DE2063945C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Andrehen von gerissenen Garnenden - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Andrehen von gerissenen Garnenden

Info

Publication number
DE2063945C3
DE2063945C3 DE2063945A DE2063945A DE2063945C3 DE 2063945 C3 DE2063945 C3 DE 2063945C3 DE 2063945 A DE2063945 A DE 2063945A DE 2063945 A DE2063945 A DE 2063945A DE 2063945 C3 DE2063945 C3 DE 2063945C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
yarn
holder
roller
fiber
charge
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2063945A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2063945A1 (de
DE2063945B2 (de
Inventor
Herbert W Brown
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Maremont Corp
Original Assignee
Maremont Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Maremont Corp filed Critical Maremont Corp
Publication of DE2063945A1 publication Critical patent/DE2063945A1/de
Publication of DE2063945B2 publication Critical patent/DE2063945B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2063945C3 publication Critical patent/DE2063945C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H15/00Piecing arrangements ; Automatic end-finding, e.g. by suction and reverse package rotation; Devices for temporarily storing yarn during piecing
    • D01H15/013Carriages travelling along the machines

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Andrehen der abgerissenen Enden bei einer Spinnmaschine, wobei das fertiggesponnene Fadenende von einem Halter eines Andrehwagens vorübergehend festgehalten und zur Durchführung des Andrehvorganges an das von einem Lieferwerk zugelieferte Faserband herangeführt wird.
Die Bruchstelle des Garnes befindet sich normalerweise zwischen einem Lieferwerk, z. B. den Streckwerkswalzen einer Spinnmaschine und einer Einrichtung zur Aufnahme des Garnes, z. B. einer Wickeleinrichtung in Form einer Spinnspindel. Die Erfindung kommt insbesondere am sogenannten Halter einer automatischen Wartungsvorrichtung zur Anwendung, welcher aus- und einfahrbar und zum Abstützen und Bereithalten des Garnes mit einem im Winkel verlaufenden oder gewölbten Organ, z. B. einer Rolle, einer gegabelten Führung, einer Platte od. dgl. versehen ist, welche das abgerissene Garnende an das vom Lieferwerk zugeführte Garnende heranbewegt, mit welchem es verbunden werden soll. Der im Zusammenhang hiermit verwendete Begriff »Verbindungsabstand« soll den Abstand bezeichnen, den die Garn- bzw. Faserenden voneinander haben müssen, um in der erfindungsgemäßen Weise miteinander angedreht bzw. verbunden zu werden.
Ein Problem, welches alle bisher bekannten Vorrichtungen etw.a gemäß der USA.-Patentschrift 3 466 862 nicht zufriedenstellend zu lösen vermochten, besteht darin, daß die Enden einander meist nicht genau gegenüberliegen, sondern zueinander versetzt sind. Eine derartige Lageabweichung der Garn- bzw. Faserenden im Augenblick des Andrehvorganges führt oftmals dazu, daß sie sich je nach dem Ausmaß ihrer Versetzung überhaupt nicht miteinander verbinden oder daß die Verbindung unzureichend ist. Wenn das geklemmte und von dem aus- und einfahrbaren Halter der Vorrichtung bereitgehaltene Garnende und das vom Lieferwerk herangeführte Faserende auch nur um 0,4 mm zueinander versetzt sind, so findet überhaupt kein Andrehvorgang statt.
Bei bekannten Vorrichtungen, bei denen eine Rolle od. dgl. als derjenige Teil des Halters zur Verwendung kommt, welcher die abgerissenen Enden auf Verbindungsabstand bringt, besteht noch ein weiteres Pro-
ao blem. Nach wiederholten Andrehvorgängen setzt sich nämlich zwischen der Rolle und ihrem Lagerzapfen Faserflug ab, welcher mit der Zeit eine Drehung der Rolle verhindert und zu einer Funktionsfähigkeit des Halters, d. h. dazu führt, daß die Enden gar nicht oder
as nur ungenügend miteinander verbunden werden.
Bei Vorrichtungen, welche eine Saugeinrichtung verwenden, um das vom Lieferwerk herangeführte Faserende festzuhalten, liegt ein weiterer Nachteil darin, daß von der Saugeinrichtung Fasern herausgelöst werden, die unwiederbringlich verloren sind; nach zahlreichen Andrehvorgängen können hierdurch beträchtliche Verluste an Fasern eintreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung mit verbessertem Halter zu schaffen, welcher sicherstellt, daß die Garn- bzw. Faserenden stets fest miteinander verbunden werden, und zwar auch dann, wenn sie nicht genau ausgerichtet, sondern etwas zueinander versetzt geführt werden.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß derjenige Teil des Halters, welcher das eine Garnende für den Andrehvorgang bereithält, elektrostatisch in der Weise aufgeladen wird, daß beim Zusammenführen der beiden Garn- bzw. Faserenden mil einer Annäherung auf etwa 3 mm diese angezogen werden, um sich unter gleichzeitiger Freigabe des bereitgehaltenen Garnendes mit diesem zu verbinden Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß derjenige Teil des Halters, welcher das eine Garnende zum Andrehvorgang bereithält, die Form einer frei drehbaren Rolle hat, die mit einem elektrostatisch aufladbaren Überzug versehen ist.
Infolge der elektrostatischen Aufladung des da!
eine Garnende bereithaltenden Teiles des Halters dei Wartungsvorrichtung geht bei Annäherung der beider Enden auf Verbindungsabstand der Andrehvorganj ungleich zuverlässiger vonstatten als mittels der be kannten Vorrichtungen. Es tritt selbst dann eine zu verlässige Verbindung der Garn- bzw. Faserendei ein, wenn sie zu dem Zeitpunkt, da sich der Halte dem zugelieferten Faserende am weitesten genäher hat, um etwa 3 mm zueinander versetzt sind.
Gleichzeitig werden aber auch die weiter oben an geführten Nachteile beseitigt, die den bisher bekann ten Vorrichtungen anhaften. Wenn nämlich, wie e: vorzugsweise der Fall ist, eine frei drehbare Rolle al; der das eine Garnende bereithaltende Teil des Hai
ters zur Verwendung kommt, so setzt sich infolge der elektrostatischen Aufladung an den Lagerstellen nur ganz wenig Faserflug ab, während die bekannten Vorrichtungen nach einiger Zeit ihre Funktionsfähigkeit verlieren, weil die Rolle durch Faserfluganhäufungen an den Zapfen an einer Drehung gehindert ist, so daß der Halter zerlegt und gereinigt werden muß, was zu längeren Stillstandszeiten führen kann.
Infolge der elektrostatischen Aufladung wird auch derjenige Faseranteil wesentlich verringert, der bei bekannten Vorrichtungen durch Einwirkung von Saugluft verlorengeht. Dies liegt einmal daran, daß die Verbindung der Garn- bzw. Faserenden, auch wenn diese beträchtlich zueinander versetzt sind, sofort erfolgt, so daß der Andrehvorgang nicht wiedernolt zu werden braucht, zum anderen daran, daß auch lose Fasern angezogen werden und somit der Einwirkung der Saugluft entgehen.
Gemäß der Erfindung ist die das Garn führende Oberfläche elektrostatisch aufladbar, wodurch im Garn Anziehungskräfte wirksam werden. Die Aufladung kann auf Grund des für die Oberfläche verwendeten Materials von vornherein vorhanden sein. So hat man festgestellt, daß in der Oberfläche eines Polytetrafluoräthylen-Polymcrs oder Harzes ständig eine Aufladung vorhanden ist, welche im Fall von Baumwollgarn oder bestimmten anderen Garnen Anziehungskräfte wirksam werden läßt. Die das Garn führende Oberfläche kann mittels bekannter Einrichtungen oder Verfahren für den Aufbau der Anziehungskräfte auch von außen abgeladen werden. Die Aufladung kann beispielsweise durch vorübergehendes Reiben der Oberfläche erfolgen, bevor der Verbindungsabstand hergestellt wird, und zwar durch ein für die elektrostatische Aufladung geeignetes Material, oder auch dadurch, daß man die Oberfläche auf elektrischem Wege elektrostatisch auflädt, indem man eine Batterie oder eine andere Gleichstromquelle verwendet. In diesem Falle ist es vorzuziehen, den Teil mit der das Garn bereithaltenden Oberfläche von anderen Bauteilen der Wartungsvorrichtung zu isolieren, um eine vorzeitige Entladung oder einen Ladungsverlust weitgehend zu verringern und für die kurze Zeitspanne zwischen dem Aufbau der Ladung und dem Andrehvorgang eine Oberflächenkapazität aufrechtzuerhalten. Der Werkstoff des eine solche Oberfläche aufweisenden Teiles muß hierbei eine geeignete dielektrische Konstante besitzen, um die eingegebene elektrostatische Oberflächenlad'ing zumindest für die kurze Zeitspanne zwischen der Aufladung und dem Erreichen des Verbindungsabstandes aufrechtzuerhalten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Figuren näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine elektrostatisch aufladbare Rolle zum Bereithalten eines Garnendes unter Andeutung ihrer Stützarme und des Lagerzapfens, der gestrichelt wiedergegeben ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Rolle nach der Linie 2-2 der Fig. 1 in einer Ausführungsform, bei welcher die das Garn führende Oberfläche durch die aus elektrostatisch aufladbarem Material bestehende Rolle selbst gebildet ist,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fi g. 1 durch eine Rolle, die sich aus einem Metallkern und einer Buchse aus elektrostatisch aufladbarem Kunststoff zusammensetzt,
F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der F i g. 1 durch eine Rolle aus Metall mit einem Film odei
Überzug aus elektrostatisch aufladbarem Kunststoff
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung eine Rollf
ähnlich der nach Fig. 1, die aus einem elektro-
statisch aufladbaren Material besteht und zur weit gehenden Verringerung von Ladungsverlusten gegen über ihren Stützarmen isoliert ist,
F i g. 6 in perspektivischer Darstellung eine Rollf ähnlich der nach Fig. 5, die zwischen dem Rollen
ίο körper und diesem zugeordneten Isolierscheiben mi Aufladungsscheiben versehen ist, von denen Leitun gen zu einer Spannungsquelle zum Aufladen dei Rollenoberfläche geführt sind,
F i g. 7 in der Seitenansicht einen Teil des aus- unc
einfahrbaren Halters einer Wartungsvorrichtung ml· einer das Garn führenden, elektrostatisch aufladbaren Rolle und einer geöffneten Vorrichtung zuir. Klemmen des Garnes,
F i g. 8 in perspektivischer Darstellung einen Teil
eines Lieferwerkes mit abgerissenem Garnende, welches durch Saugluft festgehalten wird sowie einen Abschnitt des ausfahrbaren Halters der Wartungsvorrichtung mit einer Rolle, über die das festgeklemmte und gegenüber dem anderen Garnende versetzte Garn
geführt ist und die sich in Anlage an einer Schiene für den Aufbau einer Reibungsladung befindet,
F i g. 9 in perspektivischer Darstellung einen Teil des Halters nach Fig. 8, der sich dem Lieferwerk weiter genähert hat und dessen Rollenoberfi'äche von
der die Reibungsladung aufbauenden Schiene abgelaufen ist,
Fig. 10 die Vorrichtungsteile nach den Fig. 8 und 9 in einer Stellung, in welcher der Halter den Verbindungsabstand zum zugelieferten, gegenüber
dem bereitgehaltenen Garnende versetzten Garnende erreicht hat und
Fig. 11 die Vorrichtungsteile nach den Fig. 8, 9 und 10 nach der Herstellung der Verbindung der Garnenden bzw. nach Freigabe des vorher geklemm-
ten Garnendes und nach dem Einfahren des Halters.
Wenn das in einer Textilmaschine laufende Garn
reißt, so geschieht dies im allgemeinen zwischen dem
Lieferwerk und einer Vorrichtung zur Aufnahme des
Garnes, wobei dann zwei abgerissene Garn- bzw. Fa-
serenden vorhanden sind, die wieder vereinigt werden müssen. Bevor die in den Zeichnungen wiedergegebenen Arbeitsschritte durchgeführt werden, hat eine Wartungsvorrichtung der weiter oben erwähnten Art, die einen mit einer Rolle 10 zum Führen und lösbaren Festhalten des einen Garnendes versehenen aus- und einfahrbaren Halter aufweist, nach dem Auffinden des Fadenbruches eine Stellung erreicht, in der sie sich in Nähe des Lieferwerkes und der Wickeleinrichtung befindet. Die Wartungsvorrichtung findet das auf die
Wickeleinrichtung aufgelaufene Garnende auf und zieht einen Abschnitt des Garnes ab, welches sich gemäß Fig. 7 auf der Rolle 10 abstützt. Das Garnende B ist hierbei über die elektrostatisch aufladbare Oberfläche 16 der Rolle 10 des Halters der Wartungsvorrichtung hinweggeführt. Die Rolle 10 ist auf dem Lagerzapfen 14 frei drehbar, der seinerseits in den Stützarmen 12 des Halters befestigt ist. Die Stützarme 12 wiederum sind am Tragarm 28 des Halters angebracht, der mit anderen, nicht dargestellten Bauteilen
der Wartungsvorrichtung verbunden ist und für den Andrehvorgang an das Lieferwerk der Textilmaschine herangefahren und danach wieder zurückgenommen werden kann. Zwischen der Rolle 10 und dem Trag-
arm 18 befindet sich die an den Stützarmen 12 befestigte gegabelte Garnführung 32, welche das Ende B gegenüber der auf ladbaren Oberfläche 16 ausrichtet und zentriert. Der Tragarm 28 ist auf seiner Oberseite mit einer Klemmbacke 30 für das Garn versehen. Am Tragarm 28 ist außerdem der Arm 24 in nicht dargestellter Weise schwenkbar befestigt; vor der Durchführung des Andrehvorganges ist der Arm 24 vom Tragarm 28 weggeschwenkl. Am vorderen Ende des Armes 24 befindet sich eine Backe 26 zum Klemmen und Durchtrennen des Garnes; bei herabgeschwenktem Arm 24 ist demnach zwischen den Backen 26 und 30 gemäß den Fig. 8 bis 10 eine Klemmstelle zum Halten des Garnes und zum Abtrennen des Garnrestes vorhanden.
Gemäß den Fig. 1 bis 6 besitzt die Rolle 10 eine elektrostatisch aufladbare Oberfläche. Der die Oberfläche 16 aufweisende Rollenkörper 18 ist mit einer Axialbohrung zur Aufnahme des Lagerzapfens 14 versehen, der seinerseits in den Stützarmen 12 des Halters befestigt ist. Die Rolle 10 ist auf dem Lagerzapfen 14 frei drehbar. Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 bis 4 werden die Oberflächen 216, 316 und 416 durch einen elektrostatisch aufladbaren Kunststoff gebildet. Wenn die Enden von Baumwollgarn miteinander verbunden werden sollen, so eignet sich als Oberflächenmaterial besonders Polylctrafluoräthylcn, welches, wie jetzt entdeckt wurde, von sich aus eine elektrostatische Oberflächenladung besitzt, die das Garn wirksam anzieht. Gemäß Fig. 2 wird die Oberfläche 216 durch den Mantel des Rollenkörpers 218 selbst gebildet. Bei der Ausfiihrungsform nach Fig. 3 besteht der Rollenkörper 318 aus einem anderen Material, z. B. aus Metall, der mit einer Buchse 319 aus dem erwähnten Kunststoff versehen ist, deren Außenmantel die Oberfläche 316 bildet. Die Ausführungsform nach Fig. 4 sieht einen dem Rollenkörper 318 ähnlichen Rollenkörper 418 vor, der mit einem Überzug oder einem Film 419 versehen ist. Wiederum besteht die Oberfläche 416 aus elektrostatisch aufladbarem Material.
In bestimmten Fällen kann die Rollenoberflächc 216. 316 und 416 aus einem Material bestehen, welches, sofern es nicht von sich aus eine elektrostatische Aufladung besitzt, die auf die zu verbindenden Garnenden eine Anziehungswirkung ausübt, von außen elektrostatisch aufgeladen werden kann. Die Aufladung kann, wie weiter oben erwähnt, mittels eines der bekannten Verfahren erfolgen. In diesen Fällen können die Ausführungsformen nach den Fig. 5 5" und 6 zur Verwendung kommen.
Gemäß F i g. 5 befinden sich zwischen den flachen Stirnflächen des Rollenkörpers 518 und den Stützarmen 12 Isolierscheiben 520, um einen Ladungsverlust von der Rollenoberfläche 516 zu den Stützarmen 12 hin weitgehend zu verringern und somit dafür zu sorgen, daß die von außen erfolgte Aufladung der Oberfläche 516 während des Andrehvorganges erhalten bleibt. Die Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Rolle 10, die hinsichtlich ihres Rollen körpers 618 und der das Garn abstützenden Oberfläche 616 zu einer der zuvor erwähnten Arten gehört, von den Stützarmen Ϊ2 durch an den flachen Stirnflächen vorgesehene Isolierscheiben 620 sowie durch am Rollenkörper 618 anliegende Aufladungsscheiben 622 getrennt ist. Die Aufladungsscheiben 622 bestehen normalerweise aus elektrisch leitendem Material, z. B. aus Metall. Von jeder Aufladungsscheibe 622 ist ein Leiter 623 an eine Aufladungsquelle C herangeführt um die das Garn abstützende Oberfläche 616 elck trostatisch aufzuladen. Bei der Aufladungsquelle kanr es sich beispielsweise um eine Batterie oder um einer Stromkreis handeln, mittels dessen eine Aufladung oder ein elektrisches Potential erzeugt werden kann
Zu den Materialien, die sich zur Bildung der das Garn abstützenden, elektrostatisch aufladbaren Oberfläche des im Winkel oder gekrümmt verlaufender Organs des Halters der Wartungsvorrichtung eignen, gehören organische Stoffe und Kunstharze sowie keramische und glasartige Stoffe. Wie auch immer die Oberfläche hergestellt und beschaffen sein mag und was auch für Materialien zur Verwendung kommen mögen, für die Durchführung der erfindungsgemäßen Maßnahmen entscheidend ist auf jeden Fall, daß die das Garn abstützende Oberfläche die elektrostatische Aufladung mindestens so lange zu halten vermag, bis der Halter das von ihm mitgeführte und festgehaltene Garnende dem mit ihm zu verbindenden Faserende auf Verbindungsabstand genähert hat. In diesem Zusammenhang läßt sich der Begriff »Verbindungsabstand» ferner als der wirksame Abstand der zu verbindenden Garn- bzw. Faserenden definieren, über welchen die zur Verbindung führenden Kräfte wirksam sind, d. h. die elektrostatische Anziehung und die weiter oben erwähnte Auflösung des Dralles bzw. das Verdrallen der Fasern miteinander. Unter Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann der Verbindungsabstand der Garnbzw. Faserenden oftmals 3 bis 6 mm betragen.
Ein einfaches Verfahren zum elektrostatischen Aufladen der Oberfläche der Rolle besteht gemäß Fig. 8 darin, daß man die Oberfläche 16 der Rolle 10 an einer Schiene 31 reiben läßt, die mit einem die elektrostatische Aufladung bewirkenden Überzug 33 versehen ist. Die elektrostatische Aufladung der Oberfläche 16 erfolgt hierbei dann, wenn der Halter der Wartungsvorrichtung an die Lieferwalzen 34, 36 der Maschine heranbewegt wird.
Ungeachtet dessen ob die Aufladung in dem Material von vornherein vorhanden ist oder von außen eingebracht wird, führt sie auf jeden Fall dazu, daß bei einem Heranbewegen des Halters mit dem über die aufgeladene Oberfläche 16 der Rolle geführten Garnende B an das Faserende D gemäß F i g. 9, das Faserende D an das Garnende B herangezogen wird, und zwar in dem Abschnitt zwischen der Klemmstelle der Lieferwalzen 34, 36 und der Eintrittsöffnung 38 des Saugrohres 40. Gemäß den Fi g. 9 und 10 ist das Faserende D seitlich etwas versetzt zu dem bereitgehaltenen Garnende B. Bei den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen konnte bei einer derartigen Lageabweichung überhaupt keine oder bestenfalls eine unzureichende Verbindung der Faserenden D, B stattfinden. Gemäß Fig. 10 ist das Garnende B von dem Halter dem seitlich dazu versetzten Faserende D bereits bis auf den Verbindungsabstand genähert worden. Hierbei wurde festgestellt, daß das Faserende D an das Garnende B herangezogen wird. Gemäß Fig. II wird mit Herstellung der Anlageberührung der Arm 24 nach oben verschwenkt und die Backe 26 aus dem Eingriff mit der Backe 30 gelöst. Das nunmehr wieder durchgehende Garn Γ wird hierbei freigegeben, und der gesamte Halter wird durch nicht dargestellte Betätigungsorgane der Wartungsvorrichtung von den Lieferwalzen 34, 36 wegbewegt.
Das wiederholte Andrehen bzw. Verbinden der
Enden von Stapelfascrgarn mittels der elektrostatisch aufladbarcn Rolle führt, wie festgestellt wurde, nur in geringem Umfangdazu, daß sich zwischen der Rolle und ihrem Lagerzapfen bzw. an den Befestigungsstellen des Lagerzapfens an den Stützarmen Faserflug absetzt. Im Gegensatz dazu wurde jedoch bei den bekannten Vorrichtungen, die nicht mit einer elektrostatisch aufladbaren Rolle versehen sind, festgestellt, daß im Falle von Stapelfasergarn nach wiederholten Andrehvorgangen an den zuvor erwähnten Stellen beträchtliche Faserfluganhäufungen auftreten, so daß die Rolle nach einiger Zeit nicht mehr frei umlaufen kann und der Halter seine Funktionsfahigkeit verliert. Bei den bisher bekannten Vorrichtungen mußten daher die Rolle, ihr Lagerzapfen und die Stützarme abgenommen und von Hand gereinigt werden. Da man nie voraussehen konnte, wann sich soviel Faserflug angesammelt hat, daß der Halter seine Funktionsfähigkeit verliert und gereinigt werden muß. ließ sich auch niemals ein brauchbarer Wartungsplan aufstellen. Hieraus ergeben sich zusammen mit den zum Auseinandernehmen und Reinigen des Halters erforderlichen Stillstandszeiten beträchtliche Nachteile im Betrieb der bisher bekannten Wartungsvorrichtungen. Demgegenüber bringt die Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen, die zu einer Selbstreinigung der Lagerstellen führen, einen beträchtlichen Fortschritt mit sich.
Wenn die Erfindung bei einer Textilmaschine zur Anwendung kommt, bei welcher das vom Lieferwerk herangeführte Faserende D gemäß den Fig. H bis 11 in der Eintrittsöffnung 38 eines Saugrohres 40 festgehalten wird, so hat man festgestellt, daß das Andrehen des Garnes stets zuverlässig vor sich geht, und daß im Garn vorhandene sowie auch lose Fasern an die elektrostatisch aufgeladene Rolle des Halters herangezogen werden. Wie weiter festgestellt wurde, führen diese beiden sich ergänzenden Wirkungen dazu, daß sich der Anteil an Stapelfasern, die andernfalls durch das Saugrohr abgelöst werden und unwiederbringlich verloren sind, verringert. Dies geht erstens darauf zurück, daß wiederholte Versuche zum Verbinden der Garnenden überflüssig werden und zweitens darauf, daß infolge der elektrostatischen Aufladung Anziehungskräfte wirksam sind. Die für das zuverlässige Andrehen der Garnenden erforderliche Zeitspanne wird hierdurch weitgehend verringert; außerdem bleiben alle Fasern erhalten, die andernfalls im Zuge wie derholter Andrehversuchc von der Saugeinrichtunf: weggeleitet würden. Es sei darauf hingewiesen, daß derartige Einsparungen selbst im Verlauf eines cinzi-
>o gen Andrehvorganges beträchtlich sein können, wenn man die bei modernen Textilmaschinen sehr hohen Geschwindigkeiten bei der Zulieferung des Fasergutes in Betracht zieht.
Ober die in den Figuren gezeigten Formen hinaus kann das elektrostatisch aufladbare Organ des Halters auch andere Formen haben. Ganz allgemein kann dei das Garn bereithaltende Teil gewölbt sein oder im Winkel verlaufen. Insbesondere kann dieser Teil gegabelt sein und hierbei eine Y-, U-, V-förmige, in bestimmten Fällen auch eine umgekehrte V-förmigc oder andere Kontur haben. Bei anderen Ausfiih rungsformen kann dieser Teil eine Platte oder eint Stange sein, deren Kante oder Oberfläche die Funktion der elektrostatisch aufladbaren, das Garn bereit· haltenden Oberfläche übernimmt. Für den Fachmani ergeben sich innerhalb des Erfindungsgedankens wei tere Abwandlungsmöglichkeiten hinsichtlich dei Form dieses Teiles, ohne daß dessen Funktion beein trächtigt wird.
In denjenigen Fällen, in denen die elektrostatische Aufladung des das Garn bereithaltenden Teils dei Halters von außen erfolgt, kann die Einrichtung zurr Aufladen gemäß Fig. 6 ständig mit diesem Teil verbunden sein oder gemäß Fig. 8 nur vorübergehenc zum Einsatz kommen. Darüber hinaus kann die Einrichtung zum Aufladen ständig oder auch nur vorübergehend betätigt werden. Dies gilt für die Ausführungsform nach F i g. X, aber auch für die nach F i g. 6 wenn nämlich der Stromkreis für die Aufladung nui für eine Zeitspanne geschlossen wird, die für eine wirksame elektrostatische Aufladung ausreicht, irr übrigen aber durch einen Schalter od. dgl. geöffnet ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Andrehen der abgerissenen Garnenden bei einer Spinnmaschine, wobei das feriiggesponnene Fadenende von einem Halter eines Andrehwagens vorübergehend festgehalten und zur Durchführung des Andrehvorganges an das von einem Lieferwerk zugelieferte Faserband herangeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß derjenige Teil des Halters, welcher das eine Garnende für den Andrehvorgang bereithält, elektrostatisch in der Weise aufgeladen wird, daß beim Zusammenführen der beiden Garn- bzw. Faserenden mit einer Annäherung auf etwa 3 mm diese angezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrostatische Aufladung der Oberfläche des das eine Garnende bereithaltenden Organs während des Heranführens an das Lieferwerk erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß derjenige Teil des Halters, welcher das eine Garnende zum Andrehvorgang bereithält, die Form einer frei drehbaren Rolle (10) hat, die mit einem elektrostatisch aufladbaren Überzug versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (10) aus Polytetrafluorethylen besteht, das von sich aus eine das Garn anziehende elektrostatische Aufladung trägt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle einen elektrostatisch nicht aufladbaren Stützkörper (318; 418) aufweist.
DE2063945A 1970-03-02 1970-12-28 Verfahren und Vorrichtung zum Andrehen von gerissenen Garnenden Expired DE2063945C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1563970A 1970-03-02 1970-03-02

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2063945A1 DE2063945A1 (de) 1971-09-23
DE2063945B2 DE2063945B2 (de) 1974-01-10
DE2063945C3 true DE2063945C3 (de) 1974-08-08

Family

ID=21772590

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2063945A Expired DE2063945C3 (de) 1970-03-02 1970-12-28 Verfahren und Vorrichtung zum Andrehen von gerissenen Garnenden

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3624992A (de)
CA (1) CA940694A (de)
CH (1) CH517649A (de)
DE (1) DE2063945C3 (de)
ES (1) ES386451A1 (de)
GB (1) GB1282236A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102022107513A1 (de) 2022-03-30 2023-10-05 Maschinenfabrik Rieter Ag Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten Faserverbandes

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3822539A (en) * 1972-10-24 1974-07-09 Ici Ltd Threadable yarn treatment tube
DE3015839A1 (de) * 1980-04-24 1981-10-29 Zinser Textilmaschinen Gmbh, 7333 Ebersbach Ansetzvorrichtung zum beheben von fadenbruechen an einer ringspinnmaschine

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102022107513A1 (de) 2022-03-30 2023-10-05 Maschinenfabrik Rieter Ag Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten Faserverbandes

Also Published As

Publication number Publication date
CH517649A (de) 1972-01-15
GB1282236A (en) 1972-07-19
US3624992A (en) 1971-12-07
DE2063945A1 (de) 1971-09-23
CA940694A (en) 1974-01-29
ES386451A1 (es) 1973-03-16
DE2063945B2 (de) 1974-01-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3202428C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens in einer Offenend-Spinnvorrichtung
DE3151270C2 (de)
DE3690601C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Wiederanspinnen einer mit einem Streckwerk und einem pneumatischen Drallorgan arbeitenden Spinnvorrichtung
DE2913792C2 (de) Vorrichtung zum paraffinieren eines garns
DE1535006C3 (de) Vorrichtung zum Zuführen des Faserbandes an einer Offen-End-Spinnvorrichtung
DE4434566C2 (de) Paraffiniereinrichtung
CH656646A5 (de) Verfahren zum garnanspinnen beim wiederingangsetzen einer offenend-rotorspinneinheit und eine solche einheit zur durchfuehrung des verfahrens.
DE2753349A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum anspinnen eines umwindegarnes
DE2111316C3 (de) Vorrichtung in einer Spinnmaschine zum Anspinnen eines gewissen von der Spule einer Spindel abgezogenen Garnes an das aus den Lieferwalzen eines vorgeschalteten Streckwerkes austretende Faserband
DE1685994B1 (de) Fadenabzugsvorrichtung
DE2543986B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bildung einer Reservewicklung auf einer Spulenhülse
DE2361978A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum andrehen von garnenden an einer offen-end-spinnmaschine
DE2063945C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Andrehen von gerissenen Garnenden
DE2104764A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Hand habung des Fadenendes eines Garnkorpers
DE3440816A1 (de) Zufuehr- und aufloeseeinrichtung fuer eine offenend-spinnvorrichtung
DE3315034A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum anspinnen an einem spinnaggregat einer oe-friktionsspinnmaschine
DE3010303C2 (de) Vorrichtung zum Unterbrechen der Faserbandzufuhr bei Offenend-Spinneinheiten
DE3004165C2 (de)
DE2658437C2 (de) Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten
DE3416456C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Inbetriebnahme einer Friktionsspinnmaschine
DE3424511A1 (de) Oe-spinnmaschine mit einer vielzahl von spinnaggregaten und einer verfahrbaren wartungsvorrichtung
DE3347726A1 (de) Oe-friktionsspinnmaschine
DE2909253C2 (de)
DE1685994C (de) Fadenabzugsvornchtung
WO2003048435A1 (de) Verfahren zum vorbereiten eines anspinnvorganges an einem offenend-rotorspinnaggregat

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
8339 Ceased/non-payment of the annual fee