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Vorrichtung zum Breitstrecken einer geöffneten Stoff sackbahn Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Breitstrecken einer geöffneten Stoffsackbshn
vor ihrer Aufwicklung auf eine Rolle, wobei vor dieser Rolle an den Rändern der
geöffneten Bahn an beiden Seiten angeordnete Breiten-Streck-Einrichtungen angeordnet
sind, die über Rollen geführte, endlose, angetriebene Elemente aufweisen, die mit
ihrem der Stoffsackbahn zugekehrten Abschnitt in Auswärtsrichtung auf der Stoffsackbahn
quer zu ihrer Vorlaufrichtung entla-nglaufen. Der Ausdruck Stoff sackbahn bezeichnet
gestrickte oder gewirke Ware, insbesondere aus Textilien, und im allgemeinen gewissermaßen
einen Sack ohne Boden.
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Unter diesen Stoffen sind im Sinne der Erfindung nicht nur gewirkte
oder gestrickte Waren zu verstehen, obwohl sich die Erfindung vorzugsweise auf diese
bezieht, sondern auch jede andere art von aus Fasern, Fäden, Garnen o. dgl.
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erzeugten flächigen Waren, wie beispielsweise Gewebe, sowie sogenannte
"ungewebte Faserstoffe bzw. Textilien".
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Eine solche Stoff sackbahn wird durch Schlitzen geöffnet-, auseinnndergefaltet
und dann auf einer Rolle aufgewickelt. Hierbei haben die Kanten der frisch aufgeschnittenen
Stoffbahn eine Neigung zum Kräuseln, was zur Faltenbildung bei der aufgewickelten
Stoffbahn führen kann.
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Die eingangs angegebene Vorrichtung nach der US-Patentschrift 7 431
665 hat als endlose Elemente breite Bänder, die an jedem Rand der Bahn paarweise
angeordnet sind und diesen Rand einfassen. Durch diese Bander ergibt sich in Vorlaufrichtung
der Stoffbahn eine Auflaufkante, die zu einem Stau der Fasern führt und den glatten
Durchlauf beeinträchtigt.
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Die Vorlaufgeschwindigkeit der Stoffbahn ist auch beschränkt.
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Durch die zweiseitige Einfassung von Bandpaaren wird mehr eine Äuswärtszerrung
als Glättung erreicht, zumal sich die Bandpaare bis nahe zur Mittellinie der Stoffbahn
erstrecken und in ihrer Lage quer zur Stoffbahn verbleiben, während die Stoffbahn
weiterläuft. Im übrigen richtet sich gerade nach der bei der bekannten Ausführung
auftretenden Zerrung der Rand im allgemeinen wieder auf.
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mach dem Gebrauchsmuster 7 010 596 ist es bekannt, Kanten einer Textilbahn
mittels Düsenrohren breit zu halten. Diese Düsenrohre erstrecken sich quer und/oder
parallel zur Laufrichtung der Stoffbahn. Die Düsenöffnungen sind senkrecht zur Fläche
der Stoffbahn gerichtet. Dabei kann nur ein Niederdruck, aber keine nach außen gerichtete
Kantenglättung er--folgen, wobei nach dem Einfluß der Druckluft die Ränder der Stoffbahn
wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren.
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Dies liegt insbesondere auch an den senkrecht zur Stoffbahn gerichteten
Düsenri chtungen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, obige Nachteile zu beseitigen und eine
Vorrichtung zu schaffen, durch welche die Kanten der Stoffbahn in ebenem Zustand
gehalten werden, wenn sie der zu bewickelnden Rolle zugeführt werden, wobei die
ausgeglätteten Kanten bis zur Bewicklung der Rolle aufrechterhalten werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein endloses
Element mit kreisförmigem Querschnitt vorgesehen ist, welche einen Einlaufspalt
bildet,und daß den endlosen Elementen Luftdüsen zugeordnet sind, die in Vorlaufrichtung
hinter den Elementen einen nach außen schräg zur Rolle hin gerichteten Druckluftstrom
über die geglätteten Ränder blasen.
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Hier wird ein besseres Ergebnis erreicht dadurch, daß einerseits der
kreisförmige Querschnitt eine Keilwirkung mit einem sich in Vorlaufrichtung verjüngenden
Spalt unter den endlosen Elementen bildet, und in diesem Spalt eine Streckung nach
außen erfolgt, wobei andererseits nun nicht nur eine Kombination mit Luftdüsen vorliegt,
sondern diese Luftdüsen auch entgegen der bekannten Ausführung einen schräg nach
außen gerichteten Druckluftstrom über die geglätteten Ränder blasen.
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Einerseits wird dadurch die Glättung nach außen verbessert und andererseits
auch bis zum Einlauf auf eine Rolle aufrechterhalten. Hierdurch wird insofern ein
überraschendes Ergebnis erreicht, als die damit aufgestatteten Maschinen eine gegenüber
bekannten Maschinen mehrfach größere Leistung aufweisen.
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Vorteilhaft bestehen die Elemente aus einer endlosen Schnur aus weichem
Material. In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die die endlosen Elemente
führenden Rollen an Schwenkarmen angeordnet, die die Stoff sackbahn mit einem Arm
übergreifen und wenigstens unter Eigengewicht auf die Stoffsackbahn derart verschwenkbar
sind, daß die unter den Armen geführten Abschnitte der Elemente auf die Ränder der
Stoffsackbalm aufgedrückt sind. Dadurch kann ein sich anpassender Andruck hergestellt
werden, wobei darüberhinaus bemerkt wird, daß die Stoffbahn selbst unter diesen
Breiten-Streck-Einrichtungen auf einem glatten Tisch vorwärts bewegt wird.
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Bevorzugt- wird dabei, daß die Rahmen eine angetriebene Rolle aufweisen,
deren Achse im Schwenkpunkt der Rahmen angeordnet ist, wobei das Schwenklager wenigstens
eines Rahmens an einer Haltevorrichtung befestigt ist, die mittels einer Spindel
quer zur Stoffsackbahn einstellbar ist. Hierdurch kann die Einwirkung eingestellt
werden.
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Einbezogen wird ferner in einer zweckmäßigen Ausführungsform, daß
die Rahmen einen im wesentlichen senkrechten Arm und einen im wesentlichen horizontalen
Arm aufweisen, die zueinander einstellbar sind, und daß an den Rahmen eine Einstellschraube
zur Einstellung eines bestimmten Andruckes der unteren Abschnitte der Elemente vorgesehen
ist. Dadurch wird die Einstellbarkeit auch die Anpassungsmöglichkeit in verschiedenen
Materialien weitergehend verbessert.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt
ist. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1: eine Draufsicht auf eine prinzipielle Ausführung
einer Vorrichtung zum öffnen einer Stoffsackbahn und Aufwickeln der geöffneten Bahn
auf eine Rolle, Fig. 2: Stirnteilansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, wobei nur
die für die Erfindung wesentlichen Teile beschrieben sind, Fig. 3: eine Teilansicht
aus Fig. 2 in vergrößertem Maßstab, Fig. 4: einen senkrechten Schnitt längs der
Linie IV - IV durch Fig. 3,
Sig. 5: eine der Fig. 4 entsprechende
Ansicht in anderem Naß stab unter Darstellung der Führungs- und Antriebsanordnung
für die in Fig. 4 gezeigte Anordnung1 Fig. 6: einen Schnitt längs der Linie VI -
VI in Fig 4.
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In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung allgemein in Verbindung
mit der Auslaßseite des Dampfkastens 20 gezeigt.
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Die Vorrichtung umfaßt einen Schlitztisch 22, einen Öffnungsrahmen
24, eine Entkräuselungsvorrichtung 26 und eine Stoffbahn-Wickelvorrichtung 28. Die
Stoffbahn 18 besitzt eine abgeflachte Rohrform, wenn sie aus dem Dampfkasten 20
herauskommt, wobei die eine ihrer Faltkanten am Schlitztisch 22 geschlitzt und die
Stoffbahn dann auf dem Öffnungsrahmen 24 zu einer einfachen Stoffbahn auseinandergeschlagen
wird. Die neuen Schnittkanten der Stoffbahn 18, die das Bestreben haben, sich nach
einwärts zu kräuseln, werden durch im ganzen mit 26 bezeichnete Breiten-Streck-Einrichtungen,
auch Entkräuselungsvorrichtung genannt, geglättet, und danach wird die Bahn auf
der Wickelvorrichtung 28 aufgewickelt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird die geöffnete Stoffbahn über
den Öffnungsrahmen 24 geführt, der durch divergierende Öffnungsstangen 68 gebildet
ist.
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Eine Unterstützungsplattform 72 verläuft in einer Parallelebene zu
der durch die Offnungsstangen 68 definierten Ebene und ist auf einem Rahmen 77 in
geringem Abstand von der Ebene der Öffnungsstangen 68 befestigt.
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Die Stoffbahn 18 verläßt dann den dffnungsrahmen 24 und läuft unter
Rollen 76 sowie über eine oder mehrere gegenüberliegende Spiralrollen 78, die das
Bestreben haben, die Stoffbahn in einem gestreckten Bahnzustand zu halten.
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Die Entkräuselungsvorrichtung 26 und die Stoffbahn-Wickelvorrichtung
28 sind beide auf den seitlichen Rahmenteilen 80 befestigt. Im Bereich der Entkräuselungsvorrichtung
26 verlaufen die Antriebsspindel 82 und Führungsstangen 86 in nächster Nachbarschaft
zueinander zwischen den Rahmenteilen 80 und 80a. Außerdem ist eine Gewindespindel
84 zwischen den seitlichen Rahmenteilen 80 und 80a vorgesehen; diese besitzt einen
drehbaren Handgriff 85.
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Da, wie man leicht erkennt, dieser Teil der Vorrichtung symmetrisch
ist, wird nur eine Seite derselben beschrieben.
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Das Getriebegehäuse 88 ist auf der Antriebsspindel 82, der Gewindespindel
84 und den Führungsstangen 86 befestigt, so daß es quer in Bezug auf die Laufrichtung
der Stoffbahn 18 bewegt werden kann, Wie in den Figuren 3, 4, 5 und 6 dargestellt,
ist an dem Getriebegehäuse 88 ein aufrecht stehender Arm 90 befestigt, der aus zwei
parallel im Abstand verlaufenden Platten 89 und 91 bestehen kann, die gegenüber
Rollen 92, 93 und 94 verlaufen. Ein sich horizontal erstreckender Arm 96 ist am
oberen Ende des senkrecht verlaufenden Arms 90 vorgesehen und aus zwei parallelen
Platten 97 und 98 aufgebaut, welche sich sowohl gegenüber der Rolle 95 als auch
gegenüber der Rolle 94 erstrecken. Der horizontale Arm 96 verläuft quer Uber der
Kante der Stoffbahn 18, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.
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Der horizontale Arm 96 ist an dem senkrechten Arm 90 zum Zwecke einer
leichten Einstellung bezüglich des Relativwinkels zwischen beiden befestigt. Auf
dem Arm 96 ist eine Einstellschraube 99 befestigt; diese befindet sich im Anschlag
gegen den am Arm 90 vorgesehenen Einstellvorsprung 100. Weiterhin ist zur Feststellung
des horizontalen Arms 96 in einer vorbestimmten Relativlage zum senkrechten Arm
90 eine Blockierungsmutter 101 vorgesehen.
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Über die Rollen 92, 93, 94 und 95 verläuft eine weiche endlose Schnur
oder ein entsprechendes Kabel 102, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Außerdem ist über
den horizontalen Arm 96 verlaufend eine Luftleitung 104 befestigt, die mit einer
Luftdüse 106 versehen ist, welche nach auswärts in Richtung auf die Kante der Stoffbahn
18 gerichtet ist.
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Es sei weiterhin darauf hingewiesen, daß die Rolle 95 einen Einstellträger
110 besitzt, der so ausgebildet ist, daß die Schnur bzw. das Kabel 102 gestrafft
oder gelockert werden kann.
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Der vertikal verlaufende Arm 90 ist in der in Fig. 6 dargestellten
Weise mit dem Getriebegehäuse 88 verbunden. Aus dem Getriebegehäuse 88 ragt eine
Welle 112 nach außen; auf dieser ist ein Zahnrad 114 befestigt, das mit einem Antriebszahnrad
im Getriebegehäuse 88 kämmt; letzteres ist mit dem durch die Antriebsspindel 82
übertragenen Antrieb verbunden.
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Die Welle 112 überträgt den Antrieb auf die auf dieser Welle befestigte
Rolle 92 und bewirkt, daß die Schnur oder das Kabel 102 über die Rollen 92, 93,
94 und 95 umläuft. Das Getriebegehäuse 88 ist außerdem mit einem Bund 118 versehen,
der einen ringförmigen Schlitz 120 begrenzt. Der vertikale Arm 90 weist einen Bund
119 auf, der über den Bund 118 paßt und diesen umschließt sowie mit einer in den
ringförmigen Schlitz 120 passenden Einstellschraube 122 versehen ist.
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Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Welle 112 in einer Lagerhülse
116 befestigt ist.
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Auf diese Weise kann der vertikale Arm 90 um die Welle 112 verschwenkt
werden, wie durch die gestrichelten Linien in Fig. 4 angedeutet ist.
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In den Fig. 2 und 3 ist der Kern 172 a der Wickelrolle erkennbar,
der in Winkelteilen 134 geführt ist, indem er bei zunehmender Bewicklung nach oben
ansteigt, wobei die Rolle auf zylindrischen Trommeln 130, 132 geführt ist. Im Betrieb
wird die Stoffbahn dem Öffnungsrahmen unter der Rolle 76 in Form einer geöffneten
Bahn entnommen.
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Wenn die Stoffbahn 18 durch die Entkräuselungsvorrichtung 26 läuft,
haben die frisch durch den Schnitt erzeugten Kanten das Bestreben, sich nach einwärts
zu kräuseln. Jedoch wirkt die von der angetriebenen Rolle 92 in Umlauf versetzte
Schnur 102 (oder ein entsprechendes Kabel) auf die Kanten derart ein, daß sie in
Bezug auf die Laufrichtung der Schnur -102 nach auswärts gebogen werden, wenn letztere
über die Kanten der Stoffbahn 18 läuft. Außerdem ist eine luftdüse 106 vorgesehen,
mit der luft gegen die Kanten der entkräuselten Stoffbahn geblasen wird, um die
Kanten in dem ungekräuselten Zustand bis ummittelbar vor dem Aufwickeln der Stoffbahn
zu erhalten (siehe Figuren 3 und 4).
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Zusammengefaßt wird bemerkt daß die Entkräuselungseinrichtung an der
Ausgabe seite des Öffnungsrahmens zwei ununterbrochene, kreisförmige Elemente mit
kreisförmigem euerschnitt 0. dgl. besitzt, welche quer zu jeder Kante der aufgeschlagenen
Bahn des rohrförmigen Stoffes verlaufen und sich in funktionellem Eingriff damit
befinden, wobei weiter in Kombination hiermit nach auswärts gerichtete sowie in
Richtung der Kante der Stoffbahn weisende Luftdüsen vorgesehen sind Unter "Stoffbahn"
im Sinne der Erfindung sind nicht nur lange Bahnen zu verstehen, sondern auch kurze
Stoff stücke, wie z.B. Strümpfe o.dgl., obwohl die Erfindung vorzugsweise für längere,
durchgehende Stoffbahnen geeignet ist.