DE3917793C2 - Titan-Aluminium-Legierungen mit Chrom- und Niob-Zusätzen - Google Patents
Titan-Aluminium-Legierungen mit Chrom- und Niob-ZusätzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Legierung
auf Basis von Gamma-Titanaluminid, auf ein Verfahren zu deren Herstellung und Weiterverarbeitung
und auf deren Verwendung.
Es ist bekannt, daß die Zugabe von Aluminium zu Titan in immer
größeren Anteilen zur Änderung der Kristallform der erhaltenen
Titan-Aluminium-Zusammensetzung führt. Geringe Prozentsätze von
Aluminium gehen in feste Lösung in Titan, und die Kristallform
bleibt die des Alpha-Titans. Bei höheren Konzentrationen von
Aluminium (einschließlich etwa 25 bis 35 Atom-%) wird eine
intermetallische Verbindung Ti₃Al gebildet. Das Ti₃Al hat eine
geordnete hexagonale Kristallform, die als Alpha-2 bezeichnet
wird. Bei noch höheren Aluminiumkonzentrationen (einschließlich
des Bereiches von 50 bis 60 Atom-% Aluminium) wird eine andere
intermetallische Verbindung, TiAl, gebildet, die eine geordnete
tetragonale Kristallform aufweist, die als Gamma bezeichnet
wird.
Die Legierung aus Titan und Aluminium mit einer Gamma-Kristall
form und einem stöchiometrischen Verhältnis von etwa eins, ist
eine intermetallische Verbindung mit einem hohen Modul, einer
geringen Dichte, einer hohen thermischen Leitfähigkeit, günsti
ger Oxidationsbeständigkeit und einer guten Kriech- bzw. Dauer
standfestigkeit. Die Beziehung zwischen Modul und Temperatur
für TiAl-Verbindungen zu anderen Titan-Legierungen und in Be
ziehung zu Nickelbasis-Superlegierungen ist in Fig. 1 gezeigt.
Wie dieser Figur entnommen werden kann, hat TiAl den besten
Modul aller gezeigten Titan-Legierungen. Der TiAl Modul ist
nicht nur bei höherer Temperatur höher sondern die Abnahmege
schwindigkeit des Moduls mit steigender Temperatur ist für TiAl
geringer als für die anderen Titan-Legierungen. Darüber hinaus
behält TiAl einen brauchbaren Modul bei Temperaturen oberhalb
denen, bei denen die anderen Titan-Legierungen bereits unbrauch
bar werden. Legierungen auf der Grundlage der intermetallischen
Verbindung TiAl sind attraktive Materialien geringen Gewichtes
für Anwendungen, wo ein hoher Modul bei hohen Temperaturen und
ein guter Schutz gegenüber der Umgebung erforderlich sind.
Eine der Eigenschaften von TiAl, die seine tatsächliche Anwen
dung für solche Verwendungsarten begrenzt, ist seine Sprödheit
bei Raumtemperatur. Auch erfordert die Festigkeit dieser inter
metallischen Verbindung bei Raumtemperatur eine Verbesserung,
bevor die intermetallische Verbindung TiAl in Bauteilen einge
setzt werden kann. Auch Verbesserungen der intermetallischen
Verbindung TiAl hinsichtlich Duktilität und/oder Festigkeit bei
Raumtemperatur sind sehr erwünscht, um die Verwendung der Zu
sammensetzungen bei den höheren Temperaturen zu gestatten, für
die sie geeignet sind.
Mit dem potentiellen Nutzen des geringen Gewichtes und des Ein
satzes bei hohen Temperaturen ist in den einzusetzenden TiAl-
Zusammensetzungen am meisten eine Kombination von Festigkeit
und Duktilität bei Raumtemperatur erwünscht. Eine Mindestduk
tilität in der Größenordnung von 1% ist für einige Anwendungen
der Zusammensetzung akzeptabel, doch sind höhere Duktilitäten
sehr viel mehr erwünscht. Eine Minimalfestigkeit für eine einzu
setzende Zusammensetzung beträgt etwa 350 N/mm2 (entsprechend
50 ksi bzw. 350 MPa). Materialien, die diese Festigkeit aufwei
sen, sind jedoch nur von beschränkter Brauchbarkeit, und höhere
Festigkeiten sind für einige Anwendungen häufig bevorzugt.
Das stöchiometrische Verhältnis der TiAl-Verbindungen kann über
einen Bereich variieren, ohne daß sich dabei die Kristallstruk
tur ändert. Der Aluminiumgehalt kann von etwa 50 bis etwa 60
Atom-% variieren. Die Eigenschaften der TiAl-Zusammensetzungen
unterliegen als Ergebnis relativ geringer Änderungen von 1%
oder mehr im stöchiometrischen Verhältnis der Bestandteile Titan
und Aluminium jedoch sehr deutlichen Änderungen. Gleichermaßen
werden die Eigenschaften durch die Zugabe relativ geringer Men
gen ternärer Elemente deutlich beeinflußt.
In der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß die inter
metallischen Gamma-TiAl-Verbindungen verbessert werden können,
indem man eine Kombination von Zusatzelementen einarbeitet, so
daß die Zusammensetzung nicht nur ein ternäres sondern auch ein
quaternäres Zusatzelement enthält. Es wurde weiter festgestellt,
daß die Zusammensetzung mit dem quaternären Zusatzelement eine
einzigartig erwünschte Kombination von Eigenschaften aufweist,
die eine erwünschte hohe Duktilität und eine wertvolle Oxida
tionsbeständigkeit einschließen.
Es gibt eine umfangreiche Literatur hinsichtlich der Titan-Alu
minium-Zusammensetzungen, einschließlich der intermetallischen
Verbindungen Ti3Al, TiAl und TiAl3. Die US-PS 42 94 615 ent
hält z.B. eine umfangreiche Diskussion der Legierungen vom
Titan-Allominid-Typ, einschließlich der intermetallischen Ver
bindung TiAl. Wie in dieser PS in Spalte 1 ab Zeile 50 mit
Bezug auf die Vorteile und Nachteile von TiAl hinsichtlich
Ti3Al ausgeführt:
"Es sollte klar sein, daß das TiAl-Gamma-Legierungssystem po tentiell leichter ist, da es mehr Aluminium enthält. Labor untersuchungen in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts zeigten, daß die Titan-Allominid-Legierungen potentiell zur Verwendung bei hoher Temperatur bis etwa 1000°C geeignet sind. Die nachfolgenden Erfahrungen mit solchen Legierungen haben jedoch gezeigt, daß sie zwar die erforderliche Hochtemperatur- Festigkeit aufwiesen, bei Raum- und mäßiger Temperatur, d.h. von 20 bis 550°C, aber wenig oder keine Duktilität. Materia lien, die zu spröde sind, können weder leicht hergestellt wer den noch widerstehen sie einer zwar nicht häufigen aber unver meidbaren geringfügigen Beschädigung beim Einsatz ohne Rißbil dung und nachfolgendes Versagen. Sie sind daher keine brauch baren Materialien, die andere Basislegierungen ersetzen können."
"Es sollte klar sein, daß das TiAl-Gamma-Legierungssystem po tentiell leichter ist, da es mehr Aluminium enthält. Labor untersuchungen in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts zeigten, daß die Titan-Allominid-Legierungen potentiell zur Verwendung bei hoher Temperatur bis etwa 1000°C geeignet sind. Die nachfolgenden Erfahrungen mit solchen Legierungen haben jedoch gezeigt, daß sie zwar die erforderliche Hochtemperatur- Festigkeit aufwiesen, bei Raum- und mäßiger Temperatur, d.h. von 20 bis 550°C, aber wenig oder keine Duktilität. Materia lien, die zu spröde sind, können weder leicht hergestellt wer den noch widerstehen sie einer zwar nicht häufigen aber unver meidbaren geringfügigen Beschädigung beim Einsatz ohne Rißbil dung und nachfolgendes Versagen. Sie sind daher keine brauch baren Materialien, die andere Basislegierungen ersetzen können."
Es ist bekannt, daß das TiAl-Legierungssystem sich von Ti3Al
(sowie den Legierungen des Titans mit fester Lösung) beträcht
lich unterscheidet, obwohl sowohl TiAl als auch Ti3Al im Grunde
geordnete intermetallische Titan-Aluminium-Verbindungen sind.
Wie in der genannten US-PS 42 94 615 in der Spalte 1 unten aus
geführt:
"Dem Fachmann ist bekannt, daß es einen beträchtlichen Unter schied zwischen den beiden geordneten Phasen gibt. Das Legie rungs- und Umwandlungsverhalten von Ti3Al ähnelt dem des Ti tans, da die hexagonalen Kristallstrukturen sehr ähnlich sind. Die Verbindung TiAl weist jedoch eine tetragonale Atomanord nung auf und somit ziemlich andere Legierungseigenschaften. Ein solcher Unterschied wird in der früheren Literatur häufig nicht erkannt."
"Dem Fachmann ist bekannt, daß es einen beträchtlichen Unter schied zwischen den beiden geordneten Phasen gibt. Das Legie rungs- und Umwandlungsverhalten von Ti3Al ähnelt dem des Ti tans, da die hexagonalen Kristallstrukturen sehr ähnlich sind. Die Verbindung TiAl weist jedoch eine tetragonale Atomanord nung auf und somit ziemlich andere Legierungseigenschaften. Ein solcher Unterschied wird in der früheren Literatur häufig nicht erkannt."
Die US-PS 42 94 615 beschreibt das Legieren von TiAl mit Vana
dium und Kohlenstoff, um die Verbesserung einiger Eigenschaften
der resultierenden Legierung zu erzielen.
In der US-PS 42 94 615 ist in Tabelle 2 auch eine Legierung
T2A-112 offenbart, deren Zusammensetzung in Atom-% Ti-45Al-5,0
Nb beträgt, doch wird in der genannten PS diese Zusammensetzung
nicht als irgendwelche nützlichen Eigenschaften aufweisend be
schrieben.
Eine Anzahl technischer Publikationen, die sich mit den Titan-
Aluminium-Verbindungen sowie mit den Eigenschaften dieser Ver
bindungen befassen, sind die folgenden:
- 1. E.S. Bumps, H. D. Kessler und M. Hansen, "Titanium-Aluminium System", Journal of Metals, Juni 1952, Seiten 609-614, TRANSACTIONS AIME, Band 194.
- 2. H.R. Ogden, D. J. Maykuth, W. L. Finlay und R.I. Jaffee, "Mechanical Properties of High Purity Ti-Al Alloys", Journal of Metals, Februar 1953, Seiten 267-272, TRANSAC TIONS AIME, Band 197.
- 3. Joseph B. McAndrew und H. D. Kessler, "Ti-36 Pct Al as a Base for High Temperature Alloys", Journal of Metals, Oktober 1956, Seiten 1348-1353, TRANSACTIONS AIME, Band 206.
Die letztgenannte Veröffentlichung beschreibt Arbeiten zur Ent
wicklung einer intermetallischen TiAl-Gamma-Legierung. In Ta
belle II werden Legierungen mit einer Zugfestigkeit zwischen
231 und 343 N/mm2 als angemessen
bezeichnet "wo die bezeichneten Spannungen deutlich unter die
sem Niveau liegen". Diese Ausführung erscheint unmittelbar ober
halb Tabelle II. In dem Absatz oberhalb Tabelle IV wird ausge
führt, daß sich Tantal, Silber und Niob als brauchbare Legie
rungen erwiesen haben, um die Bildung dünner Schutzoxide auf
Legierungen zu induzieren, die Temperaturen bis zu 1200°C aus
gesetzt wurden. Fig. 4 dieser Veröffentlichung ist eine gra
phische Darstellung der Oxidationstiefe gegen den nominellen
Gewichtsprozentgehalt an Niob bei Aussetzen gegenüber stiller
Luft bei 1200°C für 96 Stunden. Unmittelbar oberhalb der Zusam
menfassung (Summary) auf Seite 1353 ist eine Probe einer Titan-
Legierung beschrieben, die 7 Gew.-% Niob enthält und um 50%
höhere Spannungsbrucheigenschaften aufweist als die zum Ver
gleich benutzte Ti-36%-Al-Legierung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
eine Legierung auf Basis von Gamma-Titanaluminid
mit Verbesserung der Duktilität, damit in Beziehung stehen
der Eigenschaften und Oxidationsbeständigkeit bei Raumtemperatur, bei tiefen und mittleren Temperaturen zu schaffen.
Weiter sollen ein Verfahren zum Herstellen und Weiterverarbeiten einer
solchen Legierung und ihre Verwendung
angegeben werden.
Diese Aufgabe
wird durch eine Legierung mit der Zusammensetzung
Ti42-52 Al46-50 Cr1-3 Nb1-5
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Legierung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist Gegenstand des
Anspruches 5.
Die erfindungsgemäße Verwendung ist
Gegenstand des Anspruches 7.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
Modul und Temperatur für eine Reihe von Legierungen,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
Last in 0,5 kg und der
Kreuzkopf-Verschiebung in 0,025 mm für TiAl-Zusam
mensetzungen verschiedener Stöchiometrie beim
4-Punkt-Biegen,
Fig. 3 eine graphische Darstellung ähnlich der nach Fig. 2,
die die Beziehung der Fig. 2 für Ti50Al48Cr2 dar
stellt,
Fig. 4 eine graphische Darstellung eines Vergleichs der
Oxidationsbeständigkeit,
Fig. 5 eine graphische Darstellung in Säulenform der Festig
keiten von Proben in 7 N/mm2, die
verschiedenen Wärmebehandlungen unterworfen wurden
und
Fig. 6 eine ähnliche graphische Darstellung der Duktilität
in Abhängigkeit von der Temperatur der Wärmebehand
lung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher er
läutert.
Es wurden drei einzelne Schmelzen hergestellt, die Titan und
Aluminium in verschiedenen stöchiometrischen Verhältnissen ent
hielten, aber der von TiAl angenähert waren. Die Zusammensetzun
gen, Glühtemperaturen und Testergebnisse bei diesen Zusammen
setzungen sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Für jedes Beispiel wurde die Legierung zuerst durch Lichtbogen
schmelzen zu einem Barren verarbeitet. Der Barren wurde durch
Schmelzspinnen unter einem Partialdruck von Argon zu einem Band
verarbeitet. Bei beiden Schmelzstufen benutzte man einen wasser
gekühlten Kupferherd als Behälter für die Schmelze, um uner
wünschte Reaktionen zwischen Schmelze und Behälter zu vermeiden.
Wegen der starken Affinität von Titan für Sauerstoff wurde
sorgfältig vermieden, das heiße Metall Sauerstoff auszusetzen.
Das rasch erstarrte Band wurde in einen Stahlbehälter verpackt,
den man evakuierte und abdichtete. Der Behälter wurde dann bei
950°C drei Stunden unter einem Druck von 2100 bar
heiß isostatisch gepreßt. Der hierfür benutzte Behälter
wurde von dem konsolidierten Bandstopfen maschinell entfernt.
Die erhaltene Probe war ein Stopfen mit einem Durchmesser von
etwa 2,5 cm und einer Länge von etwa 7,5 cm.
Dieser Stopfen bzw. Stift wurde axial in einer zentralen Öff
nung eines Knüppels angeordnet und darin abgedichtet. Den Knüp
pel erhitzte man anschließend auf 975°C und unterwarf ihn einem
Strangpressen, um ein Reduktionsverhältnis von etwa 7 zu 1 zu
erhalten. Der stranggepreßte Stopfen wurde aus dem Knüppel ent
fernt und wärmebehandelt.
Die stranggepreßten Proben glühte man bei Temperaturen, wie sie
in Tabelle I angegeben sind, für 2 Stunden. Dem Glühen folgte
ein Altern bei 1000°C für zwei Stunden. Die Probekörper wurden
maschinell auf die Abmessungen 1,5×3×25,4 mm bearbeitet, um
daran 4-Punkt-Biegetests bei Zimmertemperatur auszuführen. Die
Biegetests wurden in einer 4-Punkt-Biegevorrichtung mit einer
inneren Spanne von 10 mm und einer äußeren Spanne von 20 mm aus
geführt. Die Last-Kreuzkopf-Verschiebungskurven wurden aufge
zeichnet. Auf der Grundlage der erhaltenen Kurven werden die
folgenden Eigenschaften definiert:
- 1. Die Streckgrenze ist die Fließspannung bei einer Kreuzkopf- Verschiebung von 0,025 mm. Dieses Ausmaß der Kreuzkopf-Ver schiebung wird als erstes Anzeichen einer plastischen Defor mation und des Überganges von der elastischen zur plastischen Deformation genommen. Die Messung der Streckgrenze und/oder Bruchfestigkeit nach üblichem Kompressions- oder Zugverfahren führt zu Ergebnissen, die geringer sind als die beim 4-Punkt- Biegen erhaltenen Ergebnisse, wenn letzteres so ausgeführt wird, daß man die angegebenen Messungen vornimmt. Die höheren Ergebnisse der 4-Punkt-Biegemessungen sollten erinnert wer den, wenn man diese Werte mit Werten vergleicht, die durch übliche Kompressions- oder Zugverfahren erhalten werden. Der Vergleich der Meßergebnisse in den Beispielen erfolgt jedoch zwischen 4-Punkt-Biegetests für alle gemessenen Proben, und solche Vergleiche sind gültig bei der Bestimmung von Unter schieden in den Festigkeitseigenschaften, die sich aus Un terschieden in der Zusammensetzung oder bei der Verarbeitung der Zusammensetzungen ergeben.
- 2. Die Bruchfestigkeit ist die zum Bruch erforderliche Spannung.
- 3. Die äußere Faserdehnung beträgt 9,71×h×d, worin h die Dicke des Probekörpers in 2,5 cm und d die Kreuzkopf-Ver schiebung beim Bruch in 2,5 cm ist. Metallurgisch stellt der errechnete Wert die Menge an plastischer Deformation dar, die an der äußeren Oberfläche des Biegekörpers zum Zeitpunkt des Bruches vorhanden ist.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
Die Tabelle I enthält Daten über die Eigenschaften der Proben,
geglüht bei 1300°C, und weitere Daten hinsichtlich dieser Pro
ben sind in Fig. 2 angegeben.
Aus den Daten der obigen Tabelle ergibt sich, daß die Legierung
12 des Beispiels 2 die beste Kombination von Eigenschaften auf
wies. Dies bestätigt, daß die Eigenschaften von TiAl-Zusammen
setzungen sehr empfindlich auf die Atomverhältnisse von Ti/Al
und die angewendete Wärmebehandlung reagieren. Legierung 12
wurde als Basislegierung für die weitere Verbesserung der Eigen
schaften ausgewählt, wozu weitere Versuche durchgeführt wurden,
wie sie im folgenden beschrieben werden.
Aus der obigen Tabelle ergibt sich auch, daß das Glühen bei
Temperaturen zwischen 1250°C und 1350°C zu erwünschten Werten
für die Streckgrenze, Bruchfestigkeit und äußere Faserdehnung
bei den Probekörpern führt. Das Glühen bei 1400°C ergibt jedoch
einen Probekörper mit einer deutlich geringeren Streckgrenze
(etwa 20% geringer), einer geringeren Bruchfestigkeit (etwa
30% weniger) und einer geringeren Duktilität (etwa 78% weniger)
als bei einem Probekörper, der bei 1350°C geglüht worden war.
Die starke Verschlechterung der Eigenschaften ist auf eine dra
matische Veränderung im Gefüge aufgrund einer ausgeprägten
Beta-Umwandlung bei Temperaturen deutlich über 1350°C zurückzu
führen.
Es wurden zehn weitere einzelne Schmelzen zubereitet, die Titan
und Aluminium in den angegebenen Atomverhältnissen sowie Zusätze
in relativ kleinen Atomprozenten enthielten.
Jede der Proben wurde hergestellt, wie oben unter Bezugnahme
auf die Beispiele 1-3 beschrieben.
Die Zusammensetzungen, Glühtemperaturen und Testergebnisse an
diesen Zusammensetzungen sind in der folgenden Tabelle II im
Vergleich zur Legierung 12 als Basislegierung für diesen Ver
gleich angegeben.
Bei den Beispielen 4 und 5, die bei 1200°C wärmebehandelt waren,
war die Streckgrenze nicht meßbar, da die Proben praktisch nicht
duktil waren. Die Probe des Beispiels 5, die bei 1300°C geglüht
war, hatte zwar eine erhöhte Duktilität, doch war sie noch im
mer unerwünscht gering.
Dies gilt auch für den Probekörper des Beispiels 6, der bei
1250°C geglüht war. Für die Probekörper des Beispiels 6, die
bei 1300 und 1350°C geglüht waren, war die Duktilität merklich,
aber die Streckgrenze gering.
Keiner der Probekörper der anderen Beispiele hatte eine merkliche
Duktilität.
Den in Tabelle II zusammengefaßten Ergebnissen läßt sich ent
nehmen, daß der Satz von Parametern, der bei der Herstellung
der Zusammensetzungen zum Testen von Einfluß ist, recht kom
plex ist und in wechselseitiger Beziehung steht. Ein Parameter
ist das Atomverhältnis des Titans zu dem von Aluminium. Aus den
in Fig. 2 aufgetragenen Daten läßt sich entnehmen, daß das
stöchiometrische Verhältnis oder nicht-stöchiometrische Ver
hältnis einen starken Einfluß auf die Testeigenschaften hat,
die sich für verschiedene Zusammensetzungen ergaben.
Ein weiterer Satz von Parametern ist der für die Zugabe zur
grundlegenden TiAl-Zusammensetzung ausgewählte Zusatz. Ein
erster Parameter dieses Satzes betrifft die Tatsache, ob ein
bestimmter Zusatz als Substituent für Titan oder für Aluminium
wirkt. Ein spezifisches Metall kann in beiden Weisen wirken,
und es gibt keine einfache Regel, nach der festgestellt werden
kann, welche Rolle ein Zusatz spielen wird. Die Bedeutung
dieses Parameters wird deutlich, wenn die Zugabe einiger Atom
prozent des Zusatzes X betrachtet wird.
Wirkt X als Titansubstituent, dann ergibt eine Zusammensetzung
Ti48Al48X4 eine effektive Aluminiumkonzentration von 48 Atom
prozent und eine effektive Titankonzentration von 52 Atompro
zent.
Wirkt der Zusatz X dagegen als Aluminiumsubstituent, dann hat
die erhaltene Zusammensetzung eine effektive Aluminiumkonzen
tration von 52 Prozent und eine effektive Titankonzentration
von 48 Atomprozent.
Die Art der Substitution, die stattfindet, ist daher sehr
wichtig, aber sehr wenig vorhersagbar.
Ein anderer Parameter dieses Satzes ist die Konzentration des
Zusatzes.
Ein weiterer Parameter ist, wie sich aus Tabelle II ergibt,
die Glühtemperatur. Die Glühtemperatur, die für einen Zusatz
die beste Festigkeit ergibt, kann für einen anderen Zusatz an
ders wirken. Dies ist ersichtlich durch Vergleichen der Ergeb
nisse in Beispiel 6 mit denen in Beispiel 7.
Darüber hinaus kann es eine kombinierte Wirkung von Konzentra
tion und Glühen für den Zusatz geben, so daß die optimale Ver
besserung der Eigenschaften, wenn irgendeine Verbesserung gefun
den wird, bei einer gewissen Kombination der Zusatzkonzentra
tion und der Glühtemperatur auftreten kann, so daß höhere und
geringere Konzentrationen und/oder Glühtemperaturen weniger
wirksam sind hinsichtlich einer erwünschten Eigenschaftsver
besserung.
Der Inhalt der Tabelle II macht deutlich, daß die durch Zugabe
eines ternären Elementes zu einer nicht-stöchiometrischen TiAl-
Zusammensetzung erhältlichen Ergebnisse wenig vorhersagbar sind,
und daß die meisten Testergebnisse hinsichtlich Duktilität oder
Festigkeit oder beiden ohne Erfolg waren.
Ein weiterer Parameter der Titan-Aluminid-Legierungen, die Zu
sätze enthalten, ist, daß Kombinationen von Zusätzen nicht not
wendigerweise zu Zusatzkombinationen für die einzelnen Vor
teile führen, die sich aus der einzelnen und separaten Zugabe
der gleichen Zusätze ergibt.
Es wurden vier weitere Proben auf TiAl-Basis wie im Zusammen
hang mit den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellt, die die einzelnen
Zusätze aus Vanadium, Niob und Tantal enthielten, wie sie in
Tabelle III aufgeführt sind. Diese Zusammensetzungen sind die
optimalen Zusammensetzungen, die in den anhängigen Anmeldungen
mit den Serial Nr. 138, 476, 138, 408 und 138, 485 berichtet wer
den.
Die vierte Zusammensetzung ist eine, die Vanadium, Niob und
Tantal in einer einzigen Legierung kombiniert, die in Tabelle
III als Legierung 48 angegeben ist.
Der Tabelle III läßt sich entnehmen, daß die einzelnen Zusätze
Vanadium, Niob und Tantal, wie die Beispiele 14, 15 und 16 zei
gen, eine beträchtliche Verbesserung in der TiAl-Basis-Legie
rung bewirken. Kombiniert man dagegen die gleichen Zusätze in
einer einzigen Legierung, dann erhält man keine Kombination
der einzelnen Verbesserungen in einer additiven Weise. Viel
mehr ist das Gegenteil der Fall.
Als erstes erwies sich die Legierung 48 nach dem Glühen bei
1350°C als spröde, die während der maschinellen Bearbeitung
zur Herstellung der Probekörper brach.
Zweitens sind die Ergebnisse, die nach dem Glühen bei 1250°C
für diese Legierung 48 erhalten wurden, sehr viel schlechter
als die, die für die Legierungen mit den einzelnen Legierungs
zusätzen erhalten wurden.
Mit besonderem Bezug auf die Duktililät wird deutlich, daß
Vanadium die Duktilität in der Legierung 14 des Beispiels 14
beträchtlich verbesserte. Wird Vanadium dagegen mit den anderen
Zusätzen in der Legierung 48 des Beispiels 17 kombiniert, dann
wird die Duktilitätsverbesserung, die möglich wäre, überhaupt
nicht erhalten. Tatsächlich wird die Duktilität der Basisle
gierung auf einen Wert von 0,1 vermindert.
Bei der Oxidationsbeständigkeit zeigt der Niobzusatz der Le
gierung 40 (Beispiel 15) eine beträchtliche Verbesserung auf
einen Gewichtsverlust von 4 mg/cm2 für die Legierung 40, ver
glichen mit dem Gewichtsverlust von 31 mg/cm2 für die Basis
legierung. Der Oxidationstest und der komplementäre Test der
Oxidationsbeständigkeit schließt ein Erhitzen der zu unter
suchenden Probe auf eine Temperatur von 982°C für eine Dauer
von 48 h ein. Nachdem die Probe abgekühlt ist, wurde sie ge
kratzt, um irgendwelche Oxidhaut zu entfernen. Durch Wiegen
der Probe sowohl vor als auch nach dem Erhitzen und Abkratzen,
kann ein Gewichtsunterschied bestimmt werden. Der Gewichts
verlust wird bestimmt in mg/cm2, indem man den Gesamtgewichts
verlust in g durch den Oberflächenbereich der Probe in cm2
dividiert. Dieser Oxidationstest wird für alle Messungen der
Oxidation oder Oxidationsbeständigkeit benutzt, wie sie in
der vorliegenden Anmeldung ausgeführt werden.
Für die Legierung 60 mit dem Tantalzusatz wurde der Gewichts
verlust der auf 1325°C geglühten Probe zu 2 mg/cm2 bestimmt,
und dies ist wieder mit dem Gewichtsverlust von 31 mg/cm2 für
die Basis-Legierung zu vergleichen. In anderen Orten sind ein
zelne Zusätze sowohl von Niob als auch Tantal sehr wirksam bei
der Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit der Basis-Legie
rung.
Wie sich jedoch aus Beispiel 17 ergibt, wird die Oxidation der
Legierung 48 in Tabelle III, die alle drei Zusätze Vanadium,
Niob und Tantal in Kombination enthält, auf etwa das Doppelte
der Basis-Legierung erhöht. Dies ist siebenmal mehr bei der
Legierung 40, die den Niobzusatz enthielt und etwa 15 mal mehr
als für die Legierung 60, die nur den Tantalzusatz enthielt.
Die einzelnen Vor- oder Nachteile, die sich aus dem Einsatz der
einzelnen Zusätze ergeben haben sich als wiederholbar erwiesen.
Werden diese Zusätze doch in Kombination verwendet, dann kann
die Wirkung eines Zusatzes in der Kombination in einer Basis
legierung sich sehr von der Wirkung des Zusatzes unterscheiden,
wenn dieser einzeln in der gleichen Basislegierung verwendet
wird. So wurde festgestellt, daß der Zusatz von Vanadium vor
teilhaft für die Duktilität von Titan-Aluminim-Zusammensetzun
gen ist, und dies ist in der anhängigen Anmeldung mit der Serial-
Nr. 138, 478 diskutiert. Einer der Zusätze, der sich als vorteil
haft für die Festigkeit der TiAl-Basis erwiesen hat und in der
anhängigen Anmeldung mit der Serial Nr. 138, 406 vom 28. Dezember
1987 diskutiert ist, ist Niob. Darüber hinaus wurde in der oben
unter 3 genannten Veröffentlichung von McAndrew gezeigt, daß der
einzelne Zusatz von Niob zur TiAl-Basislegierung die Oxidations
beständigkeit verbessern kann. Auch der einzelne Zusatz von
Tantal wurde von McAndrew als die Oxidationsbeständigkeit ver
bessernd angegeben. In der anhängigen Anmeldung mit der Serial-
Nr. 138, 485 ist offenbart, daß die Zugabe von Tantal zur Ver
besserung der Duktilität führt.
Es wurde somit festgestellt, daß Vanadium einzeln die Duktili
tät von Titan-Aluminium-Verbindung verbessert, und daß
Tantal zu Verbesserungen der Duktilität und Oxidation beiträgt.
Es wurde separat festgestellt, daß Niobzusätze vorteilhaft zur
Festigkeit und Oxidationsbeständigkeit von Titan-Aluminium bei
tragen. Andererseits wurde gefunden, wie aus Beispiel 17 er
sichtlich, daß bei gleichzeitiger Benutzung von Vanadium, Tan
tal und Niob als Kombination in einer Ligierungszusammensetzung
diese keinen Nutzen von den Zusätzen hat, sondern daß vielmehr
ein Eigenschaftsverlust auftritt. Dies ergibt sich aus
Tabelle III.
Somit wird deutlich, daß während es scheinen mag, daß, wenn zwei
oder mehr Zusatzelemente einzeln TiAl verbessern, ihr gemeinsamer
Einsatz weitere Verbesserungen für TiAl bringen sollte, es nicht
desto Trotz empfunden wurde, daß solche Zusätze in hohem Grade
unvorhersagbar sind, und daß tatsächlich für die kombinierte Zu
gabe von Vanadium, Niob und Tantal ein Nettoverlust bei den
Eigenschaften statt eines Kombinationsgewinns der Eigenschaf
ten auftritt.
Der obigen Tabelle III läßt sich weiter entnehmen, daß die Le
gierung, die die Kombination von Vanadium, Niob und Tantal ent
hält, eine sehr viel schlechtere Oxidationsbeständigkeit hat,
als die TiAl-Basis-Legierung 12 des Beispiels 2. Auch hier hat
sich erwiesen, daß die kombinierte Zugabe von Zusätzen, die
einzeln eine Eigenschaft verbessern, zu einem Nettoverlust hin
sichtlich dieser Eigenschaft führen.
Es wurden sechs weitere Proben wie oben im Zusammenhang mit den
Beispielen 1 bis 3 beschrieben, zubereitet, die Chrommodifi
zierte Titan-Aluminide mit Zusammensetzungen darstellen, die
in der folgenden Tabelle IV aufgeführt sind.
Diese Tabelle VI faßt die Ergebnisse des Biegetests aller Le
gierungen, sowohl standardisierter als auch modifizierter un
ter den verschiedenen Wärmebehandlungsbedingungen, die für re
levant angesehen wurden, zusammen.
Die in der Tabelle IV aufgeführten Ergebnisse bieten ein wei
teres Beweisanzeichen für die Kritikalität einer Kombination
von Faktoren bei der Bestimmung der Auswirkungen von Legierungs
zusätzen auf die der Basislegierung verliehenen Eigenschaften.
Zeigt z. B. die Legierung 80 einen guten Satz von Eigenschaften
für eine Zugabe von 2 Atom-% Chrom. Man könnte eine weitere
Verbesserung aufgrund einer weiteren Chromzugabe erwarten. Die
Zugabe von 4 Atom-% Chrom zu Legierungen mit drei verschiedenen
Ti/Al-Atomverhältnissen zeigt, daß die Zunahme in der Konzentra
tion eines Zusatzes, der sich bei geringeren Konzentrationen
als nützlich erwiesen hat, nicht dem einfachen Grundsatz folgt,
daß, wenn etwas gut ist, mehr besser sein muß. Und tatsächlich
ist für den Chromzusatz das Gegenteil richtig und zeigt, daß,
wo etwas gut ist, mehr schlecht ist.
Wie sich der Tabelle IV somit entnehmen läßt, weißt jede der
Legierungen 49, 79 und 88 die "mehr" (4-Atom-%) Chrom ent
halten, eine geringere Festigkeit sowie eine geringere äußere
Faserdehnung (Duktilität), verglichen mit der Basislegierung.
Im Gegensatz dazu zeigt die Legierung 38 des Beispiels 18, die
2 Atom-% Zusatz enthält, nur eine wenig verminderte Festigkeit,
aber eine stark verbesserte Duktilität. Es kann daher festge
stellt werden, daß die gemessene äußere Faserdehnung der Le
gierung 38 mit den Bedingungen der Wärmebehandlung merklich
variierte. Eine bemerkenswerte Zunahme hinsichtlich der äuße
ren Faserdehnung wurde durch Glühen bei 1250°C erzielt. Eine
verminderte Dehnung wurde beim Glühen bei höheren Temperaturen
beobachtet. Ähnliche Verbesserungen wurden bei der Legierung 80 be
obachtet, die ebenfalls nur 2 Atom-% Zusatz enthielt, obwohl
die Glühtemperatur für die höchste erzielte Duktilität 1300°C
betrug.
Für die Legierung 87 des Beispiels 20 wurden 2 Atom-% Chrom be
nutzt, die Konzentration des Aluminiums jedoch auf 50 Atom-%
erhöht. Die höhere Aluminiumkonzentration führt zu einer ge
ringen Verminderung der Duktilität, verglichen mit der Duktili
tät, die gemessen wurde bei Zusammensetzungen mit 2% Chrom
und Aluminium im Bereich von 46 bis 48 Atom-%. Für die Legierung
87 lag die optimale Wärmebehandlungstemperatur bei etwa 1350°C.
Den Beispielen 18, 19 und 20, die jeweils 2 Atom-% Zusatz ent
hielten, läßt sich entnehmen, daß die optimale Glühtemperatur
mit zunehmender Aluminiumkonzentration zunahm.
Daraus wurde bestimmt, daß die Legierung 38, die bei 1250°C wär
mebehandelt worden war, die beste Kombination von Eigenschaften
bei Raumtemperatur aufwies. Die optimale Glühtemperatur für die
Legierung 38 mit 46 Atom-% Aluminium betrug 1250°C, doch war das
Optimum für die Legierung 80 mit 48 Atom-% Aluminium 1300°C.
Diese bemerkenswerten Zunahmen in der Duktilität der Legierung 38
bei Behandlung bei 1250°C und der Legierung 80 bei Wärmebehand
lung bei 1300°C waren unerwartet, wie in der anhängigen Anmel
dung Serial Nr. 138, 485 vom 28. Dezember 1987 erläutert.
Aufgrund der in der Tabelle IV enthaltenen Daten ist klar, daß
die Modifikation von TiAl-Zusammensetzungen zur Verbesserung
der Eigenschaften ein sehr komplexes und unvorhersagbares Un
ternehmen ist. So ist z. B. klar, daß Chrom mit 2 Atom-% die
Duktilität der Zusammensetzung nicht sehr erhöht, wo sich das
Atom-Verhältnis Ti/Al in einem geeigneten Bereich befindet,
und wo die Glühtemperatur der Zusammensetzung für die Chromzu
sätze in einem geeigneten Bereich liegt. Aufgrund der Ergebnisse
der Tabelle IV ist auch klar, daß obwohl man eine größere Aus
wirkung bei der Verbesserung von Eigenschaften durch Erhöhen der
Menge des Zusatzes erwarten mag, genau das Gegenteil der Fall
ist, wie die Zunahme der Duktilität bei einem Zusatz von 2-Atom-%,
verglichen mit dem Verlust an Duktilität bei Zunahme des Chrom
zusatzes auf 4 Atom-% zeigt. Weiter wird deutlich, daß die Men
ge von 4 % nicht wirksam ist bei der Verbesserung der Eigen
schaften von TiAl, obwohl eine beträchtliche Variation hin
sichtlich des Atomverhältnisses von Titan zu Aluminium vorge
nommen und ein beträchtlicher Bereich von Glühtemperaturen beim
Studium und der Untersuchung der Eigenschaftsänderungen benutzt
wurde, die im Zusammenhang stehen mit der Zugabe des Zusatzes
in höherer Konzentration.
Es wurden Legierungsproben hergestellt, die die folgende Zusam
mensetzung hatten:
Ti52Al46Cr2.
Testproben der Legierung wurden nach zwei verschiedenen Herstel
lungsverfahren zubereitet, und die Eigenschaften jeder Probe
wurden im Zugversuch gemessen. Die benutzten Verfahren und
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammen
gefaßt.
In Tabelle V sind die Ergebnisse für die Legierungsproben 38
aufgeführt, die gemäß den beiden Beispielen 18 und 24 herge
stellt wurden, bei denen man zwei verschiedene Herstellungsver
fahren benutzt hatte, um die Legierung der jeweiligen Beispiele
zu bilden. Darüber hinaus wurden Testverfahren für die Metall
proben angewandt, die aus der Legierung 38 des Beispiels 18 her
gestellt waren und separat für die Legierung 38 des Beispiels
24, die sich von den Testverfahren, die für die Proben der vor
hergehenden Beispiele benutzt wurden, unterschieden.
Die Legierung des Beispiels 18 wurde nach dem im Zusammenhang
mit den Beispielen 1 bis 3 angegebenen Verfahren hergestellt.
Dies ist ein Verfahren mit rascher Erstarrung und Verfestigung.
Zusätzlich wurde das Testen für Beispiel 18 nicht nach dem
4-Punkt-Biegetest ausgeführt, der für alle anderen Daten, die
in den obigen Tabellen aufgeführt sind, benutzt wurde und ins
besondere für Beispiel 18 der Tabelle IV. Das angewendete Test
verfahren war vielmehr ein üblicherer Zugversuch nach dem eine
Metallprobe in Form von Zugstäben hergestellt und einem Zugtest
unterworfen wurde, bis sich das Metall dehnt und schließlich
bricht. So wurde die Legierung 38 des Beispiels 18 zu Zugstäben
verarbeitet, und die Zugstäbe setzte man einer Zugkraft aus,
bis bei 651 N/mm2 (entsprechend 93 ksi) eine Streckgrenze oder
Dehnung auftrat.
Die Streckgrenze in N/mm2 des Beispiels 18 der Tabelle V ist mit
der Streckgrenze in N/mm2 des Beispiels 18 der Tabelle IV zu
vergleichen, welch letztere mit dem 4-Punkt-Biegetest ermittelt
wurde. Allgemein ist in der metallurgischen Praxis die Streck
grenze, die durch Dehnung eines Zugstabes ermittelt wurde, ein
allgemeines akzeptiertes Maß für Ingenieurzwecke.
Die Zugfestigkeit von 756 N/mm2 stellt die Festigkeit dar, bei
der der Zugstab des Beispiels 18 als Ergebnis des Ziehens brach.
Dieses Maß steht in Beziehung zur Bruchfestigkeit in N/mm2 für
Beispiel 18 in Tabelle IV. Es ist klar, daß die beiden verschie
denen Testverfahren zu unterschiedlichen Werten bei allen Daten
führen.
Auch hinsichtlich der plastischen Dehnung gibt es eine Wechsel
beziehung zwischen den Ergebnissen, die durch 4-Punkt-Biegetests
bestimmt wurden, wie sie in der Tabelle IV für Beispiel 18 an
gegeben sind und der Plastischen Dehnung in Prozent, wie sie
in der letzten Spalte der Tabelle V für Beispiel 18 angegeben
ist.
Bezüglich Beispiel 24 in Tabelle V ist unter "Herstellungsver
fahren" angegeben, daß die Herstellung durch Barren-Metallur
gie erfolgte. Der Begriff "Barren-Metallurgie", wie er in der
vorliegenden Anmeldung benutzt wird, bezieht sich auf ein
Schmelzen der Bestandteile der Legierung 38 in den in Tabelle V
genannten Anteilen, die genau den für Beispiel 18 angegebenen
Anteilen entsprechen. Somit ist die Zusammensetzung der Legie
rung 38 sowohl für Beispiel 18 als auch Beispiel 24 die gleiche.
Der Unterschied zwischen den beiden Beispielen besteht darin,
daß die Legierung des Beispiels 18 durch rasche Erstarrung und
die des Beispiels 24 durch Barren-Metallurgie hergestellt wurde.
Die Barren-Metallurgie schließt ein Schmelzen der Bestandteile
und ein Erstarren zu einem Barren ein. Die rasche Erstarrung
schließt die Bildung eines Bandes durch Schmelzspinnen, gefolgt
von einem Konsolidieren des Bandes zu einer vollständig dich
ten cohärenten Metallprobe ein.
Bei dem Schmelzen des Barrens des Beispiels 24 wurde dieser Bar
ren mit einem Durchmesser von etwa 5 cm und einer Dicke von et
wa 1,25 cm in der etwaigen Gestalt eines Hockeypucks gegossen.
Nach dem Schmelzen und Erstarren des hockeypuckförmigen Barrens
wurde der Barren in einen Stahlring mit einer Wanddicke von
etwa 1,25 cm und einer vertikalen Dicke eingeschlossen, die
genau der Dicke des Barrens entsprach. Vor dem Einschließen in
den Ring wurde der Barren durch Erhitzen auf 1250°C für zwei
Stunden homogenisiert. Die Einheit aus Hockeypuck-Barren und
Haltering wurde auf eine Temperatur von etwa 975°C erhitzt.
Die erhitzte Probe und der Haltering wurden zu einer Dicke von
etwa der Hälfte der ursprünglichen Dicke geschmiedet.
Nach dem Schmieden und Abkühlen der Probe wurden Zugproben ent
sprechend den Zugproben für Beispiel 18 hergestellt. Diese
Zugproben wurden dem gleichen üblichen Zugversuch unterworfen
wie in Beispiel 18, und Streckgrenze, Zugfestigkeit und plasti
sche Dehnung, die bei diesen Tests bestimmt wurden, sind in
Tabelle V für Beispiel 24 aufgeführt. Wie sich der Tabelle V
deutlich entnehmen läßt, wurden die einzelnen Testproben ver
schiedenen Glühtemperaturen ausgesetzt, bevor man die Zugver
suche ausführte.
Für Beispiel 18 betrug die Glühtemperatur für die Zugprobe
1250°C. Für die drei Proben der Legierung 38 des Beispiels 24
wurden die Proben einzeln bei den drei in Tabelle V aufgeführ
ten verschiedenen Temperaturen geglüht, und zwar im einzelnen
bei 1225°C, 1250°C und 1275°C. Nach dieser Glühbehandlung für
etwa zwei Stunden wurden die Proben einem üblichen Zugversuch
unterworfen und die Ergebnisse für die drei separat behandelten
Zugproben sind ebenfalls in Tabelle V zu Beispiel 24 aufgeführt.
Den in Tabelle V aufgeführten Testergebnissen läßt sich entneh
men, daß die Streckgrenzen, die für die rasch erstarrte Legie
rung bestimmt wurden, etwas höher sind als die für die Proben,
die nach der Barren-Metallurgie behandelt wurden. Aus der pla
stischen Dehnung ergibt sich auch, daß die Proben, die durch
Barren-Metallurgie behandelt wurden, eine allgemein höhere Duk
tilität aufweisen, als die Probe, die durch rasche Erstarrung
erhalten wurde. Die für Beispiel 24 aufgeführten Ergebnisse
zeigen, daß, obwohl die Streckgrenzen etwas geringer sind als
die des Beispiels 18, diese Streckgrenzen völlig angemessen
sind für viele Anwendungen in Flugzeugtriebwerken und in ande
ren industriellen Einsatzgebieten. Der Gewinn an Duktilität der
Legierung 38 gemäß Beispiel 24 in Tabelle V, die durch Barren-
Metallurgie hergestellt wurde, macht diese Legierung jedoch zu
einer sehr erwünschten Legierung für Anwendungen, die eine
höhere Duktilität erfordern. Allgemein ist es bekannt, daß ein
Verarbeiten durch Barren-Metallurgie viel billiger ist als
ein Verarbeiten durch Schmelzspinnen oder rasche Erstarrung,
da es im ersteren Falle keine Notwendigkeit für das teure
Schmelzspinnen selbst noch für die Verfestigungsstufe gibt,
die dem Schmelzspinnen folgen muß.
Proben der Legierung, die sowohl Chrom als auch Niob als Zusatz
enthielten, wurden wie oben im Zusammenhang mit den Beispielen
1 bis 3 beschrieben, hergestellt. Es wurden Tests an den Proben
ausgeführt, und die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
VI zusammengefaßt.
Es ist aus Beispiel 17 in Tabelle III bekannt, daß die Zugabe
von mehr als einem Zusatzelement, das jeweils für sich wirksam
ist bei der Verbesserung und dem Beitrag zu einer Verbesserung
verschiedener Eigenschaften von TiAl-Zusammensetzungen, zu einem
im wesentlichen negativen Ergebnis führt, da die kombinierte
Zugabe zu einer Abnahme der erwünschten Gesamteigenschaften
führt. Es ist daher sehr überraschend festzustellen, daß die
Zugabe von zwei Elementen, spezifisch Chrom und Niob, um das
Zusatzniveau im TiAl auf 4 Atom-% zu bringen, zu einer weiteren
Zunahme der erwünschten Gesamteigenschaften für die Legierung
der TiAl-Zusammensetzung führt. Tatsächlich erhält man die höch
ste Duktilität aller Untersuchungen bei Materialien, die durch
rasche Erstarrung hergestellt wurden, durch den kombinierten
Einsatz von Chrom und Niob.
Ein weiterer Satz von Tests wurde ausgeführt im Zusammenhang
mit den Legierungen, und diese Tests betreffen die Oxidations
beständigkeit der Legierungen. Bei diesem Test wurde der Ge
wichtsverlust nach 48stündigem Erhitzen auf 982°C in Luft ge
messen. Die Messung erfolgte in mg/cm2 der Oberfläche des Pro
bekörpers. Auch die Ergebnisse dieses Tests wurden in Tabelle
VI aufgeführt.
Den Ergebnissen der Tabelle VI läßt sich entnehmen, daß der Ge
wichtsverlust beim Erhitzen der Legierung 12 etwa 31 mg/cm2 be
trug. Weiter ergibt sich, daß der Gewichtsverlust beim Erhitzen
der Legierung 80, die Chrom enthält, 47 mg/cm2 betrug. Im Gegen
satz dazu betrug der Gewichtsverlust beim Erhitzen der Legie
rung 81, die bei 1275°C geglüht wurde, etwa 4 mg/cm2. Diese Ab
nahme des Gewichtsverlustes repräsentiert eine Zunahme der Oxi
dationsbeständigkeit der Legierung. Dies ist eine sehr bemer
kenswerte Zunahme um das etwa 7fache aufgrund der Kombination
von Chrom- und Niob-Zusätzen in der Legierung 81. Eine Chrom
und Niob enthaltende Legierung hat daher eine sehr erwünscht
hohe Duktilität und zwar die höchste die erzielt wurde zusammen
mit einer sehr beträchtlichen Verbesserung hinsichtlich der Oxi
dationsbeständigkeit.
Die Ergebnisse des Oxidationstests sind in Fig. 4 aufgetragen.
Die Ergebnisse der Tests zur Bestimmung der Festigkeit und Duk
tilität der Tabelle VI sind in den Fig. 5 bzw. 6 aufgetragen.
Die Legierungen der vorliegenden Erfindung sind geeignet zum
Einsatz in Bauteilen, wie solchen für Strahltriebwerken, die
eine hohe Festigkeit bei hohen Temperaturen haben. Solche Kompo
nenten können z.B. verwindungsfreie Auslaßkomponenten, LPT-
Austrittsschaufeln (Blades) oder Schaufeln (Vanes), Komponen
tenschaufeln oder Kanäle sein.
Die Legierung kann auch in verstärkten Verbundstrukturen einge
setzt werden, wie sie im wesentlichen in der anhängigen Anmel
dung, Serial-No. 010, 882 vom 4. Februar 1987 beschrieben sind.
Claims (9)
1. Legierung auf Basis von Gamma-Titanaluminid,
dadurch gekennzeichnet, daß sie folgende Zusammensetzung
aufweist:
Ti42-52Al46-50Cr1-3Nb1-5.
2. Legierung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Zusammensetzung:
Ti45-51Al46-50Cr1-3Nb1-5.
3. Legierung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Zusammensetzung:
Ti43-51Al46-50Cr2Nb1-5.
4. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch die Zusammensetzung:
Ti46-50Al46-50Cr2Nb2.
5. Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes aus der
Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch:
Schmelzen der Legierung,
rasches Erstarrenlassen der Schmelze und
Verdichten der erstarrten Schmelze unter Wärme und Druck.
Schmelzen der Legierung,
rasches Erstarrenlassen der Schmelze und
Verdichten der erstarrten Schmelze unter Wärme und Druck.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein
Wärmebehandeln des verdichteten Gegenstandes zwischen
1250°C und 1350°C.
7. Verwendung der Legierung nach einem der Ansprüche 1
bis 4 für ein hochfestes, bei hoher Temperatur einzusetzendes
Bauteil eines Strahltriebwerkes.
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Bauteil eine
Faserverstärkung aufweist.
9. Verwendung nach Anspruch 8, wobei die Faserverstärkung
aus Siliciumcarbidfasern besteht.
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Legal Events
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