DE2103243A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen, Kieselsäure enthaltenden Hydrogelen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen, Kieselsäure enthaltenden HydrogelenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG £ I UJ/4J
Unser Zeichen: 0.Z.27 298 Ki/ef 6700 ludwigshafen, 20.1.1971
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen,
Kieselsäure enthaltenden Hydrogelen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigem
kieselsäurehaltigen Hydrogel.
Kieselsäurehaltige Hydrogele "besitzen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten
und dienen z.B. insbesondere als Ausgangsprodukte für die Herstellung von hochprozentigen beständigen
Kieselsäurehydrosolen oder werden durch Trocknung je nach ihrer
Vorbehandlung in engporige oder weitporige Kieselgele übergeführt. So wird bekanntlich engporiges Kieselgel in stückiger
oder kugeliger Form zur technischen Trocknung von Gasen eingesetzt. Außerdem werden große Mengen weitporigen Kieselgels feinvermahlen
als lackmattierungsmittel, als Antiblockmittel für
Kunststoff-Folien, für Bierstabilisierung und für viele andere
Zwecke verwendet. Weiterhin ist Kieselsäurehydrogel ein Einsatzstoff für die Herstellung von Katalysatoren.
Aufgrund der Vielzahl dieser Anwendungsmöglichkeiten besteht
daher ein großes Interesse, Kieselsäurehydrogel auf einfache Weise in einer leicht handhabbaren Form, z.B. als Kugeln, zu
erzeugen, wobei es wegen der verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten von Vorteil ist, wenn bei der Herstellung keine Verfahren
benutzt werden, die eine Verunreinigung des Hydrogels zur Folge haben,
Es ist bekannt (DBP 896 189), daß man kugelförmige Kieselsäurehydrogele
dadurch herstellen kann, daß man aus einem kieselsäurehaltigen Rohstoff, z.B. Wasserglas,durch Umsetzung mit
einer Säure, z.B. Schwefelsäure, ein gelbildendes Kieselsäurehydrosol
herstellt und dieses in Form einzelner Tropfen durch ein mit Wasser und dem Hydrosol nicht mischbares gasförmiges oder
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flüssiges Medium, z.B. ein Mineralöl, hindurchleitet. Die Hydrosoltropfen
nehmen dabei eine mehr oder weniger kugelförmige Gestalt an und verbleiben so lange in der Ölschicht, bis die Umwandlung
vom Sol in das feste Hydrogel erfolgt ist. Die nach dem aufgezeigten Verfahren hergestellten Hydrogelkugeln enthalten
im allgemeinen nur ca. 10 Gew.$ SiO2. Infolge ihrer aufwendigen
Herstellung und der Mineralölverunreinigung werden sie fast ausschließlich zu Perlen für die Trocknung technischer Gase verarbeitet.
Sofern bei diesem Verfahren die Mischung in ein gasförmiges Medium verspritzt wird, arbeitet man so, daß man aus
Wasserglas, Schwefelsäure und Aluminiumsulfat mittels einer Mischdüse zunächst Hydrosoltröpfchen mit einem Gehalt von ca.
10 Gew.io Kieselsäure und Tonerde erzeugt, die in einem mit Luft
gefüllten Kessel gespritzt werden. Unter den angewandten Bedingungen erfolgt die Umwandlung des Hydrosols zu Hydrogel innerhalb
einer Sekunde, so daß die kleinen Hydrogeltröpfchen in einer Wasserschicht am Boden des Kessels aufgefangen und weiterverarbeitet
werden können.
Die bei dieser Arbeitsweise erforderliche äußerst rasche Umwandlung
vom Hydrosol in das Hydrogel ist im Dauerbetrieb nur sehr schwer zu verwirklichen, weil sich infolge der für ein
solches Verfahren notwendigen Reaktionsbedingungen im Mischraum und am Düsenmund nach kurzer Zeit Verkrustungen bilden, die sich
auch bei sehr kurzen Verweilzeiten und intensiver Durchmischung im Mischraum nicht vermeiden lassen. Eine stabile Fahrweise
wird dadurch sehr erschwert bzw. fsBfc unmöglich gemacht. Außerdem
ist es auf diese Weise nicht möglich, über einen längeren Zeitraum einwandfrei homogen gemischte Hydrogelkugeln zu erhalten,
die sich bei entsprechender Nachbehandlung zu kugelförmigem, engporigem Kieselgel weiterverarbeiten lassen. Die
Herstellung von kugelförmigen Kieselsäurehydrogelen im gasförmigen Medium hat deshalb bisher noch keinen Eingang in die
Technik gefunden.
Es ist daher verständlich, daß in der Technik bis heute in großem Ausmaß Verfahren praktiziert werden, die ein nicht ver-.
unreinigtes Kieselsäurehydrogel mit bis zu 15 Gew.# SiO2 liefern,
allerdings in stückiger Form. Bei dieser Arbeitsweise
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mmm j ^
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läßt man das unbeständige Kieselsäurehydrosol zunächst zum
Hydrogel erstarren und zerkleinert anschließend das kompakte
Hydrogel zu Gerbruch.. Oftmals müssen dabei die eingesetzten
Rohstoffe Wasserglas und Schwefelsäure und das gebildete Kieselsäurehydrosol
auf 5 bis 100C gekühlt werden. Außerdem sind die Torrichtungen für die Überführung des Hydrogels in die Splittform
recht kompliziert und aufwendig.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen kieselsäurehaltigen
Hydrogelen aus durch Umsetzung alkalischer kieselsäurehaltiger Rohstoffe mit sauren Lösungen erhaltenen Kieselsäurehydrosolen
zu schaffen, bei dem die Kieselsäurehydrosole ^ in einem gasförmigem Medium in Tropfenform übergeführt und zu
einem kugelförmigem Hydrogel verfestigt werden, das gegebenenfalls
nach einer anschließenden Alterung und/oder einem Basenaus-r
tausch gewaschen wird, wobei die Nachteile des bekannten Verfahrens vermieden werden.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man zwecks Bildung des Kieselsäurehydrosols zunächst die
saure Lösung am stromaufwärts gelegenen Ende einer kontinuierlich druchströmten Mischzone einführt und den kieselsäurehaltigen
Rohstoff in stromabwärtiger Richtung verteilt der sauren Lösung zuführt.
Wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß die Komponenten für die Bildung des Kieselsäurehydrosols
nicht unmittelbar vor dem Verspritzen zwecks Überführung des Sols in die Tropfenform zusammentreffen, sondern daß sie vorher
eine Mischzone passieren. Ein weiteres wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Arbeitsweise besteht darin, daß man am
stromaufwärtigen Ende der Mischzone zunächst die saure· .Lösung einführt und zu dieser sauren Lösung auf ihrem Wege durch die
Mischzone die jeweils erforderliche Menge des kieselsäurehaltigen Rohstoffes in Teilmengen an mehreren, in axialer Richtung
verteilten Mischstellen graduell zuführt oder aber auch die Zuführung über die gesamte Mischzonenlänge ohne örtliche Unter-
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brechung erstreckt. Dadurch wird die Schwefelsäure mit einem Teil des Wasserglases zunächst zu einem sauren Hydrosol umgesetzt,
örtliche alkalische Reaktion wird vermieden und die Neutralisation des gut durchgemischten sauren Hydrosols wird
zum stromabwärtigen Ende der Mischzone hin allmählich zu Ende geführt, wobei es wesentlich ist, daß keine Rückvermischung
eintritt.
Die beiden !Componentei werden vorzugsweise mit Drall in die Mischzone
eingeführt, indem man die Komponenten tangential in die meist zylindrisch ausgebildete Mischzone einströmen läßt. Die
Einströmrichtungen können in allen Mischebenen gleich oder auch alternierend sein. Die alternierende Einführung bringt wegen
der höheren.Relativgeschwindigkeiten etwas bessere Durchmischungen,
hat aber unter Umständen höhere örtliche Verweilzeiten zur Folge, verbunden mit der Gefahr von Rückmischungen
und Verstopfungen bzw. Krustenbildung. Um diese Gefahren zu vermeiden»werden die Komponenten vorzugsweise mit Gleichdrall
in die Mischzone eingeführt.
Als kieselsäurehaltige Rohstoffe dienen insbesondere Natrium-
oder Kaliumwasserglaslösungen mit Konzentrationen von z.B. 10
bis 20 Gew.$ SiOo, die auch Peinanteile z.B. des erzeugten Gels
gelöst oder suspendiert enthalten können. Als saure Lösungen kommen verdünnte Mineralsäuren, insbesondere verdünnte Schwefelsäure
in Konzentrationen von 20 bis zu 35 Gew.$ in Betracht. Es ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß
es hiernach möglich ist, die Reaktionskomponenten in Konzentrationen nahe der oberen Grenze der genannten Bereiche einzusetzen,
so daß man auf diese Weise homogene Hydrogele mit einem Gehalt von bis zu 18 Gew.# SiOp erzeugen kann, wenn man in der
Mischzone Temperaturen von 450C nicht überschreitet. Bei Kühlung
des eingesetzten Wasserglases und der Schwefelsäure auf z.B. ca. 100C ist es sogar möglich, glasklare Hydrogelkugeln mit einem
SiOp-Gehalt von über 18 bis etwa 23 Gew.# herzustellen. Je nach
dem SiOp-Gehalt des herzustellenden Hydrogels können daher Temperaturen von 5 bis 45° eingehalten werden. Bei niedrigen
Konzentrationen der beiden Ausgangskomponenten wählt man zweck-
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ORIGINAL INSPECTED
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mäßig höhere Temperaturen innerhalb des angegebenen Bereichs.
Die beiden Komponenten werden in solchem Verhältnis zueinander in die Mischzone eingeführt, daß das in der Mischzone gebildete
Kieselsäurehydrosol einen pH-Wert von 5 bis 10, vorzugsweise von 7 bis 9, erreicht. Innerhalb dieses Bereiches hält man
zweckmäßig um so niedrigere pH-Werte ein, je höher die Konzentration der Komponenten und je höher die Temperatur ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei im folgenden anhand der Figur, in der eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignete Vorrichtung veranschaulicht ist, näher erläutert.
Das äußere, vorzugsweise zylindrische Gehäuse 1 ist mit zwei
auf seiner Länge versetzten Rohrzuleitungen 2 für die saure lösung und 3 für den kieselsäurehaltigen Rohstoff versehen. In
diesem Gehäuse ist vorzugsweise koaxial die Mischkammer 4 angeordnet. Diese ist auf ihrer stromaufwärts gelegenen Stirnseite
5 verschlossen und hat auf ihrem äußeren Umfang einen Bund 6, der den Raum zwischen Gehäuse 1 und der Außenwand der Mischkammer
4 zwischen den beiden Rohrzuleitungen 2 und 3 in zwei Ringräume 7 und 8 aufteilt und dicht voneinander trennt. Selbstverständlich
ist es auch möglich, die beiden Reaktionskomponenten der Mischkammer nicht über die beiden Ringräume, sondern direkt
zuzuführen. Aus der ersten Vorkammer 7 strömt die saure Lösung durch eine oder auch mehrere, vorzugsweise tangential angeordnete Bohrungen oder Kanäle 9 in die Mischkammer 4 ein. Der
kieselsäurehaltige Rohstoff gelangt von der Vorkammer 8 durch
längs der Mischkammer In mehreren Querschnitteebenen ebenfalls
vorzugsweise tangential angeordnete Bohrungen oder Kanäle 10 in die Mischkammer 4. Anstelle der in mehreren Querschnittsebenen angeordneten Bohrungen 10 kann auch ein längs der Mischkammer sich erstreckender tangentialer Schlitz für die Zuführung
des kieselsäurehaltigen Rohstoffes vorgesehen sein. Im Falle der Anordnung von einzelnen Bohrungen wird der kieselsäurehaltige Rohstoff graduell und im Falle der Anordnung eines
Schlitzes längs der gesamten Mischzone ohne örtliche Unterbrechung kontinuierlich der sauren Lösung beigemischt.
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Es ist im Prinzip möglich, unmittelbar hinter der letzten Zuführebene
eine Düse anzuordnen, durch die das gebildete Hydrosol zwecks Tropfenbildung in ein gasförmiges Medium, das sich
in dem Hydrosol nicht merklich löst, z.B„ Luft, zu verspritzen.
Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, das gebildete Hydrosol vor seiner Verspritzung noch eine Nachmischζone ohne
weitere Zufuhr des kieselsäurehaltigen Rohstoffes passieren zu lassen. Um dies zu erreichen, ist in der Mischkammer ein weiteres
Gehäuse, z.Bo ein Kunststoffschlauch 11, eingelegt, der
mit Durchtrittsöffnungen versehen ist, die genau mit den oben erwähnten Bohrungen oder Kanälen 9 und 10 fluchten. Dieser
Schlauch ragt aus der eigentlichen Mischzone noch um etwa der
länge dieser Mischzone aus ihrem stromabwärtigen Ende heraus. Dadurch wird eine sekundäre Mischkammer 12 (Nachmischkammer)
gebildet, in die kein kieselsäurehaltiger Rohstoff eingeführt wird. Durch die beschriebene Ausführungsform wird ein kantenfreier
Übergang zwischen der eigentlichen Mischkammer 4 und der Nachmischkammer 12 geschaffen und somit die Entstehung von
Verkrustungen am Übergang wirksam verhindert.
Als Düse bzw. Spritzmundstück zum Verspritzen des gebildeten
Kieselsäurehydrosols in das gasförmige Medium wird zweckmäßig ein z.B, flach, oval, nierenförmig oder ähnlich ausgebildetes
Rohrstück 13 auf das stromabwärts gelegene Ende des Schlauchstückes aufgeschoben, so daß auch hier ein kantenfreier Übergang
vorliegt.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dem als Nachmischkammer
dienenden Teil des Schlauches an einer oder mehreren Stellen einen flachen Strömungsquerschnitt zu erteilen, um die
Geschwindigkeitsumfangskomponenten zugunsten der Axialkomponenten
zu reduzieren.
Die Vorrichtung kann den jeweiligen Gegebenheiten wie z.B. Menge, Konzentration und Temperatur der Ausgangsstoffe, angepaßt
und auf diese Weise z.B. durch Dimensionierung der Mischkammer durch die Anordnung, Zahl, Form und Größe der öffnungen
für die Zuführung der Reaktionskomponenten optimiert werden.
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Die Mischkammer soll vorteilhaft ein Verhältnis von länge zu
Durchmesser von 5 bis 20 aufweisen. Die länge der Mischkammer
beträgt in der Regel etwa 50 bis 200mm.
Die Nachmischkammer, die zweckmäßig den gleichen Durchmesser
wie die eigentliche Mischkammer aufweist, wird vorteilhaft so dimensioniert, daß Verweilzeitai von 0,01 bis 0,1 Sekunden eingehalten
werden können. In Anbetracht der durchzusetzenden Mengen der Reaktionskomponenten bedeutet dies, daß die Länge
der Nachmischkammer, d.h. der Kammer in der kein kieselsäurehaltiger
Rohstoff zugeführt wird, etwa 100 bis 300 mm betragen kann.
Von ausschlaggebender Bedeutung für ein gutes Funktionieren ^
der Vorrichtung ist,daß innerhalb der Mischkammern und an ihren %
Übergängen keine Kanten vorliegen, die Anlaß zur Ausbildung von Verkrustungen geben können.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene kugelförmige Kieselsäurehydrogel kann ohne weitere Behandlung in all den
Fällen weiterverarbeitet werden, bei denen es nicht auf die Erhaltung der Kugelform ankommt. So können diese kugelförmigen
Kieselsäurehydrogele nach den üblichen Methoden zu Kieselsäuresolen oder zu weitporigem Kieselgel weiterverarbeitet werden.
Will man dagegen die Hydrogelkugeln zu engporigem, z.B. als
Trockenmittel geeignetem Kieselsäuregel unter Erhaltung der J Kugelform weiterverarbeiten, so müssen die Hydrogelkugeln in
an sich bekannter Weise einer Gelalterung und einem Basenaustausch vor der Trocknung unterworfen werden.
Dabei hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß man bei
der Alterung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Hydrogelkugeln nicht auf die Einhaltung der üblicherweise
notwendigen tiefen Temperaturen von z.B. 50G angewiesen
ist, um bei der anschließenden Trocknung kugelförmiges engporiges Kieselsäuregel mit hoher Festigkeit und guten Trocknungseigenschaften
zu erhalten. Die Alterung kann vorteilhaft auch
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ORiOfNAl
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bei höheren Temperaturen z.B. von 15 bis 3O0C vorgenommen werden,
wobei eine Alterungsdauer in diesem Temperaturbereich von 5 bis 120 Minuten, vorzugsweise 5 bis 20 Minuten ausreicht. Anschließend
an die Alterung wird eine Säuerung vorgenommen, d.h. das Hydrogel wird mit einer sauren Lösung, z.B. einer verdünnten
Mineralsäure, die auch salzhaltig sein kann, wie z.B. Schwefelsäure oder Salpetersäure, behandelt. Die Säuren haben vorteilhaft
eine Konzentration von mindestens 0,8 Gew.#. Fach oben ist der Konzentration keine Grenze gesetzt, jsdoch wird man aus
wirtschaftlichen Gründen Konzentrationen unter 25 Gew.^ bevorzugen.
Die Säuerungsdauer beträgt vorteilhaft 0,5 bis 3 Stunden. Anschließend an die Säuerung wird das Hydrogel in an sich bekannter
Weise, z.B. mit schwach saurem Wasser ausgewaschen und dann bei Temperaturen von 100° bis 1300C getrocknet.
Die geschilderte Arbeitsweise zur Herstellung von kugelförmigem, engporigem Kieselgel für die technische Gastrocknung ist im
Vergleich zu den bisher bekannt gewordenen Methoden wesentlich einfacher. So ergibt die Verkürzung der Alterungszeit eine beachtliche
Verkleinerung des betreffenden Anlageteils. Die sonst üblichen Aufwendungen für eine Kühlung des Hydrogels während
des Alterung3prozesses können entfallen. Außerdem beträgt die für die Säurebehandlung notwendige Zeit nur 0,5 bis 3 Stunden,
wogegen bei den in der Literatur beschriebenen Basenaustauschprozessen Behandlungszeiten von mehr als 10 Stunden nicht selten
sind. Schließlich läßt sich nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ein mit einer relativ starken Säure behandeltes Hydrogel
anschließend schneller salzfrei auswaschen.
Es wird eine in der Figur dargestellte Mischdüse mit folgenden Daten benutzt: Der Durchmesser der zylindrischen, aus einem
Kunststoffschlauch gebildeten Mischkammer beträgt 14 mm, die Mischraumlänge (einechießlich Machmischstrecke) 350 mm. Nahe der
stirnseitig verschlossenen Eintrittsseite der Mischkammer ist eine tangentiale Einlaufbohrung von 4 mm Durchmesser für die
Schwefelsäure angebracht. Es schliessen sich vier weitere
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Bohrungen mit ebenfalls 4 mm Durchmesser und gleicher Einlaufrichtung
für das Wasserglas an, wobei der Abstand der Bohrungen voneinander, in Längsrichtung der Mischkammer gemessen, 30 Tm
beträgt. Für die primäre Mischzone ist demnach das Verhältnis von Länge zu Durchmesser etwa gleich 10. Pur die sich anschließende
sekundäre Mischzone liegt dieses Verhältnis bei 15. Als Spritzmundstück wird ein flachgedrücktes, leicht nierenförmig
ausgebildetes Rohrstück über das Austrittsende des Kunststoff
Schlauches geschoben.
Beschickt wird diese Mischvorrichtung mit 325 l/h 33 gewichtsprozentiger
Schwefelsäure von 200C mit einem Betriebsdruck von
ca. 2 atü sowie 1100 l/h Wasserglas (hergestellt aus techni- · m
schem Wasserglas mit 27 Gew.^ SiO2 und 8 Gew.# Ha2O durch Verdünnung
mit Wasser) mit einem Litergewicht von 1,20 kg/l und einer Temperatur von ebenfalls 200C mit einem Druck von ebenfalls
ca. 2 atü. In der mit dem Kunststoffschlauch ausgekleideten Mischkammer wird durch fortschreitende Neutralisation
ein unbeständiges Hydrosol mit einem pH zwischen 7 und 8 gebildet, das bis zur vollständigen Homogenisierung noch etwa
0,1 Sekunden in der Nachmischzone verbleibt, bevor es durch
ein Düsenmundstück als fächerförmiger Flüssigkeitsstrahl in die Atmcephäre gespritzt wird. Der Strahl zerteilt sich während des
Fluges durch die Luft in einzelne Tropfen, die infolge der Oberflächenspannung weitgehend in eine kugelige Form übergehen und j
die noch während ihres Fluges innerhalb ca. einer Sekunde zu ™
Hydrogelkugeln erstarren. Die Kugeln haben eine glatte Oberfläche, sind glasklar, enthalten etwa 17 Gew.# SiO2 und haben
folgende Kornverteilung:
>8 | mm | mm | 10 | Gew. |
6 | - 8 | mm | 45 | Gew. |
4 | - 6 | 34 | Gew. | |
<4 | mm | 11 | Gew. | |
Selbstverständlich kann die Kornverteilung durch Verwendung anderer Düsenmundstücke beliebig variiert werden.
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Die Hydrogelkugeln werden in einem Waschturm aufgefangen, der nahezu vollständig mit Hydrogelkugeln angefüllt ist, und in
dem die Kugeln sofort ohne Alterung mit ca. 5O0C warmem,
ammoniakalisch gestelltem Wasser in einem kontinuierlich verlaufenden
Gegenstromprozeß salzfrei gewaschen werden.
Die gewaschenen Hydrogelkugeln werden "bei 200 Ms 3000C getrocknet
und anschließend gemahlen. Das erhaltene pulverförmige
weitporige Kieselsäuregel hat eine spezifische Oberfläche von 300 Ms 350 m /g, ein spezifisches Porenvolumen von 0,8 Ms
1,0 cm/g und kann ;je nach Mahlfeinheit für die verschiedensten Anwendungen eingesetzt werden.
In der im Beispiel 1 beschriebenen Mischdüse werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus 32 gewichtsprozentiger Schwefelsäure
und Wasserglas der Dichte 1,18 Hydrogelkugeln mit 15 % SiO« erzeugt, die in neutralem Wasser von 2O°C aufgefangen werden
und dort 5 bis 10 Minuten zwecks Alterung verbleiben. Anschließend wird das kugelförmige Hydrogel durch Siebung in eine
Kornfraktion zwischen 6 und 8 mm sowie in Über- und Unterkorn getrennt. Während der Über- und Unterkorn gemäß Beispiel 1 zu
pulverförmigem, weitporigem Kieselgel weiterverarbeitet wird,
wird die Nutzkornfraktion eine Stunde lang mit 5 gewichtsprozentiger Schwefelsäure von Raumtemperatur gesäuert und anschließend
mit schwach schwefelsaurem Wasser von pH 2 bei Raumtemperatur salzfrei gewaschen. Nach einer 10- bis 12-stündigen
Trocknung bei 100° bis 1300C in einer Wasserdampfatmosphäre und
einer nachfolgenden Aktivierung bei 2500C erhält man ein hartes,
zu über 90 Gew.# aus unversehrten, ganzen Kugeln bestehendes
Kieselgel mit folgenden Eigenschaften:
spezifische Oberfläche spezifisches Porenvolumen Schüttgewicht
Glühverlust (bei 9000C) Körnung
Glühverlust (bei 9000C) Körnung
805 in /g 0,42 cm5/g
810 g/l 6,0 * 94 # zwischen 3 und
4 mm
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Die isotherme Gleichgewichtsbeladung X. bei 25°C beträgt bei
einer relativen Luftf euchte *f von
X : 20 $ 40 # 60 ?6 80 56
f : 13,9 S^ 25,8 $, 34,6 ^ 38,1 ^.
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Claims (9)
1. "Verfahren zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen, Kieselsäure
enthaltenden Hydrogelen aus durch Umsetzung alkalischer, kieselsäurehaltiger Rohstoffe mit sauren Lösungen erhaltenen
Kieselsäurehydrosolen durch Verspritzen des Kieselsaurehydrosols in Tropfenform in ein gasförmiges Medium und Verfestigung des
tropfenförmigen Hydrosols während des freien Falles zu einem kugelförmigen Kieselsäurehydrogel, gegebenenfalls durch anschließende
Alterung, und/oder Basenaustausch und/oder Waschen des kugelförmigen Kieselsäurehydrogele, dadurch gekennzeichnet«
daß man zwecks Bildung des Kieselsäurehydrosols zunächst die saure
Lösung am stromaufwärts gelegenen Ende einer kontinuierlich durchströmten Mischzone einführt und den kieselsäurehaltigen
Rohstoff in stromabwärtiger Richtung verteilt der sauren Lösung
zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die saure Lösung und/oder den kieselsäurehaltigen Rohstoff tangential in die Mischzone einführt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei tangentialer Einführung der sauren Lösung und des kieselsäurehaltigen Rohstoffes beide Komponente im Gleichdrall zueinander
einführt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
das kugelförmige Kieselsäurehydrogel 5 bis 120 Minuten lang in wässriger Lösung bei Temperaturen von 15 bis 300C altert, das
gealterte Hydrogel 30 bis 180 Minuten lang mit einer sauren Lösung behandelt und dann in an sich bekannter Weise auswäscht.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen
1 bis 3, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise durch ein zylindrisches
Rohr gebildete Mischkammer mit auf ihrer Länge versetzten Einlauföffnungen für die saure Lösung und den kieselsäurehaltigen
Rohstoff, die an ihrem stromaufwärtigen Ende stirnseitig verschlossen
ist und deren stromabwärtiges Ende in einem DUsenmundstück
endet.
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6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
EinlaufÖffnungen in die Mischkammer tangential angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischkammer mit einem Kunststoffschlauch ausgekleidet ist, der genau mit den Einlauföffnungen in die Mischkammer fluchtende
Durchtritte aufweist und der in stromabwärtiger Richtung aus der Mischkammer herausragt, bevor er in das Düsenmundstiick übergeht.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 bis 7, gekennzeichnet durch
um das zylindrische Rohr angeordnete und durch einen Bund dicht ■
voneinander abgetrennte Ringräume, die mit je einer Zuführungs- J
leitung für die saure lösung und den kieselsäurehaltigen Roh- ^
stoff versehen sind.
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die EinlaufÖffnung für den kieselsäurehaltigen Rohstoff
ein in Längsrichtung der Mischkammer verlaufender, tangential einmündender Schlitz ist.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Zeichn.
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Leerseite
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US220142A US3872217A (en) | 1971-01-25 | 1972-01-24 | Process for the manufacture of substantially spherical, silica-containing hydrogels |
GB321572A GB1368711A (en) | 1971-01-25 | 1972-01-24 | Process for the manufacture of substantially spherical particles of silica-contain9ng hydrogel |
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