DE2103607A1 - Verfahren und Vorrichtung zum schleudersicheren Bremsen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum schleudersicheren BremsenInfo
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Description
30,1,1970
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schleudersicheren Bremsen,
Einer der ernstesten Nachteile bekannter schleudersicherer Bremssysteme ist der sehr diskontinuierliche
Bremsvorgang, der durch abruptes Stoßen und Rucken des Fahrzeugs während eines BremsVorgangs gekennzeichnet ist.
Dies ist durch den Umstand bedingt, daß der Druck in den Bremszylindern sich rasch und über einen weiten Bereich
verändert. Obwohl versucht wurde, die Druckstöße
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auf verhältnismässig kleine Werte zu begrenzen, derart,
daß der Druck um ein zu seinem anfänglichen Wert proportionales Dekrement herabzusetzen, ist dies nicht
immer möglich, Obwohl ein fester Prozentsatz des Druckdekrements beim Bremsen auf festem Boden» d,h, auf einem
Boden mit einem verhältnismässig hohen Bodenhaftungskoeffizienteiu
z+B* auf einem Boden, der trocken und
nicht schlüpfrig ist, zufriedenstellend ist, läßt das gleiche prozentuale Dekrement keine ausreichend grossen
Druckveränderungen zu, um ein Schleudern auf schlüpfrigem Boden, z,B, auf Eis, Schnee oder Schlamm, mit einem
niedrigen Bodenhaftungskoeffizienten zu verhindern.
Andererseits kann, wenn die Vorrichtung so ausgelegt ist, daß ein Dekrementprozentsatz erhalten wird, der auf
schlüpfrigem Boden mit besonders niedrigen Bodenhaftungskosffizienten
ausreicht, das gleiche prozentuale Dekrement zu absoluten Druckstößen führen, die zum Bremsen
auf festem Boden unannehmbar sind.
Es wurde in der Tat festgestellt, daß as einen maximal zulässigen absoluten Druckstoß beim Bremsen gibt und
daß beim Überschreiten desselben ein Rucken und Stoßen des Fahrzeugs stattfindet, 7?as aus verschiedenen Gründen
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unerwünscht ist, beispielsweise wegen der starken Beeinträchtigung
des Komforts der Fahrzeuginsassen, der gefährlichen Wirkungen auf die Lenkung, der Verringerung
des Bremswirkungsgrades und dergleichen,
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Bremsverfahrens,
bei welchem die Druckstöße auf die Bremsen während des Bremsvorgangs innerhalb annehmbarer Grenzen {
gehalten werden und gleichzeitig sichergestellt ist, daß das Schleudern der Räder auf jeder Art von Boden
verhindert wird. Hierdurch werden die vorstehend angegebenen Probleme gemildert.
Die vorgenannten Ziele und Vorteile der Erfindung werden
mit Hilfe eines Verfahrens zum εchleudersicheren
Bremsen eines Fahrzeugrades erzieltt bei welchem die
Bremskraft während eines BremsVorgangs entsprechend i
dem dynamischen Zustand des Rades wiederholt herabgesetzt und verstärkt wird, wobei sich die Erfindung dadurch
unterscheidet, daß die Bremskraft jedesmal im wesentlichen verzögerungsfrei und um ein festens Dekrement
herabgesetzt wird, das nicht geringer als der Wert der Bremskraft ist, die ein Blockieren des Rades
verursachen würde, wenn das Fahrzeug auf schlüpfrigem Boden gebremst wird.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum schleudersicheren
. Bremsen eines Fahrzeugrades besitzt eine Druckluftquelle, einen Bremszylinder, eine Leitung, welche
die Druckluftquelle mit dem Bremszylinder verbindet, eine Entlastungseinrichtung, die mit der Leitung ver*-
bunden ist, un& eine Antiblockiervorrichtung, axe mit der Entlastungseinrichtung verbunden ist und auf den
dynamischen Zustand des Rades anspricht, um wiederholt Befehle an die Entlastungseinrichtung zu geben, so daß
der Druck, wie es der dynamische Zustand des Rades erfordert, während eines BremsVorgangs entlastet wird,
wobei sich die erfindungsgerr.ässe Vorrichtung von dem
bekannten unterscheidet durch:
a) ein Differentialventil mit zwei Steuerdrucköffnungen, einer Einlaßöffnung, die mit einem Auslaß der Entlastungseinrichtung
verbunden ist und einer Auslaßöffnung, die zur Aussenluft offen ist;
b) eine Leitung, welche den Bremszylinder mit der einen Steuerdrucköffnung des Differentialventils verbindet;
c) eine Druckhalteeinrichtung mit einem Einlaß, der
mit dem Bremszylinder verbunden ist und einer Auslaßöffnung,
die mit der anderen Steuerdrucköffnung des Differentialventils verbunden ist, v/elch letzteres
einen normalerweise offenen Durchlaß zwischen der Einlaßöffnung und der Aus 1 λ "öffnung hat, tier gesonlcsnc π
ist, wenn uer La1UCi. in ,.er S1 ·:■ up-röffnur.-" vcn nicht
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weniger als um einen festen Betrag niedriger als der Druck in der anderen Steueröffnung ist.
Zur Verwendung in der vorangehend beschriebenen Vorrichtung, jedoch nicht ausschließlich für diese, ist
erfxndungsgemäß ferner sin pneumatisches Ventil vorgesehen,
das einen Körper axt einem freien Durchlaß zwisehen
einer Einlaßöffnung und einer Auslaßöffnung besitzt, wobei ein Plungerkolben in einem zylindrischen
Hohlraum, der einen Teil das Durchlasses bildet, beweglich ist, und eine erste Stellung hat, in welcher der
Durchlaß offen ist, sowie eina zweite Stellung, in welcher
dar Durchlaß geschlossen ist, wobei das erfindungsgeaüsse
rierkrnal darin besteht, daß der Plungerkolben
eine:.i ersten Steuerdruck ausgesetzt ist, der über eine erste Steueröffnung wirkt, einem zweiten Steuerdruck,
der über eine zweite Steueröffnung wirkt, und der Wirkung f
t iner Feder·
werden bevorzugte Ausführungsforuien der Lrfincmng
in Verbindung ηit den beiliegenden Zeichnungen
beschrieben unu zwar zeigen:
i,-. 1 in scheiuatischer Darstellung eine srste Ausführung
s form eines erfxndungsgenassen schleuder-
BAD ORIGINAL
209823/0528
sicheren Bremssystems j
Fig, 2 in scheraatischer Darstellung eine zweite Ausführ
ungsform eines erfindungsgemässen schleudersicheren
Bremssystems;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, welch« den Druck P
an den Bremsen in Abhängigkeit von der Zeit t währena eines Bremsvorgang auf einem Boden mit
einem hohen Bodenhaftungskoeffizienten zeigt und
Fig. 4 eine graphische Darstellung, welche die Veränderung
des Druckes P auf die Bremsen in Abhängigkeit von der Zeit t während eines Bremsvorgangs
auf schlüpfrigem Soden zeigt;
Fig, 5 eine Schnittansicht eines Ventils, das für das Bremssystem nach Fig. 1 und 2 geeignet ist,
itfegen des UrnstandeSj da.1 ein schltudersicheres Bremssystem
nicht mehr als einen bestimmten maximalen Druckstoß
während der Brems- und Lösezyklen tolerieren kann, ist das konstante Druckdekrement voraugswaise von einen
20S823/0528 bad
solchen Wert, daß der Druck auf die Brensen praktisch
auf Null entlastet wird, wenn die Bremsung auf schlüpfrigem Boden stattfindet, während der
Druck um einen wert schwankt, der nicht Null ist und der verhältnismässig hoch ist, wenn der Bremsvorgang
auf einen Boden stattfindet, der einen hohen ßodenhaftungskoeffizienten hat.
Im vorliegenden Zusammenhang kennzeichnen die Ausdrücke
"schlüpfriger Boden" und "Boden mit einem niedrigen Bodenhaftungskoeffzienten" einen Oberflächenzustand,
der gewöhnlich eine besondere Vorsicht der Kraftfahrer während der Fahrt erfordert.
Darunter sind eis- und schneebedeckte Flächen, verschlammte Straßen, sandiger und kiesbedeckter Boden
usv:, , zu verstehen.
Brfindungsgemäß ist eine zufriedenstellende Leistung
sowohl auf schlüpfrigen als auch auf trockenem Boden, wie erwähnt, dadurch erzielt, daß man den Bremsdruck
sehr rasch um einen Betrat abfallen läßt, der konstant
und vor. dem Höchstwert unabhängig ist, welcher durch den Druck während eines Bremsvorgang erreicht
wird, in der Weise, daß, wenn ein solcher Höchstwert
des Druckes noch ist, dfr Druck r.chvjankUiigen erleidet,
ohne jeT.aJL auf IJ.ji L
<. va'f ^] len, '-.ü-hr*- nc. wenn utr L'öchst
wert des Druckes niedrig ist, x?ie dies auf einem
schlüpfrigen Boden der Fall ist, der vorerwähnte
Herabsetzungsbetrag ausreicht, den Druck vollständig
zu entlastenj um dies zu erreichen, wird der Herabsetzungsbetrag so gewählt t daß er im wesentlichen
gleich dem oder höher als der maximal zulässige Brems- : druck ist, d.h. der maximale Bremsdruck, der auf einem durchschnittlich schlüpfrigen Boden kein Schleudern
verursacht,
schlüpfrigen Boden der Fall ist, der vorerwähnte
Herabsetzungsbetrag ausreicht, den Druck vollständig
zu entlastenj um dies zu erreichen, wird der Herabsetzungsbetrag so gewählt t daß er im wesentlichen
gleich dem oder höher als der maximal zulässige Brems- : druck ist, d.h. der maximale Bremsdruck, der auf einem durchschnittlich schlüpfrigen Boden kein Schleudern
verursacht,
In Fig. 1 wird einem Dreiwege-Magnetventil 10, das
zwei Stellungen einnehmen kann, ein Bremsdruck über
eine Rohrleitung 12 von einer Druckluftquelle 11 zugeführt,, die durch ein Bremspedal 13 geregelt Tuenden kann. Unter normalen Bedingungen überträgt das Ventil 10 den Druck über eine Rohrleitung 17 auf ein 8chnel!entlastungsventil 17, Letzteres ist von an sich bekannter Art und liefert den Druck in der Rohrleitung 17 zu einer Rohrleitung 15, wenn der Druck in der Rohrleitung 17 nicht geringer als der Druck in der Rohrleitung 15 ist. Wenn der Druck in der Rohrleitung 17 weggenommen wird, entlastet das Schnellentlastungsventil IU den Druck in der Rohrleitung 15 zur Rohrleitung 30 gleichzeitig mit der Abschaltung der Rohrleitung 17,
zwei Stellungen einnehmen kann, ein Bremsdruck über
eine Rohrleitung 12 von einer Druckluftquelle 11 zugeführt,, die durch ein Bremspedal 13 geregelt Tuenden kann. Unter normalen Bedingungen überträgt das Ventil 10 den Druck über eine Rohrleitung 17 auf ein 8chnel!entlastungsventil 17, Letzteres ist von an sich bekannter Art und liefert den Druck in der Rohrleitung 17 zu einer Rohrleitung 15, wenn der Druck in der Rohrleitung 17 nicht geringer als der Druck in der Rohrleitung 15 ist. Wenn der Druck in der Rohrleitung 17 weggenommen wird, entlastet das Schnellentlastungsventil IU den Druck in der Rohrleitung 15 zur Rohrleitung 30 gleichzeitig mit der Abschaltung der Rohrleitung 17,
Die Rohrleitung 15 ist mit einen Bremszylinder 16 ver-209823/0528
buiiden, der dazu dient, die Bremse eines Rades 31
zu betätigen. Der auf den Bremszylinder 16 übertragene Druck gelangt ferner über eine Rohrleitung 18 in eine
Zweigleitung 19, die zu einer ersten Steueröffnung eines Differentialsteuerventils 22 führt, das nachfolgend
näher beschrieben wird, und über eine weitere Zweigleitung 21 zu einer Drosselstelle 24, die sich
in Parallelschaltung zu einem Rückschlagventil 25 befindet.
Diese Kombination von Drosselstelie und Rückschlagventil liefert den Druck zu einer zweiten Steueröffnung
26 des Ventils 22,
Ein Tachometer 23 beliefert eine Antiblockiervorrichtung
27 mit einem Raddrehzahlsignal über eine Leitung 2S,
Wenn der dynamische Zustand des Rades 31 ctfes erfordert,
gibt die Antiblockiervorrichtung 27 einen Befehl an die Magnetspule des Ventils 10, das Ventil in seine "
andere Stellung zu schalten, in welcher das Ventil den Druck in der Rohrleitung 12 zur Aussenluft entspannt.
Eine geeignete Ausführungsform einer Antiblockiervorrichtung
ist in den Pat-nt ,,,.,,, (Patentanmeldung (F.1878 vom 23,12,197O)) beschrieben.
Das Ventil 2 2 läßt normalerweise den in der Rohrlei-
209823/OS28 BA0 oRle(NAL
tung 30 herrschenden Druck zur Aussenluft durch eine
Ableitung 28 entspannen, wenn die Drücke in den beiden Steuererlassen 20 und 26 gleich sind, und verhindert
eine solche Entspannung, wenn die Differenz zwischen den beiden Drücken einen bestimmten Schwellwert erreicht
hat. Wenn das Ventil 22 geschlossen ist, findet sine
beschränkte Druckentlastung in der Rohrleitung 30immer noch durch eine Drosselstelle 31 statt, axe sich in
Parallelschaltung zum Ventil 22 befindet.
Während eines Bremsvorgangs erreicht der Druck die Rohrleitung 12 von der Druckluft quelle 11 % wobei er von
dem Wert Null beginnt und fortschreitend zunimmt» wie durch die Kurve 0 - A in Fig, 3 gezeigt. Ober das
Ventil 10 % die Rohrleitung 17 und das Ventil 14 erreicht
der Druck die Rohrleitung 15 und den Bremszylinder 16, In der Rohrleitung 30 herrscht kein Druck, jedoch gelangt
der Druck in die Rohrleitung 18 und wird einerseits der Öffnung 20 zugeführt und andererseits der
Öffnung 26 des Ventils 22 über das Rückschlagventil und die Drosselstelle 2H. Die Aufgabe des Rückschlagventils
25 besteht darin, einen sofortigen Durchtritt des Druckes zu r Öffnung 26 zu ermöglichen, während
die Drosselstelle 24 die Entlastung des Druckes in
der entgegengesetzten Richtung mit einer ausreichend
BAD 209823/0528
- ii -
langen Zeitkonstante beschränkt, um die Speicherung
eines im. "wesentlichen konstanten Wertes des Druckes
in der öffnung 26 während eines Lösezyklus sicherzustellen,
·
Wenn angenommen wird, daß bei einem bestimmten Druckwert! der dem Punkt A in Fig, 3 und M- entspricht % das
Magnetventil 10 von der Antiblockiervorrichtung 27 *
einen Befehl erhält, der zur Folge hat, daß das Ventil 10 die Rohrleitung 12 abschaltet und die Rohrleitung
17 zur Aussenluft entlastet» In diesem Augenblick sind die beiden Drücke in den öffnungen 20 und 26 des
Ventils 22 gleich. Der Durchlaß von der Rohrleitung
zur Ableitung 28 ist daher offen» Der Druck aus dem Bremszylinder 16, der Rohrleitung IS und damit aus der
Rohrleitung 18 wird über das Schnellentlastungsventil 14 in die Rohrleitung 30 und durch die Ableitung 28 ä
entlastet. Der Druck in der öffnung 26 wird dureh das
Rückschlagventil 25 und die Drosselstelle 24 aufrechterhalten, während der Druck in der Öffnung 20 fortscheit
and durch die Rohrleitung 18, die Rohrleitung 15, das Ventil 14, die Rohrleitung 30 und das Ventil
entlastet wird, Wenn der Schwellwert der Druckdifferenz
zwischen der Öffnung 26 und der Öffnung 20 erreicht wird, schließt das Ventil 22 den Entlastur.gscurcMaß
zwischen der Rohrleitung 30 und der Ableitung 28, Es
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BAD ORfGiNAL
kann eine der beiden folgenden Situationen eintreten, In der einen erreicht ein Befehl zur Rückführung des
Druckes im Bremszylinder das Magnetventil IQ von der
Antiblockiervorrichtung 27, bevor die Schwellwertdifferenz
zwischen den Drücken in der öffnung 26 und in der öffnung 20 erreicht wird· In diesem Falle beginnt
der Druck im Bremszylinder 16 wieder zuzunehmen und
schließt das Schnellentlastungsventil 14 wieder den
Durchlaß, der zur Rohrleitung 30 führt, die auf die beiden öffnungen 20 und 26 ausgeübten Drücke werden wieder
gleich und das Ventil 22 kehrt in seinen anfänglichen Zustand zurück. In der anderen Situation trifft der Befehl
zur Rückführung des Druckes im Bremszylinder 16
«in, nachdem das Ventil 22 geschlossen hat· In diesem zweiten Falle läßt die Drosselstelle 31 den Druck mit
einer geringeren Geschwindigkeit abnehmen· Selbst in diesem Falle wird jedoch durch die Antiblockiervorrichtung
27 schließlich die Verbindung zwischen den Rohrleitungen 12 und 17 über das Ventil 10 wiederhergestellt,
so daß dem Bremszylinder 16 wieder Druck zugeführt wird·
Es ist daher sichergestellt, daß der Druck immer auf Werte abfallen kann, die ein schleudereicheres Bremsen
und das Auftreten von Lösezyklen ermöglichen.
In Fig. 3 stellt der Abschnitt A-B die Entlastung über
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das Ventil 22 dar, während der Abschnitt B-C die Entlastung
über die .Drosselstelle 31 darstellt. Die gestrichelt gezeichnete Kurve C-D stellt dar, was das
nachfolgende Entlastungsgesetz durch die Drosselstelle sein würde, wenn die Antiblockiervorrichtung 27nicht
in Wirkung treten würde. Im Falle der Fig. H ist andererseits angenommen, daß der Befehl zur Rückführung des
Druckes eintrifft, bevor die Drosselstelle 31 im Ventil 22 in Wirkung tritt. Die Differenz zwischen den Drücken
bei A und B ist in beiden Figuren die gleiche.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die von der ersten Ausfuhrungsform insofern abweicht,
als die Kombination aus dem Rückschlagventil 25 und der Drosselstelle 24 durch ein Magnetventil 32 ersetzt ist.
Dieses Ventil ermöglicht die Speicherung des Druckes in
der öffnung 26 mit grösserer Genauigkeit. Zu diesem Zweck muß das gleiche elektrische Signal, das dem Magnetventil
10 zugeführt wird, der Magnetspule 34 des Ventils
32 zugeführt werden. Das Ventil 32 ist normalerweise offen und ermöglicht es, daß der Druck in der
Rohrleitung 18 die Öffnung 26 erreicht. Wenn der elektrische Befehl zum Lösen das Ventil 10 erreicht, schließt
der gleiche Befehl das Ventil 32, so daß der Druck in der Öffnung 26 unabhängig von den Schwankungen aufrechterhalten
wird, welche der Druck in der Rohrleitung 18 er-
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fährt. Wenn der Befehl zur Wiederherstellung der
Bremsung eintrifft ,wird das Ventil 32 in seine normalerweise offene Stellung zurückgeführt·
Das Ventil 22 kann zusammen mit der Drosselstelle 31
am besten kombiniert vorgesehen werden, wie in Fig. 5 gezeigt.
Das in Fig. 5 dargestellte Ventil 100 besitzt einen Körper, der aus zwei Teilen 110 und 112 besteht, welche
miteinander durch Schrauben 111 verbunden und mit einer
Dichtung 113 versehen sind. Die Teile 110 und 112 begrenzten einen zylindrischen Hohlraum il1*, in welchem
ein Plungerkolben 116 gleitbar ist. Der teilweise im
Schnitt dargestellte Plungerkolben ist mit einem Hals 118 ausgebildet, der mit einer Dichtung 119 versehen
ist, und mit einem oberen Kopf 120 und einer Dichtung 121 sowie mit einem unteren Kopf 122, der ebenfalls mit
einer Dichtung 123 versehen ist. Das untere Ende des Plungerkolbens ist mit einer Ausnehmung 125 zur Aufnahme
des einen Endes einer Gegendruckfeder 124- ausgebildet,
deren anderes Ende sich gegen das untere Ende des Hohlraumes 114 abstützt. Der Körper 110 ist mit einem
geneigten Einlaßkanal 126 geformt, dessen Ende mit einem Gewinde versehen ist. In das Ventil eintretendes
Druckmittel kann durch diesen Kanal in den zylindrischen
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Hohlraum IW durch einen ringförmigen Hohlraum 127
und radiale Bohrungen 128 in dem Teil 110, der diesen
Hohlraum im umgibt, gelangen. Ein Auslaßkanal 28 erstreckt
sich schräg durch den Teil 112, mündet jedoch unmittelbar in den zylindrischen Hohlraum
Im Körper ist ferner ein zusammengesetzter Kanal 129
vorgesehen, der vom Hohlraum 127 zu dem schrägen Kanal
28 führt und eine Bohrung 138, einen Drosselhohlraum 140 und eine Bohrung 142 aufweist. Die Breite des
Drosselhohlraumes 140 kann durch eine Schraube 144 eingestellt werden, die von einer Schutzkappe 146 bedeckt ist.
Der Steuerdruck kann auf die beiden Köpfe 120 und 122
des Plungerkolbens 116 durch zwei Steueröffnungen 20
und 26 ausgeübt werden, die in der oberen bzw· in der
unteren Wand des Ventilkörpers vorgesehen sind« Wenn
kein Steuerdruck ausgeübt wird, hält die Feder 124 den
Plungerkolben 116 in einer Stellung, in welcher er sich gegen die obere Wand des Hohlraums 114 abstützt.
In dieser Stellung ist der Hals 18 des Plungerkolbens voll oberhalb der radialen Bohrungen, so daß das Druckmittel
frei aus dem schrägen Kanal 128 zum schrägen Kanal 28 und auch frei durch den zusammengesetzten Kanal
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strömen kann. Wenn jedoch der Druck in der Öffnung 20 ausreicht, den Druck in der Einlaßöffnung 2 6 zusammen
mit der Kraft der Feder 124 zu überwinden, wird der
Plungerkolben nach unten bewegt und der Hals 118 bewegt sich in eine Stellung unterhalb der radialen Bohrungen
128. Hierdurch wird eine Verbindung zwischen den beiden Schrägkanälen 126 und 28 über den Hohlraum 114 verhindert.
Eine begrenzte Druckmittelströmung erreicht jedoch den Kanal 28 aus dem Kanal 126 durch die radialen
Bohrungen 128, die Kammer 127 und den zusammengesetzten Kanal 12 9.
Hieraus folgt, daß die zur Betätigung des Plungerkolbens
116 erforderliche Druckdifferenz von der Stärke der Feder. 124· abhängt.
Vorangehend wurden zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit pneumatischen Anlagen beschrieben.
Das gleiche Verfahren kann natürlich auch mit den notwendigen Abänderungen auf hydraulische Bremssysteme
angewendet werden. Ausserdem sind alle baulichen Einzelheiten
lediglich beispielsweise gegeben und können diese vom Fachmann im Rahmen der Erfindung verschiedene Abänderungen
erfahren.
Patentansprüche:
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Claims (10)
1. ^erfahren zum schleudereicheren Bremsen eines Fahr-
^—/zeugrades, bei welchem die Bremskraft während eines
Bremsvorgangs entsprechend dem dynamischen Zustand des Rades wiederholt herabgesetzt und erhöht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft jedesmal im wesentlxchen verzögerungsfrei und um ein festes
Dekrement herabgesetzt wird, das nicht kleiner als der Wert des Druckes ist, der das Blockieren des
Rades herbeiführen würde, wenn das Fahrzeug auf schlüpfrigem Boden gebremst wird·
2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft nach der Herabsetzung um ein festes
Dekrement mit einer vergleichsweise allmählichen Geschwindigkeit weiter herabgesetzt wird, bis sie
wieder zuzunehmen beginnt.
3. Vorrichtung zum schleudersicheren Bremsen eines Fahrzeugrades
mit einer Druckluftquelle, einem Bremszylin-
209823/052β
der, einer. Leitung, welche die Druckluftquelle mit dem Bremszylinder verbindet, einer Entlastungseinriehtung,
die sich in der erwähnten Leitung befindet, und eine Antiblockiervorrichtung, die mit der Entlastungseinrichtung
verbunden ist und auf den. dynamischen Zustand des Rades anspricht, um wiederholt
Befehle an die Entlastungseinrichtung zu geben, so daß der Druck, wie es der dynamische Zustand des
Rades erfordert, während eines Br«msvorgangs entlastet
wird, gekennzeichnet durch:
a) ein Differentialventil (22) mit zwei Steuerdrucköffnungen
(20, 26), einer Einlaßöffnung (3O)9 die mit einem Auslaß der Entlastungseinrichtung verbunden
ist, und einer Auslaßöffnung (28), die zur Aussenluft offen ist;
b) eine Leitung (18, 19), welche den Bremszylinder (16) mit der einen Steuerdrucköffnung (20) des
Differentialventils verbindet;
c) eine Druckhalteeinrichtung (2*ί, 25; 32) mit einem
Einlaß, der mit dem Bremszylinder verbunden ist und einem Auslaß, der mit der anderen Steuerdrucköffnung
(26) des Differentialventils verbunden ist;
welches Differentialventil einen normalerweise
209823/0528
offenen Durchlaß zwischen der Einlaßöffnung und der Auslaßöffhung hat, der geschlossen wird, wenn
der Druck in der einen Steueröffnung um nicht weniger als um einen festen Betrag als der Druck
in der anderen Steueröffnung niedriger ist.
4, Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Betrag des Druckes nicht niedriger als der Wert des Bremsdruckes ist, der eine Blockierung
des Rades herbeiführen würde, wenn sich das Fahrzeug auf einem schlüpfrigen Boden bewegt.
5, Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Differentialventil einen ständig > offenen verengten Durchlaß (31) parallel zu seiner
Einlaß- und seiner Auslaßöffnung hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, 4- oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckhalteeinrichtung durch
eine Kombination aus einem Rückschlagventil (25) und einer Drosselstelle (24) in Parallelschaltung zueinander
gebildet wird.
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7. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckhalteeinrichtung durch
ein normalerweise offenes Ventil (32) gebildet wird, welches durch die Befehle, die von der Antiblockiervorrichtung
ausgehen, zum Schliessen während der Perioden betätigt wird, während welchen die Entlastungs·
einrichtung offen ist.
8. Für ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-7, ein pneumatisches Ventil mit einem
Körper (100), der einen freien Durchlaß (127, 114, 128) zwischen einer Einlaßöffnung (126) und einer Auslaßöffnung
(28) aufweist, und mit einem Plungerkolben (116), der in einem zylindrischen Hohlraum (II1*) beweglich
ist, welcher einen Teil des Durchlasses bildet, welcher Plungerkolben eine erste Stellung einnehmen
kann, in welcher der Durchlaß offen ist, und eine zweite Stellung, in welcher der Durchlaß geschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Plungerkolben einem ersten Steuerdruck, der durch eine erste Steueröffnung
(20) wirkt, einem zweiten Steuerdruck, der durch eine zweite Steueröffnung (26) wirkt und der Wirkung
einer Feder (124) ausgesetzt ist.
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9. Pneumatisches Ventil nach Anspruch 8, gekennzeichnet
durch einen ständig offenen gedrosselten Durchlaß (129) parallel zu dem freien Durchlaß.
10. Pneumatisches Ventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der gedrosselte Durchlaß mit Hilfe einer Schraube (I1I1+) verstellbar ist.
Für: FIAT S.p.A.
PATENTANWÄUE
DIMHO. H. FINCKE. DIPL.-ING. H. BOHR
DIM.-INÖ. S. STAEOEiR
209873/0528
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IT6728270 | 1970-01-30 | ||
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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