DE2413464C3 - Kernreaktorbrennelement - Google Patents
KernreaktorbrennelementInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kernreaktorbrennelement der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Art.
Derartig aufgebaute Brennelemente werden beispielsweise in Druckwasserreaktoren eingesetzt. Anstelle
der Steuerstabführungsrohre, die an Brennstabpositionen angeordnet sind, könnnten jedoch auch andere
stabförmige Elemente vorgesehen sein. Die F i g. 2 zeigt eine derartige Brennelementstützkonstruktion in perspektivischer
Ansicht. Der Übersichtlichkeit halber sind die in den Maschen der Abstandshaltergitter gehaltenen
Brennstäbe nicht dargestellt. Eine Verbindungsmöglichkeit für die Steuerstabführungsrohre zeigt die US-PS
69 158. Bei dieser bekannten Vorrichtung dient ein bekanntlich mechanisch nicht sehr widerstandsfähiges
Abstandshaltergitter, das mit den Führungsrohren verbunden ist, als Widerlager für Spannfedern. Es
können somit ohne Deformation der Führungsrohr nur während des Endplattenwechsels auftretende, relativ
geringe Kräfte von dieser Verbindung aufgenommen werdea Beim Auftreten stärkerer Kräfte liegt das
Führungsrohr mit einem Absatz direkt an der Endplatte an, so daß die Gefahr einer Deformation desselben
besteht.
Ein Kernreaktorbrennelement der eingangs angegebenen Art ist der DE-AS 20 54 337 als bekannt zu
entnehmen. Dabei sind die Regelstabführungsrohre mit den Endstücken der Stützkonstruktion verschraubt, um
ίο die Regelstabführungsrohre auswechseln zu können. Bei
einer axialen Druckbeanspruchung ansprechende Solltrennstellen sind dabei nicht vorgesehen.
Ergänzend zum Stand der Technik sei noch die DE-AS 20 23 587 erwähnt, die eine kraftschlüssige
mechanische Verbindung von Bauteilen aus metallurgisch nicht verbindba! en Werkstoffen vorschlägt Diese
mechanische Verbindung gestattet durch eine leichte Verformung der an den Steuerstabführungsrohren
vorgesehenen Vorsprünge oder Noppen den Ausgleich von Wärmedehnungsspannungen, so daß diese nicht zu
einer Verbiegung des Brennelements in sich führen können.
Eine Vielzahl von Brennelementen der eingangs genannten Art bildet den Kern eines Reaktors, wie er in
F i g. 1 schematisch dargestellt ist. Dieser Reaktorkern wird dabei durch einen unteren Rost 10 und einen
oberen Rost 19 gehalten und, wie durch Pfeile dargestellt, vom Kühlmittel durchflossen.
Es ist bekannt, daß auf die Sicherheit eines
jo Kernreaktors besonders hoher Wert gelegt werden muß, d. h., daß gegen alle denkbaren Störungen oder
Unfälle auch von der konstruktiven Seite her Vorkehrungen getroffen werden müssen, die Auswirkungen
solcher Unfälle so gering wie möglich zu halten. Einer
r> der schlimmsten Unfälle ist das Reißen einer zum Dampferzeuger führenden oder vom Dampferzeuger
kommenden Kühlmittelleitung, da dadurch die Kühlung des Reaktorkernes stark beeinträchtigt wird. Die
Beherrschung der ausströmenden Dampfmengen und das dabei im Reaktorsicherheitsgebäude entstehenden
Überdruckes ist technisch gelöst und nicht Gegenstand dieser Erfindung. Mit einem derartigen Unfall ist jedoch
während der Druckentlastung eine wesentliche Erhöhung der Kühlmittelgeschwindigkeit innerhalb des
•45 Reaktorkernes verbunden, so daß die Brennelemente 12 beim Bruch einer zu den Dampferzeugern führenden
Leitung gegen den oberen Rost 19 gedrückt werden. Es ist dabei zu befürchten, daß eine ohne axiales Spiel
aufgebaute Stützkonstruktion des Brennelementes den dabei auftretenden Drücken nicht mehr gewachsen ist
und die die Endstücke verbindenden Steuerstabführungsrohre oder andere stabförmige Elemente geknickt
werden. Dies bedeutet nicht nur, daß sich die Steuerelemente nicht mehr einführen lassen, sondern
vielmehr, daß auch ein Zusammenschieben der benachbarten Brennstäbe und eine Veränderung der Kühlmittelquerschnitte
eintreten kann, so daß nicht nur mechanische, sondern auch Überhitzungsschäden an
den Brennstäben vorkommen können.
bo Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Stützkonstruktion
für ein Brennelement dieser Art zu finden, bei der mit Sicherheit ein Ausknicken der ohne Spiel mit den
Endstücken verbundenen Steuerstabführungsrohre und die damit verbundenen Folgeschäden vermieden werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale. Die bei einem derartigen Unfall kurzzeitig
auftretende Energie wird größtenteils zur Trennung dieser Verbindung verbraucht Die nach Trennung der
Verbindung noch vorhandene restliche kinetische Energie der Brennstäbe ist so gering, daß sie bei einem
möglichen zweiten Stoß, der zwischen den Brennstäben und dem oberen Rost anliegenden Endstücke erfolgt,
nicht zu Verformungen der Brennstäbe führt, durch welche die Nachkflblbarkeit derselben beeinträchtigt
werden kftnnte.
Die Solltrennstelle bleibt also während des normalen Reaktorbetriebes vollkommen intakt und löst sich erst,
wenn eine vorgegebene Kraft auf das Brennelement und damit auf seine Stützkonstruktion überschritten
wird.
Nach F i g. 2 setzt sich die Stützkonstruktion aus den Steuerstabführungsrohren 7 und den Endstücken 4
zusammen. Auf die Steuerstabführungsrohre sind in gleichmäßigen Abständen Abstandshalter gitter 8 aufgeschoben
und mit diesen verbunden. Durch die dargestellten Maschen dieser Abstandshaltergitter
werden die in diesem Brennelement 12 eingesetzten Brennstäbe in ihrer Sollage gehalten. Eine Vielzahl
derartiger Brennelemente bildet den eigentlichen Reaktorkern, der zwischen dem unteren Rost 10 und
dem oberen Rost 19 des Kerngerüstes innerhalb des Reaktordruckbehälters, siehe F i g. 1, gelagert ist.
Die F i g. 3 bis 5 zeigen verschiedene Möglichkeiten für die Ausführung einer derartigen Solltrennstelle.
Dabei können sämtliche Verbindungen der Führungsrohre mit beiden Endstücken 4 in dieser Weise
ausgeführt werden, unter Umständen genügt es auch, daß nur die Verbindungsstellen mit einem Endstück
nach diesem Prinzip gestaltet sind.
Eine erste Lösungsmöglichkeit für diese Verbindung zwischen Steuerstabführungsrohren 7 und Endstück 4
ist in den F i g. 3 und 3a dargestellt. F i g. 3a zeigt einen Querschnitt durch diese Verbindung, wobei F i g. 3 einen
Längsschnitt entsprechend den eingezeichneten Pfeilen von Fig.3a darstellt Da die Endstücke 4, wie bereits
erwähnt, auch Bohrungen für den Durchtritt des Kühlmittels enthalten müssen und dem Kühlmitteldurchtritt
möglichst wenig Strömungswiderstand entgegensetzen dürfen, sind auch die Aufnahmebohrungen
für die Steuerstabführungsrohre noch mit seitlichen Durchtrittsstellen 41 versehen. Die Zentrierung des
Steuerstabführungsrohres erfolgt also nur in schmalen Bereichen ihres Umfanges.
In dem Beispiel nach Fig.3 und 3a sind mit dem
Steuerstabführungsrohr 7 die Hülsen 9 und 1 durch Schweißpunkte 71 und 91 verbunden. Die Hülse 9
verstärkt das Steuerstabführungsrohr zwischen dem Endstück 4 und dem Abstandshalter 8. Die Hülse 1 ist in
dem vorliegenden Beispiel an ihrem unteren Rand seitlich umgebördelt (11). Diese Bördelung besieht,
siehe F i g. 3a, aus Laschen 11, die als Anschlag für einen
Ring 6 dienen. Beim Zusammenbau des Brennelementes wird, nachdem bei sämtlichen Führungsrohrbohrungen
des Endstückes 4 die Ringe 6 eingesetzt sind, das Endstück über die bereits mit den Hülsen 1 und 9
verbundenen Steuerstabführungsrohre und dann wieder eine Unterlegscheibe 3 über die Hülse 1 geschoben. Mit
Hilfe einer Mutter 2, die in ein entsprechendes Außengewinde der Hülse 1 eingreift, werden nun die
Steuerstabführungsrohre mit dem Endstück 4 verspannt und damit eine starre Verbindung hergestellt
Die Laschen 11 sind hinsichtlich ihrer Material wahl und ihrer mechanischen Abmessung so ausgebildet, daß sie
ίο erst beim Auftreten eines vorgegebenen Druckes in axialer Richtung durch den Ring 6 bzw. das Endstück 4
weggedrückt werden und somit eine Bewegung derselben in Richtung der eingesetzten Brennstäbe
ermöglichen.
Eine Variante zu dieser Verbindung ist in Fig.3b
dargestellt Der Wirkungsmechanismus dieser Verbindung ist der gleiche wie in den F i g. 3 und 3a. Es sind
lediglich die Unterlegscheibe 3, die Hülse 9 und der untere Gegenring 6 weggelassen. Die Laschen 1 f der
Hülse 1 greifen direkt am Endstück 4 bzw. an den dort vorgesehenen Aussparungen 42 ein.
Die F i g. 4 und 4a zeigen eine weitere konstruktive Möglichkeit zur Ausbildung einer derartigen Solltrennstelle.
Auch hier ist wieder das Endstück 4 zwischen einem Ring 6 und einer Mutter 2 verspannt. Die
Befestigung des Ringes 6 an der Hülse wird hier jedoch mit Scherstiften 5 vorgenommen, die in radialen
Bohrungen des Ringes 6 eingesetzt sind und in entsprechende Bohrungen der Hülse 1 eingreifen. Die
jo Scherstifte werden in dieser Stellung durch das an der Außenseite des Ringes übergreifende Endstück 4
gehalten. Bei dieser Konstruktion kann die Hülse 1, wie dargestellt, etwas länger gehalten werden und somit zur
Versteifung des Steuerstabführungsrohres 7 im Hinblick f>
auf eine höhere Knickfestigkeit desselben bei tragen.
Eine Variante dieser Konstruktion ist in der Fig.4b dargestellt Hier entfällt wiederum der Ring 6. Die
Scherstifte sind dafür in einen mit dem Endstück 4 verbundenen Kragen 43 geführt, der zu diesem Zweck
mit radialen Bohrungen 44 versehen ist. Die Sicherung der Scherstifte in dieser Lage kann durch bekannte
Mittel, wie z. B. Schweißpunkte, erreicht werden.
Anstelle der Scherstifte können auch gemäß F i g. 5
Sperrkugeln 51 verwendet werden, die im Ring 6
«5 gelagert sind. Zur Halterung der Kugeln in dieser
Sollage — sie greifen dabei ebenfalls in Bohrungen der Hülse 1 ein — wird der Außenrand des Ringes 6 an den
entsprechenden Stellen zur Bildung von Anschlägen 61 nach einwärts gedrückt, seine mechanischen Abmessun-
w gen sind dabei ebenfalls wie im Beispiel nach F i g. 3 dem
vorgegebenen Ansprechdruck angepaßt. Auch hier kann selbstverständlich, wie in den F i g. 3 und 4, der
Ring 6 in Wegfall kommen und die Kugeln können, wie in Fig.4b, direkt in dem Endstück 4 gelagert werden.
r>5 Die Halterung der Kugeln sowie die Einstellung des
Ansprechdruckes kann dabei, ähnlich wie in Fig.5, konstruktiv verwirklicht werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Kernreaktorbrennelement, bestehend aus einer Vielzahl von Brennstäben, die mit Hilfe von
Abstandshaltergittern in einer Stützkonstruktion aus Kopf- und Fußstück — auch Endstücke genannt —
sowie diese verbindenden Steuerstabführungsrohren eingesetzt sind, wobei die Verbindungskonstruktionen
zwischen diesen und wenigstens einem Endstück Einrichtungen enthalten, die eine relative
axiale Verschiebung dieser Teile gegeneinander ermöglichen, und wobei zwischen wenigstens einem
Endstück und den Steuerstabführungsrohren auf diesen befestigte Hülsen vorgesehen sind, die
Aufnahmebohrungen des Endstückes durchsetzen und über die das Endstück m;t den Führungsrohren
formschlüssig und mit Hilfe einer Mutter kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsen (1) oder zu diesen gehörige Verbindungselemente (11, 5, 51) infolge
einer durch eine wesentliche Erhöhung der Kühlmittelgeschwindigkeit hervorgerufenen, auf das Brennelement
wirkenden axialen Druckkraft nach Art einer Solltrennstelle durch Verformung von dem
Endstück (4) lösbar sind.
2. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit
dem Endstück (4) von der Hülse (1) abgebogene und entsprechend der axialen Druckkraft dimensionierte
Laschen (11) als Solltrennstellen vorgesehen sind.
3. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Solltrennstelle
Scherbolzen (5) vorgesehen sind, die in entsprechenden Bohrungen der Hülse (1) sowie dem Endstück (4)
bzw. eines an diesem anliegenden Ringes (6) eingeschoben und durch an sich bekannte Methoden
lagegesichert sind.
4. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Solltrennstelle
Sperrkugeln (51) vorgesehen sind, die mit Ausnehmungen in der Hülse (1) bzw. einem am Endstück (4)
anliegenden Ring (6) in Eingriff stehen und deren Lage durch entsprechend der axialen Druckkraft
dimensionierte Anschläge (61) gesichert ist.
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