DE206229C

DE206229C -

Info

Publication number: DE206229C
Application number: DENDAT206229D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-" Ja 206229 KLASSE 53/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1908 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stielen von aus Zucker hergestelltem Obst, Drageeobst u. dgl., sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens bestimmte Vorrichtung.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Aus-

' führung der Vorrichtung veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. ι ein Schaubild mit einer auf ihr aufgelegten, zum Stielen bestimmten

ίο Frucht, während in Fig. 2 eine nach dem neuen Verfahren gestielte Frucht veranschaulicht ist.

Das Wesen des neuen Verfahrens besteht darin, daß der zur Bildung des Stieles der betreffenden Frucht 1 bestimmte Faden 2 auf den wagerechten, an dem freien?Ende mit Schlitz 3 versehenen Teil eines entsprechend festgelegten Winkelstückes 4 gelegt wird, unter welchem sich das zu stielende Obst 1, vorteilhaft auf einer federnden Unterlage aufruhend und gegen das wagerechte geschlitzte Ende des Winkelstückes 4 sich stützend, befindet. Selbstverständlich kann die zu stielende Frucht auch durch jede andere geeignete Klemmvorrichtung gegen das geschlitzte Winkelstück gedrückt und so festgehalten werden. Die in den üblichen Klebstoff eingetauchte Nadel 5 wird nun mit ihrer Einkerbung 6 über dem Schlitz 3 auf den Faden 2 gesetzt. Der Faden ragt hierbei zweckmäßig ungefähr 5 mm auf der einen Seite über die Nadel heraus. Durch einen sanften Druck wird nun die Nadel samt dem Klebstoffe und dem hakenförmig abgebogenen Faden in die Frucht eingeführt.

Beim Durchführen der Nadel 5 durch den Schlitz 3 des Winkelstückes wird der Klebstoff auf den Faden 2 aufgebracht und ge-, langt mit diesem in das Innere der Frucht. Die vorliegende Einrichtung ist derart getroffen, daß der Faden stets nahezu den ganzen Klebstoff aufzunehmen gezwungen ist. Um ein unbeabsichtigtes Abtropfen des Bindemittels von der Nadel zu vermeiden, ist in dieser oberhalb der Einkerbung 6 ein Loch 7 vorgesehen. Die gemäß der Erfindung gestielten Früchte werden schließlich in eine Trockenkammer oder in einen Wärmeschrank gebracht. Der im Innern der Frucht hakenförmig abgebogene, als Stiel dienende Faden 2 hält in der Frucht derart fest, daß ein unbeabsichtigtes Herausziehen schwer möglich ist. Auf diese Weise wird den vielfachen Ubelständen des künstlich gestielten Zucker- oder Drageeobstes mit Sicherheit vorgebeugt.

Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht zweckmäßig aus einer Metallplatte 8, auf welcher das erwähnte geschlitzte Winkelstück 4 in beliebiger Weise befestigt ist. Ein durch die Platte 8 hindurchreichender Stift 9 trägt an seinem oberen Ende ein zur Aufnahme der zu stielenden Frucht bestimmtes Körbchen oder eine Scheibe 10, welche unter Vermittlung einer Feder 11 stets in der Richtung gegen das Winkelstück 4 gedrückt wird. Durch diese Einrichtung wird stets ein vorteilhaftes Klemmen der zu stielenden Frucht bewirkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum Stielen von Obst aus Zucker, Drageeobst o. dgl., dadurch ge-

kennzeichnet, daß ein oberhalb der Frucht wagerecht aufgelegter Faden unter Vermittlung einer mit Klebstoff versehenen Nadel hakenförmig abgebogen in das Fruchtinnere eingeführt und daselbst durch das vom Faden aufgenommene Bindemittel festgehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (2) auf den wagerechten, an dem freien Ende mit Schlitz (3) versehenen Teil eines Winkelstückes (4) gelegt wird, unter welchem sich das zu stielende Obst (ι), auf einer federnden Unterlage aufruhend und gegen das wagerechte geschlitzte Ende des Winkelstückes (4) sich stützend, befindet, worauf

die mit Klebstoff versehene Nadel (5) mit ihrer Einkerbung über den Schlitz (3) auf den Faden (2) gesetzt wird und durch einen sanften Druck den hakenförmig sich 20 abbiegenden Faden samt Klebstoff einführt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlitzte Winkelstück (4) auf einer Metallplatte (8) befestigt ist, durch welche ein das zur Aufnahme der zu stielenden Frucht bestimmtes Körbchen (10) tragender Stift (9) hindurchragt, der unter Vermittlung einer Feder (11) stets in der Richtung gegen das Winkelstück (4) gedrückt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.