DE1276610B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit SauerstoffInfo
- Publication number
- DE1276610B DE1276610B DET29994A DET0029994A DE1276610B DE 1276610 B DE1276610 B DE 1276610B DE T29994 A DET29994 A DE T29994A DE T0029994 A DET0029994 A DE T0029994A DE 1276610 B DE1276610 B DE 1276610B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction chamber
- reaction
- purge gas
- gas
- chamber
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G23/00—Compounds of titanium
- C01G23/04—Oxides; Hydroxides
- C01G23/047—Titanium dioxide
- C01G23/07—Producing by vapour phase processes, e.g. halide oxidation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01P—INDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
- C01P2006/00—Physical properties of inorganic compounds
- C01P2006/60—Optical properties, e.g. expressed in CIELAB-values
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
- Catalysts (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4027¥W PATENTAMT
Int. CL:
COIg
C 09 c | |
Deutsche KL: | 12 η-23/04 |
22f-7 . | |
Nummer: | 1276 610 |
Aktenzeichen: | P 12 76 610.8-41 (T 29994) |
Anmeldetag: | 11. Dezember 1965 |
Auslegetag: | 5. September 1968 |
Bei der Herstellung von Titandioxidpigmenten durch Umsetzung von gasförmigem Titantetrachlorid
mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen in einer Reaktionskammer treten erhebliche Störungen dadurch
auf, daß sich auf der Wand der Reaktionskammer Ablagerungen von Titandioxid bilden. Diese
Ablagerungen beeinträchtigen die Gasführung in der Reaktionskammer; dadurch wird nicht nur die
Qualität des erzeugten Produktes nachteilig beeinflußt und die Regelung des Prozesses erschwert,
sondern im Laufe des Prozesses werden auch von der Wand größere Stücke dieser Ablagerungen gelöst
und geraten in das unterhalb der Reaktionskammer gesammelte feinteilige Produkt, und dieses muß von
Stücken in einem gesonderten Arbeitsgang wieder befreit werden. Die Ablagerungen bilden auf der Reaktionskammerwand
eine wärmeisolierende Schicht; dadurch wird eine eventuell für die Reaktionsführung
erforderliche Wärmezu- bzw. -abfuhr durch eine Heizbzw. Kühleinrichtung an der Außenwand der Reaktionskammer
beeinträchtigt. Bei stärkerem Wachstum der Ablagerungen wird die Reaktionskammer völlig
zugesetzt, und der Prozeß muß unterbrochen werden. Ferner tritt durch die Bildung der Ablagerungen ein
Verlust an Titandioxid auf, da das Titandioxid aus diesen Ablagerungen von minderer Qualität ist und
nur schwer weiter verwertet werden kann.
Für die Bildung der Ablagerungen sind mehrere Ursachen bekannt. Es können noch nicht umgesetzte
Anteile der Reaktionsausgangsstoffe die Wand erreichen und sich direkt an ihr umsetzen. Andererseits
kann aber auch bereits innerhalb der Reaktionskammer gebildetes Titandioxid an die Kammerwand
gelangen und sich dort festsetzen.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um die Bildung der Ablagerungen zu unterbinden oder
bereits gebildete Ablagerungen zu entfernen, ehe sie ein größeres Ausmaß angenommen haben. So wurde
beschrieben, die Bildung von Titandioxid an der Kammerwand dadurch zu vermeiden, daß durch eine
geeignete Einführung und Durchmischung der Reaktionsausgangsstoffe innerhalb der Reaktionskammer
rasch eine vollständige Umsetzung erreicht wird, ehe die Gase die Kammerwand erreichen (deutsche
Patentschrift 868 201). Nach anderen Verfahren soll mindestens der eine Reaktionspartner durch Zugabe
eines Inertgases verdünnt werden. Es wird die Verwendung großer Reaktionsräume angegeben, oder
die Kammerwand soll auf eine so tiefe Temperatur abgekühlt werden, daß an ihr keine Reaktion unter
TiO>-Bildung mehr stattfinden kann (britische Patentschrift 715 255).
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von
Titantetrachlorid mit Sauerstoff
Titantetrachlorid mit Sauerstoff
Anmelder:
Titangesellschaft m. b. H.,
5090 Leverkusen, Peschstr. 5
5090 Leverkusen, Peschstr. 5
Als Erfinder benannt:
Dr. Gerhard Hitzemann, 5090 Leverkusen;
Dr. Achim Kulling, 5670 Opladen;
Dipl.-Ing. Hans Steinbach,
5070 Bergisch Gladbach
Alle diese Verfahren weisen Nachteile auf. Entweder ist es schwierig, den Prozeß so zu regeln, daß
ein einwandfreies Produkt erhalten wird, oder es werden große Mengen Inertgas gebraucht, die die
Abtrennung des Titandioxids aus dem die Reaktionskammer verlassenden Gasgemisch erschweren. Verwendet
man große Reaktionsräume, so entstehen ein großer Platzbedarf und hohe Materialkosten für die
verwendete Vorrichtung; die Verbrennung verläuft unvollständig, oder die Reaktion muß bei so hohen
Temperaturen durchgeführt werden, daß die Bildung eines guten Pigmentes nicht mehr gewährleistet ist;
es wird ferner schwierig, gegebenenfalls Wärme in ausreichendem Maße durch die Kammerwand zu-
oder abzuführen. Die Kühlung der Kammerwand unterhalb einer Temperatur, bei der noch eine Reaktion
unter TiO2-Bildung stattfinden kann, ist nur
in bestimmten Fällen ohne Benachteiligung des Prozesses möglich, wobei jedoch Ansätze bereits innerhalb
des Reaktionsraumes gebildeten Titandioxids nicht verhindert werden.
In einer Reihe von Patentschriften wird die mechanische Entfernung bereits gebildeter Ablagerungen
beschrieben. So wird in der USA.-Patentschrift 2 805 921 angegeben, die Ablagerungen mit Hilfe
eines gekühlten Kratzers zu entfernen, der in regelmäßigen zeitlichen Abständen entlang der Innenwand
der Reaktionskammer bewegt wird. Bei diesem Verfahren wird eine Verunreinigung des gewonnenen
Produktes durch die abgelösten Ablagerungen nicht vollständig verhindert. Der Kratzer muß aus einem
Material bestehen, das den Einwirkungen der sauer-
809 599'358
stoff- und chlorhaltigen Atmosphäre in der Reaktionskammer bei den hohen Temperaturen zumindest
eine Zeitlang widersteht. Trotz Verwendung von korrosionsfestem Material findet durch die heißen
Gase und durch die Scheuerwirkung des Titandioxids ein Angriff statt; bei einem wassergekühlten
Kratzer kann dabei durch Undichtigkeiten Wasser in den Reaktionsraum gelangen. Es treten am Kratzer
leicht Störungen in der Gasströmung auf, die unter anderem zu Ablagerungen am Kratzer führen können.
Der Kratzer kann leicht festklemmen, die Kammerwand kann beschädigt werden, und eine Beseitigung
der Ablagerungen ist nicht mehr möglich, sobald sie aus irgendeinem Grunde zu stark geworden sind.
Überdies ist die gasdichte Durchführung des Kratzers durch die Kammerwand schwierig.
Nach einem anderen Verfahren (belgische Patentschrift
640 553) soll die Bildung von Ablagerungen dadurch vermieden werden, daß die Reaktionskammer von zwei Wänden umgeben ist, wobei die
innere Wand flexibel ist und durch Druckänderungen im Zwischenraum zwischen beiden Wänden bewegt
wird. Die -Vorrichtung ist ziemlich kompliziert, und an das Material der inneren Wand müssen hohe
Anforderungen hinsichtlich mechanischer, chemischer und thermischer Beständigkeit gestellt werden.
Nach einer weiteren in der französischen Patentschrift 1 345 178 beschriebenen Arbeitsweise werden
inerte feuerfeste Teilchen in die Reaktionskammer eingeführt, die im Gasstrom umhergewirbelt werden
und durch Scheuerwirkung Ablagerungen von der Kammerwand entfernen. Die Teilchen werden zusammen
mit den Reaktionsprodukten abgezogen und müssen in einem gesonderten Verfahren von ihnen
abgetrennt werden. Auch hier ist eine Beschädigung der Kammerwand möglich.
Weitere Verfahren befassen sich mit der chemischen Entfernung von Ablagerungen. So kann die Reaktion
von Zeit zu Zeit unterbrochen werden, worauf Kohlenmonoxid und Chlor in die Reaktionskammer
eingeleitet und die Ablagerungen durch Chlorierung entfernt werden (britische Patentschrift 715 255).
Nach einem anderen Verfahren besteht die Wand der Reaktionskammer aus porösem Kohlenstoff,
durch den während der Reaktion Chlor in die Kammer hineindiffundiert und dabei Titandioxid von
der Wand entfernt (deutsche Auslegeschrift 1176 630).
Die Vorrichtung ist teuer, und das Wandmaterial ist mechanisch nicht sehr widerstandsfähig. Außerdem
ist eine Regelung der Reaktion durch Kühlung oder Beheizung der Reaktorwand von außen nicht
möglich.
Man hat auch bereits beschrieben, die Kammerwand innen mit Kohlenstoff oder einem anderen mit
Sauerstoff reagierenden Material, z. B. Magnesiumchlorid oder Calciumchlorid, auszukleiden (britische
Patentschrift 715 255; USA.-Patentschrift 2 340 610). Die Auskleidung muß von Zeit zu Zeit erneuert
werden; durch Reaktion der Auskleidung mit Sauer-.stoff entstehende Stoffe können das gebildete Titandioxid
verunreinigen.
In der deutschen Patentschrift 1 119 838 wird ferner ein Verfahren beschrieben, bei dem durch
einen Gasstrom im Reaktionsraum gröbere Titandioxidteilchen aufgewirbelt werden, die dann an der
Wand kaskadenförmig herunterfallen und sie dabei von Ansätzen freihalten. Bei diesem Verfahren kann
die Reaktion nur so durchgeführt werden, daß die Reaktionsausgangsstoffe von unten eingeleitet werden.
Die Reaktionsprodukte müssen von mitgerissenen gröberen Titandioxidteilchen befreit werden.
Es ist ferner noch angegeben worden, durch die porös .ausgebildete Kammerwand Kohlenmonoxid
oder ein inertes Gas in die Kammer einzuleiten, wobei gegebenenfalls noch durch die Anwendung
von verflüssigtem Gas, das während des Einleitens verdampft, die Kammerwand gekühlt wird (USA.-Patentschriften
2 670 272, 2 670 275 und 2 750 260). Bei diesem Verfahren sind aufwendige Vorrichtungen
erforderlich.
Nun sind noch zwei Verfahren bekanntgeworden, bei denen ein Spülgas an der Innenseite der Kammerwand
axial geführt und dadurch eine Schutzschicht auf der Kammerwand ausgebildet wird. Nach dem
einen Verfahren wird in der Nähe der Einleitungsrohre für die Reaktionsausgangsstoffe ein heißes
Spülgas in die Reaktionskammer eingeleitet (belgische Patentschrift 639 087); die gebildete Schutzschicht
auf der Kammerwand soll sowohl die Bildung von Ablagerungen verhindern als auch zusätzliche
Wärme für die Reaktion liefern. Dabei soll die Wand mindestens die gleiche, wenn nicht sogar eine höhere
Temperatur als das Innere der Reaktionskammer aufi weisen. Durch Leitbleche wird das eingeführte Spülgas
zur Kammerwand hingelenkt. Das Spülgas kann ein inertes Gas oder auch eine Mischung von einem
brennbaren Gas mit Sauerstoff sein, die axial an der Kammerwand verbrannt wird.
Beim zweiten Verfahren wird ein Teil des bei der Reaktion gewonnenen und vom Titandioxid befreiten
und vorzugsweise gekühlten Gasgemisches in der Nähe der Einführungsrohre für die Reaktionsausgangsstoffe
wieder in die Reaktionskammer eingeleitet, dort in einem Windkasten gesammelt und von
dort aus in einer laminaren Schicht axial längs der Kammerwand zum Ausgang der Reaktionskammer
geleitet (südafrikanische Patentschrift 61/2796). Bei beiden Verfahren erfolgt die Gasströmung in
der Schutzschicht in axialer Richtung. Es muß zur Bildung einer ausreichenden Schutzschicht eine ziemlich
große Menge Spülgas, bezogen auf den Titantetrachloriddurchsatz, mit einer geringen Geschwindigkeit
an der Kammerwand entlang geleitet werden; die Schutzschicht ist dadurch nicht sehr stabil. Sie
kann einerseits durch die Reaktionsgase durchbrochen werden, worauf wieder Ablagerungen an
der Kammerwand entstehen; andererseits tritt, vor allem bei Verwendung von heißem Spülgas, Vermischung
zwischen dem Spülgas und dem Reaktionsgemisch ein, wodurch der Verbrauch an Spülgas
weiter erhöht und die Reaktion im Inneren des Reaktionsraumes ungünstig beeinflußt wird. Bei
Verwendung von kaltem Spülgas wird infolge seiner teilweisen Vermischung mit dem Reaktionsgemisch
dieses gekühlt, so daß für die Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur zusätzliche Mengen eines brennbaren
Hilfsgases, z. B. Kohlenmonoxid, verbrannt werden müssen. Bereits gebildete Ablagerungen
können infolge der relativ schwachen Strömung, mit der das Spülgas fließt, nicht wieder entfernt werden,
insbesondere dann nicht, wenn die Kammerwand heiß ist und das Titandioxid fester auf ihr haftet.
Wollte man die Strömungsgeschwindigkeit zur Entfernung gebildeter Ablagerungen steigern, so müßten
erhebliche Gasmengen durchgesetzt werden, wobei gleichzeitig die Schutzschicht durch Wirbelbildung
weniger stabil würde. Dadurch würde die Reaktions- . " 'führung in der Reaktionskammer erheblich beeinträchtigt
und die Abtrennung des gebildeten Titandioxids erschwert.
Es wurde nun von uns ein neues Verfahren zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch
Dampfphasenoxydation von Titantetrachlorid mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, gegebenenfalls
unter Verwendung einer Hilfsflamme, wobei die Wand der Reaktionskammer mit einem Spülgas
bespült wird, gefunden; dieses Verfahren verhindert zuverlässig die Bildung von Titandioxidablagerungen
an der Kammerwand und ist dadurch gekennzeichnet, daß das im Vergleich zu den Reaktionsteilnehmern
kühle Spülgas tangential in solchen Mengen und unter solchen Bedingungen in die Reaktionskammer
eingefiihrt wird, daß der Spülgasdurchsatz min-
ke
destens 0,07 -^r , bezogen auf die Kammerwand
destens 0,07 -^r , bezogen auf die Kammerwand
ms
dioxidansätze. Ferner ist auch die lineare Geschwindigkeit von Bedeutung, mit der das Spülgas in die
Kammer eintritt. Sie muß mindestens 20 — betragen. Bei zu geringer Einführungsgeschwindigkeit
des Spülgases wird nämlich der Gasfilm an der Kammerwand instabil, es tritt eine Vermischung des
Spülgases mit dem Reaktionsgemisch ein, und die Reaktionsführung sowie die Qualität des erzeugten
Produktes werden beeinträchtigt.
Die beiden eben genannten Größen müssen in gewisser Hinsicht auch voneinander abhängig gewählt
werden, wenn das erfindungsgemäße Verfahren in befriedigender Weise funktionieren soll. Wählt
man einen relativ geringen Spülgasdurchsatz je Quadratmeter bestrichener Kammerwandfläche, so
muß die lineare Einführungsgeschwindigkeit des Spülgases hoch sein und umgekehrt. Es ist notwendig,
daß das Produkt aus beiden Größen min-
fläche, die lineare Einführungsgeschwindigkeit min- 20 destens ejnen \yert von
destens, 20 — und das Produkt aus diesen beiden
Größen mindestens 2,5 —r beträgt.
Ill ti
Als Spülgas können insbesondere in an sich bekannter Weise Luft, Stickstoff, Kohlendioxid und
Chlor eingesetzt werden. Vorzugsweise kann als Spülgas in an sich bekannter Weise von Titandioxid
befreites und abgekühltes Reaktionsgas eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer Vorrichtung durchgeführt werden, die aus einer
vertikal angeordneten Reaktionskammer mit konzentrischen Einführungsrohren für die Reaktionsteilnehmer und gegebenenfalls für ein Hilfsbrenngas
am oberen Ende sowie einer Austragsöffnung am unteren Ende der Reaktionskammer besteht. Die
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Zuführungen für das Spülgas seitlich
tangential,in die Reaktionskammer an deren oberem Ende einmünden.
Eine vorteilhafte Ausbildung dieser Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich mehrere tangentiale
Schlitze in der Kammerwand befinden, die aus einem gemeinsamen Kasten mit Spülgas gespeist
werden. Ferner kann in einer vorteilhaften Ausbildung der Vorrichtung die Austragsöffnung der
Reaktionskammer durch eine kreisringförmige Blende verengt sein.
Das Spülgas wird in großer Geschwindigkeit in die Reaktionskammer eingeblasen und wandert in
schraubenförmigen Strömen die Reaktionskammerwand entlang unter Bildung eines Filmes. Dieser
Film bewegt sich rasch und ist deshalb stabil und tritt nicht mit den Reaktionsteilnehmern im Innern
des Reaktionsraumes in Wechselwirkung, so daß der Prozeßablauf nicht gestört wird.
Es wurde gefunden, daß bestimmte Bedingungen in der Spülgasströmung erfüllt sein müssen. Je
größer die durch das Spülgas zu bestreichende Kammerwandfläche ist, desto größer muß auch der
Durchsatz an Spülgas sein. Es hat sich als notwendig erwiesen, daß der Spülgasdurchsatz je
Quadratmeter bestrichener Kammerwandfläche und je Sekunde mindestens 0,07 kg beträgt. Ist nämlich
der Durchsatz an Spülgas zu gering, dann kann kein ausreichend dicker Gasfilm an der Kammerwand
erzeugt werden, und es entstehen Titan- ~pr aufweist. Die
günstigsten Bedingungen hängen vom Durchsatz der Reaktionsteilnehmer ab und müssen von Fall zu
Fall ermittelt werden.
Die überraschende Wirkung des Spülgases beruht auf mehreren Faktoren. Unter den angegebenen Bedingungen
wird eine sehr stabile Schutzschicht an der Kammerwand aufgebaut, die nicht allein dadurch
erklärt werden kann, daß das Spülgas durch Zentrifugalkräfte an der Kammerwand gehalten
wird. Infolge des Temperaturunterschiedes zwischen dem heißen Reaktionsgemisch und dem kühlen
Spülgas besteht zwischen beiden Gasschichten ein Dichte- und Zähigkeitsunterschied. Dadurch wird
die Mischung des Spülgases mit dem Reaktionsgemisch erschwert. Der Unterschied in der Dichte
und der Zähigkeit ist um so größer, je größer der Temperaturunterschied zwischen beiden Gasschichten
ist. Deshalb muß die Temperatur des Spülgases wesentlich geringer sein als diejenige des Reaktionsgemisches.
Gelegentlich an die Kammerwand gelangtes Titandioxid wird durch das Spülgas abgekühlt und haftet
deshalb nur wenig an der Kammerwand, so daß es durch den starken Spülgasstrom leicht abgeblasen
werden kann. Durch eine äußere Kühlung der Kammerwand kann die Haftfähigkeit des an sie
gelangten Titandioxids noch weiter herabgesetzt werden. Eine Kühlung des Reaktionsgemisches einschließlich
des in ihm sich befindenden Titandioxids findet dagegen infolge der schweren Vermischbarkeit
beider Gasschichten nicht statt, so daß die Reaktion ungestört betrieben werden kann.
Es sind zwar Verfahren bekannt, nach denen bei der Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff
oder sauerstoffhaltigen Gasen in einer Reaktionskammer tangential Gase in der Nähe der Einführungsöffnungen
für die Reaktionsausgangsstoffe in die Reaktionskammer eingeblasen werden, doch werden diese Gase entweder zumindest teilweise für
die Reaktion verwendet oder in Form einer Hilfsflamme zur Aufrechterhaltung der Reaktion an der
Reaktionskammerwand verbrannt, oder es wird außerhalb der Kammer durch Umsetzen eines brennbaren
Gases mit Sauerstoff ein heißes Verbrennungsgas erzeugt, das zur Lieferung zusätzlicher Wärme
tangential in den Reaktionsraum geleitet wird (deutsche Patentanmeldungen C 3428 IV b/12 g und
C 8497 IV a/12 m [bekanntgemacht am 7. August 1952 und 19. Juli 1956]; ausgelegte niederländische
Patentanmeldungen 256 440 und 258 536).
Bei einem weiteren Verfahren wird unterhalb derjenigen Stelle, wo die eigentliche Umsetzung von
Titantetrachlorid mit Sauerstoff beginnt, ein kaltes Inertgas in die Reaktionskammer eingeleitet, um die
Reaktionsprodukte durch Vermischung stufenweise abzukühlen, wobei die Einleitung des Inertgases sowohl
radial als auch tangential erfolgen kann (südafrikanische Patentschrift 63/4959).
Im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Verfahren wird bei diesen bekannten Verfahren das tangential
eingeleitete Gas unter anderen strömungstechnischen Bedingungen als beim erfindungsgemäßen Verfahren
zugeführt, weil eine Wechselwirkung durch Vermischung und/oder Wärmeaustausch zwischen diesem
Gas und dem axial eingeführten Gas bewirkt werden soll.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in mannigfächer üblicher Weise durchgeführt werden: Titantetrachlorid
und Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas können z. B. allein für sich oder unter Verwendung
einer durch ein brennbares Hilfsgas erzeugten Hilfsflamme umgesetzt werden; die Reaktionsausgangsstoffe
und gegebenenfalls das für die Erzeugung einer Hilfsflamme verwendete brennbare Gas können axial in die Reaktionskammer eingeleitet
werden; hierfür können beispielsweise die einzelnen Gase getrennt eingeleitet werden; die Einführungsrohre
können in konzentrischer Anordnung oder getrennt nebeneinander in die Reaktionskammer einmünden, wobei ihre Achsen parallel oder
leicht gegeneinandergeneigt angeordnet sein können; die Reaktionsausgangsstoffe und gegebenenfalls das
brennbare Gas können ganz oder teilweise miteinander gemischt werden, bevor sie in die Reaktionskammer eingeleitet werden; es können auch die
Pigmenteigenschaften verbessernde Stoffe, z. B. Aluminiumchlorid und/oder Siliciumtetrachlorid, zugesetzt
werden; auch die Art und Weise, ob und wie die Reaktionsausgangsstoffe und das brennbare Gas
vorerhitzt werden, ist in weiten Grenzen wählbar; das brennbare Gas kann auch für sich außerhalb der
Reaktionskammer verbrannt werden, wonach dann die heißen Verbrennungsgase in die Reaktionskammer eingeleitet werden; die entstehenden Reaktionsprodukte
werden vorzugsweise am entgegengesetzten Ende der Reaktionskammer, vorzugsweise zusammen mit dem Spülgas, abgezogen.
Das Spülgas kann an verschiedenen Stellen in die Reaktionskammer eingeführt werden, wobei die
Einführung sowohl an einer Stelle als auch an mehreren Stellen erfolgen kann. Erfolgt die Einführung
des Spülgases nur an einer Stelle, dann wird es vorzugsweise in der Nähe der Einführungsrohre
für die Reaktionsausgangsstoffe in die Reaktionskammer eingeleitet und strömt dann schraubenförmig
der Austragsöffnung der Kammer zu. In gewissen Fällen ist es. abhängig von den Verfahrensbedingungen,
vorteilhaft, zur zusätzlichen Stabilisierung der Spülgasschicht an der Kammerwand die
Austragsöffnung der Reaktionskammer durch eine kreisringförmige Blende zu verengen.
In F i g. 1 und 2 wird beispielsweise eine geeignete Vorrichtung gezeigt, wobei F i g. 2 einen Schnitt
durch Fig. 1 entlang der Ebene A-A' darstellt. Die
Vorrichtung besteht aus einer Reaktionskammer 1.
Einführungsrohren 2, 3 und 4 für Titantetrachlorid, Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas und ein brennbares
Hilfsgas am oberen Ende der Reaktionskammer sowie einer zu einer Abscheidekammer führenden
Austragsöffnung 5 am unteren Ende der Reaktionskammer. In der Nähe der Einführungsrohre 2,3 und 4
münden ein oder mehrere andere Einführungsrohre 6 für Spülgas tangential in die Reaktionskammer ein.
Falls mehrere Einführungsrohre 6 verwendet werden, können sie z. B. so angeordnet sein, daß ihre Mündungen
7 in die Reaktionskammer 1 in gleichen Abständen voneinander auf einem Kreis liegen, der
senkrecht zur Achse der Reaktionskammer liegt, und daß die Achsen der Einführungsrohre 6 in der
Ebene oder nahezu in der Ebene dieses Kreises verlaufen; die Achsen der Einführungsrohre können
auch in- begrenztem Maße von dieser Ebene nach oben und unten abweichen.
Eine andere geeignete Vorrichtung wird in F i g. 3 und 4 gezeigt; F i g. 4 stellt dabei einen
Schnitt durch F i g. 3 entlang der Ebene C-C dar. Bei dieser Vorrichtung befindet sich am oberen
Ende der Reaktionskammer 1 unterhalb der Einführungsrohre 2, 3 und 4 ein Ringkanal 8. Durch
eine oder mehrere tangentiale Zuleitungen 9 tritt das Spülgas in einer tangentialen Strömung direkt
oberhalb des Bodens in den Ringkanal 8 ein und gelangt dann unter Beibehaltung seines Dralls über
ein Wehr 10 in die Reaktionskammer 1.
Eine weitere Vorrichtung wird in F i g. 5 und 6 gezeigt. F i g. 6 stellt einen Schnitt durch F i g. 5
entlang der Ebene E-E dar. Bei dieser Vorrichtung ist die Reaktionskammer 1 in einer bestimmten
Höhe von einem Kasten 11 umgeben, der aus einer Zuleitung 12 mit Spülgas gespeist wird. Aus diesem
Kasten tritt das Spülgas durch mehrere tangentiale Schlitze 13 in die Reaktionskammer 1 ein.
Die Zuführungen für das Spülgas können in der Nähe der Einführungsrohre für die Reaktionsausgangsstoffe
oder an anderen Stellen in die Reaktionskammer einmünden. Sie können ferner nicht nur in
einer Ebene, sondern auch in mehreren Ebenen in verschiedener Höhe der Reaktionskammer angeordnet
sein.
In einer vorteilhaften Abwandlung der beschriebenen Vorrichtungen kann die Austragsöffnung 5
durch eine kreisringförmige Blende 14 verengt sein, die vorzugsweise senkrecht zur Kammerwand gerichtet
ist. In Fig. 1 und 2 ist diese Blende beispielsweise dargestellt.
Bei allen beschriebenen Vorrichtungen kann die Reaktionskammer sowohl zylindrisch als auch
schwach konisch geformt sein. Die einzelnen Teile der Vorrichtungen können aus Metall. Glas oder
keramischem Material bestehen. Gegebenenfalls können an der Außenwand der Reaktionskammer
geeignete Kühleinrichtungen vorgesehen sein.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hängt in einem gewissen Ausmaß von den
Dimensionen der Reaktionskammer ab. Die Reaktionskammer darf nicht zu lang sein; anderenfalls
kann sich am unteren Ende der Kammer eine dickere Pigmentablagerung bilden. Der Durchmesser der
Reaktionskammer ist ebenfalls in gewissem Ausmaße kritisch. Ist die Kammer zu eng. dann ist
die Verbrennung unvollständig: ist sie zu weit, dann werden die Eigenschaften des Produktes nachteilig
beeinflußt. Die günstigste Länge und der günstigste
9 10
Durchmesser der Kammer sind von Fall zu Fall ^
verschieden und hängen unter anderem vom Durch- Durch Rohr 2 wurden 500 -^- Titantetrachlorid,
satz der Reaktionsteilnehmer und/oder des Spül- Nm3
gases ab. Im allgemeinen steigen die günstigsten vorerhitzt auf 3500C, durch Rohr 3 86—j—Sauer-
Kammerabmessungen mit dem Reaktionsteilnehmer- 5
durchsatz. stoff, vorerhitzt auf 2500C, und durch Rohr 4
Durch folgende Beispiele soll die Erfindung näher ^ JW Kohlenmonoxid von Ra^temperatur einerläutert
werden: h
geleitet und zur Reaktion gebracht. Durch die tangen-B e i s ρ i e 1 1 10 tialen Einführungsrohre 6 wurden als Spülgas
Es wurde eine Vorrichtung gemäß F i g. 1 ver- 150 T aus der Reaktion stammendes Abgas, das
wendet. Die zylindrische Reaktionskammer 1 hatte von Titandioxid befreit und bis zu Raumtemperatur
eine Länge von 500 mm und einen inneren Durch- abgekühlt war, mit einer linearen Geschwindigkeit
messer von 120 mm Sie bestand aus Aluminium I5 yon ^ m { blasen Der Spülgasdurchsatz be-
und wurde von außen gekühlt. An ihrem oberen s ■ ° r °
Ende befanden sich drei Einführungsrohre 2, 3 trug 0,16 ^ und das Produkt aus Geschwindigkeit
und 4, die koaxial angeordnet waren. In den oberen 6 ' nrs 6
Teil der Reaktionskammer mündeten tangential in d Spülgasdurchsatz 23 6 J^..
untereinander gleichen Abständen sechs weitere 20 opuigaauiumaai*. ^,u ms2 .
Einführungsrohre 6 mit einem inneren Durchmesser Die Reaktion verlief noch nach 120 Stunden
von 6 mm. Durch das innere axiale Einführungs- einwandfrei.
rohr 2 wurden 100 ^- gasförmiges Titantetrachlorid, Beispiel 3
das auf eine Temperatur von 350 C vorerhitzt war, 25 Es wurde mit der gleichen Apparatur unter den-
. , . . , .,_,., , Nm3 selben Bedingungen wie im Beispiel 2 gearbeitet mit
durch das mittlere axiale Einführungsrohr 3 18 -^- dem einzigen Unterschied, daß für das Spülgas vier
auf 250 C vorerhitzter Sauerstoff und durch das Einführungsrohre von 20 mm Durchmesser ver-.
, „. ,. . Nm-' wendet wurden statt solcher von 10 mm Durchäußere
axiale Einfuhrungsrohr 4 9 —^ Kohlen- 30 messer. Die lineare Einführungsgeschwindigkeit für
!monoxid von Raumtemperatur eingeleitet und in das Spülgas betrug 37 — und das Produkt aus
jder Reaktionskammer zur Reaktion gebracht. Gleich- s
zeitig wurden durch die tangential Einführungs- Geschwindigkeit und Spülgasdurchsatz 5,9 ~fr.
rohre 6 40 -f Luft von Raumtemperatur 3Is35 Auch hier verlief die Reaktion einwandfrei.
Spülgas in die Reaktionskammer eingeleitet. Die „ . ■ , ,
lineare Einführungsgeschwindigkeit für das Spülgas "
, _„ m , „ ... , , · ^ j Beispiel 3 wurde wiederholt mit dem einzigen
betrug 70 --, der Spulgasdurchsatz je Quadratmeter N^3
..... ,„.. . .ο,- Unterschied, daß der Spülgasdurchsatz nur 90 —r—
bestrichener Kammerwandflache und je Sekunde 40 η
0,076 kg und das Produkt aus diesen beiden Größen betrug. Es traten größere Mengen an Titandioxid-
, , kg _ 1 r. 1 · u λ ablagerungen in der unteren Hälfte der Kammer
5.4 -ζι . Das entstandene Reaktionsgemisch wurde auf
am unteren Ende der Reaktionskammer abgezogen. Obwohl sowohl die Spülgasgeschwindigkeit mit
abgekühlt und aufgearbeitet. 45 22 m als auch der Spülgasdurchsatz je Quadrat-
Die Reaktion wurde nach über 17 Stunden s
langem störungsfreiem Verlauf abgebrochen meter Kammerwandfläche mit 0,097-^T für sich
Wurde Beispiel 1 in gleicher Weise, jedoch ohne m s
Zufuhr von Spülgas betrieben, so bildeten sich an betrachtet hoch genug sein könnten, war die Wir-
der Reaktionskammerwand dicke Titandioxidab- 50 kung des Spülgasstromes unbefriedigend. Dieses
lagerungen. und die Reaktion kam nach 30 Minuten war auf den zu geringen Wert des Produktes aus
durch Verstopfung der Reaktionskammer zum Still- Spülgasgeschwindigkeit und Spülgasdurchsatz je
sta Quadratmeter Kammerwandfläche von nur 2,1 -r
B* 1 -Ύ ms
e 1 s ρ 1 e 1 2 ... ~.,
55 zurückzuführen.
Es wurde eine aus Aluminium bestehende Vor- R . ■ 1 <
richtung gemäß F i g. 1 verwendet. Die zylin- e P! e
drische Reaktionskammer 1 war 1065 mm lang Es wurde mit der gleichen Apparatur unter den-
und hatte einen inneren Durchmesser von 220 mm. selben Bedingungen wie im Beispiel 2 gearbeitet
An ihrem oberen Ende befanden sich drei koaxial 60 mit dem Unterschied, daß die vier Einführungs-
angeordnete Einführungsrohre 2, 3 und 4. Die am rohre 6 für das Spülgas einen inneren Durchmesser
unteren Ende befindliche Austragsöffnung 5 war von 35 mm hatten und der Spülgasdurchsatz
durch eine kreisringförmige Blende 14 bis auf einen 220 -Nnri betrue
Durchmesser von 180 mm verengt. In den oberen h
Teil der Reaktionskammer mündeten tangential in 65 Obwohl der Spülgasdurchsatz je Quadratmeter
untereinander gleichen Abständen vier weitere Ein- Kammerwandfläche mit 0,24 kl und das Produkt
fuhrungsrohre 0 mit einem inneren Durchmesser m :>
von 10 mm. aus dem Spülgasdurchsatz je Quadratmeter Kamera 59935»
merwandfläche und der linearen Einführungsgeschwindigkeit
des Spülgases mit 4,2 ^r für sich
betrachtet hoch genug sein könnten, war der Spülgasfilm
an der Kammerwand infolge der zu geringen Einführungsgeschwindigkeit des Spülgases, die nur
18 — betrug, nicht stark genug. Es trat eine teilweise
Vermischung des Wandfilmes mit dem Reaktionsgemisch ein, und die Reaktion verlief unvollständig.
Es wurde die gleiche Apparatur verwendet und unter denselben Bedingungen gearbeitet wie im
Beispiel 2 mit dem Unterschied, daß für Spülgas nur drei Einfuhrungsrohre mit einem inneren
Durchmesser von tfmm verwendet und 50
Spülgas eingesetzt wurden. Obwohl bei diesem Versuch die lineare Einführungsgeschwindigkeit des
Spülgases mit 182 ~ und das Produkt aus der Ein-
führungs'geschwindigkeit des Spülgases und dem Spülgasdurchsatz je Quadratmeter Kammerwandfläche
mit 9,8 -=^r für sich betrachtet ausreichend
Die Reaktion verlief noch nach 30 Stunden einwandfrei.
Verwendet wurde eine Vorrichtung gemäß Fig. 5. Die Reaktionskammer hatte eine Länge
von 1065 mm und einen inneren Durchmesser von mm. 300 bis 350 mm von ihrem oberen Ende
entfernt war sie von einem mit einer Zuführung 12 versehenen ringförmigen Kasten 11 umgeben. Vom
Kasten 11 aus führten in regelmäßigen Abständen vier tangentiale Schlitze 13 in die Reaktionskammer.
Die Schlitze hatten einen rechteckigen Querschnitt mit einer Höhe von 9,5 mm und einer Breite von
mm. Durch die Einführungsrohre 2, 3 und 4 wurden 500 -ß- Titantetrachlorid, vorerhitzt auf
3500C, 98
Sauerstoff, vorerhitzt auf 2500C,
sein könnten, entstanden Titandioxidansätze an der Kammerwand; das war auf den unzureichenden
Wert für den Spülgasdurchsatz von nur 0,054—χ
ill S
zurückzuführen.
Es wurde eine Vorrichtung gemäß Fig. 3 verwendet. Die konische Reaktionskammer war
1065 mm lang und hatte an ihrem oberen Ende einen inneren Durchmesser von 220 mm und an
ihrem unteren Ende einen inneren Durchmesser von 170 mm. An ihrem oberen Ende befand sich
ein kreisringförmiger Kasten 8, der zwei tangentiale Einführungsrohre 9 mit einem inneren Durchmesser
von 18 mm für Spülgas aufwies. Kasten 8 und Reaktionskammer 1 waren durch ein Wehr 10 voneinander
getrennt, das in einem Abstand von 10 mm von der oberen Abdeckplatte 15 der Reaktionskammer
endete und somit einen Spalt 16 freiließ, durch den das Spülgas in die Reaktionskammer
gelangte.
Durch die Einführungsrohre 2, 3 und 4 wurden
500 -^- Titantetrachlorid, vorerhitzt auf 350° C,
und 46 —g— Kohlenmonoxid von Raumtemperatur
eingeleitet und in der Reaktionskammer umgesetzt'
Durch die Schlitze 13 wurden gleichzeitig als Spülgas 140 —i-— von Titandioxid befreites und auf
Raumtemperatur abgekühltes Abgas mit einer linearen Geschwindigkeit von 142 γ eingeblasen. Der
kg -^f- Spülgasdurchsatz betrug 0,145 -j^r und das Produkt
aus linearer Geschwindigkeit und Durchsatz je
Quadratmeter Kammerwandfläche 20,5
kg
Die Reaktion verlief noch nach 15 Stunden einwandfrei.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Dampfphasenoxydation von
Titantetrachlorid mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, gegebenenfalls unter Verwendung
einer Hilfsflamme, wobei die Wand der Reaktionskammer mit einem Spülgas bespült wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das im Vergleich zu den Reaktionsteilnehmern kühle Spülgas tangential in solchen Mengen
und unter solchen Bedingungen in die Reaktionskammer eingeführt wird, daß der Spülgasdurch-
Nm3
Sauerstoff, vorerhitzt auf 2500C, und Kohlenmonoxid von Raumtemperatur einsatz
mindestens 0,07
kg
—2—
in s
bezogen auf die
Kammerwandfläche, die lineare Einführungs-
geleitet und zur "Reaktion gebracht. Gleichzeitig wurden als Spülgas durch die Einführungsrohre 9
100 —g— aus der Reaktion stammendes, von Titandioxid
befreites und auf Raumtemperatur abgekühltes Abgas eingeblasen, das mit einer Geschwindigkeit
von 61 -— in die Reaktionskammer strömte. Der
kg Spülgasdurchsatz betrug 0,12 -^x- und das Produkt
dieser Größe mit der linearen Einführungsgeschwin-
kg
digkeit 7,3— -χ.
digkeit 7,3— -χ.
geschwindigkeit mindestens 20 — und das Produkt
aus diesen beiden Größen mindestens 2,5 Jg-beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spülgas in an sich bekannter
Weise Luft, Stickstoff, Kohlendioxid oder Chlor eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spülgas in an sich bekannter
Weise von Titandioxid befreites und abgekühltes Reaktionsabgas eingesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 3, bestehend
aus einer vertikal angeordneten Reaktionskammer mit konzentrischen Einfuhrungsrohren für
die Reaktionsteilnehmer und gegebenenfalls für ein Hilfsbrenngas am oberen Ende sowie einer
Austragsöffnung am unteren Ende der Reaktionskammer, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder mehrere Zuführungen für das Spülgas seitlich tangential in die Reaktionskammer an deren
oberem Ende einmünden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich mehrere tangentiale
Schlitze (13) in der Kammerwand befinden, die aus einem gemeinsamen Kasten (11) mit Spülgas
gespeist werden.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die AustragsöfF-nung
(5) der Reaktionskammer (1) durch eine kreisringförmige Blende (14) verengt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 599/35« 1.« β Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET29994A DE1276610B (de) | 1965-12-11 | 1965-12-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff |
US585064A US3416892A (en) | 1965-12-11 | 1966-10-07 | Process and apparatus for the manufacture of fine particle size titanium dioxide by reacting titanium tetrachloride with oxygen |
GB54611/66A GB1161077A (en) | 1965-12-11 | 1966-12-06 | Process for the Preparation of Finely Divided Titanium Dioxide. |
FI663246A FI46717C (fi) | 1965-12-11 | 1966-12-07 | Menetelmä ja laite hienojakoisen titaanidioksidin valmistamiseksi tita anitetrakloridista ja hapesta |
NL6617317A NL6617317A (de) | 1965-12-11 | 1966-12-09 | |
ES334330A ES334330A1 (es) | 1965-12-11 | 1966-12-09 | Un procedimiento para la fabricacion de dioxido de titanio finamente dividido. |
FR86962A FR1504298A (fr) | 1965-12-11 | 1966-12-09 | Procédé et appareil pour la fabrication de bioxyde de titane en fines particules par transformation de tétrachlorure de titane par l'oxygène |
NO165926A NO116000B (de) | 1965-12-11 | 1966-12-09 | |
BE690992D BE690992A (de) | 1965-12-11 | 1966-12-09 | |
JP41081436A JPS499320B1 (de) | 1965-12-11 | 1966-12-12 | |
ES344089A ES344089A1 (es) | 1965-12-11 | 1967-08-12 | Un dispositivo para la fabricacion de dioxido de titanio finamente dividido. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET29994A DE1276610B (de) | 1965-12-11 | 1965-12-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1276610B true DE1276610B (de) | 1968-09-05 |
Family
ID=7555280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET29994A Pending DE1276610B (de) | 1965-12-11 | 1965-12-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3416892A (de) |
JP (1) | JPS499320B1 (de) |
BE (1) | BE690992A (de) |
DE (1) | DE1276610B (de) |
ES (2) | ES334330A1 (de) |
FI (1) | FI46717C (de) |
FR (1) | FR1504298A (de) |
GB (1) | GB1161077A (de) |
NL (1) | NL6617317A (de) |
NO (1) | NO116000B (de) |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3512933A (en) * | 1967-03-06 | 1970-05-19 | Titan Gmbh | Process for producing pyrogenic titanium dioxide pigment |
US3647377A (en) * | 1968-08-29 | 1972-03-07 | Titan Gmbh | Process for the manufacture of fine particle size titanium dioxide by reacting titanium tetrachloride with oxygen |
DE2103243C3 (de) * | 1971-01-25 | 1979-01-11 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen, Kieselsäure enthaltenden Hydrogelen |
US4803056A (en) * | 1983-07-22 | 1989-02-07 | Kerr-Mcgee Chemical Corporation | System for increasing the capacity of a titanium dioxide producing process |
US5508015A (en) * | 1994-07-15 | 1996-04-16 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for controlling agglomeration in the manufacture of TiO2 |
US20050220702A1 (en) * | 2004-04-02 | 2005-10-06 | Martin Robert O | High flow rate gaseous reactant supply |
Family Cites Families (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2508272A (en) * | 1947-07-23 | 1950-05-16 | Du Pont | Cooling gaseous suspensions of titanium dioxide in the preparation of titanium dioxide pigments from titanium tetrachloride |
US2559638A (en) * | 1947-07-25 | 1951-07-10 | Du Pont | Production of titanium dioxide |
US2657979A (en) * | 1949-03-05 | 1953-11-03 | Schweizerhall Saeurefab | Method of recovering metallic oxides |
US2670275A (en) * | 1950-09-02 | 1954-02-23 | Du Pont | Metal oxide production |
US2721626A (en) * | 1951-12-15 | 1955-10-25 | Du Pont | Cooling and separating by condensation of hot gaseous suspensions |
US2789886A (en) * | 1954-03-03 | 1957-04-23 | Du Pont | Heat exchange process |
GB817940A (en) * | 1955-12-08 | 1959-08-06 | Thann Fab Prod Chem | Improvements in or relating to the cooling of titanium dioxide suspensions in gases |
US3217787A (en) * | 1961-08-18 | 1965-11-16 | American Cyanamid Co | Method for cooling a gaseous suspension of titanium dioxide |
NL302523A (de) * | 1962-12-24 | |||
US3203763A (en) * | 1963-01-17 | 1965-08-31 | Du Pont | Production of metal oxides through oxidation of metal halides |
-
1965
- 1965-12-11 DE DET29994A patent/DE1276610B/de active Pending
-
1966
- 1966-10-07 US US585064A patent/US3416892A/en not_active Expired - Lifetime
- 1966-12-06 GB GB54611/66A patent/GB1161077A/en not_active Expired
- 1966-12-07 FI FI663246A patent/FI46717C/fi active
- 1966-12-09 NL NL6617317A patent/NL6617317A/xx unknown
- 1966-12-09 BE BE690992D patent/BE690992A/xx unknown
- 1966-12-09 FR FR86962A patent/FR1504298A/fr not_active Expired
- 1966-12-09 ES ES334330A patent/ES334330A1/es not_active Expired
- 1966-12-09 NO NO165926A patent/NO116000B/no unknown
- 1966-12-12 JP JP41081436A patent/JPS499320B1/ja active Pending
-
1967
- 1967-08-12 ES ES344089A patent/ES344089A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES334330A1 (es) | 1968-02-01 |
FI46717C (fi) | 1973-06-11 |
FR1504298A (fr) | 1967-12-01 |
NL6617317A (de) | 1967-06-12 |
GB1161077A (en) | 1969-08-13 |
FI46717B (de) | 1973-02-28 |
NO116000B (de) | 1969-01-13 |
ES344089A1 (es) | 1968-11-16 |
JPS499320B1 (de) | 1974-03-04 |
BE690992A (de) | 1967-05-16 |
US3416892A (en) | 1968-12-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0022591B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fluorwasserstoff | |
CH414565A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung chemischer Reaktionen mit einer Schmelze als wärmeübertragendes Medium | |
DE2436787A1 (de) | Verfahren zur erzeugung von uranoxydreichen zusammensetzungen aus uranhexafluorid | |
DE1467351B2 (de) | Verfahren zur herstellung von titanoxyd pigmenten | |
DE2307300A1 (de) | Verfahren zur verminderung einer bildung von koks an waenden von reaktoren fuer die thermische spaltung von kohlenwasserstoffen | |
DE3100767A1 (de) | "verfahren und anlage zum reduzieren eines eisenoxidmaterials in einer wirbelschicht" | |
DE1592529B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines rutil pigmentes durch umsetzung von titantetrachlorid mit sauerstoff in einem heissen gasgemisch | |
DE1276610B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxid durch Umsetzung von Titantetrachlorid mit Sauerstoff | |
CH497914A (de) | Verfahren zur Durchführung von Reaktionen zwischen gas- bzw. dampfförmigen oder zwischen gasförmigen und festen Reaktionspartnern | |
DE2716084A1 (de) | Verfahren zur verfluechtigung von zink | |
DE1521334A1 (de) | Verfahren zum UEberziehen von Feststoffteilchen mit Metall | |
DE1194832B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Abkuehlen eines heissen, TiO-haltigen Gasgemisches | |
DE2455034C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Titandioxid | |
DE1467471A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pigmenten | |
DE1941011A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Metallen und feuerfesten Produkten | |
AT270023B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlenschwarz und Ofen zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1642978A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Metalloxydpulver | |
DE1467351C (de) | Verfahren zur Herstellung von Titanoxyd-Pigmenten | |
CH221309A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines fein verteilten Oxydes derjenigen Elemente der Gruppe IVa des periodischen Systems, welche zur Bildung flüchtiger Chloride befähigt sind. | |
DE1276005B (de) | Verfahren und Reaktionskammer zur Herstellung von pyrogenen Metalloxyd-Pigmenten, insbesondere von Titandioxyd | |
DE1467367A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinteiligem Titandioxyd durch Verbrennen von Titantetrachlorid | |
DE1592529C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Rutil Pigmentes durch Umsetzung von Titantetra chlond mit Sauerstoff in einem heißen Gas gemisch | |
DE873546C (de) | Verfahren zur Herstellung von Keten und seinen Homologen | |
DE1203236B (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxyden des Titans, Aluminiums, Zirkons oder Hafniums | |
DE1517158C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Pyrolysieren von Natnumsulfitablauge |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |