DE2104518C3 - Verfahren zur Herstellung von monomeren Cyanacrylsäureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von monomeren CyanacrylsäureesternInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
35
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von monomeren Cyanacrylsäureestern
durch kontinuierliche Depolymerisation von Polycyanacrylaten mit kontinuierlicher Temperaturerhöhung bei
Temperaturen von wenigstens 1500C und im Vakuum bei Drucken von mindestens 04 Torr in Gegenwart vcr\
Polymerisations-Inhibitoren, wobei die Depolymerisationsrückstände
laufend aus der Depolymerisationszone abgeführt werden und der Cyanacrylsäureester in einer
gekühlten Vorlage gesammelt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Depolymerisation ohne
Verwendung von hochsiedenden Suspensionsmitteln bei Temperaturen von 150° C bis 32O0C und bei einem
Druck von 04 bis 200 Torr in einem Extruder mit Entgasungsmöglichkeit durchführt.
Bekanntlich werden monomere Cyanacrylsäureester durch Depolymerisation der Polycyanacrylsäureester
hergestellt. Für die Herstellung der Polycyanacrylsäureester sind eine Vielzahl von Verfahren bekannt; sie
basieren fast ausschließlich auf der Umsetzung von Cyanessigsäureestern mit Formaldehyd.
Herstellungsvorschriften findet man z. B. in den US-Patentschriften 24 67 927,27 21 858oder 27 63 677.
Nach den bisher beschriebenen Verfahren zur Depolymerisation der Poly-cyan-acrylsäure-ester wird
das polymere Produkt durch Erhitzen in tertiären Estern der Phosphorsäure in Gegenwart von Polymerisations-Inhibitoren
zur Depolymerisation gebracht.
Als Inhibitoren werden vorzugsweise Substanzen verwendet, die die ionische und die radikalische
Polymerisation der monomeren Cyan-acrylsäure-ester
4> verhindern. Derartige Substanzen sind z.B. Phosphor(V)-oxid,
Poly-phosphorsäure, Antimon(V)-oxid, Pikrinsäure, Hydrochinon, tert-Butylbrenzcatechin,
Maleinsäure-anhydrid, Eisen(IH)-chlorid, Schwefeldioxid,
Stickstoffdioxid, Fluorwasserstoff oder neuerdings auch Sultone und Anthrachinondispersionsfarbstoffe.
Während des Depolymerisationsprozesses wird die Temperatur einer Suspension von Poly-cyanacrylat in
z.B. Trikresylphosphat langsam und kont'nuierlich erhöht, bis kein monomeres Produkt mehr abdestilliert
Selbst bei kleineren Ansätzen zieht sich die Zersetzung über einen längeren Zeitraum hin.
In der US-Patentschrift 27 56 251 ist gezeigt worden, daß sich die Depolymerisation von Poly-cyan-acrylsäure-estern
in Abwesenheit tertiärer Ester der Phosphorsäure praktisch nicht durchführen läßt Da die
Zersetzung nur sehr unvollständig verläuft, bleibt nach der Depolymerisation eine größere Menge teer- und
koksartiger Rückstände zurück. Diese Rückstände werden durch die im Depolymerisationsansatz befindlichen
Mengen an Inhibitoren, wie PhosphoifV)-oxid und
Hydrochinon, noch zusätzlich vergrößert Nach jeder Depolymerisation muß der Depolymerisationsreaktor
unter aufwendigen Reinigungsmethoden gesäubert werden.
Wegen der großen Empfindlichkeit der monomeren Cyan-acrylsäure-ester gegenüber Verunreinigungen
muß die Säuberung der Depolymerisationsapparatur äußerst sorgfältig durchgeführt werden.
Durch diese kostspieligen Reinigungsarbeiten und die schlechten DepoJymerisationsausbeuten ist die Wirtschaftlichkeit
eines solchen Herstellungsverfahrens äußerst gering.
Die schlechte Ausbeute bei der »Masse-Depolymerisation«
der Poly-cyanacrylate ist u. a. darauf zurückzuführen,
daß ein großer Teil des noch nicht depolymerisierten
Produktes von den Depolymerisationsrückständen eingeschlossen wird.
Auch die Durchmischung des zur Depolymerisation eingesetzten Produktes und somit die Wärmeübertragung
wird durch die teerartigen Rückstände erheblich erschwert Eine gleichmäßige Temperatur läßt sich im
Reaktionsgemisch nicht erreichen; eine hohe Temperaturbeanspruchung des gesamten Depolymerisationsansatzes
über einen längeren Zeitraum ist unumgänglich. Die Gleichförmigkeit und die Reinheit der bei diesem
Depolymerisationsverfahren erhaltenen Endprodukte sind starken Schwankungen unterworfen.
In der nicht vorveröffentlichten DE-OS 20 27 502 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem Gemische aus
Polycyanacrylsäureestern, Polymerisations-Inhibitoren und einer inerten hochsiedenden Flüssigkeit kontinuierlich
in einer Vorrichtung erhitzt werden, bei der das Reaktionsgemisch im Reaktorraum in einer Schichtdikke
bis zu 2 cm vorliegt.
Überraschend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Tatsache, daß sich der Poly-cyan-acrylsäureester
in Abwesenheit von tertiären Estern der Phosphorsäure in guten Ausbeuten depolymerisieren
läßt. Nach den in der US-Patentschrift 27 56 251 gemachten Ausführungen waren diese Ergebnisse
keineswegs zu erwarten.
Die bei den vorbekannten Verfahren auftretenden Schwierigkeiten hinsichtlich der Wärmeübertragung
entfallen bei dem erfindungsgemäBen Verfahren, da das Reaktionsgemisch in der Depolymerisationszone leicht
und schnell auf die gewünschte Temperatur gebracht werden kann. Die Verweilzeiten der Produkte in der
Depolymerisationszone sjpd relativ kurz, die Temperaturbeanspruchung
ist entsprechend gering.
Die Gleichförmigkeit und die Reinheit der Endprodukte
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls wesentlich verbessert, wodurch die Stabilität
und die Qualität der Produkte günstig beeinflußt wird. Auch die Wirtschaftlichkeit des Zersetzungsprozesses
ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber den bisher bekannten Verfahren wesentlich erhöht, da
auf die Mitverwendung von tertiären Estern der Phosphorsäure verzichtet wird und die häufigen
Unterbrechungen des Depolymerisationsprozesses zwecks Reinigung der Depolymerisationsanlage entfallen.
Als Vorrichtung für das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Apparatur in der Art eines Extruders mit
Entgasungsmöglichkeit verwendet, bei der eine erste aufheizbare und evakuierbare Zone einen kontinuierlichen
Durchsatz des Reaktionsgemisches und die zweite Zone als Depolymerisationszone eine laufende Entfernung
der Depolymerisationsrückstär.de zuläßt
Bei der in der A b b. 1 skizzierten Apparatur wird ein Gemisch aus Poly-cyanacrylat und Inhibitor in den
Vorratsbehälter (1) gegeben. Von der Schnecke (2) wird das Gemisch aus dem Vorratsbehälter in den aufgeheizten
Teil des Extruders (3) befördert, dort schmilzt es auf und wird dann in geschmolzener Form in die
Depolymerisationszone (5) eingespeist In der auf hohe Temperaturen aufgeheizten Depolymerisationszone
wird das Produkt von der »Förderspirale« (6) transportiert. Die »Förderwendel« (zu einer Wendel
gebogener Rund- oder Flachstahl) fördert das Produkt nur an den Wandungen der Depolymerisationszone. Im
Inneren des Depolymerisationsrohres bleibt ein Hohlraum vorhanden, durch den das gebildete Monomere
sofort nach der Bildung abgezogen werden kann, um in
der Vorlage (8) oder (9) kondensiert zu werden. Die Depolymerisationsrückstände werden in die Vorlage (7)
befördert und von dort gegebenenfalls durch eine Schnecke ausgetragen.
Nach einem ähnlichen Schema arbeiten Entgasungsextruder, bei denen allerdings Dosierung, Entgasung
und Weiterbeförderung der Rückstände mit einer einzigen Schnecke bewerkstelligt werden.
Nach dieser Depolymerisations-Methode können monomere Cyan-acrylsäure-ester der allgemeinen Formel
I
CN
50
CH2=C-C-OR
(D
hergestellt werden, worin R einen Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxyalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Phenylrest mit
jeweils 1 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Die bei der Depolymerisation verwendbaren Inhibitoren sind bekannt und bereits bei der Beschreibung des Standes der Technik erörtert worden.
Die bei der Depolymerisation verwendbaren Inhibitoren sind bekannt und bereits bei der Beschreibung des Standes der Technik erörtert worden.
Die Herstellung des Poly-pyanacrylsäuremethylesters
ist nicht Gegenstand der Erfindung, sie kann z. B. wie folgt durchgeführt werden:
In ein Reaktionsgefäß, das mit Rückflußkahler, Rührer und Tropftrichter ausgestattet ist, werden
1038 g Paraformaldehyd, 3430 g Methanol und 19 g Piperidin auf die Siedetemperatur des Methanols
erhitzt Anschließend läßt man den Cyanessigsäuremethylester in kleinen Portionen in das Reaktionsgemisch
einlaufen. Die Heizung kann dabei abgestellt werden, da die Reaktion unter starker Wärmeentwicklung abläuft
Nach Zugabe der gesamten Cyanessigsäuremethylestermenge
(3428 g) wird die Mischung noch weitere 2 Stunden auf ca. 70° C gehalten. Anschließend gießt man
die noch heiße Lösung in flache Schalen. Nach wenigen Minuten fällt der Polycyanacrylsäursniethylester aus, so
daß das überstehende Methanol-Was^er-Gemisch abgegossen
werden kann. Nach dem Abgießen des Methanols wird der Polycyanacrylsäuremethylester bei
70° C unter Vakuum getrocknet, bis der Wassergehalt unter 03% liegt
Ein Gemisch aus 100 TL Polycyanacrylat 5 TL
Phosphor(V)-oxid und 5 TL Hydrochinon wird in den Vorratsbehälter (1) eingefüllt Um das Produkt vor
Feuchtigkeit zu schützen, ist der Vorratsbehälter durch einen »Stickstoffvorhang« gegenüber der Atmosphäre
abgeschirmt
Der Extruder, dessen Förderschnecke (2) mit einer Geschwindigkeit von 20 U/Min, das Material weiterbefördert,
ist in der Einzugszone auf 110° C, in der Mittelzone auf 130°C und in der Austrittszone auf
150° C aufgeheizt Vom Extruder gelangt das aufgeschmolzene
Produkt durch das auf 150°C aufgeheizte Verbindungsstück (4) in den Depolymensationsraum (5),
de·· auf 270° C aufgeheizt ist
Durch die »Förderspirale« (6), die mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 20 U/Min, arbeitet,
wird das Produkt durch die Depolymerisationszone befördert Die Depolymerisationsrücksiände werden in
die auf 180° C aufgeheizte Vorlage (7), die Monomerendämpfe
in die auf -80C gekühlten Wechsel vorlagen (8) oder (9) geleitet
Der Druck im Depolymensationsraum und im Kondensationsteil wird mit Hilfe einer Vakuumpumpe
bei 3 Torr gehalten.
Als Polymerisations-Inhibitor wird SO2 in schwachem
Strom in die Apparatur eingeleitet.
Aus den Vorlagen (8) oder (9) wird das rohe Monomere entnommen und destillativ aufgearbeitet
Die Ausbeute an reinem, destilliertem Cyanacrylsäuremethylester beträgt 60% der Theorie.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von monomeren Cyanacrylsäureestern durch kontinuierliche Depolymerisation
von Polycyanacrylaten mit kontinuierlicher Tempersturerhöhung bei Temperaturen von
wenigstens 150° C und im Vakuum bei Drucken von mindestens 0,5 Torr in Gegenwart von Polymerisations-Inhibitoren,
wobei die Depolymerisationsrückstände laufend aus der Depolymerisationszone
abgeführt werden und der Cyanacrylsäureester in einer gekühlten Vorlage gesammelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Depolymerisation ohne Verwendung von hochsiedenden ι'.
Suspensionsmitteln bei Temperaturen von 1500C bis
3200C und bei einem Druck von 0,5 bis 200 Torr in
einem Extruder mit Entgasungsmöglichkeit durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
aää man die Depolymerisation bei 200 bis
2S0° C und 0,5 bis 50 Torr durchführt
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch
aus dem Vorratsbehälter eines Extruders mittels einer Förderschnecke in den auf Schmelztemperatur
aufgeheizten Teil des Extruders befördert, daß man das flüssige Reaktionsgemisch in ein
Depolymerisationsrohr überführt, wo es auf Depolymerisationstemperatur
aufgeheizt wird und mittels eines zu einer Wendel gebogenen Rund- oder Flachstahls rn den Wandungen des Depolymerisationsrohrs
weiterbefördert wird
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