DE210273C - - Google Patents

Info

Publication number
DE210273C
DE210273C DENDAT210273D DE210273DA DE210273C DE 210273 C DE210273 C DE 210273C DE NDAT210273 D DENDAT210273 D DE NDAT210273D DE 210273D A DE210273D A DE 210273DA DE 210273 C DE210273 C DE 210273C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbonic acid
bicarbonate
liquor
concentration
potassium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT210273D
Other languages
English (en)
Publication of DE210273C publication Critical patent/DE210273C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12/. GRUPPE
EUGEN GRÜN in GYÖR (Raab, Ung.).
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. November 1906 ab.
Durch das nachstehend beschriebene Verfahren wird aus Schlempekohle Pottasche von hohem Prozentgehalt und großer Reinheit erzeugt, wobei wider Erwarten bei Verarbeitung der unreineren, aus. Schlempekohle erhaltenen Laugen direkt hochprozentige Pottasche in großer Ausbeute gewonnen wird. Das Verfahren stellt den bisher bekannten gegenüber, sowohl was die Wirtschaftlichkeit - der Erzeugung als Beschaffenheit und Ausbeute am Endprodukt anbelangt, einen wesentlichen technischen Fortschritt vor. Das Verfahren geht von der bekannten Abscheidung von Alkalibicarbonat aus alkalicarbönathaltigen Lösungen aus (s. Dammer, Handbuch der anorganischen Chemie, II. Bd., II. Abt., 1894, Seite 92) und beruht im Wesen darauf, daß aus der aus Schlempekohle gewonnenen, mit Sulfaten und Chloriden stark verunreinigten Lauge durch
ao Einhalten einer bestimmten Temperatur und Konzentration der Lösung beim Einleiten von Kohlensäure, Unterbrechen der Einleitung beim Sinken auf einen bestimmten Konzentrationsgrad das Kaliumbicarbonat möglichst voll- ständig zur Ausscheidung gelangt, während die sonst in Lösung befindlichen Salze zum großen Teil in Lösung bleiben. Dem Verfahren gemäß wird in die aus Schlempekohle dargestellte Lauge nach vorhergegangener teilweiser Ausscheidung der Nebenprodukte bei einer Konzentration von mindestens 40° Be. und einer Temperatur von etwa 40 bis 500 C. Kohlensäure eventuell unter Druck eingeleitet, wobei aus der entsprechend gekühlten Flüssigkeit Kaliumbicarbonat ausfällt; bei einer Konzentration der Lösung von mindestens 390 Be. wird das Einleiten von Kohlensäure, unterbrochen, da bei weiterem Einleiten infolge Sättigung der Lauge mit Natriumbicarbonat letzteres in bedeutendem Maße mitfallen und hierdurch ein minderwertiges Endprodukt erhalten würde. Die zurückbleibende Lauge wird sodann entsprechend stark eingedampft, das Natriumbicarbonat durch Erhitzen in Carbonat verwandelt und die rückbleibende Lösung neuerdings mit Kohlensäure in der früher erwähnten Weise behandelt, wobei ein weiterer Teil des Kalis als Bicarbonat ausfällt. Die nähere Durchführung des Verfahrens wird aus dem angeführten Beispiel klar. Ausgangsprodukt sei beispielsweise eine Lauge von folgender Zusammensetzung:
K2CO3 90,00 Prozent
Na2CO3 4,87 -
K2SO4 2,04 -
KCl 3,07
In die auf etwa 450 C. erwärmte Lauge wird hierauf unter Druck (0,2 bis 1,5 Atmosphären) in geeigneten Apparaten Kohlensäure eingeleitet. Wegen der auftretenden Reaktionswärme ist eine Kühlung auf eine Temperatur von 25 bis 45° C. notwendig. Während dieser Operation scheidet sich ein Kaliumbicarbonat von hoher Reinheit aus und der Salzgehalt der Lösung sinkt. Hat derselbe 390 Be. erreicht, wird die Einleitung von Kohlensäure unterbrochen und das ausgeschiedene Salz abgenutscht.
Dasselbe kann als solches (Bicarbonat) oder als Carbonat nach vorhergegangenem Calcinieren verwendet werden.
Bei der ersten Operation werden 35 bis 40 Prozent Trockensubstanz der Ursprungslauge als
Kaliumcarbonat (Pottasche) gewonnen. Zusammensetzung des calcinierten Salzes: .
K2CO3 99,70 Prozent
Na2CO3 0,23
K2SO4 - -
K Cl
H2O 0,07
Die restierende Mutterlauge, welche Kaliumbicarbonat und Kaliumcarbonat, das Natrium als Carbonat und Bicarbonat, die Gesamtmenge des Kaliumsulfates, Kaliumchlorid usw. enthält, wird eingedampft (eventuell im Vakuum), und zwar so weit, daß die Soda nicht ausfällt, und auf 100 bis 1350 C. erhitzt. Dabei wird Natriumbicarbonat in Monocarbonat übergeführt, der größte Teil des Kaliumbicarbonats bleibt unzersetzt. Beim darauffolgenden Abkühlen dieser Lösung scheidet sich das schwerlösliche Kaliumbicarbonat aus. Bei einer Temperatur von etwa 700 C. wird neuerdings Kohlensäure so lange eingeleitet, bis die Konzentration der Lauge 39 bis 41° Be. erreicht hat. Hierbei werden wieder 30 bis 38 Prozent der Trockensubstanz der Ursprungslauge als hochprozentige Pottasche gewonnen.
Zusammensetzung der Ausscheidung:
K2CO3 99,41 Prozent
Na2CO3 0,49
K2SO4: -
K Cl 0,09
H20 0,01
Die restierende Mutterlauge kommt zur neuerlichen teilweisen Sulfat-, Chlorid- und Sodaabscheidung und kann dann wieder in der Carbonisierungsstation Verwendung finden.
Zusammensetzung der Restlauge:
K2CO3 74,43 Prozent
Na2CO3 13,17 -
K2SO4 4,70
KCl 7,65 -
Durch vorstehendes Verfahren werden somit durch zweimalige Carbonation derselben Ursprungslauge 60 bis 75 Prozent höchstprozentige Pottasche gewonnen.
Als Kohlensäurequellen können Kalkofenkohlensäure, Gärungskohlensäure, ferner die bei der Calcinierung des Bicarbonats gewinnbare Kohlensäure dienen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung hochprozentiger Pottasche aus Schlempekohle durch Einleiten von Kohlensäure in die aus Schlempekohle dargestellte Lauge, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lauge nach vorhergegangener teil weiser Ausscheidung der Nebenprodukte bei einer Konzentration von mindestens 400 Be. und einer Temperatur von etwa 40 bis 500 C. Kohlensäure eventuell unter Druck eingeleitet wird, worauf bei einer Konzentration der Lauge von mindestens 390 Be. das Einleiten von Kohlensäure· unterbrochen, das ausgeschiedene Kaliumbicarbonat abgenutscht wird, während die zurückbleibende Lauge konzentriert, Natriumbicarbonat durch Erhitzen der Lauge in Carbonat überführt und durch abermaliges Einleiten von Kohlensäure ein weiterer Teil des noch in Lösung befindlichen Kalisalzes zur Ausscheidung gebracht wird.
DENDAT210273D Active DE210273C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE210273C true DE210273C (de)

Family

ID=472179

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT210273D Active DE210273C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE210273C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2590412A (en) * 1947-11-14 1952-03-25 Zuid Nl Spiritusfabriek Nv Method of working up the waste liquor of fermentation industries in which molasses are used

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2590412A (en) * 1947-11-14 1952-03-25 Zuid Nl Spiritusfabriek Nv Method of working up the waste liquor of fermentation industries in which molasses are used

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69829994T2 (de) Verfahren zur reinigung von lithiumcarbonat
DE2440544C2 (de)
DE2808424C2 (de)
DD153806A5 (de) Verfahren zur reinigung und konzentration von mgcl tief 2 sohlen
EP0302514A2 (de) Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Magnesiumcarbonat
DE210273C (de)
DE3425582A1 (de) Verfahren zur verbesserung der ausbeute an soda bei dem solvay-prozess
US1477086A (en) Process for the electrolytic production of potassium bicarbonate from potassium-chloride solution
DE950907C (de) Verfahren zum Ausscheiden von Kaliumchlorid aus Mischungen von Kalium- und Natriumchlorid unter gleichzeitiger Gewinnung von Natriumhydroxyd
US1566819A (en) Carnie b
AT34873B (de) Verfahren zur Darstellung hochprozentiger Pottasche aus Schlempekohle oder dgl.
US2120287A (en) Production of sodium carbonate monohydrate
DE3010755A1 (de) Herstellung von magnesiumchlorid
US1460180A (en) Process for converting the carbonates or sulphides of barium or strontium into the corresponding hydrates
DE322601C (de) Verfahren zur Herstellung von kohlensaurem Natrium und Ammoniumsulfat
DE815645C (de) Verfahren zur Herstellung von Phenolen bzw. Phenolaten
DE426832C (de) Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kalisalzen aus leucitischen Gesteinen
DE874900C (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerde
DE501178C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliummagnesiumkarbonat (Engelschem Salz) unter Druck
DE592496C (de) Verfahren zur Zersetzung von aus Alkalisulfaten und Calciumsulfat bestehenden Mehrfachsalzen
DE118073C (de)
DE2703480C2 (de)
DE1221616B (de) Verfahren zur Herstellung von dichtem wasserfreiem Natriumcarbonat
US1009864A (en) Process of producing verdigris.
DE663585C (de) Verfahren zur Gewinnung von Natriumcyanid