DE2256645C2 - Stützkonstruktion zur seitlichen Abstützung des Reaktorkerns eines Kernreaktors - Google Patents
Stützkonstruktion zur seitlichen Abstützung des Reaktorkerns eines KernreaktorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stützkonstruktion zur seitlichen Abstützung des Reaktorkerns eines Kernreaktors
an einer zwischen der oberen und der unteren Kerntragplatte gelegenen Stelle nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Bei einer aus der DE-OS 20 22 157 bekannten Stützkonstruktion dieser Gattung ist am Umfang des
Reaktorkerns eine Anzahl von Stützvorrichtungen angeordnet, die als Stützelement jeweils eine entlang
des Reaktorkerns verlaufende Nockenstange aufweisen, die im Bereich ihres oberen Endes durch Führung in
einer oberen Führungsplatte radial festgelegt und an ihrem davon entfernten unteren Endbereich mit ihrer
vom Reaktorkern abgewandten Seite über eine Führungsbüchse an einem diese Führungsbüchse aufnehmenden
StUtzring radial abgestützt ist. Die Nockenstange ist durch Federkraft nach unten vorgespannt, so
daß der sich keilförmig verjüngende untere Endbereich über ein damit zusammenwirkendes Keilstück und eine
Druckplatte eine elastische radiale Spannkraft auf den Reaktorkern ausübt.
Bei dieser bekannten Anordnung wird also der radiale
Preßdruck auf den Reaktorkern durch axiale Verschiebung der Nockenstange erzeugt, die mit ihrem
konischen unteren Ende zusammen mit dem Keilstück ein Keilgetriebe bildet, das die Axialverschiebung der
Nockenstange in eine radiale Verschiebung des Keilstücks und der daran angeordneten Druckplatte
umsetzt.
Mit der bekannten Konstruktion wird angestrebt, Schwingungen der relativ langen, nur an ihren beiden
Enden festgelegte Brennelemente zu dämpfen bzw. zu unterdrücken, weshalb die bekannte Stützkonstruktion
in der Mitte der axialen Stützlänge der Brennelemente am Reaktorkernumfang angreift
Ein weiteres Problem hinsichtlich der radialen Abstützung des Reaktorkerns stellen aber die im
Betrieb des Kernreaktors auftretenden Dehnungserscheinungen aufgrund thermischer Einflüsse und infolge
des strahlungsinduzierten Anschwellens der Brennstäbe dar. Diese Dehnungserscheinungen können, wenn ihnen
nicht durch eine entsprechende radiale Abstützung des Reaktorkerns entgegengewirkt wird, zu einer unkontrollierten
Verformung des Reaktorkerns führen. Andererseits soll aber der Reaktorkern nicht stets einer
starken, ihn zusammenpressenden radialen Druckkraft ausgesetzt sein, sondern im kalten Reaktorzustand, also
beispielsweise bei der Brennstoffbeschickung, soll noch genügend Spielraum zwischen den Brennelementen
verbleiben, um den Austausch der Brennelemente vornehmen zu können, während im heißen Betriebszustand
das Anschwellen des Reaktorkerns begrenzt und bei stärkerem Anschwellen auch eine stärkere Gegenkraft
erzeugt werden soll.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stützkonstruktion der eingangs genannten Gattung im
Hinblick auf die eben erläuterten Anforderungen, nämlich elastische, ?ine unkontrollierte Verformung
verhindernde Abstützung des Reaktorkerns in heißem Zustand, jedoch genügend Spielraum für den Brennstoffaustausch
im kalten Zustand, zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Stützkonstruktion durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebene Anordnung gelöst
Damit wird erreicht, daß dem Reaktorkern mit zunehmendem Anschwellen eine entsprechend der
zunehmenden Federauslenkung der Blatt- oder Stabfeder größer werdende Stützkraft entgegengesetzt wird,
und daß nach Durchlaufen eines bestimmten radialen Federweges, nämlich beim Anschlag der Feder am
Stützring, der Widerstand der Feder und somit die Stützkraft gegen ein weiteres Anschwellen des Reaktorkerns
wesentlich größer ist. Bei einem Nachlassen des Kernausdehnungsdruckes, beispielsweise beim Abkühlen
des Reaktors, reduziert sich der von der Feder ausgeübte Stützdruck entsprechend dem Wiederzusammenziehen
des Reaktorkerns automatisch.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen mehr im einzelnen
beschrieben. Es zeigen
Fig. IA und IB im Längsschnitt einen Reaktor mit
einer Stützkonstruktion nach der Erfindung, wobei Fig. IA den oberen Teil und Fig. IB den unteren Teil
des Reaktors zeigt,
Fig.2 in vergrößerter Schnittdarstellung die den
Reaktorkern umgebende Stützkonstruktion nach der Erfindung, und
Fig. 3 einen Querschnitt in der Ebene III-II1 in Fig. 2.
Die Fig. IA und IB zeigen einen Kernreaktor mit
einem Druckbehälter 10, der über einen Randteil 12 abgestützt ist und von einem Schutzgefäß 14 umschlossen
ist. Innerhalb des Druckbehälters 10 wird ein Kernbehälter 16 oben durch einen Wandvorsprung 18
und unten durch radial angeordnete, keilartige Vorsprünge 20 getragen.
Der Druckbehälter 10 weist einen Kühlmitteleinlaß
22 auf, durch weichen ein Kühlmittel, beispielsweise flüssiges Natrium, durch einen Einlaßringraum 24 in eine
am Druckbehälter angeordnete Verteilerkammer 26 und nach Durchströmen des Kernbehälters 16 zu einem
Kühlmittelauslaß 28 strömt.
Innerhalb des Kernbehälters 16 sind zwei untere Kerntragplatten 30 und 32 und zwei obere Kerntragplatten
34 und 36 angeordnet
Der Reaktorkern 37 weist eine etwa zylindrische Form auf und ist aus im Querschnitt sechseckigen
Brennelementen 38 aufgebaui sowie von Steuerstäben durchsetzt, die an Steuerstabantrieben 42 befestigt sind.
Die Brennelemente 38 werden durch gemäß F i g. 2 an ihren unteren Endbereichen 39 angeordnete Federn 35
nach oben gedrückt und können sich ausdehnen. , ■-,
Zur gegenseitigen seitlichen Abstützung sind gemäß Fig.2 entlang der Brennelemente in verschiedenen
Höhenpositionen Abstandsstücke 40 zwischen den einzelnen Brennelementen 38 angeordnet
Der Reaktorkern ist von einer Stützkonstruktion 41 umgeben, die sowohl oberhalb als auch unterhalb der
aktiven Brennstoffzone 45 auf den Reaktorkern einwirkL Beim Anfahren des Reaktors und b<y niedrigen
Leistungen ergänzt diese Stützkonstruktion 41 die durch die Abstandsstücke 40 und die befestigten Enden
der Brennelemente 38 bewirkte Positionierung der Reaktorkernanordnung, indem sie zufällige Ausbiegungen
berenzt Bei größeren Leistungen begrenzt die Stützkonstruktion 41 bei den im unteren Teil des
Reaktorkernes angeordneten Abstandsstücken 40 die J()
Auswärtsbewegungen infolge von Durchbiegungen der oberen Bereiche der Brennelemente 38.
Die Stützkonstruktion 41, die in den Fi g. 2 und 3 im
einzelnen dargestellt ist, übt am Umfang des Reaktorkerns über profilierte Druckplatten 43 eine Spannkraft r>
auf den Reaktorkern aus, zweckmäßigerweise unmittelbar oberhalb der aktiven Brennstoffzone 45 im Bereich
der Abstandsstücke 40. Die Stützkonstruktion kann aber auch sowohl über die oberhalb als auch über die
unterhalb der aktiven Brennstoffzone 45 befindlichen Abstandsstücke 40 angreifen. Unterhalb der aktiven
Brennstoffzone sollte im kalten Zustand ein Spielraum zwischen einem festen Begrenzer 47 und den äußersten
Abstandsstücken 40 von etwa 0,25 mm vorgesehen sein.
Um wirksam zur Ausbiegungsbegrenzung bei Be- 4-,
triebstemperaturen und Betriebsleistungen beitragen zu können, rv.'uß die Stützkonstruktion 41 nach einer
Auslenkung von 0,5 mm auf jedes der am Kernumfang angeordneten Brennelemente 38 eine Spannkraft von
etwa 9 kN ausüben. Gleichzeitig müssen die Wärmedeh ■
nungseigenschaften der Stützkonstruktion mit denjenigen der unteren Tragplatten 30 und 32 der Brennelemente
38 übereinstimmen, die zwischen 38°C und der Einlaßtemperatur von 4000C bei voller Betriebsleistung
eine Wärmedehnung von etwa 5,8 mm erfahren. Wenn die Stützkonstruktion 41 nicht ausreichend flexibel auf
die Wärmedehnung der Kernbauteile reagiert, ist es möglich, daß die äußeren Brenn- und Brutmantelelemente
zerdrückt werden.
Die dargestellte Stützkonstruktion 41 weist Blattoder Stabfedern 44 auf, da solche Federn verhältnismäßig
unempfindlich gegen Wärmeverformungen infolge von Temperaturgefäilen entlang der Federlänge sind.
Die Federn 44 können an einem Ende 49 eingespannt und an einer oder mehreren Stellen im Bereich der
Angriffsstelle der Stützkonstruktion abgestützt sein. Gemäß F i g. 2 werden bei der Feder 44 durch deren
Befestigung und Abstützung radiale Wärmedehnungen des Reäfctorkerns berücksichtigt. Hie Feder 44 kann
entweder an der unteren Tragpictte 32 oder am
Wärmeschild 51 des Reaktors befestigt sein. In beiden Fällen folgt die Feder 44 dicht der Reaktorkerneinlaßtemperatur.
Die in F i g. 2 im einzelnen dargestellten Stützringe 54 und 5o beeinflussen die Auslenkungsbewegung der
Feder 44. Diese Stützringe sind radial am Wärmeschild 51 festgekeilt und aus einem Werkstoff hergestellt, der
hinsichtlich der Wärmeausdehnungseigenschaften mit der Tragplatte 32 übereinstimmt
Der obere mit dem oberen Federende zusammenwirkende Stützring 54 ist derart angeordnet, daß er die
Federkonstante bei daran anliegender Feder 44 vergrößert. Der zweite, außerhalb des normalen
Federweges angeordnete Stützring 56 bewirkt nochmals eine beträchtliche Vergrößerung der Federkonstanten
bei sich daran anlegender Feder 44. Diese stärkere Spannkraft dient dazu, den Reaktorkern
stärker zusammenzuhalten und die Kriechdehnung zu begüngstigen, wenn das strahlungsinduzierte Anschwellen
in den Berührungsbereichen übermäßig groß wird. Die räumliche Anordnung der beiden Stützringe 54 und
56 kann zum Zwecke der Veränderung der Einspanneigenschaften abweichend von der dargestellten Anordnung
gewählt werden. Die Spannkraft wird jeweils über ein Druckstück 57 von der Feder 44 auf die Druckplatte
43 übertragen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Stützkonstruktion zur seitlichen Abstützung des aus einer Vielzahl vertikaler langgestreckter Brennelemente
bestehenden Reaktorkerns eines Kernreaktors an einer zwischen der oberen und der unteren
Kerntragplatte gelegenen Stelle, bestehend aus einer Anzahl von am Umfang des Reaktorkerns
angeordneten Stützvorrichtungen, die jeweils ein axial entlang des Reaktorkerns verlaufendes Stützelement
aufweisen, das im Bereich seines einen Endes radial festgelegt und an einem davon
entfernten Bereich mit seiner vom Reaktorkern abgewandten Seite radial an einem Stützring
abstützbar ist und das über eine Druckplatte eine elastische radiale Spannkraft auf den Reaktorkernumfang
ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement als einseitig eingespannte
Blatt- oder Stabfeder (44) ausgebildet ist, deren am Stützring (54) abstützbarer Bereich im normalen
Spannungszustand einen gewissen Radialabstand von dem Ejätzring aufweist, der seinerseits mit
axialem Abstand von der Angriffsstelle der Feder an der Druckplatte (43) angeordnet ist
2. Stützkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit axialem Abstand von dem
Stützring (54) ein weiterer Stützring (56) vorgesehen ist, von welchem die Blatt- oder Stabfeder (44) im
normalen Spannungszustand einen größeren Radialabstand als vom ersten Stützring (54) aufweist J0
3. Stützkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blatt- oder
Stabfeder (44) an der unteren Kerntragplatte (32) befestigt ist
J5
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