DE2107119B2 - Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials durch Auftragen einer mittels eines Reduktionsschleiermittels und einer Goldverbindung verschleierten Silberhalogenidemulsion auf einen Schichtträger.
Verschleierte photographische silberhalogenidhaltige Aufzeichnungsmaterialen ergeben je nach Typ und Grad der chemischen Verschleierung bei der auf die Belichtung folgenden Entwicklung Bilder mit unterschiedlicher maximaler Dichte. Diese maximale Dichte ist weiter abhängig vom Alter der verwendeten Emulsion, vom Typ der verwendeten Schleiermittel sowie von Bedingungen, unter denen die Aufbewahrung der verschleierten Emulsion erfolgt So führen z. B. frisch hergestellte direktpositive Silberhalogenidemulsionen, die mit Hilfe von Reduktions- und Goldschleiermitteln verschleiert sind, bei der Entwicklung zu Bildern mit hoher maximaler Dichte, wohingegen Bilder mit geringerer maximaler Dichte erhalten werden, wenn derartige Emulsionen gealtert und unter ungünstigen Bedingungen gelagert worden sind. Werden zur Verschleierung derartiger Emulsionen Goldsalze in vergleichsweise hohen Konzentrationen verwendet so sind die erhaltenen Emulsionen bei der Alterung gegenüber dem Abfall der maximalen Dichte bis zu einem gewissen Grade stabilisiert doch nimmt deren photographische Empfindlichkeit in nachteiliger Weise ab. Unter Verwendung von Goldsalzen als Schleieimittel hergestellte direktpositive Silberhalogeniclemulsionen sind z. B. aus der US-PS 33 67 778 bekannt
Es ist des weiteren bekannt photographischen Emulsionen des verschiedensten Typs zu den verschiedensten anderen Zwecken goldhaltige Zusätze einzuverleiben. So ist es z. B. aus den US-PS 25 97 915 und 25 97 856 bekannt, negativen, mit Hilfe von Schwefel- und Goldsensibilisatoren sensibilisierten Emulsionen Goldsalze zum Zwecke der Stabilisierung gegenüber einem Empfindlichkeitsverlust bei der Lagerung zuzusetzen. Aus der GB-PS 6 36140 ist ferner die Verwendung von Gold(I)-komplexen, z. B. von Alkalimetallgold(I)-thiosulfaten, als Sensibilisatoren für Silberhalogenide bekannt. Aus der FR-PS 15 90 533 ist ferner die Zugabe eines Goidkomplexes zu direktpositiven Emulsionen, die nicht mit Hilfe von Reduktions- und Goldschleiermitteln verschleiert sind, bekannt Der US-PS 31 28 184 ist ferner als bekannt zu entnehmen, daß Alkaümetallgold(I)-thiosuIfate in ihrer Sensibilisatorwirkung dem Goldtrichlorid äquivalent sind. Schließlich ist auch die Verwendung von Natriumgold(l)-thiosulfat als Silberhalogenidsensibilisator aus den US-PS 32 19 452 und 33 84 490 sowie der Zeitschrift »Science
ι ο of Ind. Phot«, 1953, Seiten 179 bis 180, bekannt
Aus der DT-OS 19 27 182 ist es weiterhin bekannt einer mittels einer Aminvoranverbindung verschleierten direktpositiven Silberhalogenidemulsion zum Zwekke der Verminderung der Rotempfindlichkeit 10 bis 20 mg eines Goldsalzes pro Mol Silberhalogenid zuzusetzen.
Aus der DT-PS 8 54 883 ist es schließlich auch bereits bekannt Silberhalogenidemulsionen zum Zwecke der Verbesserung ihrer Alterungsbeständigkeit nach der endgültigen Digestion wasserlösliche Goldverbindungen, z.B. Kaliumchloroaurat in Mengen von 100mg Goldionen pro 1000 g eingesetztes Silbernitrat zuzusetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials anzugeben, das bei der Alterung seine vorteilhaften photographischen Eigenschaften, insbesondere seine Fähigkeit Bilder mit vergleichsweise hoher maximaler Dichte zu liefern, beibehält
Es wurde gefunden, daß sich die gestellte Aufgabe dadurch lösen läßt daß man der verschleierten Silberhalogenidemulsion vor dem Auftragen auf den Schichtträger eine bestimmte Menge einer bestimmten Goldverbindung zusetzt
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials durch Auftragen einer mittels eines Reduktionsschleiermittels und einer Goldverbindung verschleierten Silberhalogenidemulsion auf einen Schichtträger, das dadurch gekennzeichnet ist daß man der verschleierten Silberhalogenidemulsion vor dem Auftragen auf den Schichtträger pro Mol Silberhalogenid 20 bis 60 mg eines Ammonium- oder Alkalimetall-gold(I)-dithiosulfats zusetzt
Bei den direktpositiven Silberhalogenidemulsionen nach der Erfindung handelt es sich in besonders vorteilhafter Weise um solche, deren Silberhalogenidkörner innere, die Abscheidung von photolytischem Silber fördernde Zentren aufweisen.
so Der Zusatz der Goldkomplexe kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach der Verschleierung der Emulsionen erfolgen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Goldkomplexe den verschleierten, direktpositiven Emulsionen, nachdem diese vollständig gereift sensibilisiert und inkubiert sind, so zuzusetzen, daß eine sofortige Umsetzung mit den Silberhalogeniden praktisch vermieden wird.
Bei den erfindungsgemäßen direktpositiven Silberhalogenidemulsionen handelt es sich meist um blauempfindliche, die bei der Belichtung mit Licht im 350- bis 500-Millimikronbereich des elektromagnetischen Spektrums und nachfolgender Entwicklung ein Umkehrbild liefern. Die direktpositiven Silberhalogenidemulsionen können jedoch auch spektral sensibilisiert sein, so daß aus ihnen Umkehrbilder auch dann erhalten werden können, wenn sie mit Licht eines anderen Bereiches des Spektrums, z. B. des grünen oder roten Bereiches, belichtet werden.
Typische, erfindungsgemäß zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien geeignete direktpositive Emulsionen sind z. B. die folgenden:
1) Emulsionen, die verschleierte Silberhalogenid!«) rner mit inneren, die Abscheidung von photolytischem Silber fördernde Zentren enthalten, z.B. solche des aus der US-PS 33 67 778 bekannten Typs, beispielsweise Emulsionen mit Silberhalogenidkörnern, deren die Abscheidung von Silber fördernde Zentren entweder so klein oder im Silberhalogenidkristall so versteckt angeordnet sind, daß sie nicht zugänglich und zur Auslösung einer Oberflächenentwicklung unter Erzeugung eines sichtbaren Bildes nicht befähigt sind. Silberhalogenidkörner des angegebenen Typs sind z. B. herstellbar durch (a) Verwendung des Sensibilisierungsmittels in sehr geringen Konzentrationen während der gesamten Silberhalogenidausfällung, (b) Zugabe des Sensibilisierungsmittels während des Anfangsstadiums der Silberhalogenidausfällung und (c) Verminderung des Silbernitratanteils während des Anfangsstadiums der Silberhalogenidausfällung.
2) Emulsionen, deren Silberhalogenidkörner auf ein bestimmtes Niveau gleichmäßig verschleiert sind und in denen benachbart zu den Silberhalogenidkörnern Elektronenakzeptoren angeordnet sind, wie sie z. B. in der US-PS 35 01 305 beschrieben werden.
3) Emulsionen mit verschleierten, regulären Körnern, die benachbart zu den Silberhalogenidkörnern angeordnete Elektronenakzeptoren oder Desensibilisatoren enthalten, wie sie z.B. in der US-PS 35 01 306 beschrieben werden.
4) Emulsionen mit monodispersen Silberhalogenidkörnern, die mit Hilfe von Reduktions- und Goldschleiermitteln verschleiert sind, wie sie z. B. in der US-PS 35 01 307 beschrieben werden.
5) Emulsionen des angegebenen Typs, die, wenn sie blauem Licht exponiert werden, zur Bildung von Umkehrbildern befähigt sind.
Die direktpositiven Silberhalogenidemulsionen enthalten als lichtempfindliche Komponente übliche bekannte photographische Silberhalogenide, z.B. SiI-berbromid, Silberchlorid, Silberchloridbromid, Silberbromidjodid und Silberchloridjodid. Vorzugsweise bestehen sie zu mindestens 50 Mol-% aus Bromid. Als ganz besonders vorteilhaft haben sich Silberbromidjodidemulsionen, insbesondere solche mit einem Jodidgehalt von weniger als 10 Mol-%, erwiesen. Als besonders vorteilhaft hat sich ferner die Verwendung von Silberhalogenidkörnern mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,01 bis 2 Mikron, vorzugsweise von 0,02 bis 1 Mikron, erwiesen. Die Silberhalogenidkörner können in üblicher bekannter Kristallform vorliegen, z. B. in Form von kubischen oder oktaedrischen Kristallen, sind jedoch in besonders vorteilhafter Weise kubisch, insbesondere kubisch-regulär.
Die direktpositiven Silberhalogenidemulsionen können in solcher Weise auf übliche bekannte Schichtträger aufgebracht sein, daß pro m2 Trägerfläche eine 0,54 bis 5,4 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid entfällt
Die in den direktpositiven Silberhalogenidemulsionen vorliegenden verschleierten Silberhalogenidkörner führen xu Bildern mit einer Dichte von mindestens 0,5, wenn sie in Form von Filmproben, die pro m2 Trägerfläche eine 0,54 bis 5,4 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid aufweisen, ohne Belichtung 5 Minuten lang bei 20° C in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt werden:
N-Methyl-p-aminophenolsulfat 30,0 g
Natriumsulfit, wasserfrei 2,5 g
Hydrochinon 10,0 g
Natriummetaborat 0,5 g
Kaliumbromid 1,0 Liter
mit Wasser aufgefüllt auf
Das Verschleiern der direktpositiven Silberhalogenidemulsionen kann in üblicher bekannter Weise erfolgen.
Werden Kombinationen aus einem Reduktionsschleiermittel und einer Goldverbindung in niedrigen Konzentrationen angewandt, so führt dies zu verschleierten Silberhalogenidkörnern, die sich durch einen raschen Verlust des Schleiers bei chemischer Bleichung auszeichnen. Auch werden direktpositive photographische Silberhalogenidemulsionen mit einer ungewöhnlich hohen photographischen Empfindlichkeit erhalten.
1 Gew.-Äquivalent Reduktionsmittel reduziert bekanntlich 1 Gew.-Äquivalent Silberhalogenid zu Silber.
Zur Erzielung von verschleierten Silberhalogenidkörnern, die sich durch einen raschen Verlust des Schleiers bei der Bleichung auszeichnen, wird jedoch weitaus weniger als 1 Gew.-Äquivalent Reduktionsscbleiermittel verwendet Zum Verschleiern der Silberhalogenidkörner werden zweckmäßigerweise weniger als 0,06 Milliäquivalent, in der Regel 0,0005 bis 0,6, vorzugsweise 0,001 bis 0,03 Milliäquivalent Reduktionsschleiermittel verwendet Höhere Konzentrationen an Reduktionsschleiermittel können zu einem wesentlichen Verlust an photographischer Empfindlichkeit führen. In Kombination mit einer Goldverbindung kann als Reduktionsschleiermittel in besonders vorteilhafter Weise Thioharnstoffdioxyd verwendet werden, vorzugsweise in solchen Konzentrationen, daß pro Mol Silberhalogenid 0,05 bis 3 mg, vorzugsweise 0,1 bis 2 mg, bzw. 0,005 bis 0,03 Millimol, Thioharnstoffdioxyd vorliegen.
Als besonders geeignetes Reduktionsschleiermittel hat sich ferner Zinn(II)-chlorid erwiesen, das vorzugsweise in Konzentrationen von 0,05 bis 3 mg pro Mol Silberhalogenid verwendet wird.
Typische geeignete Reduktionsschleiermittel sind außer den bereits genannten z. B. Hydrazin und Phosphoniumsalze, beispielsweise Tetrahydroxymethylphosphoniumchlorid, wie sie z.B. in den US-PS
so 30 62 651 und 29 83 609 beschrieben werden, ferner andere Zinn(II)-salze, wie sie z.B. in der US-PS
24 87 850 beschrieben werden, weiter Polyamine, z. B. Diäthylentriamin, wie sie z. B. in der US-PS 25 19 698 beschrieben werden, ferner andere Polyamine, z. B.
Spermin, wie sie z. B. in der US-PS 25 21925 beschrieben werden, sowie Bis-(j9-aminoäthyl)sulfid und dessen wasserlösliche Salze, wie sie z. B. in der US-PS
25 21 926 beschrieben werden.
Bei den zur Verschleierung verwendeten Goldverbindüngen kann es sich um bekannte, zum Verschleiern von photographischen Silberhalogenidkörnern üblicherweise verwendete Goldsalze handeln, z. B. um Goldsalze des aus den US-PS 23 99 083 und 26 42 361 bekannten Typs, z. B. Kaliumchloroaurit, Kaliumaurithiocyanat, Kaliumchloroaurat, GoId(III)-trichlorid und 2-Aurosulfobenzothiazolmethochlorid.
Diese Goldverbindungen können in den verschiedensten Konzentrationen angewandt werden, doch werden
sie den Silberhalogenidemulsionen zweckmäßig in solchen Konzentrationen zugesetzt, daß pro Mol Silberhalogenid 0,001 bis 0,01 Millimol Goldverbindung entfallen. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Kaliumchloroaural, zweckmäßigerweise in Konzentrationen von weniger als 5 mg pro Mol Silberhalogenid, vorzugsweise 03 bis 4 mg, pro Mol Silberhalogenid, erwiesen. In besonders vorteilhafter Weise werden den direktpositiven SUberhsdogenidemulsionen Elektronenakzeptoren, die oftmals auch als Deseraibilisatoren oder Elektronenfallen bezeichnet werden, zugesetzt Bei diesen Elektronenakzeptoren handelt es sich in der Regel um Verbindungen, die ein anodisches polarographisches Halbstufenpotential und ein kathodisches polarographisches Halbstufenpotential, die bei der Addition eine positive Summe ergeben, aufweisen. Typische geeignete derartige Elektronenakzeptoren sowie Methoden zur Bestimmung der polarographischen Potentiale werden in verschiedenen Literaturstellen beschrieben, z.B. in der DT-PS 15 47 779 sowie den US-PS 35 01 305, 35 01306 und 35 01 307.
Als besonders vorteilhafte Elektronenakzeptoren haben sich Cyaninfarbstoffe, z. B. Imidazo-[4,5-b]-chinoxalinfarbstoffe, erwiesen. Farbstoffe dieses Typs sind z.B. aus der BE-PS 6 60253 bekannt In diesen Farbstoffen ist der Imidazo-[4,5-b]-chinoxalinkern über das Kohlenstoffatom in 2-Stellung an die Methinkette gebundea
Ferner können den direktpositiven Silberhalogenidemulsionen, und zwar insbesondere dann, wenn deren Hajogenidkomponente vorwiegend aus Chlorid besteht, sog. Halogenakzeptoren oder Halogenleiter zugesetzt werden. Typische derartige Halogenakzeptoren weisen in der Regel ein anodisches polarographisches Halbstufenpotential, das weniger als 0,85 beträgt, sowie ein kathodisches polarographisches Halbstufenpotential, das negativer als —1,0 ist, auf. Als besonders vorteilhafte Halogenakzeptoren haben sich Merocyaninfarbstoffe, deren Halbstufenpotentiale die angegebenen Werte aufweisen, erwiesen. Typische, geeignete Halogenakzeptoren des angegebenen Typs sowie Methoden zur Bestimmung der polarographischen Halbstufenpotentiale sind z. B. aus der DT-OS 15 47 780 den US-PS 35 01 305,35 01 306 und 35 01 307 bekannt
Den direktpositiven Silberhalogenidemulsionen können ferner bekannte, in direktpositiven Emulsionen üblicherweise vorliegende Zusätze zugesetzt werden, z. B. Härtungsmittel, Beschichtungshilfsmittel, oberflächenaktive Mittel, Entwicklungshilfsmittel, Sensibilisatoren, Stabilisatoren, Entwicklerverbindungen, Bindemittel und Gleitmittel.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Tabelle 1
Aufzeichnungsmaterialien können nach bekannten, zur Entwicklung von blauempfindlichen, direktpositiven Emulsionen üblicherweise verwendeten photographischen Entwicklungsverfahren entwickelt werden, z.B.
nach dem sogenannten Einbad- und Zweistufenverfahren. Typische geeignete Zweistufenverfahren sind z. B. aus der Zeitschrift »The British Journal of Photography«, July 1967, Seiten 620 bis 625 sowie ferner den US-PS 2614 927 und 3212895 sowie der GB-PS
ίο 10 03 436 bekannt
Typische geeignete sogenannte Einbadverfahren werden z. B. in der Zeitschrift »Phot ScL & Eng.«, Band 2, Nr. 3, Oktober 1958 sowie der US-PS 33 92 019 beschrieben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1
Zunächst wurde eine feinkörnige Gelatine-Silberbromidjodidemulsion mit 94,4 Mol-% Bromid und 5,6 Mol-% Jodid unter Verwendung von Reduktions- und Goldschleiermitteln zur Verschleierung der Silberhalogenidkörner nach dem in der US-PS 33 67 778 beschriebenen Verfahren hergestellt
Proben der erhaltenen Emulsion wurden dann mit
Zusatzgelatine aufgefüllt, welche mit. wäßrigen Lösungen des Goldkomplexes der Formel Na3[Au(S2Os)2] · 2 H2O mit unterschiedlichem Gehalt an diesem Goldsalzkomplex versetzt worden war. Die die Zusatzgelatine und den Golukomplex enthaltenden chemisch verschleierten Emulsionsproben wurden sodann auf aus Celluloseacetatfolien bestehende Schichtträger in der Weise aufgetragen, daß pro m2 Trägerfläche eine 1,075 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid und 2,69 g Gelatine entfielen.
Die erhaltenen Materialproben wurden sowohl in frischem Zustand als auch nach 1 Woche langer Inkubation bei 49° C und 50% relativer Feuchtigkeit 1 Sekunde lang in einem Eastman- 1B-Sensitometer mit einer 500-W-3000°-K-Lampe unter Verwendung eines Stufenkeils belichtet worauf die belichteten Proben 6-Minuten lang bei 200C in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung
N-Methyl-p-aminophenolsulfat 2,0 g
Natriumsulfit wasserfrei 90,0 g Hydrochinon 8,0 g
Natriumcarbonat Monohydrat 523 g Kaliumbromid 5,0 g
mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
so entwickelt anschließend Fixiert gewaschen und getrocknet wurden.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt.
Na3[Au(S2Os)2]
(mg)
• 2H2O Relative Empfindlich- Dmlx inkubiert % Danx- Dwin inkubiert
keit bei '/2 Dmax Verlust
pro Liter Zu 1,76 bei der 0,06
satzgelatine
(4%ige)
pro Mol AgX frisch inkubiert frisch 1,76 Inkubation frisch 0,06
O 132 0,06
0,023 0 100 76 2,40 2,16 26,6 0,07 0,07
0,227 0,0234 100 76 2,40 2,40 26,6 0,07 0,10
1,135 236 91 76 2,;o 2,44 24,1 0,08 0,16
2,27 11,8 87 76 2,50 238 13,6 0,10 0,40
4,54 23,6 76 73 2,52 4,7 0,14
1135 47,1 74 69 2,56 4,6 020
117,8 76 67 2,50 4,8 030
Beispiel 2
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß, den aus Farbstoffen bestehende Elektronenakzeptoren auf den Dichteverlust in gealterten Emulsionen haben.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß der Emulsion vor der Zugabe der goldkomplexhaltigen Zusatzgelatine als spektral-sensibilisierender Farbstoff 13-Diäthy]-l'-me-
Tabellell
thyl-2'-phenylimidazo[4,5-6]-chinoxalino-3'-indolocarbocyaninjodid, wie in der DE-PS 15 97 528 beschrieben, zugesetzt wurde. Die Herstellung der Materialproben sowie deren Auswertung erfolgte nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II aufgeführt.
NaaTAuiS^fc] ■ 2H2O Relative Empfindlich- Dmax inkubiert Verlust Dmax inkubiert
(mg) keit bei i/2 Dmlx bei der
1,04 Inkubation 0,04
pro Liter pro MoI frisch inkubiert frisch 1,80 frisch 0,07
Zusatzgelatine AgX 1,84 46 030
0 O 100 100 1,92 1,58 11 0,04 030
2,27 23,6 87 95 2,04 9,6 0,04
4,54 47,1 87 87 2,04 14 0,14
1135 117,8 69 69 1,84 0,14
Beispiel 3
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wurde 25 zugesetzt wurde. Die Herstellung der Materialproben
wiederholt mit der Ausnahme, daß der Goldsalzkomplex der Formel Na3[Au(S2Os)2] · 2 H2O der bereits verschleierten Emulsion vor der Zugabe des spektralsensibilisierenden Farbstoffes sowie der Zusatzgelatine
Tabelle III
sowie deren Auswertung erfolgte nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III aufgeführt
Na3[Au(S2O3KI ■ 2H2O Relative Empfindlichkeit inkubiert frisch inkubiert Verlust Dmin inkubiert
(mg) bei 1/2 Dmtx bei der
129 1,82 0,68 Inkubation 0,04
pro Liter pro Mol frisch 102 1,88 1,62 frisch 0,08
Zusatzgeiatine AgX 97 1,78 1,60 62,6 0,40
0 0 100 68 1,78 1,58 13,8 0,04 0,36
1,82 23,6 94 10,1 0,06
3,63 47,1 94 11,2 0,10
9,08 117,8 80 0,20
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile noch besser zur Wirkung kommen, wenn der erfindungsgemäß verwendbare Goidsalzkompiex der Zusatzgeiatine einverleibt wird.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Dies Beispiel und das nachfolgende Beispiel 5 Ausnahme, daß anstelle von Na3[Au(S2O3^] ■ 2 H2O der
veranschaulichen die besondere Wirksamkeit eines Goidsalzkompiex KAuCU · 2 H2O verwendet wurde,
erfindungsgemäß verwendeten Goldsalzkomplexes im 50 Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
Vergleich zu Kaliumchloroaurat. Das in Beispiel 1 IV aufgeführt beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der
Tabelle IV pro ,.lol Relative 1 Empfindlichkeit inkubiert Dm« inkubiert % D111n frisch inkubiert
KAuCl4 · 2 H2O AgX bei 1/2 D, nax Verlust
(mg) 0 76 1,76 bei der 0,07 0,06
0,182 frisch 73 frisch 1,62 Inkubation 0,07 0,06
pro Liter
Zusatzgelatine
1,82 73 1,80 0,08 0,05
0 934 100 67 2,40 2,18 26,6 0,12 0,07
0,018 18,2 94 60 230 238 29,5 0,12 0,08
0,18 37,4 87 53 2,40 2,40 25,0 0,18 0,14
0,90 935 78 2,50 2,50 12,8 0,28 030
1,80 63 2,45 2,8
3,60 55 230 4,0
9.00 40 2,52 0,7
Bei einem Vergleich der Beispiele 1 und 4 einerseits sowie 3 und 5 andererseits ergibt sich eindeutig, daß bei Verwendung von Natriumgold(I)-dithiosulfat der Ver-
10
lust an relativer Empfindlichkeit vor und nach der Inkubation geringer ist als im Falle der entsprechenden Verwendung von Kaliumchloroaurat.
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die Emulsionsproben vor der Zugabe des spektral sensibilisierenden Farbstof-
Tabelle V
fes und der Zusatzgelatine mit KAuCU · 2 H2O versetzt wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V aufgeführt.
KAuCl4 · 2 H2O pro Mol Relative I Empfindlichkeit Dmax inkubiert frisch inkubiert % Dmax Dmin inkubiert
(mg) AgX bei '/2 D1 nax Verlust
0 129 1,82 0,68 bei der 0,04
pro liter
Zusatzgelatine
(4%ig)
18,2 frisch 107 1,74 1,02 Inkubation frisch 0,04
0 37,4 112 1,74 1,00 0,04
1,40 93,5 100 102 1,88 1,30 62,6 0,02 0,04
2,88 97 Beispiel 6 41,3 0,04
7,20 100 42,5 0,04
69 30,8 0,06
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß von verschiedenen spektral sensibilisierenden Farbstoffen auf die Alterungseigenschaften von direktpositiven Silberhalogenidemulsionen des angegebenen Typs sowie die erfindungsgemäß zu erzielenden Vorteile bei Zugabe des erfindungsgemäßen Goldsalzkomplexes.
Getestet wurden die folgenden, mit 1 bis VII bezeichneten Farbstoffe:
I: lß-Diallyl-e-chloro-l'-methyl^'-phenyl-
imidazo[415-b]-chinoxalino-3'-indolocarbo-
cyanin-p-toluolsulfonat II: l,l'-Dimethyl-2,2'-diphenyl-33'-benz[9]-
indolocarbocyaninbromid III: 6,7-Dichloro-1 '^'ß'-trimethyl-13-diphenyl-
imidazo[4,5-b]-chinoxalinoindocarbocyaninjodid IV: U-Diallyl-l'^'-trimethyl-S'-nitroimid-
azo[4^-bl-chinoxalinoindocarbocyaninbromid V: 2-p-(l,5-biphenyl-2-pyrrolyl)vinylJ-133-
trimethyl-S-nitro-SH-indoliumperchlorat VI: l'3',3'-Trimethyl-8,10-di-
phenyl-8 H-benzo[9]-imidazo[4,5-b]chino-
xalinoindocarboxyaninjodid VH: 1 ',3',3'-Trimethy!-6-nitro-1,3-diphenylimid azo[4,5-b]-chinoxalinoindocarboxyaninjodid.
Den angegebenen Farbstoffen wurden Proben einer mit Hilfe von Reduktions- und Goldschleiermitteln verschleierten Gelatine-Silberbromidjodidemulsion des in der US-PS 33 67 778 beschriebenen Typs mit einem Gehalt an 97,5 Mol-% Bromid und 2,5 Mol-% Jodid zugesetzt
Jeweils eine der farbstoffhaltigen Emulsionsproben wurde pro Mol Silberhalogenid mit 20 mg des Goldsalzkomplexes der Formel Na3[Au(S2O3J2] · 2 H2O versetzt Die erhaltenen Emulsionsproben wurden 10 Minuten lang bei 40° C aufbewahrt, worauf sie auf aus Celluloseacetatfolien bestehende Schichtträger in der Weise aufgetragen wurden, daß pro m2 Trägerfläche eine 1,075 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid entfiel. Die erhaltenen Materialproben wurden erstarren gelassen und getrocknet
Prüflinge der getrockneten Materialproben wurden sowohl in frischem Zustand als auch nach 1 Woche langer Inkubation bei 49°C und 50% relativer Feuchtigkeit belichtet und entwickelt Die Belichtung und Entwicklung erfolgte nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI aufgeführt, in der die
so Abkürzung »R&D« für »Reflexion und Durchlässigkeit« steht
Tabelle VI Konzen NaafAu- Relative
liftlilf Mti
Empfind- frisch inkubiert Dmi inkubiert % R&D
Farbstofl r tration -2H2O llCnKcll Verlust
(mg/Mol
AgX)
(mg/Mol frisch inkubiert frisch nm
Nr. 500 AgX) 1,57 0,78 0,05
500 1,73 1,18 0,05
500 _ 100 151 1,66 0,57 0,05 0,06 503 560
I 500 20 91 151 1,76 0,88 0,06 0,06 31,8 560
I 500 100 95 1,68 0,52 0,06 0,09 65,7 640
II 500 20 78 100 1,72 0,76 0,07 0,10 50,0 640
II 500 100 174 1,64 0,62 0,09 0,06 69,0 625,575
III 20 100 195 0,10 55,8 625,575
III 100 141 0,06 62,2 616
IV
Konzen
tration
11 Relative Empfind- 21 07 1,70 119 Dmin 12 % R&D
(mg/Mol Hchkeit 1,68 Dmax
AgX) Na3[Au- 1,71 Verlust
500 (S2O3Jd
-2H2O
frisch Dmax 1,55 frisch nm
Fortsetzung 500 (mg/Mol
AgX)
1,67
Farbstoff 500 1,67 inkubiert
500 87 inkubiert frisch 1,72 inkubiert 0,06 47,6 617
500 20 100 0,06 52,4 616
Nr. 500 87 0,06 0,06 36,8 616
500 20 100 141 0,89 0,11 0,05 77,4 626,575
87 148 0,80 0,14 0,05 65,3 626,590
IV 20 100 141 1,08 0,10 0,10 68,9 634,590
V 89 219 0,35 0,09 0,10 55,8 634,590
V 20 204 0,58 0,08
VI 182 0,52 0,08
VI 182 0,76
VII
VII
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile mit Emulsionen erhalten werden, die mit Hilfe von Farbstoffen des verschiedensten Typs spektral sensibilisiert sind.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials durch Auftragen einer mittels eines Reduktionsschleiermittels und einer Goldverbindung verschleierten Silberhalogenidemulsion auf einen Schichtträger, dadurch gekennzeichnet, daß man der verschleierten Silberhalogenidemulsion vor dem Auftragen auf den Schichtträger pro Mol Silberhalogenid 20 bis 60 mg eines Ammonium- oder Alkalimetall-gold(I)-dithiosulfats zusetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Silberhalogenidemulsion verwendet, deren verschleierte Silberhalogenidkörner innere, die Abscheidung von photolytischem Silber fördernde Zentren aufweisen.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Silberhalogenidemulsion verwendet, deren verschleierte Silberhalogenidkörner an ihrer Oberfläche einen Elektronenakzeptor absorbiert enthalten.
DE2107119A 1970-02-16 1971-02-15 Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Aufzeichnungsmaterials Expired DE2107119C3 (de)

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