DE2108876A1 - Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode - Google Patents
Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose- und Polyamidfasern nach der AusziehmethodeInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG, vormals Meister Lucius & Brüning Aktenzeichen: HOE 71/F 063
Datum: 2k. Februar 1971 Dr.Cz/hka
Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus
Cellulose- und Polyamidfasern nach der Ausziehmethode
Es ist bekannt, dass sich Textilmaterialien aus Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen färben lassen, indem man diese
Farbstoffe unter alkalischen Bedingungen mit den Hydroxylgruppen der Cellulose zur Umsetzung bringt. Ein
sehr wichtiges, wenn auch verhältnismässig zeitraubendes Fixierverfahren auf dem genannten Gebiet ist die Ausziehmethode,
die unter Berücksichtigung des Verarbeitungszustandes der Ware auf dem Jigger, der Haspelkufe, der Strangfärbemaschine
bzw. dem Spulenfärbeapparat" vorgenommen wird (Zeitschrift für die gesamte Textilindustrie j£hO, (1958)»
Seiten 472 ff.). Hierbei ziehen die verwendeten Farbstoffe
auf Grund ihrer Substantiv!tat aus dem Färbebad auf die
Faser und gehen dort unter dem Einfluss der Alkalien ™
- entsprechend der chemischen Struktur ihres reaktionsfähigen Bestandteils - eine Aetherbindung oder Esterbindung
ein (H. Rath, Lehrbuch der Textilchemie, 2. Auflage 19631 Seiten 3^7 ff.). Beim Färben von Mischgeweben aus
Cellulose- und Polyamidfasern konnte man diese Applikationsmethode bisher nur für den Cellulosefaseranteil des Textilguts
einsetzen, wobei die Farbgebung der Polyamidfaserkomponente
im Anschluss an die Nachbehandlung der Reaktivfärbung diskontinuierlich mit Säure-, Metallkomplex- oder
Dispersionsfarbstoffen aus saurem oder neutralem Medium bei
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Kochtemperatur oder höheren Temperaturen durch Überfärbung besorgt werden musste. Diese zweibadige Arbeitsweise besitzt
somit den Nachteil, dass sie in ihrer Handhabung sehr umständlich, ziemlich teuer und langwierig ist.
Theoretisch wäre es wohl denkbar, Färbungen auf solchen Fasermischungen mit Chromfarbstoffen nach der Ausziehmethode
vorzunehmen. Eine weitere Möglichkeit bestünde auch im Färben von Polyamid-/Cellulosefaserniaterial mit Hilfe
von Entwicklungsfarbstoffen, d.h. mit Kupplungskomponenten
auf Naphthol-Basis und stabilisierten Diazoaminoverbindungen
nach der Art eines Temperaturstufen-verfahrens. Diese
beiden Färbeprozesse erweckten jedoch überwiegend nur wissenschaftliches
Interesse und konnten für die Praxis keine Bedeutung erlangen, da für ihre Durchführung enorm lange
Färbezeiten in Anspruch genommen werden.
Schliesslich wurde bereits in Chemiefasern 15 (1955)>
Seiten h^O - 451 beschrieben, dass sich Reaktivfarbstoffe
vom Vinylsulfön-Typ aus saurem pH-Bereich auch für das Färben
von Polyamidfasern im Ausziehverfahren eignen. Allerdings
ist es trotz aller Anstrengungen noch nicht gelungen, mit dieser Farbstoffklasse Ton-in-Ton-Färbungen auf PoIyamid-/Cellulosefaser-Mischgewebe
zu erzielen. Auch sind Färbungen von Polyamidartikeln mit Dreier-Kombinationen,
bei denen man drei verschiedene Reaktivfarbstoffe dieser
Kategorie in Betracht gezogen hatte, bis jetzt für Braun-, Beige- und Grau-Nuancen nicht zu realisieren gewesen. Bei
dieser Gelegenheit treten nämlich gegenseitige Blockierungseffekte auf, infolge derer die Farbstoffe dann nicht mehr
auf das Substrat ziehen. Dazu heisst es in den Musterkarten der Farbstoffhersteller, dass ein Überladen der Faser mit
Farbstoff vermieden werden muss, weil sonst dadurch die
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Echtheitseigenscliaften der auf diese Weise erzeugten Färbungen
eine Verschlechterung erleiden. Derartige Kombinationsfärbungen liessen sich auch mit Farbstoffen, denen ein
andersartiges Reaktivsystem zugrunde liegt, bislang nicht erreichen. ....
Es wurde nun gefunden, dass man die vorstehend erläuterten Schwierigkeiten sowie Nachteile umgehen und Mischungen aus
Cellulosefasern und synthetischen Polyamidfasern mit Reaktivfarbstoffen
und nichtreaktiven Metallkomplexfarbstoffen nach der Ausziehmethode auch einbadig färben kann, wenn man |
diese Fasermaterialien zuerst bei Temperaturen von etwa 2C bis 80 C mit wässrigen Flotten behandelt, die neben
Kombinationen aus den obengenannten Farbstoffen noch Alkalien enthalten, danach durch Zugabe von freien Säuren die
Flotten auf einen pH-Wert im Bereich von 6,6 bis 7»2 einstellt
und schliesslich die Färbungen bei Temperaturen von e.twa 95 bis 105° C zu Ende führt.
Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet es, die pH-Werte
des Färbebades in der Weise abzustimmen, dass sie den jeweiligen Fixierungsbedingungen der Reaktiv- bzw. Metallkomplexfarbstoffe
entsprechen, ohne dass man zur Verwen- Λ dung von getrennten Bädern gezwungen ist. Dieses Ergebnis
war für den Fachmann keineswegs naheliegend und es ist daher als ausserordentlich überraschend zu bezeichnen, dass
auch
nach der Ausziehmethode sowohl Reaktivfarbstoffe als/wasserlösliche
bzw. dispergierte Metallkomplexfarbstoffe aus
ein und denselbem Bad lediglich mit Hilfe einer Temperaturänderung und einer pH-Wert-Senkung nacheinander auf den
Fasermischungen fixiert werden können. Nach der neuen Arbeitsweise
erhält man bei guter Farbausbeute eine verhältnismässig rasche und echte Farbstoff-Fixierung. Die dabei
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erzielten Färbungen sind reproduzierbar und zeigen ein egales Warenbild. Hilfsmitteizusätze sind kaum erforderlich
.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird
das Textilmaterial bei einem Flotteiiverhältnis von 1:20 bis 1:30 zunächst für kO bis 60 Minuten, vorzugsweise
45 bis 50 Minutens mit der etwa 20 bis 80 C, bevorzugt
etwa ho bis 6o C, warmen wässrigen Flotte behandelt,
die den gelösten Reaktivfarbstoff, den gelösten bzw. dispergierten
Metallkomplexfarbstoff sowie das alkalisch wir-Icende
Mittel enthält. Während dieser Massnahme zieht der Realctivfarbstoff vorwiegend auf den Celluloseanteil der
Fasermischung auf und wird dort fixiert. Danach setzt man dem Färbebad soviel freie Säure zu, dass sich in der Färbeflüssigkeit
ein pH-Wert im Bereich von 6,6 bis 7j2, vorzugsweise
etwa der Neutralpunkt einstellt. Nunmehr wird das Färbebad auf etwa 95 bis IO5 C, bevorzugt Kochtemperatur,
erhitzt und die Ware wird sodann A5 bis 90 Minuten, vorzugsweise
60 Minuten, der Einwirkung der Flotte unter diesen Bedingungen ausgesetzt. Während dieser Zeitperiode
fixiert der Metalikomplexfarbstoff auf der Polyamidkomponente
des Fasermaterials. Entsprechend einer Modifikation des Verfahrens kann man auch die Metallkomplexfarbstoffe
erst ca, 45 Minuten nach Färbebeginn - zweckmässig im Anschluss
an die Erniedrigung des pH-Wertes - dem Färbebad in gelöster Form zufügen, was zu keinerlei Nuancenänderung
in Bezug auf die gefärbte Fasermischung Anlass gibt. Nach dem Färben wird die Ware gespült, geseift und wie üblich
fertiggestellt. Bei Einhaltung der erläuterten Arbeitsbedingungen zeigt es sich, dass der Metallkomplex-Farbstoff
keine oder nur eine geringfügige Anschmutzung des Celluloseanteils verursacht. Für die Färbungen mit dem Reaktivfarb-
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stoff ist es wichtig, dass während des Waschprozesses die
wässrigen Bäder nicht mit Essigsäure neutralisiert werden, da sonst ein Teil des Reaktivfarbstoffes auf dem Polyamidfaseranteil
der Ware fixierb und dadurch eine Nuancenverschiebung
hervorgerufen wird.
Das erfindungsgemässe, einbadige Verfahren zum Färben von
Mischungen, die aus Cellulose- und Polyamidfasern bestehen,
weist gegenüber den bisher angewandten zweibadigen Verfahren vor allem den Vorteil einer wesentlichen Arbeitsverein- *
fachung und Kostensenkung auf. Ausserdem werden auf diese Weise Färbungen mit sehr guten Echtheitseigenschaften, besonders
im Hinblick auf die Nassechtheiten, erhalten. Ferner ist man in der Lage, spezielle Nuancen auf der Ware zu
erzeugen, weil sich nach dem neuen Verfahren sowohl Kombinationen von Farbstoffen für die Cellulosefasern als auch
Kombinationen von Metallkomplexfarbstoffen für das Färben der Polyamidfasern zusammen in einem Bade applizieren lassen.
Ein derartiges Ergebnis war bisher auf anderem Wege nicht zu erreichen, da im Falle des Einsatzes von Säux^efarbstoffen
für solche Kombinationsfärbungen wegen der- dabei
auftretenden Blockierungseffekte, für die im wesentlichen der Reaktivfarbstoff verantwortlich ist, die Säurefarbstoffe
entweder im Färbebad ausgefallen sind oder keine Affinität zur Polyamidfaser besessen haben. Es sind zwar
einige Reaktivfarbstoffe vorn Vinylsulfon-Typ bekannt, die
sich ohne Behinderung durch Blockierungseffekte untereinander
kombinieren lassen, jedoch nicht in Anwesenheit von Vertretern anderer Farbstoffklassen.
Für das erfindungsgemässe Verfahren finden bevorzugt solche
Reaktivfarbstoffe Verwendung, die als reaktiven Bestandteil
mindestens eine Vinylsulfongruppe besitzen oder mindestens
209838/1U1 ,
— o-
eine Gruppe aufweisen, die box der Einwirkung der alkalischen
Mittel während des Färbens eine Vinylsulfongruppe
bildet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die genannten Reste unmittelbar oder über ein Zwischenglied, besonders -NH-ode.r
-NR- (R = niederes Alkyl), an das Farbs fcof fmolekü! gebunden sind. Aus der Klasse von Gruppierungen, die sich
durch alkalische Substanzen in eine .reaktionsfähige Vinyl»
sulfongruppe überführen lassen, sollen als Beispiele ß-Sulfatoaethylsulfon-, ß-Thiosulfatoaethylsulfon-,
ß-Phosphatoaethylsulfon-, ß-Chloraethylsulfon-, ß-Dialkylaminoaethylsulfon-Gruppen
wie auch die entsprechenden SuIfonylaminogruppen, besonders der Aethionylaminorest genannt
werden. Jedoch auch alle anderen hinlänglich bekannten Reaktivfarbstoffe, besonders aber solche, die als reaktionsfähigen
Rest mindestens eine ß-(2,2,3»3-Tetrafluorcyclobutyl)-acryloylamino-
oder ß-(2,2,3>3-Tetrafluor-4-alkyl-cyclobutyl)-acryloylamino-Gruppe
enthalten, sind für die neue Färbemethode brauchbar. Als Grundkörper dieser Farbstoffe eignen sich besonders solche aus der Reihe der
Anthrachinon-, Azo- und Phthalocyanin-Farbstoffe, wobei die
Azo- und Phthalocyanin-Farbstoffe sowohl metallfrei als atich
metallhaltig sein können.
Als nichtreaktive Metallkomplexfarbstoffe werden beim vorliegenden
Verfahren 1:2-Chrom- oder Kobaltkomplexverbindungen von Azofarbstoffen, insbesondere Monoazofarbstoffen,
verwendet, d.h. Komplexe in denen 2 Moleküle eines Azofarbstoffes
oder je 1 Molekül zweier voneinander· verschiedener Azofarbstoffe komplex an ein Chrom- oder Kobaltatom gebunden
sind. Der Komplex kann z.B. einen Disazofarbstoff und
einen Monoazofarbstoff oder vorzugsweise zwei gleiche oder verschiedene Monoazofarbstoffmoleküle enthalten. Weiterhin
kommen wasserlösliche, metallisierte Azofarbstoffe in Frage,
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— 71 —
welche pro Farbstoffmolekül nur ein komplex gebundenes
Metallatom (1:1-Metallkomplexverbindungen), vor allem
Kupfer, ferner Chrom oder Kobalt aufweisen. Als metallkomplexbildende
Gruppen enthalten diese Azofarbstoffe vorzugsweise
ο,ο'-Dihydroxyazogruppierungen.
Die den Färbebädern nach den beschriebenen Verfahren zuzusetzenden
Alkalien können in den beim Färben mit Reaktivfarbstoffen in der Praxis üblichen Mengen zur Anwendung
gelangen. Der Alkaligehalt der Flotten ist vor allem so zu bemessen, dass ein pH-Wert im Bereich von 9 bis 12 ein- "
gestellt wird und während der Fixierung der Reaktivfarbstoffe aufrecht erhalten bleibt. Als Alkalien können zweckmassig
anorganische, alkalisch reagierende Verbindungen, wie Soda, Natriumbicarbonat, Trinatriumphosphat, Dinatriumphosphat,
Natriumhydroxyd, Natriumsilikate, die entsprechenden Kaliumverbindungen oder Mischungen dieser Alkalien,
vorzugsweise Trinatriumphosphat in Mengen von 1 bis 5 S pro
Liter Färbeflotte eingesetzt werden.
A.ls freie Säure, die verfahrensgemäss zur Einstellung von
nahezu neutralen Fixierungsbedingungen für die Applikation der Metallkomplexfarbstoffe benötigt wird, kommen anorgani- Λ
sehe Säuren, wie Salzsäure, Schwefel- oder Phosphorsäure, oder organische Säuren, wie z.B. Essigsäure oder Ameisensäure
in Betracht. Auch Mischungen dieser Säuren können verwendet werden. Bevorzugt wird Essigsäure eingesetzt. Die
Menge der den Färbebädern nach der Fixierung der Reaktivfarbstoffe zuzusetzenden freien Säure ist in erster Linie
abhängig vom Alkaligehalt der Flotten und damit indirekt von der Einsatzmenge an Reaktivfarbstoffen, die sich wiederum
nach dem Mischungsverhältnis der Anteile von Cellulose- und Polyamidfasern in den zu färbenden Textilmaterialien
richtet.
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— 8 —
Die Färbebäder können zweckmässig noch Elektrolyte, wie
kristallisiertes Natriumsulfat bzw. gereinigtes Natriumchlorid, in Mengen von 30 bis ^O g pro Liter Färbeflotte
enthalten.
Das gemäss dem beanspruchten Verfahren zu färbende Textilmaterial,
das aus Mischungen von nativen oder regenerierten Cellulosefasern und Fasermaterialien aus synthetischen
Polyamiden im Verhältnis von 50*50 bis 85ί15 besteht, kann
in den verschiedensten Zubereitungsformen, beispielsweise
als Flocke, Kardenband, Garn, Gewebe oder Gewirke, vorliegen .
Die nachstehend aufgeführten Beispiele sollen die Durchführung des beanspruchten Verfahrens erläutern, ohne es jedoch
in irgendeiner Hinsicht auf diese zu beschränken.
-9-209838/1141
Ein Mischgewebe aus gleichen Anteilen von Baumwolle und synthetischen Polyamidfasern wird im Flottenverhältnis von
1:20 mit einem wässrigen Färbebad behandelt, das - bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware 0,18
# des Reaktivfarbstoffes der Formel
QCH,
HO3S-O-CH2-CH2-SO2
-N=N-C C-CH,
HO-C
SD3H
0,72 $ des Reaktivfarbstoffes der Formel
0 NH-CO-CH,
HO S-O-CH2
H CO HO3S
und 0,4 $ der 1:2-Kobaltkomplexverbindung des Farbstoffes
der Formel
209838/1141
-10-
enthält und welches man durch gemeinsames oder separates Lösen der Farbstoffe in kochend heissem Wasser, gegebenenfalls
Vermischen der erhaltenen Lösungen und anschliessendes Auffüllen mit kaltem Wasser auf das erforderliche Flüssigkeitsvolumen
herstellt. Danach werden dieser Flotte je Liter noch 50 S kristallisiertes Natriumsulfat zugesetzt.
In das in dieser Weise zubereitete Färbebad geht man mit dem zu färbenden Textilmaterial bei Raumtemperatur ein und
erhitzt das Bad zunächst auf 6o C. Nach 10 Minuten Färbezeit werden dieser Flotte pro Liter 5 S Trinatriumphosphat
in Form einer wässrigen Lösung zugegeben, worauf man die Färbetemperatur ^O Minuten lang bei 60 C aufrecht erhält.
Nun wird durch vorsichtiges Ansäuern mittels Essigsäure der pH-Wert des Färbebades auf etwa 7 eingestellt, die Flotte
zum Kochen getrieben und die Ware 1 Stunde bei Kochtemperatur gefärbt, wobei man dafür Sorge trägt, dass der einregulierte
pH-Wert nicht unterschritten wird. Das so gefärbte Gewebe wird anschliessend mit zunächst neutralem, kaltem
Wasser und dann mit heissem Wasser von etwa 80 C gespült sowie mit einer Lösung, die im Liter Wasser 1 g eines Kondensationsproduktes
aus Ölsäure und N-MethyItaurin als
Natriumsalz enthält, 5 Minuten lang bei Kochtemperatur geseift. Nach nochmaligem Spülen mit Wasser und Trocknen erhält
man eine gleichmässige Graufärbung auf beiden Faseranteilen des Mischgewebes.
In ein wässriges Färbebad, das entsprechend Beispiel 1 angesetzt worden ist und welches - bezogen auf das Gewicht
der trockenen Ware -
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- 1Ί -
1,4 $. des Reaktivfarbstoffes der Formel
HO S-O-
HC(T HO .
0 NH-CO-CH,
O3H
und 2 $ der 1:2-Chromkomplexverbindung aus den Farbstoffen
der Formeln
HO Cl
HO 8-t' VN=N-
und // VN=N-
sowie 50 g/l kristallisiertes Natriumsulfat enthält, wird
ein Mischgewebe aus gleichen Anteilen von Cellulose- und synthetischen Polyamidfasern bei einem Flottenverhältnis
von 1:30 bei Raumtemperatur eingebracht, worauf man das
mit der ¥are beschickte Bad auf 60 C erwärmt, nach einer Färbezeit von 5 Minuten 5 g/l Trinatriumphosphat hinzufügt
.und das Fasermaterial insgesamt h$ bis 50 Minuten bei 60 C
mit der alkalischen Flotte behandelt. Nun wird mittels Essigsäure der pH-Wert des Färbebades auf etwa 7 reduziert
und die Ware wird - wie in Beispiel 1 - eine Stunde bei Kochtemperatur gefärbt. Danach wird das so gefärbte Gewebe
mit neutralem, kaltem und"warmem Wasser gut gespült, entsprechend Beispiel 1 geseift und fertiggestellt. Man erhält
eine gleichmässige, dunkelblaue Färbung auf beiden
Faserarten des Mischgewebes.
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-12-
Zur Färbung eines Mischgewebes aus Cellulose- und synthetischen
Polyamidfasern im Verhältnis 6O:4O wird eine
wässrige Färbeflotte, die - bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware -
0,18 $ des Reaktivfarbstoffes der Formel
HO S-O-CH2-CH2-SO2
?CH3
_/~Λ-Ν=Ν-
1-1
-CH,
HO-C N
0,72 $ des Reaktivfarbstoffes der Formel
-CO-CH,
HO„S-O-CH -CH -SO -<^ ^V
0,15 % der 1:2-Kobaltlcomplexverbindung des Farbstoffes
der Formel
N=.N-C C-CH
-13-
und 0,1^ 5° der 1 :2-Chronikomplexverbindung aus den Farbstoffen
der Formeln
HO_S-/ V^-N=N-
und
-N=N-
Cl
sowie pro Liter 50 g kristtillisiertes Natriumsulfat aufweist,
nach der Vorschrift von Beispiel 1 zubereitet. Das Fasermaterial wird sodann wie in Beispiel 2 angegeben gefärbt
und fertiggestellt. Man erhält eine Bicolorfärbung,
bei welcher der Cellulosefaseranteil des Mischgewebes grau
und der Polyamidfaseranteil braun-beige gefärbt ist.
209838/ 1 U1
Claims (5)
- Patentansprüche ;. Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulosefasern und synthetischen Polyamidfasern mit Reaktivfarbstoffen und nichtreaktiven Metallkomplexfarbstoffen nach der Ausziehmethode, dadurch gekennzeichnet, dass man diese Fasermaterialien zuerst bei Temperaturen von etwa 20 bis 80 C mit wässrigen Flotten behandelt, die neben Kombinationen aus den obengenannten Farbstoffen noch Alkalien enthalten, danach durch Zugabe von freien Säuren die Flotten auf einen pH-Wert im Bereich von 6,6 bis 7>2 einstellt und schliesslich die Färbungen bei Temperaturen von etwa 95° bis 105° C zu Ende führt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung der Fasermaterialien im alkalischen Milieu bei Temperaturen von etwa ^O bis 60 C durchführ t.
- 3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung der Fasermaterialien nach der pH-Wert-Erniedrigung in etwa neutralem Milieu durchführt,
- k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung der Fasermaterialien nach der pH-Wert-Erniedrigung bei Kochtemperatur durch-. führt.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis h, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Färbeflotten solche Reaktivfarbstoffe verwendet, die als reaktiven Bestand-209838/1U1 _15_teil mindestens eine Vinylsulfongruppe besitzen oder mindestens eine Gruppe aufweisen, die im alkalischen Medium die Vinylsulfongruppe bildet.209838/1141
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |