DE206283C

DE206283C -

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Publication number: DE206283C
Application number: DENDAT206283D
Authority: DE
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Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 206283 KLASSE 42«. GRUPPE

SALAU & BIRKHOLZ in ESSEN, Ruhr.

einer von dem Gas gespeisten Flamme.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. März 1907 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung des Heizwertes von Gasen durch Messung der Temperatur einer von dem Gas gespeisten Flamme mit Hilfe der Längenänderung eines von den Verbrennungsgasen erhitzten Meßkörpers. Die Erfindung besteht darin, daß die Verbrennungsluft durch einen Kamin angesaugt wird, der ausschließlich von der Prüfungsflamme geheizt ist,

ίο wobei die Verbrennungsluft durch entsprechende Führung von derselben Flamme vorgewärmt wird. Je höher also die Temperatur der letzteren ist, um so mehr Zug wird der Kamin entwickeln, d. h. um so mehr Verbrennungsluft ansaugen; zugleich wird auch die angesaugte Luft entsprechend der Flammentemperatur vorgewärmt werden.

Die Erfindung bietet ferner eine Einrichtung, welche bewirkt, daß die Anzeigevorrichtungen erst bei Temperaturen in Tätigkeit kommen, welche innerhalb der tatsächlichen Gebrauchsgrenzen des Apparates liegen, so daß also die Temperatursteigerungen, und Schwankungen während des Anwärmens des Apparates so lange nicht gemessen werden, bis diejenigen Temperaturen sich einstellen, welche für die Heizwertbestimmung in Betracht kommen. Es können infolgedessen größtmögliche Maßstäbe gewonnen werden, ohne daß die Skalen oder Registrierstreifen über ein angemessenes Format vergrößert zu werden brauchen.

Eine beispielsweise Ausführung des neuen Apparates ist auf der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι gibt eine Vorderansicht desselben, Fig. 2 eine Seitenansicht in teilweisem Schnitt; Fig. 3 und 4 geben Querschnitte nach den Linien A-B bzw. C-D der Fig. 2.

Das zu prüfende Gas wird durch eine Leitung α einem Brenner b zweckentsprechender Konstruktion, z. B. einem gewöhnlichen Auer- oder Bunsenbrenner zugeführt. Die Flamme brennt in einem Gehäuse c, dessen Boden mit Luftdurchtrittsöffnungen versehen ist. Der untere Teil der Kammer c ist von einer topfartigen Umkleidung d umgeben, welche den Zweck hat, die zuströmende Verbrennungsluft um einen Teil der Kammer c zu führen, bevor sie zur Flamme gelangen kann, sie also vorzuwärmen.

In die Kammer c ragt von oben ein Rohr/ hinein, das oben fest gelagert ist und nach unten sich frei auszudehnen vermag. Das untere Ende dieses Rohres ist durch einen Kohlenstab g oder einen anderen Körper von sehr niedrigen Ausdehnungskoeffizienten mit einem Stift k verbunden, der auf eine Anzeigevorrichtung in bekannter Weise einwirkt.

Der obere Teil der Kammer c ist mit einem Isoliermantel i umgeben, dessen freien Innenraum die Verbrennungsgase durchziehen, bevor sie in den Kamin k gelangen. Das Rohry stellt den Meßkörper dar, dessen Länge von der Temperatur der unter ihm brennenden Flamme abhängt und demnach einen direkten Schluß auf die letztere gestattet. Um nur den Teil der Längenänderungen des Stabes

sichtbar zu machen und zu registrieren, welcher innerhalb der tatsächlichen Gebrauchsgrenzen des Apparates liegt, also um die Maßstäbe für diese möglichst groß zu erhalten, ist eine Einrichtung getroffen, welche bewirkt, daß die Zeigevorrichtungen erst in Tätigkeit kommen, wenn Längenänderungen wie bei einem Gas von geringstem vorkommenden Heizwert eintreten. Mit anderen Worten, es sollen die

ίο Längenänderungen des Zylinders f bei der Erhitzung des letzteren von der gewöhnliclien Raumtemperatur bis nahezu an die, welche für die Bestimmung des Gases zu messen notwendig ist, nicht registriert oder angezeigt werden.

Um dies zu erreichen, sitzt die ganze Registrier- oder Anzeigevorrichtung an einem Körper I, der sich auf Röhrchen m von Glas oder aus einem anderen Material mit geringem Ausdehnungskoeffizienten stützt und an Bolzen η sich führt, also in Richtung der Höhe beweglich ist. Unterschreitet die Länge des Meßzylinders^ eine gewisse für die Bestimmung der Gase nicht mehr in Betracht kommende Länge, so tritt der Stift h so. weit nach oben, daß der Registrierhebel 0 auf den Zwischenhebel p oder einen Anschlag sich auflegt, also die weitere Bewegung des Hebelwerkes gehemmt ist, und nunmehr der ganze Körper I mittels der Hebel auf dem Stift h ruht. Verkürzt sich das Meßrohr weiter, tritt demnach der Stift h noch mehr in die Höhe, so wird nunmehr der ganze Körper I mit den Anzeigevorrichtungen etwas gehoben. Die Registrierung tritt also erst dann in Tätigkeit und arbeitet nur so lange, als die Messung der Längenänderung für die Bestimmung des Heizwertes des verbrannten Gases Zweck hat.

Natürlich kann die Anordnung statt in senkrechtem Aufbau auch schräg oder wagerecht getroffen sein. Statt der Längenänderung eines Meßkörpers kann auch die deformierende Wirkung auf einen gespannten, einen gebogenen Körper oder ähnliches benutzt werden. Auch die volumetrischen Veränderungen von gasförmigen, flüssigen, plastischen oder festen Stoffen können als Meßmittel dienen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Bestimmung des Heizwertes von Gasen durch Messung der Temperatur einer von dem Gas gespeisten Flamme mit Hilfe der Längenänderung eines von den Verbrennungsgasen erhitzten Meßkörpers, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (c), in dessen unterem Teil die Meßflamme (b) und in dessen oberem Teil der zu erhitzende Meßkörper (f) angeordnet ist, welches in seinem oberen Teil von einer zu einem gesonderten Kamin (k) für die Verbrennungsgase führenden Mantelglocke (i), in seinem unteren Teil von einer Mantelglocke (d) zur Vorwärmung der zutretenden Luft umgeben ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Lagerung des Anzeigewerkes, daß bei niedriger Temperatur der ganze den Anzeigeapparat enthaltende oder bildende Körper (I) mittels eines Meßhebels (0, p) durch Stift (h) und Kohlenstab (g) auf dem Meßstabe (f) ruht und von seinen Stützen (m) abgehoben gehalten wird, während er bei den höheren, zu messenden Temperaturen auf den Stützen (m) lastet und . die Anzeigevorrichtungen nunmehr frei zu spielen vermögen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.