DE2064494B2 - Verwendung einer elastischen masse zum verkleben von glas und anderen materialien - Google Patents
Verwendung einer elastischen masse zum verkleben von glas und anderen materialienInfo
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Description
35
45
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer auf kaltem Wege mit einem Lösungsmittel hergestellten
elastischen Masse aus 1 Gewichtsteil Polyvinylbutyral, 0,1-1 Gewichtsteilen eines Elastomeren und 0,1-0,5
Gewichtsteilen eines Füllstoffs auf Metalloxidbasis zum Kleben von Glas mit Glas oder von Glas mit anderen
Materialien und von Keramik mit anderen Materialien.
Bekannte Klebemittel zum Verkleben von Glas mit Glas oder zum Verkleben von Glas mit anderen
Materialien enthalten als Grundstoffe im wesentlichen Silikate vom Wasserglastypus und einfache oder
modifizierte Epoxydharze. Da die Oberfläche des Glases das Eindringen von Haftmittelmolekülen nicht
gestattet, weil sie eine konstante Lösungs- und Glanzstetigkeit besitzt, nehmen die Mehrzahl der
bekannten Klebemittel durch Trocknen oder durch Abkühlen die Form eines stetigen Films an, der sich
leicht ablösen läßt.
Durch die Auffindung von Polyvinylacetat, welche Hafteigenschaften an Glas und anderen schwer
verklebbaren und glänzenden Oberflächen, wie z. B. Leichtmetallen, besitzen, ist es gelungen, ohne chemische
Reaktionen und ohne besondere Oberflächenbe- ^ handiung feste Verbindungen von Glas mit sich selbst
herzustellen und eine feste und widerstandsfähige Einheit zu schaffen.
Der Nachteil dieser bekannten Klebeverbindungen besteht darin, daß die Klebestelle nicht genügend
elastisch ist, um die mechanischen Beanspruchungen der Einheit, die während des Betriebes auftreten können,
aufzunehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kleben von Glas mit Glas oder von Glas
mit anderen Materialien und von Keramik mit anderen Materialien zu schaffen. Insbesondere sollen die
Verbindungsstellen einer stetigen Temperaturwechseln ausgesetzten Glaswand so beschaffen sein, daß auftretende
Schrumpfungen, Schwindungen oder Verdrehungen weder ein Loslösen der Platten noch eine
Rißbildung in diesen verursachea Die Verbindung soll ferner so beschaffen sein, daß ein Lösen der
verbundenen Materialien voneinander möglich ist, ohne daß diese beschädigt werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Verwendung einer auf kaltem Wege mit einem
Lösungsmittel hergestellten elastischen Masse mit den eingangs genannten Kennzeichen gelöst
Die Erfindung bringt besondere Vorteile bei der Herstellung von wärmeisolierenden Doppelglasscheiben,
welche den Raum zwischen den beiden Glasscheiben unabhängig von Erschütterungen oder Temperaturwechseln
dauernd dichtschließend halten müssen, und auch bei der Herstellung von keramischen Platten,
welche als Verzierungen von Wohnblöcken dienen, oder bei Steingut, das zur Wandverkleidung in
Badezimmern verwendet wird.
Die in der Zusammensetzung vorhandene elastomere Verbindung beseitigt die Starrheit der Verklebung.
Aufgrund des in der Mischung vorliegenden Butryrals können Verklebungen von Glas mit Glas, mit Kunststoffen,
Holz, Beton, Metall, Holzfaserplatten usw. mit erhöhten Festigkeiten in der Größenordnung von
0,8-1,5 kg/cm2 hergestellt werden. Es können schwer oder bisher unmöglich durchzuführende Baueinheiten
hergestellt werden, die Drücken und Feuchtigkeit sowie plötzlichen Temperaturwechseln (-200C bis +500C)
widerstehen. Für besondere Anwendungen kann der Mastik auch durchscheinend hergestellt werden.
Durch die FR-PS 10 86 918 sind elastische Massen aus Polyvinylacetal und einem Elastomeren, wie z. B.
Polyisobutylen oder Butylkautschuk, bekannt. Dieser bekannte Klebstoff soll eine sehr hohe Stoßwiderstandsfähigkeit,
verbunden mit großer Härte und großer Steifheit haben. Er ist dementsprechend insbesondere
zum Kleben von gegossenen Materialien und nichtkorrodierenden Maschinenteilen bestimmt. Die Schaffung
eines elastischen Klebstoffes für die erfindungsgemäß vorgesehenen Zwecke wird in der FR-PS jedoch nicht
nahegelegt.
Die Ausführung der Erfindung wird an Hand der nachstehend beschriebenen 8 Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Es kommt folgende Zusammensetzung zur Anwendung:
Es kommt folgende Zusammensetzung zur Anwendung:
10 Teile Polyvinylbutyral
5 Teile natürlicher Kautschuk
5 Teile Füllstoff und
40Teile Lösungsmittel
Der natürliche Kautschuk wird '/2 Stunde auf der Walze zur Entpolymerisierung bearbeitet. In einem
Werner-Pfleiderer-Mischer wird das Butyral in einem esterifizierten Lösungsmittel gelöst und dann das
Kautschuk-Mastikat zugegeben. Nach seiner Lösung und Homogenisierung der Lösung wird der Füllstoff —
das Metalloxyd — hinzugefügt und das Vermischen bis zum Erreichen einer weißen, zähflüssigen, homogenen
Paste ohne Klumpen oder Agglomeration fortgesetzt.
Der erhaltene Mastik wird in mit guter Abdichtung
versehenen Blechkannen oder in durch Heißverschweißen verschlossenen Polyithylensäcken abgefüllt, und als
solcher verwendet
Der Mastik wird auf eine mit Benzin oder Aceton vorher entfettete Glasoberfläche aufgebracht und im
Anschluß daran handbetriebsmäßig auf ein anderes Glas gepreßt Die Bindung ist nach 24 Stunden
vollkommen. Ein Scherwiderstand von 0,8 kg/cm2 wird erreicht.
Der Mastik wird wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei diesmal folgende Zusammensetzung verwendet wird:
10 Teile Polyvinylbutyral
8 Teile synthetischer Kautschuk
20 Teile esterifiziertes Lösungsmittel
5 Teile Metalloxyd und
0,2 Teile UV-Stabilisator.
0,2 Teile UV-Stabilisator.
Der erhaltene Mastik wird auf eine vorher entfettete
Glaslamelle und auf eine ebenfalls vorher mit Aceton entfettete Polyäthylenfolie aufgebracht. Die beiden mit
Klebstoff versehenen Oberflächen werden aufeinandergelegt und zur gleichmäßigen Verteilung des Klebstoffes
and Entfernung der eingeschlossenen Luftblasen leicht gepreßt Es wird ein Scherwiderstand von
0,6 kg/cm2 erreicht
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, wobei folgende Zusammensetzung zur Anwendung kommt:
10 Teile Polyvinylbutyral
6 Teile synthetischer Kautschuk
30 Teile binäres Lösungsmittel und
30 Teile binäres Lösungsmittel und
3 Teile Metalloxyd
Der erhaltene Mastik wird in gleicher Weise wie oben beschrieben auf ein Glasprobestück und auf ein
Metallprobestück, das vorher entrostet und entfettet wurde, aufgebracht Die zwei Probestücke werden
aufeinandergelegt und ein leichtes Pressen zum gleichmäßigen Kleben ausgeübt Es wird eine Haftung
von 0,7 kg/cm2 erzielt
Es wird wie in Beispiel 4 gearbeitet, wobei folgende
Zusammensetzung zur Anwendung kommt:
10 Teile Butyral
5 Teile Isobutylenkautschuk
45 Teile binäres Lösungsmittel und
4 Teile Metalloxyd
ίο Der erhaltene Mastik wird auf ein Glasprobestück
und auf ein Holzfaserplattenprobestück aufgebracht, die dann unter leichtem Druck aufeinandergelegt werden.
Nach 24 Stunden wird ein Scherwiderstand von 8,2 kg/cm1 erhalten.
10 Teile Polyvinylbutyral werden in 15 Teilen esterifiziertem Lösungsmittel gelöst und separat 6 Teile
synthetischer Kautschuk in 25 Teilen chloriertem
zo Lösungsmittel Die zwei Lösungen werden in einem Mischer bis zur vollkommenen Homogenisierung
vermischt und der Mischung 5 Teile Eisenoxyd zugegeben.
Nach Erzeugung einer homogenen Paste wird der Mastik auf ein Metallprobestück und auf ein Glasprobestück,
die vorher gereinigt und entfettet wurden, aufgebracht und anschließend unter Pressen aufeinandergelegt
Es wird ein Scherwiderstand von 0,68 kg/cm2 erreicht.
Beispiel 7
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet wobei
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet wobei
10 Teile Polyvinylbutyral
7 Teile Butadien-Styrol-Kautschuk
40 Teile Ketonlösungsmittel und
4 Teile Metalloxyd eingesetzt werden.
4 Teile Polyisoprenkautschuk werden in 15 Teilen chloriertes Lösungsmittel und separat in einem Mischer
10 Teile Butyral in 25 Teilen Methyläthylketon gelöst. Dann werden 3 Teile Metalloxyd zugegeben und nach
der Homogenisierung die Kautschuklösung hinzugefügt. Der erhaltene Mastik wird auf zwei entfettete
Glasprobestücke aufgebracht und wie in den vorherigen Beispielen durch Aufeinanderlegen geklebt. Es wird
eine Bindung mit einem Scherwiderstand von 0,79 kg/cm2 erhalten.
Der so erzeugte Mastik ergibt durch Aufbringen auf ein vorher entfettetes Glasprobestück und ein Polyvinylchloridprobestück
Bindungen von etwa 1 kg/cm2.
Es wird wie in Beispiel 1 geschildert verfahren, diesmal unter Verwendung von 10 Teilen Polyvinylbutyral,
5 Teilen Chlorkautschuk, 2 Teilen Oxyd eines schweren Metalls und 35 Tei'fen eines aliphatischen
Lösungsmittels. Auf diese Weise wird ein zum Kleben von Keramikplatten auf Beton geeigneter Mastik
erzeugt; es werden Bindungen mit einem Scherwiderstand von etwa 6,9 kg/cm2 erhalten; beim Kleben von
Papier auf Keramik beträgt der Scherwiderstand 1.8 kg/cm2.
Der erfindungsgemäße elastische Mastik weist den Vorteil einer bei plötzlichen Änderungen der Temperatur
von -20° C auf +50° C, bei Druck und Feuchtigkeit widerstandsfähigen Bindung auf; er kann auf kaltem
Wege aufgebracht werden.
fto Literatur:
US-Patentschrift 27 89 096,
Britische Patentschrift 8 16 589.
Britische Patentschrift 8 16 589.
Claims (5)
1. Verwendung einer auf kaltem Wege mit einem Lösungsmittel hergestellten elastischen Masse aus 1
Gewichtsteil Polyvinylbutyral, 0,1 — 1 Gewichtsteilen eines Elastomeren und 0,1—0,5 Gewichtsteilen eines
Füllstoffs auf Metalloxidbasis zum Kleben von Glas mit Glas oder von Glas mit anderen Materialien.
2. Verwendung einer Masse als elastischer ]0
Klebstoff nach Anspruch 1, wobei das Elastomer aus natürlichem Kautschuk, Butylkautschuk, Polyisopren-,
Butadien-Styrol-, Polyisobutylen-, Polybutadien- oder Chlorkautschuk besteht
3. Verwendung einer Masse als elastischer ,5
Klebstoff nach Anspruch 1, wobei der Füllstoff aus Titanoxid, Zinkoxid, Chromoxid, Kupferoxid oder
Eisenoxid besteht
4. Verwendung einer Masse als elastischer Klebstoff nach Anspruch 1, wobei das Lösungsmittel
aus einem aliphatischen Ester, einem Keton, einem chlorierten Kohlenwasserstoff, einem esterifizierten
Glykol oder einer binären Mischung von zwei Lösungsmitteln bestehit, von denen eines für das
Butyral und das andere für das Elastomer spezifisch
wirkt.
5. Verwendung einer auf kaltem Wege mit einem Lösungsmitte! hergestellten elastischen Masse aus !
Gewichtsteil Polyvinylbutyral, 0,5 Gewichtsteilen Chlorkautschuk, 0,2 Gewichtsteilen eines Füllstoffs
auf der Basis eines schweren Metalloxids und 3,5 Gewichtsteilen eines aliphatischen Lösungsmittels
zum Kleben von Keramikplatten mit Beton.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT1175870A AT318113B (de) | 1970-12-30 | 1970-12-30 | Klebemasse und Verfahren zu deren Herstellung |
DE19702064494 DE2064494C3 (de) | 1970-12-30 | Verwendung einer elastischen Masse zum Verkleben von Glas and anderen Materialien | |
FR7101887A FR2122711A5 (en) | 1970-12-30 | 1971-01-21 | Elastic mastics - based on polyvinyl butyral,modified with elastomers,for sticking glass and other materials |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT1175870A AT318113B (de) | 1970-12-30 | 1970-12-30 | Klebemasse und Verfahren zu deren Herstellung |
DE19702064494 DE2064494C3 (de) | 1970-12-30 | Verwendung einer elastischen Masse zum Verkleben von Glas and anderen Materialien | |
FR7101887A FR2122711A5 (en) | 1970-12-30 | 1971-01-21 | Elastic mastics - based on polyvinyl butyral,modified with elastomers,for sticking glass and other materials |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2064494A1 DE2064494A1 (de) | 1972-07-06 |
DE2064494B2 true DE2064494B2 (de) | 1977-06-23 |
DE2064494C3 DE2064494C3 (de) | 1978-02-09 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT318113B (de) | 1974-09-25 |
DE2064494A1 (de) | 1972-07-06 |
FR2122711A5 (en) | 1972-09-01 |
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