DE2106519A1 - Magnetpulver zum bleibenden Sichtbarmachen magnetischer Streuflüsse an den Fehlerstellen ferromagnetischer Prüfteile - Google Patents
Magnetpulver zum bleibenden Sichtbarmachen magnetischer Streuflüsse an den Fehlerstellen ferromagnetischer PrüfteileInfo
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Description
2Ί065Τ9
Anmelder: Dr. Friedrich Förster 7410 Reutlingen
Unser Zeichen: A 208
Magnetpulver zum bleibenden Sichtbarmachen magnetischer Streuflüsse an den Fehlerstel
len ferromagnetischer / Prüftei Ie
Die Erfindung betrifft ein Magnetpulver, das zum bleibenden Sichtbarmachen des an
Fehlerstellen aus magnetisierten ferromagnetischen Teilen austretenden magnetischen
Streuflusses dient.
Magnetpulver zum Anzeigen von Fehlerstreuflüssen sind seit langem bekannt und werden
in den vielfältigsten Formen für den genannten Zweck eingesetzt. Seit langem ist es
auch bekannt, den Magnetpulverteilchen fluoreszierende Substanzen anzulagern, die Ansammlungen
von Magnetpulver unter ultraviolettem Licht sichtbar machen und eine Nachzeichnung
der Fehlerbereiche von Hand erlauben.
Für die Anwendung des Magnetpulvers sind im wesentlichen zwei Verfahren bekannt, die
man als Emulsionsverfahren und Trockenpulververfahren bezeichnen kann. Beim erstgenannten
wird aus dem Magnetpulver und einer geeigneten Trägerflüssigkeit eine Emulsion hergestellt, in die das zu prüfende Werkstück eingetaucht oder mit der es besprüht wird.
Alsdann wird das Werkstück einem Magnetfeld ausgesetzt, unter dessen Einfluß sich die
Magnetpulverteilchen an den Stellen austretenden Fehlerstreuflusses ansammeln. Noch unter
Feldeinwirkung wird das Werkstück aus der Emulsion herausgehoben t~w. aus der
Sprühkammer weitertransportiert. Anschließend erfolgt die visuelle Kontrolle des Werkstückes
unter ultraviolettem Licht, wozu ein manuelles Anzeichnen von Fehlerbereichen zum Zwecke späterer Fehlerbeseitigung oder auch die Verwerfung fehlerhafter Werkstücke
gehören kann. Beim Trockenpulververfahren setzt man das zu prüfende Werkstück, während
es sich im Wirkungsbereich eines kräftigen Magnetfeldes befindet, dem Magnetpulver
in trockener Form aus, etwa in einer Wirbelkammer, in der das Pulver in ständiger, wir-
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be Inder Bewegung gehalten und fortwährend ergänzt wird. Auch hier sammeln sich
tjnter dem Einfluß des Magnetfeldes die Magnetpulverteilchen an den Stellen austretenden
Fehlerstreuflusses an und erlauben so eine anschließende Begutachtung der Werkstücke.
In vielen Fällen kann man sich aber nicht mit einer Kontrolle begnügen, die unmittelbar
an die Magnetpulverbehandlung der Werkstücke anschließt. Vielmehr wird die getreue
Abbildung von Fehlern, wie sie sich mit dem Magnetpulververfahren ergibt, häufig
erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt, etwa wenn vorhandene Fehler durch Ausschleifen,
Ausbrennen oder dergl. entfernt werden sollen.
Zu diesem Zwecke wurde vorgeschlagen (DT-OS 1 953 717), die von Magnetpulver bedeckte
Fläche der Werkstückoberfläche zu markieren oder zu fixieren. Das kann nach der genannten Patentanmeldung geschehen, indem die unter Magnetfeldeinfluß angesammelten
Pulverteilchen mit einem hellen Farbbelag übersprüht werden. Nach Wegfall des
Magnetfeldes fallen die Pulveransammlungen ab und hinterfassen im hellen Farbbelag
eine negative Abbildung des Fehlerverlaufs. Nachteilig wirkt sich bei diesem Verfahren
der aufwendige hohe Farbverbrauch aus, dem man nur entgehen kann, wenn man eine ebenfalls aufwendige zusätzliche Fehlerortungseinrichtung vorsieht, die beim Auftreten
von Fehlern an der entsprechenden Stelle die Farbsprüheinrichtung in Gang setzt, während
fehlerfreie Bereiche nicht besprüht werden. Weiterhin ist von Nachteil, daß eine Verstärkung
des optischen Eindruckes, etwa durch Fluoreszenz, nicht möglich ist, da ja zum Zeitpunkt der Begutachtung das Magnetpulver von den Fehlerstellen abgefallen ist.
Die Erfindung macht sich zur Aufgabe, ein Magnetpulver zu schaffen, das für eine haltbare,
gut erkennbare und wirtschaftliche Fixierung der Magnetpulverteilchen an den Fehlerstellen
geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Magnetpulver, dessen einzelne Teilchen
von einer Hülle aus thermoplastischem Material überzogen sind, wobei die Hülle innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches k'lebrig bis weichflüssig wird und so ein
Zusammenkleben bzw. Zusammenfließen der Teilchen untereinander und/oder mit der Oberfläche des Prüfteils ermöglicht.
Mit dieser Lösung sind einige bedeutsame Vorteile verbunden, die im folgenden genannt
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werden sollen.
Die Handhabung des Pulvers erweist sich als äußerst einfach. Zum Zusammenkleben
oder Zusammenfließen der umhüllten Teilchen untereinander oder mit dem Prüfteil genügt
es, die entsprechende Stelle des Prüfteiles kurzzeitig einer Hitzeeinwirkung auszusetzen.
Dies kann beispielsweise geschehen, indem das Prüfteil eine Flammstrecke, eine ^
Wärmekammer oder einen Induktionsofen durchläuft. Der erlaubte Temperaturbereich ist
dabei relativ groß, so daß an die Konstanz der einwirkenden Temperaturen keine großen
Anforderungen zu stellen sind. Da nur die äußerste Oberfläche des Prüfteils erwärmt
wird, kann die aufgenommene Wärme sehr schnell wieder abgegeben werden. Dazu ist
im allgemeinen keine besondere Kühlung notwendig.
Wird ein /Vj'erial benützt, das im angegebenen Temperaturbereich die Hüllen aufschmel- «
zen läßt, so verbreitert sich durch das Auseinanderfließen des thermoplastischen Materials '
aufgrund der Oberflächenspannung das angezeigte Fehlerbild. Damit wird die Erkennbarkeit
sehr feiner Magnetpulverraupen verbessert.
Je tiefer ein durch eine Magnetpulverraupe angezeigter Riß ist, um so größer ist auch
die Menge des in der Raupe angesammelten Magnetpulvers. Während das Pulver durch
die Feldkonzentration an der Rißstelle festgehalten wird, fließt das thermoplastische Material
der Hüllen je nach Pulvermenge mehr oder wenigerstark auseinander. Dadurch
ergibt sich eine verbesserte Möglichkeit, aus der Breite des angezeigten Fehlerbildes
auf die Tiefe des Fehlers zuschließen. Die Hüllen aus thermoplastischem Material können
außerdem noch dazu dienen, die bekannten fluoreszierenden Pigmente an die Magnetpulverteilchen
anzulagern. Weiterhin ist es vielfach empfehlenswert, anstelle der un- %
ter ultraviolettem Licht fluoreszierenden Pigmente oder zusätzlich zu ihnen Pigmente von
im Tageslicht greller, bevorzugt orangefarbener Farbwirkung zu benutzen.
Aus der Technik der Klebelack- oder Backlackdrähte sind thermoplastische Lacke bekannt,
die sich für die Herstellung von Überzügen auf Magnetpulverteilchen eignen. Diese Technik dient der Herstellung von verschiedenartigen Wicklungen, insbesondere
aber von freitragenden Spulen wie z.B. von Horizontal-Ablenkspulen in Fernsehempfängern
oder von Schwingspulen in Lautsprechern. Klebelackdrähte besitzen außer der normalen
Isolierlackschicht eine äußere, unter dem Einfluß von Wärme verklebende, thermoplastische Lackschicht. Die hier verwandten ti lermop lastischen Lacke erfahren im Tempe-
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raiurbereich zwischen 100 und 200 C eine zunehmende Erweichung. So wird z.B. bei
einem thermoplastischen Lack auf Polyvinylbutyral-Basis bei einer Temperatur von 120
C eine für das Verkleben hinreichende Erweichung erzielt. Grundsätzlich genügt es
hierbei, daß die notwendigen Temperaturen erreicht werden. Eine längere Verbackzeit
ist nicht erforderlich.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Magnetpulvers kann in herkömmlichen Verfahren
vorgenommen werden. So kann man z.B. das Magnetpulver unter Beigabe der gewünschten
Pigmente mit dem iiji einem Lösungsmittel gelösten thermoplastischen Material vermischen
und die Mischung anschließend nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Mahlgang in die gewünschte Korngröße zerkleinern. Als sehr vorteilhaft wird die Anwendung
des sogenannten Schwebebettverfahrens vorgeschlagen. Man läßt die Magnetpulverteilchen
in einer Kammer frei schweben, indem man durch Zufuhr von Luft in dieser Kammer eine Wirbelströmung erzeugt und aufrecht erhält, die die feinen Pulverteilchen
trägt. In die frei schwebenden Pulverte!Ichen wird das in einer geeigneten Flüssigkeit
gelöste thermoplastische Material in Form eines feinen Nebels eingesprüht. Die winzigen Tröpfchen dieser Lösung, die auch die vorgesehenen Pigmente enthalten können,
überziehen jedes Pulverteilchen mit einem flüssigen Film, der nach dem Abdunsten des
Lösungsmittels die gewünschte thermoplastische Hülle hinterläßt. Eine andere Möglichkeit
ist es, bei entsprechend erhöhter Temperatur aus dem aufgeschmolzenen Hüllmaterial
einen Nebel herzustellen und in .die frei schwebenden Teilchen einzusprühen. Nach dem
Erkalten erstarren die Flüssigkeitsfilme, die durch den Niederschlag feiner Nebeltröpfchen
auf die Pulverteilchen entstanden sind, und bilden feste Hüllen um dieselben. Mit
dem letztgenannten Verfahren lassen sich schon stärkere Hüllen erzeugen. Noch stärkere
Hüllen erzielt man durch wiederholtes Anwenden des Verfahrens.
Schließlich soll noch eine Möglichkeit angegeben werden, wie unverhüllt gebliebene
Magnetpulverteilchen von solchen mit der vorgesehenen Hülle zu trennen sind. Dazu
werden die Teilchen elektrostatisch aufgeladen und an eine rotierende Walze aus elektrisch
leitendem, nichtmagnetischem Material geführt. Hier verlieren nicht umhüllte Teilchen
augenblicklich ihre Ladung und fallen ab, während sich umhüllte Teilchen aufgrund "der
Isolierwirkung der Hülle ander Walze ansammeln und an deren Rückseite durch einen
Abstreifer von der Walze entfernt werden.
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Claims (5)
1) / Magnetpulver zum bleibenden Sichtbarmachen magnetischer Streuflüsse, die an
den Fehlerstellen magnetisierter ferromagnetischer Prüfteile aus diesen heraustreten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Teilchen des Magnetpulvers von einer Hülle aus thermoplastischem
Material überzogen sind und
daß diese Hülle innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches klebrig bis
weichflüssig wird und so ein Zusammenkleben bzw. Zusammenfließen der Teilchen untereinander und/oder mit der Oberfläche des Prüfteils ermöglicht.
2) Magnetpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Auseinanderfließen des thermoplastischen Materials in die Breite
die Erkennbarkeit von Fehlerstellen und/oder die Möglichkeit zur Beurteilung der Fehlertiefe verbessert werden.
3) Magnetpulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle aus thermoplastischem Material zusätzlich zum Anlagern von
unter ultraviolettem Licht fluoreszierenden Pigmenten und/oder von Pigmenten mit bei Tageslicht greller, bevorzugt orangefarbener Farbwirkung an die Teilchen
benutzt wird.
4) Verfahren zur Herstellung eines Magnetpulvers nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen des Magnetpulvers während der Herstellung in frei schwebendem
Zustand gehalten werden,
daß ein Nebel aus thermoplastischem, in einem Lösungsmittel gelöstem Material
unter die frei schwebenden Teilchen gesprüht wird,
daß die Tröpfchen des Nebels sich auf den Teilchen niederschlagen und dort
Filme aus gelöstem thermoplastischem Material bilden und
daß nach Abdunsten des Lösungsmittels aus diesen Filmen feste, aus thermoplastischem
Material bestehende Hüllen um die Teilchen zurückbleiben.
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-6- 21065T9
5) Verfahren zur Herstellung eines Magnetpulvers nach einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen des Magnetpulvers während der Herstellung in frei schwe-.bendem
Zustand gehalten werden,
daß ein Nebel aus thermoplastischem Material im flüssigen Aggregatzustand
unter die frei schwebenden Teilchen gesprüht wird,
daß die Tröpfchen des Nebels sich auf den Teilchen niederschlagen und dort
Filme aus thermoplastischem Material in flüssigem Aggregatzustand bilden und
daß nach Erkalten des thermoplastischen Materials feste Hüllen aus diesem
Material um die Teilchen entstehen.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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