DE2108420A1 - Spannband für die Spannbandaufhängung eines drehbaren Messwerks - Google Patents
Spannband für die Spannbandaufhängung eines drehbaren MesswerksInfo
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Description
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-r\ erhalten
PC.; . -„dOWcäit
Institut Dr.Ing.Reinhard Straumann AG 5 Waldenburg
Spannband für die Spannbandaufhängung eines drehbaren Messwerks
In Messinstrumenten mit drehbarem iiesswerk wird das a
Messwerk auf Spitzen oder mittels eines Spannbandes gelagert. Solche Messinstrumente sind zum Freispiel Geräte
zur Messung elektrischer Grossen, aber auch Waagen,Kreiselinstrumente
etc. Es ist bekannt, dass die Spannbandaufhängung eine hohe Präzision, eine gute Lageunabhängigkeit
und eine Unempfindlichkeit gegen Schläge hat.
Zur Erreichung einer guten Spanbandaufhängung müssen folgende Anforderungen an die zu ihrer Herstellung verwendeten
Materialien gestellt werden:
a) Kleines Schubmodul, damit das Messwerk mit kleinen Drehmomenten arbeiten kann;
b) hohe Festigkeit, damit die Aufhängung unter Zugspannung stehen kann, was eine Unempfindlichkeit gegen K
Neigung und Erschütterung gewährleistet;
c) hohe Korrosionsbeständigkeit;
d) möglichst kleine elastische Nachwirkungen und Unabhängigkeit des Torsionsmomentes von Temperaturs
chwankungeri;
e) n;ute Verformbarkeit des Materials zwecks preiswerter
Herstellung der Bänder.
Die beiden wichtigsten Forderungen a) und b) lassen sich in der Form einer Güteziffer Q ausdrücken: Das für das Ver-
109885/1114
drehen eines Stabes aufzuwendende Drehmoment ist proportional zum Schubmodul G und zu einem geometrischen Formfaktor;
letzterer ist proportional zum Quadrat des Stabquerschnittes. Die lineare Beziehung zwischen Drehmoment M und Verdrillung α
eines Stabes ist
M = G γ ' k ' F2,
wobei G = Schubmodul des Materials α = Drehwinkel
1 = Länge des Stabes
21 k = geometrischer Formfaktor, der zum Beispiel —^-
für runden Querschnitt beträgt.
Die Spannung im Band darf die Elastizitätsgrenze D Ξ
des Metalls nicht überschreiten; es kann also im Längszug die maximale Kraft Pmax = F* (^v angelegt v/erden. Wird für
Pmax
ρ = ___ in aer obigen Formel eingesetzt und geschrieben
ρ = ___ in aer obigen Formel eingesetzt und geschrieben
J E
M_ _ α * k . 1
p2 " 1 Q
ο - -zn
so ist ersichtlich, wie die beiden Bedingungen a) und b) miteinander verknüpft sind und dass es nicht auf die absoluten
Werte von 6*^ und G ankommt, sondern nur auf das Verhält-
^e2 *■
ms ^__ .
ms ^__ .
Für Spannbänder werden heute zum Beispiel Kupfer-Beryllium, Broncen-, Gold-, Platin-, Kobalt-Legierungen u.a.m. verwendet.
Diese Metalle werden durch Kaltverformung und Vergüten auf höchste Festigkeit gebracht. Man erhält damit folgende Werte
für Q:
109885/ 1 1 U
Tabelle 1 | kg/mm | G 2 kg/mm |
kg/ |
Legierung | 100 | 7OOO | 1,4 |
Cu-2Be | 110 | 10200 | 1,2 |
Pt-Ir 70/30 | 120 | 7850 | 1,8 |
Pt-Ni 90/10 | 170 | 9000 | 3,2 |
Kobalt-Legierung | |||
Es viurde nun gefunden, dass wesentlich bessere Spannbandaufhängungen
erhalten werden, wenn man für diese Aufhängungen ein Spannband nach der vorliegenden Erfindung
verwendet, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es aus einer Legierung besteht, bei der das Verhältnis e/a der Anzahl
von freien Elektronen zur Anzahl Atome zwischen 4,15 und 4,7
liegt.
Besonders gut eignen sich Legierungen auf der Basis von Titan, Zirkon und Hafnium (also der Ubergangselemente der
Gruppe IV des periodischen Systems), wie die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele des Spannbandes nach der
Erfindung zeigen. Die erfindungsgenässen Spannbänder sind korrosionsfest, weisen keine elastischen Nachv/irkungen auf
und haben zudem eine geringe Temperaturabhängigkeit des Schubmoduls. Die für die erfindunpsferr.ässen Spannbänder verwendeten
Legierungen können auch bis zu 15£ nicht-Übergangsmetalle,
also etwa Al, Sn, In, Ga oder Cu enthalten.
Legierung
Nb | .1JiCr,3SAl,Rest Ti | 4,27 | 120 | 3500 | 4,1 | |
302 | ν, | , Rest Zr | 4,3 | 120 | 2800 | 5,2 |
30? | ν, | Rest Ti | ■ 4,3 | 100 | 3000 | 3,3 |
50S | Rest Ti | 4,5 | 100 | 3200 | 3,1 | |
109885/1 1 U
Bei den erfindungsgemässen Spannbiindern ist zwar die
Bruchfestigkeit im wesentlichen ähnlich wie bei den bisher verwendeten Spannbändern jedoch ist der Schubmodul wesentlich
kleiner, wodurch der Gütefaktor gegenüber den bisher bekannten, aus in der Tabelle 1 aufgeführten Materialien
bestehenden Spannbänder stark erhöht wurde. Die bekannten Materialien haben kubisch-flächenzentrierte Kristallstruktur,
die für die neuen Spannbänder verwendeten Materialien sind kubisch-raumzentriert und die Elektronenkonzentrationen
sind vollständig verschieden.
Die in der vorliegenden Tabelle angegebenen Werte lassen sich wie folgt erreichen:
- Mit der handelsüblichen ß-Legierung aus 13%V, 11$ Cr9
3% Al, Rest Ti: Durch Lösungsglühen, Abschrecken, Kaltverformen und Anlassen bei 400°C, da bei dieser
Behandlung die Verfestigung durch Kaltverformen und die Verfestigung durch partielle Phasenumwandlung
(!Überfall von β in β + α oder Zwischenzustände) kombiniert
werden.
- Mit der Legierung aus 30$ Nb, Rest Zr: Durch Kaltverformen
des geglühten Metalles und Auslagern bei Temperaturen von 500-700 C. Das geglühte und schnell
abgekühlte Metall ist einphasig, aber in instabilem Zustand, und die Auslagerung bewirkt einen Gefügezerfall.
Die erreichbare Festigkeit hängt aber auch von gelösten Gasen (Op, N_, C etc.,sogenanten Zwischengitteratomen
mit einer Ordnungszahl kleiner als 9) ab, welche eine Dispersionshärtung bewirken; der Gehalt
an Zwischengitteratomen darf bis 1500 ppm ansteigen.
- Mit den Ti-V-Legierungen, die im ganzen ß-Bereich schmiedbar und für die Kaltverformung duktil sind. Die
Legierung 70% Ti, 30% V wird bei etwa 9000C geglüht,
abgeschreckt und dann kaltverformt. Durch Auslagern bei 350 C (wobei eine partielle Phasenumwandlung auftritt)
kann die Elastizitätsgrenze von 80 kg/mm auf ca.
100 kg/mm erhöht werden; beim geglühten Metall ist ^„
2
ca. 40 kg/mm .
ca. 40 kg/mm .
109885/11 U
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen handelt es sich um sogenannte ß-Legierungenj das geglühte Metall oder
zumindest das abgeschreckte Metall liegt in der kublsch-raumzentrierten
Pha'se vor und die Zusammensetzung der Legierung ist so, dass das Metall nahe an der Grenze der Stabilität
dieser ß-Phase (gegen die hexagonale α-Phase) liegt.
Der Schubmodul eines kubischen Einkristalles ist richtungsabhangig und lässt sich mit den unabhängigen
Scherungen CP = 1/2 (C11-C1?) und CS = C1^ durch die Formel
1 .i , , ,J _1 s
G " CS ά ^CP " CS ;
ausdrücken; (j) ist die Produktsumme der Richtungskosinusse
= ld τα + d η + m^ ri
und gibt die Lage der Torsionsachse gegenüber den Achsen des Einkristalles an Bei vielkristallinen Stoffen kann
mit guter Näherung für (j) der Wert isotroper Orientierung
der Kristallite, nämlich 0,2, eingesetzt werden. Ist CP<-CS, so wird G<
1/CS. Es sind Messungen bekannt, die zeigen, dass bei Vanadium CP>
CS ist, aber zum Beispiel in titanreichen TiCr-Legierungen ist CP-cCS. Das sind gerade
die Bedingungen, welche G in vielkristallinem Metall klein machen können, vorausgesetzt natürlich, dass 1/CS nicht zu
gross, was für Metalle zu Beginn der Übergangselemente des periodischen Systems der Fall ist. Die einzige Figur der
vorliegenden Zeichnung enthält Beispiele aus den vielkristallinen TiV, TiCRr, TiIIb und ZrHb-Legierungenj alle haben
einen ähnlichen Verlauf und für ein Verhältnis Elektronen/ Atom e/a von 4,15 - 4,5 besonders niedrige Schubnoduli. Das
Verhältnis e/a ist gleich 1/100 £j v.c. und wird durch die
Summe der Produkte aus Anzahl äusserer Elektronen (v.= Gruppe im periodischen System) mal Konzentration
in Atomprozenten c. für jede Komponente i erhalten. Dieses Verhalten des Schubmoduls ist physikalisch als Beitrag
der Oitterelektronen zu deuten, also aller Elektronen
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BAD OB)GlNAL
ausserhalb abgeschlossener Schalen, welche mit ihrer kinetischen
und elektrostatischen Energie zur Bindung des metallischen Kristalles beitragen, und es vmrde überraschend gefunden,
dass Metalle der 3· , 4. und 5, Periode und Legierungen
aus ihnen ähnliche Eigenschaften haben, die sich streng durch das Verhältnis e/a bezeichnen lassen. Legierungen auf Basis
von Titan mit V, Cr, Mn, Pe, Co, Ni oder Nb, Mo oder Ta,V/ (Elemente welche auch ß-Bildner genannt werden), gaben in
Versuchen die niedrigen Schubmoduli, wenn ihre Konzentration entsprechend der Valenz eingestellt ist. Dies hängt offenbar
mit der mechanischen Stabilität der kubisch raumzentrierten ß-Phase zusammen. Das ist der Grund, warum die Legierung für
das Spannband nicht durch ihre Festigkeit oder ihr spezifisches Gewicht oder ihr Schubmodul, sondern durch ihr Verhältnis
e/a definiert wird.
Eine hohe Elastizitätsgrenze, welche nach der Formol
quadratisch in den Gütefaktor eingeht, kann durch Kaltverformen, ein für die Herstellung von Spannbändern praktisch
immer verwendetes Verfahren, durch Auss ehe idungshärtune·,
Dispersionshärtung (aus der Reaktion mit gelösten Gasen, sogenannten Zwischengitteratomen) und insbesondere
durch Phasenumwandlung bei V/ärmebehandlungen erreicht
werden. Letzterer Vorgang gilt für die zwei Beispiele der Til3V 11Cr 3Al und Zr 3OWb-Legierungen. Titan-Legierungen mit
e/a = 4,15-4,4 sind nach Glühen und Abschrecken instabil und
zerfallen beim Auslagern in (α +β), wobei die Kaltverformung
den Zerfall beschleunigt. Für Zirkon-Legierungen ist die Mischbarkeit allgemein sehr begrenzt, aber schnelles Abkühlen
verhindert die Umwandlung.
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Claims (4)
1. Spannband für die Spannbandaufhängung eines drehbaren Hesswerks in einem Messinstrument, dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannband-aus einer Legierung besteht, bei welcher das Verhältnis Anzahl freie Elektronen zu Anzahl
Atome 4,15 bis 4,5 beträgt.
2. Spannband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente der Legierung aus Titan, Zirkonium
oder Hafnium besteht.
3. Spannband nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung bis zu 15% Nicht-Übergangsmetalle
enthält.
4. Spannband nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 oder 3>
dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung Zusätze bis zu IJi von Elementen erhält, deren Ordnungszahl kleiner ist als 9.
1Q9885/11U
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