehmendem Abbrand
des Reaktorkerns von den Spaltstoffstäben zu den Brutstoffstäben
hin verschiebt. Diese Verschiebung kann minimale
radiale Temperaturgradienten weiter vergrößern.
Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß die
Brutstoffstäbe 30, die jeweils von einer Gruppe 44 von
jeweils mit einem Abstandshaltedraht 48 umwickelten
Spaltstoffstäben 28 umgeben sind, durch diese Abstandshaltedrähte
48 mit seitlichem Abstand von den Spaltstoffstäben
gehalten und von diesen seitlich abgestützt werden.
Bei der dargestellten bevorzugten Hexagonal-Dreieck-
Anordnung ist jeder Brutstoffstab in zwölf Ebenen entlang
seiner Länge abgestützt, wobei er gemäß Fig. 2 in jeder
Stützebene an sechs peripheren Stellen abgestützt ist.
Diese Stützebene ist diejenige Querebene, die in periodischen
Intervallen entlang der vertikalen Längsachse des Brennelements
auftritt und an welcher jeweils eine Anzahl der
Abstandshaltedrähte 48 an dem Rohr 36 anliegen. Zusätzlich
zu der Verringerung des Temperaturgefälles innerhalb des
Brennstoffstabbündels bzw. des Rohres 36, was zu geringeren
wärmebedingten mechanischen Spannungen führt, bedingt das
Fehlen von um die Brutstoffstäbe 30 herumgewickelten Abstandshaltedrähten
eine weitere Verringerung der von dem Brennstoffstabbündel
auf das Rohr 36 ausgeübten Spannungen. Das Weglassen
von Abstandshaltedrähten an den Brutstoffstäben verringert
die Steifigkeit des Bündels in der Stützebene. Wie
sich gezeigt hat, neigen die Brennstoffstäbe während der
Standzeit des Brennelements unter dem Einfluß der Strahlung
und der thermischen Zyklen zu Biegebewegungen, wodurch
Biegebeanspruchungen auf das Rohr 36 ausgeübt werden.
Eine Vergrößerung der Steifigkeit des Bündels würde zu
einer Steigerung der von diesem auf das Rohr ausgeübten
Biegebeanspruchungen führen, während demgegenüber die
durch das Weglassen von Abstandshaltedrähten an den Brutstoffstäben
verringerte Steifigkeit des Bündels eine Verminderung
der von diesem auf das Rohr ausgeübten Biegebeanspruchungen
ergibt. Untersuchungen haben bestätigt,
daß infolge der herabgesetzten Temperaturgefälle und vermutlich
auch wegen der verringerten Biegebeanspruchungen
die Wandstärke des Rohres 36 um 10% bis 20% gegenüber
herkömmlichen Brennelementen verringert werden kann.
Weiter ist bemerkenswert, daß der vergrößerte Querschnitt
der Brutstoffstäbe die Steifigkeit des Bündels wieder vergrößert.
Der Konstrukteur hat also die Möglichkeit, im
Rahmen der geforderten Parameter eines gegebenen Reaktorkerns
bzw. Reaktors Bemessung, Abstand und Kühlmittelströmung
im Hinblick auf die Erzielung der jeweils gewünschten
Neutronenwerte und mechanischen Größen zu
variieren. Ein Brutstoffstab mit verhältnismäßig großem
Durchmesser, der die Bündelsteifigkeit verbessert, kann
damit die Steifigkeitsverringerung durch das Weglassen
eines Abstandshaltedrahts an dem Brutstoffstab ausgleichen,
falls erforderlich.
Geometrische Parameter für ein gemischt zusammengesetztes
Brennelement nach den Fig. 2 und 3 mit 13 Brutstoffstäben
und 126 Spaltstoffstäben sind beispielsweise
in der nachstehenden Tafel I angegeben.
Wandstärke des hexagonalen Rohres 36 3 mm Außenmaß zwischen zwei parallelen
Sechseckseiten des Rohres 36116 mm Außendurchmesser eines
Brutstoffstabes 3016,2 mm Außendurchmesser eines
Spaltstoffstabes 28 6,0 mm Durchmesser des Abstandshaltedrahtes 1,9 mm
Wandstärke des hexagonalen Rohres 36 3 mm Außenmaß zwischen zwei parallelen
Sechseckseiten des Rohres 36116 mm Außendurchmesser eines
Brutstoffstabes 3016,2 mm Außendurchmesser eines
Spaltstoffstabes 28 6,0 mm Durchmesser des Abstandshaltedrahtes 1,9 mm
Fig. 4 zeigt beispielsweise im Querschnitt einen
Reaktorkern mit fünf verschiedenen Radialzonen, die infolge
einer jeweils unterschiedlichen Anzahl von Brutstoffstäben
30 in den Brennelementen der einzelnen Zonen
unterschiedliche effektive Spaltstoffanreicherungen haben,
obwohl sämtliche Spaltstoffstäbe 28 innerhalb des ganzen
Reaktorkerns die gleiche einheitliche Spaltstoffanreicherung
haben. In dieser Darstellung sind die einzelnen
Radialzonen von innen nach außen mit 1 bis 5 numeriert,
weiter sind die Atomverhältnisse von Brutstoff zu Spaltstoff
einschließlich eines oberen und unteren axialen
Brutmantels, ferner die effektive Spaltstoffanreicherung
in den Brennelementen jeder Zone und die Anzahl von Brutstoffstäben
in jedem Brennelement der einzelnen Zonen angegeben.
Demgemäß geht aus dieser Darstellung hervor, daß
mit zunehmendem Abstand von der Mitte des Reaktorkerns die
Anzahl der Brutstoffstäbe pro Brennelement fortschreitend
abnimmt, das Atomverhältnis von Brutstoff zu Spaltstoff
ebenfalls abnimmt und die effektive Spaltstoffanreicherung
zunimmt. Die Positionen der 19 Steuerelemente zur Aufnahme
geradlinig einschiebbarer Steuerstäbe sind in der Zeichnung
ebenfalls dargestellt.
Fig. 5 zeigt die berechnete Leistungsdichte in
dem in Fig. 4 gezeigten Reaktorkern in Abhängigkeit vom
Abstand von der Kernmitte. Demgemäß kann durch die Verwendung
der erfindungsgemäßen, gemischt zusammengesetzten
Brennelemente 20 eine beträchtliche Gleichförmigkeit der
Leistungsdichte erreicht werden. Diese Gleichförmigkeit
kann jedoch durch Optimierung der Auslegung, insbesondere
an der Kernperipherie, noch verbessert werden. Eine
weitere Verbesserung dieser Gleichförmigkeit ist auch
durch Verwendung von Strömungsleitorganen für die Kühlmittelströmung,
beispielsweise lediglich in den äußeren
Zone, möglich.
Fig. 5 zeigt auch grafisch die verhältnismäßig
geringe Leistungsschwankung, die bei dem beispielsweise
dargestellten Reaktorkern zwischen dem Beginn eines
Gleichgewichtszyklus (BEC) und am Ende eines Gleichgewichtszyklus
(EEC) auftritt. Das Leistungsprofil liegt
stets zwischen den Kurven BEC und EEC. Bei Fehlen einer
komplizierten Kühlmittelströmungssteuerung hängt diese
Schwankung unmittelbar mit der Kühlmittelauslaßtemperatur
an den einzelnen Brennelementen zusammen. Der Fachmann
wird erkennen, daß die Größe dieser Schwankung beträchtlich
kleiner als bei herkömmlichen heterogenen oder
homogenen Reaktorkerntypen ist.
Bei dem erfindungsgemäßen, gemischt zusammengesetzten
Reaktoren besteht also die Möglichkeit, beträchtlich
weniger Mundstücke, Leitvorrichtungen oder andere
Strömungssteuermittel zu verwenden und die wärmebedingten
Beanspruchungen zwischen benachbarten Brennelement-Mantelrohren
oder zwischen Stützkonstruktionen bei offenen
Reaktorkernkonstruktionen beträchtlich herabzusetzen.
Außerdem wird die Änderung der mittleren Auslaßmischtemperatur
des Kühlmittels aus jedem Brennelement während
der Reaktorkernstandzeit beträchtlich vermindert, wodurch
die thermischen Zyklen zwischen den Mantelrohren benachbarter
Brennelemente abgeschwächt werden.
Bei dem beispielsweise dargestellten Reaktorkern
erzeugt ein Brennelement der Zone 1 am Beginn eines Gleichgewichtszyklus
4,396 MW und steigert sich dann auf 4,610 MW
am Ende des Gleichgewichtszyklus. In thermischer Hinsicht
tritt bei diesem Brennelement bei einem Kühlmitteldurchsatz
von 86 000 kg Natrium pro Stunde eine Steigerung der
mittleren Auslaßmischtemperatur von nur 7,1°C auf. In
ähnlicher Weise nimmt bei einem Brennelement der Zone 4
die Wärmeerzeugung von einem Wert von 4,170 MW aus ab. Dies
entspricht einem Abfall der mittleren Auslaßmischtemperatur
von etwa 6,8°C bei dem genannten Kühlmitteldurchsatz.
Es ist also ersichtlich, daß sich bei einem erfindungsgemäß
gestalteten Brennelement bzw. Reaktorkern
zahlreiche Vorteile auch hinsichtlich der Neutronenbilanz,
der mechanischen Wärmespannungen und der davon
berührten konstruktiven Erfordernisse ergeben.
Claims (3)
1. Brennelement für flüssigkeitsgekühlte Brutreaktoren,
mit einem vertikal orientierten, polygonalen, dünnwandigen
Mantelrohr und einem darin angeordneten, etwa die gleiche
Querschnittsform wie dieses aufweisenden Bündel von parallel
und eng beieinander angeordneten, langgestreckten Brennstoffstäben,
die Brutstoffstäbe und Spaltstoffstäbe enthalten,
wobei die Brutstoffstäbe (30) einen größeren Querschnitt
als die Spaltstoffstäbe (28) haben, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Brutstoffstab (30) von einer Gruppe
von Spaltstoffstäben (28) umschlossen ist, wobei alle
Spaltstoffstäbe Brennstoff mit im wesentlichen gleicher
Spaltstoffanreicherung enthalten.
2. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Spaltstoffstab (28) mit einem Abstandshaltedraht
(48) zur Abstandshaltung von benachbarten Brennstoffstäben
bzw. von dem Metallrohr (36) umwickelt ist.
3. Reaktoren für einen flüssigmetallgekühlten Brutreaktor,
mit einer angenähert kreiszylindrischen Anordnung
aus einer Vielzahl vertikal orientierter Brennelemente nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den
Brennelementen (20) jeweils enthaltene Masse der Brutstoffstäbe
(30) in vorgegebenem Maße vom Zentrum zum Umfang des
Reaktorkerns hin abnimmt.
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