DE2103341A1 - Sicherheitsbehälter fur feinkörnige Sprengpulver - Google Patents

Sicherheitsbehälter fur feinkörnige Sprengpulver

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DE2103341A1 DE19712103341 DE2103341A DE2103341A1 DE 2103341 A1 DE2103341 A1 DE 2103341A1 DE 19712103341 DE19712103341 DE 19712103341 DE 2103341 A DE2103341 A DE 2103341A DE 2103341 A1 DE2103341 A1 DE 2103341A1
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Allain Poudrene Nationale de Pont de Buis Rat Roger Poudrene Nationale de Bergerac Tanguy, (Frankreich) R
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
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Description

Dipl.-lng. G. Schliebs 61 Darmstadt Ludwig-Büchner-Straße
Patentanwalt Telefon (06151) 62928
Postscheckkonto: Frankfurt a.M. 111157 An das Bankverbindung: Deutsche Bank AG., Darmstadt
Telegramme: inventron
Deutsche Patentamt
München 2
Zweibrückenstr. 12
Ihr Zeichen Ihr Schreiben Mein Zeichen E 159 Tag 25.1.1971
Betrifft: Patentanmeldung
Anmelder: ETAT FRANCAIS, vertreten durch den Staatsminister für nationale Verteidigung, Paris (Frankreich)
Sicherheitsbehälter für feinkörnige Sprengpulver.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sicherheitsbehälter für feinkörnige Sprengpulver, namentlich auf Nitrozellulosebasis, der das explosionsartige Abbrennen von zufällig entflammtem Pulver verhindern soll.
Bei der Lagerung und dem Transport von Sprengpulvern treten wegen der Explosionsgefahr schwerwiegende Sicherheit sprobleme auf.
Verbrennungsversuche an Sprengpulvern auf Nitrozellulosebasis führten zu zwei wichtigen Ergebnissen:
Erstens existiert in einem umgrenzten Raum und in Behältern, selbst in geöffneten Behältern, welche aber Vollwände besitzen, eine kritische Pulvermasse, oberhalb deren jede Entflammung zu einer Explosion führt. Die charakteristische Grosse dieses Phänomens ist die Pulvermasse, bezogen auf
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Brief vom 2 5.1 .71 Blatt 2 .,... Dipl.-Ing. G. Sdiliebs
an das Deutsche Patentamt, München el UOOH | Patentanwalt
die Fläche des Behälterbodens, mit anderen Worten das Verhältnis m/P der im Behälter enthaltenen Pulvermasse m zur Oberfläche P des Behälterbodens. Der kritische Wert dieser Grosse, oberhalb dessen unter günstigen Zündbedingungen eine Explosion stattfindet, hängt im wesentlichen von der Abbrenngesehwindigkeit (vivacite) des Pulvers und von dessen Zündvermögen ab. Andererseits ist diese kritische Grosse relativ unabhängig vom Durchmesser des Gefässes selbst und von der Art seiner Wand, sofern diese für die Verbrennungsgase des Pulvers wenig oder gar nicht durchlässig ist.
Als zweites wichtiges Ergebnis hat sich gezeigt, dass nur eine langsame Verbrennung auftritt, wenn das Pulver in Stoffsäcken untergebracht ist.
Aus diesen Versuchen ergibt sich, dass die JSxplosionssicherheit bei der Handhabung feiner und trockener Sprengpulver auf zwei unterschiedliche Arten erreicht werden kann. Einerseits kann man die in undurchlässigen Gefässen zulässige Pulvermasse beschränken, andererseits kann man Stoffsäcke benutzen. Beide Methoden schalten zwar die Brandgefahr nicht aus, verhindern aber, und das ist von grosser Bedeutung, ein explosives Abbrennen des Pulvers.
Leider ist die Durchführung beider Methoden nicht völlig befriedigend, denn sie geht zu Lasten der Produktionskosten. Die Beschränkung der Pulverladung in geschlossenen Behältern erhöht die '.Transportkosten, die erforderlichen Flächen in Zwischenlagern und die Anzahl der Verarbeitungsplätze. Der Gebrauch von Stoffsäcken ist zwar weniger kostspielig, aber die Transportvorgänge beim
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Umfüllen von Pulver lassen sich schwer mechanisieren. Aus diesen Gründen ist der Transport und das Umfüllen von Pulver sehr zeitraubend, was zu erhöhten Arbeitskosten und an den Verarbeitungsplätzen zu Stillstandzeiten führt, die in keinem Verhältnis zur eigentlichen Bearbeitungszeit stehen. So beträgt z.B. die Gesamtarbeitszeit für die Herstellung von Pulvermischungen in einer Tonne 30 Minuten, während der eigentliche Mischvorgang höchstens 10 Minuten benötigt. Da alle diese Vorgänge ausserdem manuell durchgeführt werden, ist das Personal im Brandfalle grossen Gefahren ausgesetzt.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, feinkörnige Pulver in grossen Mengen und mit verbesserter Explosionssicherheit zu lagern, zu transportieren und umzufüllen.
Hierzu schlägt die Erfindung für feinkörnige Sprengpulver auf Nitrozellulosebasis einen formstabilen Sicherheitsbehälter vor, dessen Behälterwände mindestens teilweise aus einem Mantel mit Vielfachdurchbrüchen bestehen, der innen mit einem Gewebe ausgekleidet ist, dessen Maschenweite kleiner als die Korngrösse des enthaltenen Pulvers ist.
Als ein besonderer Vorteil der Erfindung kann die im Behälter enthaltene Pulvermasse grosser als die kritische Pulvermasse sein, die in einem Behälter gleicher Form mit Vollwänden nach Entflammung zur Explosion führt.
Die Erfindung berücksichtigt so gleichzeitig die Erfordernisse rationeller Produktion und der Explosionssicherheit, indem die Vorteile eines forastabilen Behälters für die Handhabung grosser Pulvermassen mit den Sicherheitsvorteilen
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einer lagerung in porösen Säcken kombiniert werden. Die bisher eingesetzten Behälter mit Vollwänden werden hierdurch überflüssig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in einem erfindungsgemässen Behälter mit vielfach durchbrochenen Wänden die für einen formgleichen Behälter mit Vollwänden bestimmte kritische Pulvermasse ohne Gefahr überschritten werden kann. Im Falle einer zufälligen Entflammung können die bei der Verbrennung des Pulvers entstehenden Gase schnell durch die Durchbrüche in der Behälterwand entweichen und der Gasdruck wird so automatisch begrenzt. Das Pulver kann abbrennen, ohne in einen explosionsartigen Verbrennungszustand überzugehen, so dass grosse Pulvermengen unter Sicherheitsbedingungen gehandhabt und gelagert werden können, die mindestens den Sicherheitsbedingungen gleichwertig gegenüberstehen, die man mit Behältern mit Vollwänden bei wesentlich kleineren Pulvermengen erreicht.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Behälter zylindrische Form mit einem Vollboden und einem Mantel auf, der gänzlich mit Vielfachdurchbrüchen versehen ist.
Gemäss weiterer Erfindung besteht der Mantel bevorzugt aus Streckmetall oder aus einem Drahtnetz. Hierdurch ergibt sich eine formstabile und leichte Konstruktion, deren Mantel eine ausserordentlich grosse Durchbruchsfläche besitzt.
Gemäss weiterer Erfindung kann der Mantel aus Kunststoff bestehen. Bevorzugt kommen sich selbst löschende Kunststoffarten oder solche mit extrem langsamer Verbrennungsgeschwindigkeit in Frage. Diesen Bedingungen entsprechende
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Kunststoffe, die gleichzeitig eine hinreichende Formstabilität besitzen, sind z.B. Polyamide, Polyvinylchlorid und -acetat, Polyäthylen usw.
Speziell kann der Mantel aus einem gitterförmigen Kunststoffnetz bestehen, dessen Enden in Blechstreifen eingefasst sind. Die Gitterstruktur des Kunststoffes lässt sich leicht durch Kalandrieren erzeugen, und die Einfassung der Netzenden im Blechstreifen ermöglicht ein leichtes Verbinden des Mantels mit dem Boden sowie mit einem aufzusetzenden Deckel.
In einer anderen Ausführung schlägt die Erfindung vor, dass das in dem Mantel eingelegte Gewebe aus Drähten aus rostbeständigem Metall besteht. Hierdurch ergibt sich eine lange Haltbarkeit des Sicherheitsbehälters und eine genügend lange wirkende Dichtung des Behälters im Falle eines Ausbrennens.
Gemäss weiterer Erfindung kann der Behälter ein formsteifes Gestell besitzen. Hierdurch kann seine Kapazität vergrössert werden, und seine Handhabung wird erleichtert.
Am Unterteil des Behälters kann eine Bodenentleerung vorgesehen sein, die sich manuell schlieesen und durch Fernbedienung öffnen lässt. Hierdurch lässt sich die Sicherheit des Bedienungepersonals noch weiter erhöhen, und die Umfüllung von Pulver kann in schnellster Weise vorgenommen werden, ohne eine Verunreinigung des Pulvere in Kauf nehmen zu müssen.
In einer bevorzugten zweiten Ausführungsform der Erfindung besitzt der Sicherheitsbehälter die Form eines
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transportablen Bunkers mit einem Gestell, welches einen metallischen Mantel mit Vielfachdurchbrüchen trägt, innen mit einem rostbeständigem Metallgewebe ausgekleidet ist, eine Bodenentleerung sowie einen Schutzdeckel besitzt und aussen mit einer Schutzplane aus Tuch verkleidet ist. Durch diese Zusammenfassung mehrerer erfinderischer Merkmale in einer Ausführungsform entsteht ein Sicherheitsbehälter, der vorwiegend für den Einsatz in der industriellen Pulververarbeitung geeignet ist.
In einer weiteren Abwandlungsform der Erfindung ist der Sicherheitsbehälter gekennzeichnet durch seinen Aufbau als ortsfester FüTlbunker für die Beschickungseinrichtung einer Sprengpulver verarbeitenden Maschine, wobei ein Metallmantel mit Vielfachdurchbrüchen und Innenauskleidung mit einem rostbeständigen Metallgewebe vorgesehen ist, sowie eine Entleerungsvorrichtung. In dieser Form der Erfindung lassen sich alle Vorteile eines transportablen Behälters auf die Beschickungseinrichtung einer Maschine anwenden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung. In dieser zeigen:
Pig. 1 in seitlicher Ansicht und in teilweisem Schnitt einen erfindungsgeaässen Sicherheitsbehälter in zylindrischer Poraj
Pig. 2 den Behälter in Pig. 1 im Schnitt längs der Linie H-IIj
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Pig. 3 den in einer dichten Tonne untergebrachten Behältervon Pig. 1;
Pig. 4 einen dem Behälter in Pig. 1 entsprechenden Behälter grösseren Querschnittes;
Pig. 5 in seitlicher Ansicht und teilweise im Schnitt eine zweite Ausführungsform eines Sicherheitsbehälters und
Pig. 6 den Behälter in Pig· 5 in perspektivischer
Ansichtο "
Pig. 1 und 2 zeigen einen besonders für Lagerung und Versand geeigneten Sicherheitsbehälter. Der Behälter hat eine zylindrische Porm und besitzt einen Mantel 1, bevorzugt aus Streckmetall oder aus einem Kunststoff. Der Mantel ist an seinen beiden Enden mit zwei Blechringen 2 und 3 fest verbunden und besitzt einen Vollboden 4 aus Blech, der mit dem einen Ring verbunden ist. Der andere Ring bildet die Behälteröffnung und nimmt einen Volldeckel 5 auf, der ebenfalls aus Blech besteht. Im Inneren ist der Mantel 1 mit einem Metallgewebe 6, z.B. aus nichtrostendem Stahl ausgekleidet. Die Maschenweite des Metall- | gewebes ist kleiner als die Korngrösse des enthaltenen Pulvers. Der Mantel 1 kann im übrigen auch aus einem Drahtnetz mit grosser Maschenweite bestehen.
Die explosionshemmenden Eigenschaften eines solchen Behälters, in welchem eine überkritische Pulvermasse enthalten ist, wurden durch Verbrennungsversuche überprüft, von denen drei als Beispiel beschrieben werden. In allen Pällen wurde T-Pulver auf Zellulosebasis verwendet, das
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für seine grosse Lebhaftigkeit (vivacit^) bekannt ist.
Beim ersten Versuch wurden zwei formgleiche Behälter länglicher Form mit einem Durchmesser von 300 mm und einer Höhe von 1600 mm benutzt. Bei solchen Behältern ist lediglich die Füllhöhe als kritische Grosse zu betrachten, und in Vorversuchen wurde ermittelt, dass die kritische Masse bei einer Füllhöhe von 200 mm erreicht wurde.
In den ersten Behälter wurden 19 kg T-Pulver eingefüllt, was eine Füllhöhe von 310 mm ergab. In dem zweiten Behälter wurden 29kg T-Pulver eingefüllt, was eine Füllhöhe von 1560 mm ergab. Beide Behälter wurden in gleicher Weise mit Hilfe zweier elektrischer Zünder 7 (Fig. 1) entflammt, welche auf dem Behälterboden untergebracht waren, wobei das Zündkabel durch die Pulvermasse führte.
Die Verbrennungsversuche führten zu folgenden Ergebnissen: Beim ersten Behälter erfolgte die Zündung korrekt, und es fand keine Explosion statt. Nach der Verbrennung wurde eine leichte Auswölbung des Mantels 1 im unteren Behälterteil festgestellt, der Boden 4 hatte sich nicht verformt. Die senkrechte Lötverbindung des rostbeständigen Stahlgewebes 6 war über 3/4 ihrer Höhe aufgeschmolzen, und das Gewebe selbst war unter einem Winkel von ca. 20° zur Lötung, ausgehend vom Boden 4, über eine Länge von 100 mm aufgerissen.
Beim zweiten Behälter erfolgte die Zündung ebenfalls korrekt, und es fand keine Explosion statt. Die Flammen traten in zwei deutliche getrennten Strahlen ausi der eine ging von der Hähe der Grundfläche dee Behälters aus, der andere
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yon seiner Öffnung. Nach der Verbrennung zeigte sich, eine Auswölbung des Mantels 1 in seinem unteren Teil, diese Auswölbung war grosser als beim ersten Versuch. Der Boden 4 erlitt keine Verformung, die senkrechte Lötverbindung des Gewebes 6 war völlig aufgeschmolzen, und das Gewebe selbst war, ausgehend vom Boden 4, in grösserem Ausmass zerrissen.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein erfindungsgemässer zjlindrischer Sicherheitsbehälter mit durchlässiger Wand und geringem Querschnitt auch bei Beladung mit einer überkritischen Pulvermasse bei beliebiger Füllhöhe nicht A explosiv abbrennt.
Beim zweiten Versuch wurde eine überkritische Pulvermasse in erfindungsgemässen zylindrischen Behältern verbrannt, die ihrerseits in einer dichten Umhüllung in Form einer Tonne 8 (Fig. 3) untergebracht waren.
Es wurden zwei formgleiche Behälter länglicher Form mit 300 mm Durchmesser wie beim ersten Versuch, sowie mit 650 mm Höhe gewählt. Diese Behälter enthielten jeweils 25 kg T-Pulver und wurden einzeln in der Tonne ö abgestellt, welche 500 mm Durchmesser und 700 mm Höhe hatte und von einem einfach aufgelegten Deckel 9 bedeckt war, f
Die Zündung im ersten Behälter erfolgte durch zwei elektrische Zünder 11, welche 250 mm von der Behälteröffnung 3 entfernt angebracht waren. Die Zündung des zweiten Behälters wurde durch zwei im Mittelpunkt der Pulvermasse untergebrachte elektrische Zünder 12 eingeleitet.
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Die Verbrennungsversuche führten zu folgenden Ergebnissen: Beim ersten Behälter erfolgte die Zündung korrekt, und es kam nicht zu einer Explosion. Sofort nach der Entflammung wurde der Deckel 9 der Tonne 8 weggeschleudert. Das Pulver im Behälter brannte mit senkrechten Flammen und unter einem düsenartigen Geräusch ab. Die Tonne 8 selbst wurde nicht verbrannt. Nach der Verbrennung wurde eine Verformung des Sicherheitsbehälters nicht festgestellt.
Auch beim zweiten Behälter erfolgte eine korrekte Zündung, und es fand keine Explosion statt. Wie zuvor wurde der Deckel 9 der Tonne 8 einige Meter weggeschleudert, aber auch der Behälter selbst wurde aus der Tonne 8 heraus und etwa drei Meter von dieser weggeschleudert. Die Verbrennung des Pulvers fand ohne schnelleren Plammenausstoss wie zuvor statt. Nach der Verbrennung wurde festgestellt, dass die Tonne β vollkommen unbeschädigt war, der Sicherheitsbehälter hingegen war in seinem mittleren Teil ausgewölbt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass ein zylindrischer, erfindungsgemässer Sicherheitsbehälter mit durchlässiger Wand und kleinem Querschnitt, der mit einer überkritischen Pulvermasse gefüllt ist, selbst in einem relativ eng umgrenzten Raum nicht explosiv abbrennt.
Beim dritten Versuch (Fig. 4) wurden wiederum zwei formgleiche Behälter eingesetzt, welche den bisher beschriebenen ähnlich sind, aber eine wesentlich grosseren Querschnitt besitzen, und bei denen alie Abmessungen bei einer Vollwandaiuiführung kritisch wären» Der Durchmesser betrug 600 mm und die Höhe 450 ram. Die Behälter enthielten Jweils 75 kg T-Pulver, das durch zwei in der Mitte
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des Pulvers untergebrachte elektrische Zünder 13 gezündet wurde. Ausserdem waren die Behälter von aufgesetzten Deckeln 5 bedeckt. Die Verbrennungsversuche führten zu folgenden Ergebnissen:
Beim ersten Behälter erfolgte wieder eine korrekte Zündung, und es kam nicht zu einer Explosion. Der Deckel 5 wurde ca. 2 m weggeschleudert, und die Verbrennung dauerte etwa 10 see, wobei in einem Kadius von 1 m um den Behältermittelpunkt eine leichte Pulverausstreuung beobachtet wurde. Kach der Verbrennung wurde festgestellt, dass die Maschen des Metallgewebes verbrannt waren. |
Am zweiten Behälter wurden die gleichen Feststellungen getroffen. Der Deckel 5 wurde drei Meter weggeschleudert, und es erfolgte eine leichte Pulverausstreuung mit einem Radius von 1,b Meter.
Die letztgenannten Ergebnisse zeigen, dass bei einem erfindungsgemässen zylindrischen Behälter mit poröser Wand und grossem Querschnitt, der mit einer überkritischen Pulvermenge beladen ist, ein explosives Abbrennen des Pulvers im Falle einer Zündung nicht stattfindet.
In einer zweiten, vorwiegend zum Einsatz in der Produktion I bestimmten Ausführungsform (Fig. 5) hat der Sicherheitsbehälter die Form eines transportablen Bunkers H mit grossem Fassungsvermögen, der durch ein Gestell 15 versteift ist. Dieser bewegliche Bunker in zylindrischkonischer Form besitzt einen Mantel 16 aus Streckmetall, der innen mit einem Metallgewebe 17 ausgekleidet ist, dessen Maschenweite wieder kleiner ist als die Korngrösse des einzufüllenden Pulvers. Das Gestell 15 besteht aus Rohren und zwar einerseits aus zwei Rohrringen 18 und 19,
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an welchen der zylindrische Teil des Mantels 16 befestigt ist, und andererseits aus vier Beinen 21, welche in Füssen 22 enden. Der obere Hing 18 bildet die Öffnung des Behälters.
Am unteren Teil ist der Behälter mit einer Bodenentleerung 23 ausgestattet. Diese kann bekannter Art sein, z.B. mit einer Schwenkklappe, wie schematisch in Fig. 5 angedeutet. Die Öffnung dieser Klappe erfolgt bevorzugt durch Fernbedienung mit Hilfe yotl Pressluft, welche auf den Verriegelungszylinder der Klappe wirkt. Das Sehliessen und Verriegeln der Klappe hingegen erfolgt bevorzugt manuell, damit die Klappe nicht während des Pulverausflusses geschlossen werden kann. Die Verriegelung ist gegen unzeitiges öffnen gesichert.
Der Behälter besitzt ausserdem einen Deckel 24 und eine äussere Verkleidung 25, die als Schutzplane ausHfabh ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich die Ladung gegen Witterungseinflüsse sowie gegen Auswerfen oder gegen Verstopfung der Entleerungsvorrichtung sichern.
Die explosionshemmenden Eigenschaften dieses Behälters, der eine weit überkritische Masse an T-Pulver aufnehmen kann, wurde durch Abbrennversuche ermittelt, von denen einer als Beispiel beschrieben werden soll.
Für den Versuch wurde ein zylindrisch-konischer Behälter mit grossem Fassungsvermögen von über 600 kg eingesetzt· Der Behälter wurde mit 600 kg T-Pulver beladen, wobei die Füllung bis 280 mo unter die Füllöffnung reichte. Die Zündung erfolgte mit Hilfe zweier parallel im unteren
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5!fi±l des Behälters montierte elektrische Zünder.
Der Verbrennungsversueh ergab folgernde Ergebnisse: Die Zündung erfolgte korrekt, und die Hassen traten zuerst an der Unterseite 4es Behälters aiif . Gleichzeitig wurde der !Deckel 24 weggeschleudert und man hatte den Eindruck eines starken Gasschubes nach unten. Die Verbrennung des Eulvers dauerte 27 see, und es fand keine Explosion statt. Ansehliessend brannte die Schutzplane 24 weiter.
Bine Minute nach der Zündung war das Gestell 15 kaum noch heiss. Der Deckel 24 war etwa 5 m vom Behälter entfernt | und entgegen der Windrichtung weggeschleudert worden« Verbranntes Pulver war in einem Umkreis von 3 » ausgestreut. Der Hantel 16 und das Metallgewebe 1? waren im konischen Teil zerrissen. Im zylindrisehen 'feil war der Mantel 16 stark verformtt
Dieser Versuch zeigte, dass ein erfinduagsgeiaässer Behälter auch bei grossem FassungBYermögen im Falle einer Entzündung des Pulvers ohne Explosion abbrennt, selbst wenn die Pulverladung die kritische Masse bei weitem übersteigt.
Der in Fig. 5 und b beschriebene Behalter lässt sieh nun besonders Torteilhaft bei 4er industriell©» Verarbeitung Ton Pulver e^nfeisen* Einerseite kann er d;ie herkömmt· liehen Behälter aus Stahlblech ersetzen, die selbst wenn sie geöffnet sind, gefährlich bleiben, und andererseits ersetzt «r die vom betrieblichen Standpumkt auf koetrr spieligen Säcke, deren Handhabung aueh nicht ohne für das Personal ist. Die Schut*plan« 25 bietet mit dem Deckel 24 einen wirksamen Sehuts beim 5ranspo»t-,
BAD
CHpl.-lng. 6. Schlieb»
Die Fernbedienung der Bodenentleerung 23 macht die Anwesenheit von Personal dicht am gefüllten Behälter entbehrlich. Ganz allgemein gestattet es diese Ausführungsform der Erfindung, beträchtliche Pulvermengen bis zu 1000 kg unter voller Exploaionesieherheit zu lagern, zu transportieren und umzufüllen.
Ferner ermöglicht diese Ausführungsform der Erfindung eine beträchtliche Kostensenkung bei der Herstellung und Weiterverarbeitung von Sprengpulver. So macht z.B. der im letztgenannten Versuch verwendete Behälter eine Verringerung der Beladezeit von Grafitierungstonnen von 3 Stunden je Tonne Pulver auf 10 Minuten je Tonne Pulver möglich, und die Beladung erfolgt ohne jegliche Handhabung von Pulver durch das Personal.
Diese Ausführungsform weist den weiteren Vorteil auf, dass die Gefahr einer Pulververechmutzung ausgeschaltet Wird» Bine solche Verschmutzung konnte bisher beim Umfüllen kleiner Behälter auftreten, wenn im Augenblick de» ümdrehens des Behälters an dessen Boden anhaftende Fremdstoff© abfielen»
Die Beispiele zeigen, dass die beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung zur Anpassung an besondere Zwecke in weitem Masse abgewandelt werden können, ohne den Rahmen der Erfindung au verlassen·
Dies gilt speziell für Fabriken, in denen eine Weiterund End verarbeitung won Pulver et*ttfi*4et und wo Verfahren dea Siebeae, des Mischena uad der Imprägnierung vorgenommen werden. Die entsprechendem Verarbeitungs-
BAD
Dtpl.-lng. G. Sdiliebs
patenfanwdt
maschinen sind bisher mit Bunkern oder Fülltrichtern aus Stahlyollwänden ausgestattet. Erfindungsgemäss lassen sich diese Bunker durch solche ersetzen, die gemäss den Merkmalen der zweiten Ausführungsform der Erfindung ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich die Explosionssicherheit von Einfüllvorrichtungen pulververarbeitender Maschinen beträchtlich erhöhen, da die Pulvermasse bei herkömmlichen Füllvorrichtungen häufig oberhalb der kritischen Masse liegt.
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Claims (11)

  1. DipMne· G. Schliefe»
    Patentanwalt
    -et
    Patentansprüche
    Formstabiler Sicherheitsbehälter für feinkörnige Sprengpulver auf Nitrozellulosebasis» dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwände (1, 16) eindestens teilweise aus einem Mantel mit Yielfachdurehbrttehen bestehen, der innen mit einem Gewebe (6, 1?) ausgekleidet ist, dessen Masehenweite kleiner als die Eorngrösee des enthaltenen Pulvere ist·
  2. 2. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter zylindrische Form mit einem Tollboden (4) und einem Hantel (1) besitzt, der gänzlich mit Vielfachdurchbrüchen versehen ist.
  3. 3« Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (1, 16) aus Streckmetall besteht,
  4. 4. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (1, 16) aus einem Drahtnetz besteht.
  5. 5· Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (1, 16) aus Kunststoff besteht,
  6. 6. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (1, 16) aus einem gitterförmigen Kunststoffnetz besteht, dessen Enden in Blechstreifen eingefasst sind,
  7. 7. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (6, 17) aus Drähten aus rostbeständigem Metall besteht.
    BAD ORIGINAL 109832/017 1
    Patentanwalt
  8. 8. Sicherheitsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter ein formsteifes S-estell (15) besitzt.
  9. 9. Sicherheitsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, dass am Unterteil des Behälters eine Bodenentleerung (23) vorgesehen ist, die sich manuell schliessen und durch Fernbedienung öffnen lässt·
  10. 10. Sicherheitsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, dass er in Form eines transportablen Bunkers (14) mit einem Gestell (15) ausgebildet ist, welches einen metallischen Mantel (16) mit Vielfachdurehbrüchen trägt, innen mit einem rostbeständigen Metallgewebe ausgekleidet ist, eine Bodenentleerung (23) sowie einen Schutzdeckel (24) besitzt und aussen mit einer Schutzplane (25) aus Tuch verkleidet ist.
  11. 11. Sicherheitsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch Aufbau als ortsfester Füllbunker für die Beschickungseinrichtung einer Sprengpulver verarbeitenden Maschine, durch einen Metallmantel mit Vielfachdurchbrüchen und Innenauskleidung aus einem rostbeständigen Metallgewebe, sowie durch eine Entleerungsvorrichtung.
    109832/0171
    ff
    L e e r s e i t e
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