DE1234335B - Brennelement-Einheit mit vieleckigem Querschnitt fuer einen thermischen Kernreaktor - Google Patents
Brennelement-Einheit mit vieleckigem Querschnitt fuer einen thermischen KernreaktorInfo
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Description
DEUTSCHES WPWWl· PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 21g-21/20
Nummer: 1234 335
Aktenzeichen: G 31141 VIII c/21 £
Anmeldetag: 12. Dezember 1960
Auslegetag: 16. Februar 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennelement-Einheit mit vieleckigem Querschnitt, die aus einer
Mehrzahl von eng benachbarten länglichen, von einem Moderator umgebenen Brennstoffstäben besteht,
die in Reihen angeordnet sind. Solche Brennelement-Einheiten werden für thermische Kernreaktoren
verwendet, die mit einem Core versehen sind, das aus einer Anzahl solcher einzeln auswechselbarer,
im Abstand voneinander innerhalb eines Kessels angeordneter Brennelement-Einheiten aufgebaut ist.
Dabei werden Steuerstäbe verwendet, die in den Zwischenräumen längsbeweglich geführt sind, die zwischen
den Brennelement-Einheiten überall gleich groß sind und den Neutronen-Moderator enthalten.
Ein ständiges Problem solcher Reaktoren besteht darin, daß der Brennstoff in der Nähe der Kanäle für
die Steuerstäbe, die mit dem Moderator angefüllt sind, mit einem höheren spezifischen Energieaustausch
arbeitet als der andere Brennstoff des Kernes. Das ist die Folge der höheren Erhitzung der Neutronen
in der verhältnismäßig großen Moderatormenge im Kanal des Steuerstabes. Diese charakteristische
Eigenschaft wird allgemein als der »Wasserloch-Effekt« bezeichnet. In einem thermischen
Reaktor werden die Neutronen im Moderator verzögert und dann vom Brennstoff unter Freisetzung
thermischer Neutronenenergie aufgenommen. Bei uneinheitlicher Moderator-Verteilung in einer Brennelement-Einheit,
die aus mehreren Brennelementen, z. B. Brennstäben oder Brennplatten besteht, ergibt
sich eine uneinheitliche Quelle thermischer Neutronen, so daß die Brennelemente, die benachbart
zu großen Moderatormengen liegen, mehr Neutronen aufnehmen als jene, die benachbart zu kleineren
Moderatormengen liegen. Das Ergebnis ist, daß die einzelnen Elemente mit verschieden großen Energieaustausch
arbeiten. Da die Wärmeabgabe der Einheit durch die Fähigkeit des heißesten Elementes, Wärme
an die Kühlflüssigkeit abzugeben, beschränkt ist, ergibt sich aus der ungleichmäßigen Verteilung des
Energieaustausches in den Brennelementen eine niedrigere Wärmeerzeugung der Einheit im Ganzen, mit
anderen Worten, die heißen Stellen des Reaktorkernes beschränken die gesamte Leistung des Reaktors.
Diese Beschränkung beträgt bis zu 30% in einzelnen Fällen. Ein Kernreaktor der vorstehend beschriebenen
Art ist beispielsweise in der Zeitschrift Nucleonics, Dezember 1959, S. 68 bis 75, beschrieben.
Der einfachste Weg, um dieser Schwierigkeit zu begegnen, wäre eine solche Anordnung der Brennelemente,
daß der Moderator in bezug auf die Ele-Brennelement-Einheit mit vieleckigem
Querschnitt für einen thermischen Kernreaktor
Querschnitt für einen thermischen Kernreaktor
Anmelder:
General Nuclear Engineering Corporation,
Dunedin, Fla. (V. St. A.)
Dunedin, Fla. (V. St. A.)
Vertreter:
DipL-Ing. H. Ciaessen, Patentanwalt,
Stuttgart 1, Rotebühlstr. 70
Stuttgart 1, Rotebühlstr. 70
Als Erfinder benannt:
John Merle West, Dunedin, Fla.;
Robert William Deutsch,
Clearwater, Fla. (V. St. A.)
John Merle West, Dunedin, Fla.;
Robert William Deutsch,
Clearwater, Fla. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. März 1960 (14 723)
mente überall gleichmäßig verteilt ist. Dies ist jedoch nicht möglich, weil es aus mechanischen Gründen
nötig ist, die Brennelemente zu Einheiten zusammenzufassen. Diese sind von bestimmter begrenzter
Größe, so daß eine uneinheitliche Verteilung des Moderators die Folge ist. Außerdem werden Steuerelemente,
z. B. Stäbe von kreuzförmigem Querschnitt üblicherweise zwischen den Brennelement-Einheiten
angeordnet. Da diese Steuerelemente einen bestimmten Raum beanspruchen, ist es nicht möglich, diesen
Zwischenraum so zu bemessen, daß der Moderator einheitlicher verteilt ist. In der Tat erhöhen Kanäle
für Steuerstäbe die Menge des Moderators in der Nähe der benachbarten Brennelemente im Vergleich
zu den Kanälen innerhalb der Brennelemente einer Brennelement-Einheit.
Diese Nachteile des Standes der Technik will die Erfindung vermeiden, indem eine im wesentüchen
gleichmäßige Leistungsverteilung über den gesamten Querschnitt des Kernes hergestellt wird. Dies wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Brennstoffstäbe innerhalb einer jeden Brennelement-Einheit
in einer oder mehreren Doppelreihen symmetrisch die Achse der Brennelement-Einheit umgebend angeordnet sind derart, daß die jeweils
709 509/370
innere Reihe der Brennstoffstäbe einen wesentlichen, nur von dem Neutronen-Moderator erfüllten Raum
umschließt, das ganze derart und zu dem Zweck, daß die Brennstoffstäbe jeder Doppelreihe unmittelbar
von einer erheblichen Menge des Moderators umgeben werden und die Brennstoffstäbe jeder Brennelement-Einheit
im wesentlichen im gleichen Neutronenfluß arbeiten.
Die Erfindung ist sowohl bei Reaktoren mit flüssigem als auch bei solchen mit festem Moderator anwendbar.
Man kann die Brennstäbe in mehreren Doppelreihen ineinander und im Abstand voneinander anordnen.
Die Brennelement-Einheit kann einen quadratischen Querschnitt besitzen und außen mit sechs
Brennstoffstäben je Seite, innen aber mit vier Brennstoffstäben je Seite besetzt sein. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, bei gleichem Querschnitt jede Seite außen mit fünf Brennstoffstäben und innen mit
drei Brennstoffstäben je Seite zu besetzen.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nun an Hand der Zeichnungen beschrieben:
F i g. 1 zeigt schematisch die Ansicht eines senkrechten Schnittes durch einen Kernreaktor, der mit
Brennelement-Einheiten nach der vorliegenden Erfindung ausgerüstet ist;
F i g. 2 ist die Ansicht eines Querschnittes entlang der Linie 2-2 der F i g. 1;
F i g. 3 stellt einen vergrößerten Ausschnitt aus einem Querschnitt durch den Rektorkern dar; es sind
Einzelheiten in bezug auf die Konstruktion und die Ausbildung einer Brennelement-Einheit und ihre Anordnung
gegenüber den benachbarten Einheiten erkennbar;
F i g. 4 zeigt in perspektivischer Ansicht eine der Brennelement-Einheiten der F i g. 3, ihre Anordnung
in bezug auf benachbarte Einheiten und auf den Steuerstab;
F i g. 5 zeigt eine der F i g. 3 ähnliche Ansicht einer abgewandelten Brennelement-Einheit;
F i g. 6 zeigt eine ähnliche Ansicht wie die F i g. 3, jedoch ist die Brennelement-Einheit in anderer Weise
abgewandelt wie die nach der F i g. 5.
In den Zeichnungen sind gleiche Bezugszeichen durchgehend für die gleichen Elemente benutzt. Der
mit 10 bezeichnete Kernreaktor weist einen Reaktorkern 12 auf, der in einem Behälter 14 angeordnet ist.
Dieser Kern besteht aus einer Anzahl getrennter Brennelement-Einheiten 16, die sich länglich in senkrechter
Richtung erstrecken und deren Achsen parallel zur Längsachse des Behälters 14 verlaufen. Die
Brennelement-Einheiten sind in gegenseitigem Abstand etwa wie in der F i g. 2 angeordnet. Der Kern
selbst besitzt obere und untere Endplatten oder Gitter 18 und 20, die dazu dienen, die Brennelement-Einheiten
zu stützen und in der richtigen Stellung zu halten. Wie erwähnt, ist jede Brennelement-Einheit
von den anderen Einheiten getrennt und unabhängig davon, so daß jede Brennelement-Einheit
unabhängig von den benachbarten Einheiten aus dem Kern entfernt werden kann.
Der Reaktorkern wird von Stützgliedern 22 getragen, die von der Wandung des Behälters 14 nach
innen hereinragen. Wie gezeigt, ist der Kern von quadratischem Querschnitt und der Raum zwischen Kern
und Behälterwandung wird durch die seitlichen Abstandhalter 24 derart aufgeteilt, daß die Kühlflüssigkeit
für den Reaktor vom Einlaßstutzen 26 aufwärts
durch den Kern strömt und den Behälter durch den Auslaßstutzen 28 verläßt. Als Kühlflüssigkeit können
Wasser, aber auch andere bekannte Kühlflüssigkeiten, die auch als Moderatoren wirken, verwendet werden.
Beim Durchströmen des Kernes umspült die Flüssigkeit die Brennelemente oder -stäbe 34 in jeder der
Brennelement-Einheiten. Dabei erhitzen die Elemente die Kühlflüssigkeit beim Betrieb des Reaktors. Um
die Temperatur eines jeden Brennelementes über den ganzen Querschnitt des Reaktors im allgemeinen
gleich zu halten, sind die Brennelement-Einheiten 16 so konstruiert, wie es in den F i g. 3 und 4 dargestellt
ist. Diese Figuren stellen eine vollständige Brennelement-Einheit dar sowie ihre Anordnung auch in
bezug auf eine Anzahl benachbarter Einheiten. In diesen Figuren sind die verschiedenen Einheiten 16
in Abständen voneinander angeordnet und bilden einen Kanal 30, der den Steuerstab 31 aufnimmt. Der
letztere hat vorzugsweise einen kreuzförmigen Querschnitt. Jede der Einheiten 16 wird von einer äußeren
Wandung 32 umgeben, die aus einem Material geringerer Neutronenabsorption besteht, z. B. aus
Zirkonium. In dem aus den Wandungen 32 bestehenden Gehäuse ist eine verhältnismäßig große Zahl
von Brennelementen oder Brennstäben 34 angeordnet. Diese bestehen aus geeigneten Rohren aus z. B.
Zirkonium, nichtrostendem Stahl, Aluminium, die ihrerseits Kügelchen aus UO2 enthalten. Die Brennelemente
34 sind in Doppelreihen 36, 38 und 40 parallel zum Gehäuse und in geringem Abstand voneinander
angeordnet. Es entstehen die Kanäle 42, 44 und 46, die durch die Wandungen 48 begrenzt werden.
Die Wandungen 48 ihrerseits bestehen wiederum aus einem Material geringer Neutronenabsorption.
Die Kanäle 42, 44 und 46 sind mit einem Neutronen-Moderator gefüllt. Es kann dies die Moderator-Kühlflüssigkeit
sein, die in dem Reaktorkern nach oben strömt. Es kann aber dieser innere Moderator auch
irgendein anderes Material und nicht die Kühlflüssigkeit sein. Man kann z. B. eine organische Verbindung
oder einen festen Moderator, wie z. B. Beryllium, Berylliumoxyd oder Graphit verwenden. Wenn die
Kühlflüssigkeit als Moderator in den Kanälen 42, 44 und 46 verwendet wird, dann kann man die Wandungen
48 fortlassen. Dagegen sind die Wandungen nötig, wenn die Kühlflüssigkeit von dem andersartigen
Moderator getrennt werden muß.
Die verschiedenen Elemente der Brennelement-Einheiten einschließlich der Wandungen und der
Brennstäbe werden durch nicht dargestellte Befestigungsmittel fest miteinander verbunden, so daß ihre
gegenseitige Lage unveränderlich ist. Jede der Einheiten 16 kann einzeln aus dem Reaktorkern entfernt
werden. Dadurch wird der Zusammenbau des Kernes erleichtert und der Ersatz einzelner Teile ermöglicht,
wenn es nötig sein sollte.
Die Kanäle 42, 44 und 46 sind in bezug auf die Kanäle 30 so angeordnet und bemessen und der
Moderator in diesen verschiedenen Kanälen ist so dosiert, daß der Neutronenfluß, in dem jedes der
Brennelemente arbeitet, im allgemeinen einheitlich über den ganzen Querschnitt des Kernes ist. Bei der
Anordnung nach der Erfindung ist jede Reihe von Brennelementen einem Kanal benachbart, der mit
einem Moderator gefüllt ist, so daß sich diese einheitliche Flußdichte ergibt und die heißen Stellen
vermieden werden, die bisher so vorherrschend waren.
Claims (5)
1. Der Reaktor kann in diesen Bereichen mit Hilfe des Moderators gesteuert werden. Bei flüssigen
Moderatoren kann dies z. B. durch Veränderung der Standhöhe des Moderators im Behälter geschehen
oder durch Verdrängung der Flüssigkeit mit Hilfe eines festen metallischen Stabes geringer
Absorption. Feste Moderatoren können in der Größe, in der Gestalt oder in ihrer Lage
verändert werden, um die Reaktionsfähigkeit, die Flußverteilung und das Übertragungsverhältnis
zu ändern.
2. Es ist auch eine zusätzliche Kontrolle des Reaktors durch Einführung von Beilagestäben in
den Zwischenraum für den inneren Moderator möglich. Giftstäbe oder -kugeln können oberhalb
des Moderatorbereiches schweben, um in den Zwischenraum geworfen zu werden zu dem
Zweck, den Reaktor teilweise zu steuern oder aber auch, um den Reaktor vollständig außer
Betrieb zu setzen.
3. Es ist möglich, den Reaktor bezüglich der Energieerzeugung und des Neutronenflusses
durch Einführung entsprechender Überwachungsinstrumente in den Moderatorzwischenraum
zu überwachen. Auch andere Instrumente, z. B. solche zur Anzeige fehlerhafter Brennelemente,
können in den Zwischenraum eingebracht werden.
4. Es kann ein Bereich vorgesehen sein, um verschiedene Elemente, z. B. Kobalt oder Lithium
zu bestrahlen, um dadurch wertvolle Isotopen zu erzeugen.
5. Es ist möglich, mechanische Befestigungsglieder vorzusehen, die durch den inneren Moderatorbereich
hindurchgreifen und am Boden des Reaktors befestigt werden.
Patentansprüche:
1. Brennelement-Einheit mit vieleckigem Querschnitt, bestehend aus einer Mehrzahl von eng
benachbarten länglichen, in Reihen angeordneten und von einem Moderator umgebenen Brennstoff-Stäben,
für einen thermischen Kernreaktor mit einem Core, das aus einer Anzahl solcher einzeln
auswechselbarer, im Abstand voneinander innerhalb eines Kessels angeordneter Brennelement-Einheiten
aufgebaut ist, und mit Steuerstäben, die in den den Neutronen-Moderator enthaltenden,
überall gleich großen Zwischenräumen zwischen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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