DE2061122B2 - Verfahren zur kontrollierten Entkohlung von Metall-, insbesondere Stahlschmelzen unter vermindertem Druck in geschlossenen Gefäßen - Google Patents
Verfahren zur kontrollierten Entkohlung von Metall-, insbesondere Stahlschmelzen unter vermindertem Druck in geschlossenen GefäßenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Frischen von Stahlschmelzen unter Vakuum der in der US-PS
34 20 657 beschriebenen Art Bei diesem bekannten Verfahren wird beim Frischen hochlegierter Edelstahle
eine zu große Verschlackung teurer Legierungselemente dadurch vermieden, daß innerhalb empirisch ermittelter
Grenzen, welche in Diagrammform festgelegt sind, ein Überfrischen der Schmelze verhindert wird, indem
das Blasen mit Sauerstoff dann beendet wird, wenn die Abgasentwicklung rapide abfällt. Insbesondere zeichnet
sich das bekannte Verfahren dadurch aus, .daß es ohne kontinuierliche Regelung arbeitet, da es lediglich darauf
abstellt, als Indikator für den Zeitpunkt der beginnenden Chromverschlackung einen entsprechenden Abgas-Druckabi'all
zu registrieren.
Aus »Vakuum-Technik«, 13. Jahrgang, Heft 4, Seiten 111 bis 115 sind die thermodynamischen und kinetischen
Grundlagen der Vakuummetallurgie bekannt. Die genannte Druckschrift enthält jedoch keine Angaben
darüber, wie die dort dargelegten theoretisch berechenbaren Parameter für eine Prozeßregelung anwendbar
seien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der aus der US-PS 34 20 657 bekannten
Gattung so auszubilden, daß eine über die gesamte Prozeßdauer kontinuierliche Regelung des Frischvorganges
erfolgt
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Der erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß beim Verfahren nach der
Erfindung eine über die gesamte Prozeßdauer kontinuierliche Regelung des Frischvorganges in dynamischer
Weise erfolgt, wohingegen die Überwachung der Entkohlungsreaktion bei dem aus der US-PS 34 20 657
bekannten Verfahren lediglich darauf abzielt, anhand empirisch ermittelter Werte in diagrammäßiger Darstellung
ohne kontinuierliche Regelung ein Überfrischen der Schmelze und den damit verbundenen
Chrom verlust zu vermeiden.
Der erfindungsgemäß kontinuierlich vorgenommene Vergleich von »Istdruck« und vorgegebenem »Solldruck«
im Frischgefäß ermöglicht eine Regelung der Verfahrensparameter derart, daß im Interesse eines
optimalen Wirkungsgrades stets die günstigsten Ergebnisse erzielt werden. Mit Hilfe des Verfahrens nach der
Erfindung können oxydationsempfindliche Schmelzen,
ίο wie beispielsweise chromhaltige Edelstahlschmelzen, so
gefrischt werden, daß die Entkohlungsreakticn optimal geführt und dennoch eine nennenswerte Chromverschlackung
verhindert wird.
Wird beispielsweise die Sauerstoffzufuhr zum Schmelzgefäß verringert, so nimmt dementsprechend auch der Druck im Schmelzgefäß ab. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Soll-Druckabfall vorausgesetzt, wenn die zugetührte Sauerstoffmenge vermindert wird. Dieser Soll-Druckabfall wird sodann mit dem sich tatsächlich einstellenden Druckabfall verglichen, um den Wirkungsgrad der Frischreaktion abzuschätzen. Ist der tatsächliche Druckabfall geringer als der Soll-Druckabfall, so zeigt dieses eine gute Wirksamkeit der Entkohlungsreaktion an, da sich eine größere Kohlenstoffmenge bereits mit Sauerstoff umgesetzt hat, als der Sollwertberechnung zugrundegelegt war. Ist der gemessene Druckabfall (Istwert) jedoch größer als der Sollwert so ist dieses ein Hinweis darauf, daß der Entkohlungsvorgang nicht mit dem angestrebten
Wird beispielsweise die Sauerstoffzufuhr zum Schmelzgefäß verringert, so nimmt dementsprechend auch der Druck im Schmelzgefäß ab. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Soll-Druckabfall vorausgesetzt, wenn die zugetührte Sauerstoffmenge vermindert wird. Dieser Soll-Druckabfall wird sodann mit dem sich tatsächlich einstellenden Druckabfall verglichen, um den Wirkungsgrad der Frischreaktion abzuschätzen. Ist der tatsächliche Druckabfall geringer als der Soll-Druckabfall, so zeigt dieses eine gute Wirksamkeit der Entkohlungsreaktion an, da sich eine größere Kohlenstoffmenge bereits mit Sauerstoff umgesetzt hat, als der Sollwertberechnung zugrundegelegt war. Ist der gemessene Druckabfall (Istwert) jedoch größer als der Sollwert so ist dieses ein Hinweis darauf, daß der Entkohlungsvorgang nicht mit dem angestrebten
ίο Wirkungsgrad abläuft, da der verminderte Gasdruck
anzeigt, daß Gas verbraucht wird, um metallische Legierungsanteile zu verschlacken.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Istdruck im Frischgefäß dadurch
r> mindestens ebenso hoch gehalten wie der Frischgefäß-Solldruck,
daß die Oxydationsmittelzufuhr zum Frischgefäß gedrosselt wird.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. Diese einzige Figur stellt
ein Fließbildschema einer Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens dar.
Wie dem Fachmann bekannt ist, können Sauerstoff, gasförmige Oxydationsmittel, ja selbst feste Oxydationsmittel,
die einer Kohlenstoff enthaltenden Schmel-
v-, ze zugesetzt werden, entweder mit dem in der Schmelze
vorhandenen Kohlenstoff unter Bildung gasförmiger Reaktionsprodukte, wie Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd,
oder mit anderen in der Schmelze vorhandenen Elementen, z. B. Mangan, Eisen, Phosphor, Silizium,
w Chrom, Titan und so weiter unter Bildung fester Oxyde
reagieren. Um diese Vorgänge zu erläutern, wird beispielsweise angenommen, daß als Oxydationsmittel
Sauerstoff oder Gemische aus Sauerstoff und Inertgas(en) verwendet werden. Bei der Verwendung von
Sauerstoff als Haupt- bzw. Grundoxydationsmittel können folgende Reaktionen auftreten:
O3 + 2 C
O2+ C
O2 = O2
2CO
CO2 \
(Sauerstoff geht unverändert durch die
Schmelze)
Schmelze)
γ O2
In Gleichung (4) bedeutet M ein Metall wie Fe, Cr, Si
usw. und MyO ein Metalloxid wie FeO, FeOCr2O3,
Cr2OiSiO2CtC.
Bezüglich der Inert- oder Verdünnungsgase können folgende Vorgänge stattfinden:
(Kleine Stickstoffmengen können sich in der Schmelze
lösen oder daraus abgegeben werden.)
A (hinein) | * | A | (heraus) | (5) |
N2 (hinein) | > | • N | 2 (heraus) | (6) |
N2 ► | 2N. | (7) | ||
2N > | N, | (8) |
H2 (hinein) = | H2 | (heraus) | (9) |
ΓΙ2 — J. η | (10) | ||
2Η > | H2 | (11) |
(Kleine Mengen H2 können sich in der Schmelze lösen
oder daraus abgegeben werden.)
Wenn Kohlenmonoxyd als eine Komponente der zugeführten Gase verwendet wird, sind folgende
Reaktionen möglich:
CO (hinein) = CO (heraus)
r CO + λ- M =M.vOv+ ν C
r CO + λ- M =M.vOv+ ν C
(12)
(13)
(13)
(M bedeutet dabei ein Metall wie Silizium, Mangan, Chrom, etc.)
Wenn Kohlendioxyd als eines der zugeführten Gase verwendet wird, können folgende Reaktionen stattfinden:
CO2+ C = 2CO
CO2 + yM = -j-
C +
(14)
(15)
Aus den vorstehend aufgeführten Reaktionen ist zu ersehen, daß die Reaktionsbedingungen so gewählt
werden müssen, daß diejenigen Umsetzungen begünstigt werden, die zu einer Zunahme des Gesamtgasvolumens
im Gefäß führen, oder zumindest keine Veränderung des Gesamtgasvolumens im Gefäß bewirken, wenn
die Oxydation von Metallen vermieden werden soll. Die zu vermeidenden Reaktionen (vgl. die Reaktionsgleichungen
4, 13 und 15) sind diejenigen, die zu einer Abnahme des Gesamtgasvolumens führen. Es ist
festzustellen, daß diese Reaktionsgleichungen die Bildung von Metalloxyden, nämlich Oxyden des
Siliziums, Mangans, Chroms, Eisens usw., beschreiben.
Im Idealfall wird das gesamte Sauerstoffgas, das in das System eingespeist wird, in Kohlenmonoxyd umgewandelt
In der Praxis geht jedoch etwas Sauerstoff unverändert durch das Gefäß und ein Teil reagiert unter
r) Bildung von Kohlendioxyd. Bei unkontrollierter Oxydation
kann und wird außerdem ein Teil des Sauerstoffs unter Bildung von festen Oxyden reagieren. Es sei an
dieser Stelle angemerkt, daß, obwohl zwar einige der sich bildenden Metalloxyde, wie beispielsweise Silizium-
M) monoxyd, flüchtig sein können, diese Metalloxyde an
den kühleren Teilen des Gefäßes auskondensieren. Der dadurch erzielte Nettoeffekt bezüglich des Gesamtsystems
ist somit so, daß alle in Betracht kommenden Metalloxyde als feste Oxyde angesehen bzw. behandelt
werden können.
Man kann somit immer dann, wenn eine bestimmte Menge Sauerstoff (Oxydationsmittel) pro Zeiteinheit
der Schmelze zugeführt und die durchschnittliche Zusammensetzung der Abgase ermittelt wird, die
2i) Gesamtausbeute bzw. den Gesamtanfall an Abgasen rechnerisch ungefähr ermitteln. Die auf diese Weise
ermittelte bzw. abgeschätzte Gesamtausbeute an Gasen pro Zeiteinheit r-tellt entweder einen Teil oder die
Gesamtmenge der vom Vakuumpumpsystem pro
2r> Zeiteinheit zu evakuierenden Gasmenge dar (Absaugleistungsbelastung).
Erfahrensgemäß steigt die Förderkapazität des Pumpsystems mit wachsendem Druck.
Dieser Verlauf der Förderleistung wird empirisch ermittelt. Wenn man die zu erwartende Abgasleistungs-
jo belastung, die sich aus den Entkohlungsreaktionen
ergibt (rechnerisch ermittelte ungefähre Abgasmenge), und die sich aus der Ballastgaszufuhr zum System (aus
der zur Einstellung eines bestimmten, für die Umsetzung günstigen Druckes zugeführte Inertgasmenge) ergeben-
r> de Abgas- bzw. Absaugleistungsbelastung kennt, so
kann man denjenigen Druck ungefähr rechnerisch ermitteln, der sich innerhalb des Systems einstellen
sollte (Solldruck). Dieser Solldruck kann dann mit dem tatsächlich im System herrschenden, gemessenen Druck
(Istdruck) verglichen werden. Wenn der Istdruck im System gleich oder höher als der Solldruck ist, so ist
daraus zu schließen, daß keine Oxydation von Metallen stattfindet. Es liegt für den Fachmann auf der Hand, daß
dieser Schluß nur dann zutreffend ist, wenn im Stystem
ν-, keine nennenswerten Leckstellen vorhanden sind, d. h.
wenn das Ansaugen von Falschluft praktisch vollständig ausgeschlossen ist. Wenn dagegen der Istdruck niedriger
als der Solldruck ist, so bedeutet das darauf hin, daß Metalloxydation stattfindet. Bei den vorstehenden
w Überlegungen wird natürlich von der Voraussetzung ausgegangen, daß die Entkohlung so geführt wird, daß
keine Oxydation von Metallen auftreten soll oder zu erwarten ist In der Praxis können geringfügige
Metallverluste geduldet werden und man kann dieser
■j5 Bildung von Metalloxyden dadurch Rechnung tragen,
daß man für die Umwandlung von Sauerstoff im Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und nicht-umgesetzten
Sauerstoff Mindestgrenzwerte bezüglich des Umwandlungswirkungsgrades fest- bzw. ansetzt Der Umwandlungswirkungsgrad
ist, wie folgt, definiert:
,, ,, ., .„, 100 x [1/2 (Volumen CO)+ Volumen CO2 + Volumen O2 als Abgas]
Umwanülungswirkungsgraü7o =
zugeluhrtes Volumen O2
Immer dann, wenn der Istdruck kleiner ist als der Solldruck, muß man Einstellungskorrekturen bezüglich
einer oder mehrerer Verfahrensbedingungen vorneh-(16)
men, um die unerwünschte Oxydation derjenigen Metallwertstoffe in der Schmelze, die erhalten werden
soll, zu vermeiden oder zumindest möglichst gering zu
halten. Welcher Korrektureingriff im Einzelfall jeweils notwendig ist, hängt vom Gesamtzustand des Systems
ab. Die Tatsache, daß der Istdruck kleiner als der Solldruck ist, zeigt an, daß der im System herrschende
Druck höher ist, der wünschenswert und zweckmäßig ist, um eine wirksame Entkohlung zu tragen und zu
unterstützen. Es ist dann erforderlich, den Gesamtdruck im System auf einen Wert abzusenken, der zu einer
wirksamen und wirtschaftlichen Entkohlung führt, d. h. auf einen Druck, bei dem ein Verlust an Metallwertstoffen
nicht festgestellt werden kann bzw. auftritt. Wenn sowohl eine Ballast- bzw. Inertgaszufuhr als auch eine
Oxydationsmittelzufuhr angewandt wird, kann man den Istdruck durch Senken der Inertgaszufuhr verringern.
Durch die Drucksenkung im System wird die Entkohlungsreaktion
beschleunigt, und können somit die Metalloxydationsreaktionen und dadurch die Metallverluste
herabgesetzt werden. Man kann auch die Oxydationsmittel-(Sauerstoff)-Zufuhr verringern, wodurch
die für die Entkohlungsreaktion zur Verfügung stehende Oxydationsmittelmenge bzw. -konzentration
soweit herabgesetzt wird, daß das Oxydationsmittel im wesentlichen vollständig von der Entkohlungsreaktion
verbraucht wird und somit kein Oxydationsmittel für die Oxydation der Metallwertsotffe übrig bleibt bzw. zur
Verfugung steht. Wahlweise kann man natürlich auch sowohl die Inert- bzw. Ballastgas- als auch die
Oxydationsmittelzufuhr verringern, um eine Kombination der vorstehend geschilderten Effekte zu erzielen.
Wenn im Laufe des Verfahrens ein unter dem Solldruck liegender Istdruck festgestellt und dadurch angezeigt
wird, daß eine Oxydation von Metallen stattfindet, wird erfindungsgemäß vorzugsweise die Ballast- bzw. Inertgaszufuhr
allmählich gesenkt, wobei man jeweils die Differenz zwischen dem sich dabei einstellenden neuen
Istdruck und den anhand der jeweiligen neuen Ballastgaszufuhr errechneten Solldruckwerten vergleicht
und die Inertgaszufuhr so lange weiter senkt, bis ein Druck erreicht ist, der anzeigt, daß im System eine
wirksame und wirtschaftliche Entkohlung stattfindet. Dieser Zustand ist, wie bereits erwähnt, dann erreicht,
wenn der im System herrschende Druck so weit vermindert ist, daß der im Gefäß herrschende Istdruck
gleichhoch oder höher ist, wie der aufgrund der für die Entkohlungsreaktion zu berücksichtigenden thermodynamischen
Gesetzmäßigkeiten errechnete Solldruck.
Wenn der im System herrschende Istdruck größer als oder mindestens gleichhoch wie der aufgrund thermodynamischer
Überlegungen errechnte Solldruck ist, so ist es steht ein Anzeichen dafür, daß das Entkohlungsverfahren
befriedigend verläuft, d. h. daß keine Metalloxydation stattfindet. Es ist jedoch möglich, daß das
Entkohlungssystem nicht in der optimalen Weise eingesetzt bzw. ausgenützt wird. Somit gilt für die
Regelung bzw. Steuerung des Vakuumentkohlungsverfahrens in Abhängigkeit vom im System herrschenden
Druck, daß die Oxydation der Metallwertstoffe im gewünschten Ausmaß verringert oder ganz ausgeschlossen
ist so lange der Istdruck im System mindestens ebenso hoch ist wie der errechnete
Solldruck.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Steuer- bzw. Regelmethode ist dynamisch und kann sowohl in einem
automatischen Regelsystem, als auch bei der Steuerung von Hand angewandt werden.
Die einzige Figur der beliegenden Zeichnung zeigt
eine Vakuumentkohhingsanlage, bei der die Entkohlung
unter vermindertem Druck nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren geregelt bzw. gesteuert werden kann. Diese Anlage enthält ein Gefäß 2, z. B. einen basischen
Sauerstoffofen oder eine Pfanne, das ein schmelzflüssiges Metallbad 3 und einen dicht aufgesetzten Deckel 4
besitzt, der so befestigt ist, daß das Gefäß 2 evakuiert werden kann. Zum Zuführen bzw. Einspeisen eines
Oxydationsmittels, wie Sauerstoff, in das Gefäß 2 ist ein Rohr 6 und zum Zuführen eines Ballast- bzw. Inertgases,
wie Stickstoff oder Argon, ein Rohr 8 vorgesehen. An das Gefäß 2 ist eine Vakuumpumpe, z.B. ein
Dampfejektorsystem bzw. eine Dampfstrahlpumpe 10 angeschlossen, mit der im Gefäß 2 ein Vakuum erzeugt
werden kann, das eine wirksame Entkohlung des Metallbads 3 unterstützt. Erfindungsgemäß wird vorzugsweise
ein doppeltes bzw. zweifaches Dampfstrahlpumpsystem
10 verwendet, das eine Hauptvakuumleitung 12 und eine Sekundärvakuumleitung 14 aufweist,
die an das Gefäß 2, z. B. an dessen Deckel 4 angeschlossen sind. Dieser Doppelanschluß hat den
Zweck, eine gedrosselte Evakuierung des Gefäßes 2 zu ermöglichen. Das Dampfstrahlpumpensystem 10 ist ein
Mehrstufenejektorsystem mit einer einfachen ersten Stufe 16, einer Doppelstufe 18 und 18' als zweiter Stufe,
deren Ejektoren direkt mit der ersten Stufe 16 gekoppelt und jeweils mit einem Dampfkondensator 20
verbunden sind. An den Dampfkondensator 20 ist außerdem eine Ballastzufuhrleitung 22 angeschlossen.
Die dritte Stufe besteht aus drei Ejektoren 24, 24' und 24", wobei die Ejektoren 24 und 24' mit dem
Dampfkondensator 20 in Verbindung stehen und der Ejektor 24" direkt mit den Ejektoren 18 und 18'
verbunden ist. Die Ejektoren 24 bzw. 24' der dritten Stufe sind jeweils mit einem Kondensator 26 bzw. 26'
verbunden, wobei diese beiden Kondensatoren eine zweite Kondensatorstufe bilden und ihrerseits jeweils
an einen Ejektor 28 bzw. 28' einer vierten Ejektorstufe angeschlossen sind. Die vierte Ejektorstufe umfaßt
einen weiteren Ejektor 28", der mit dem Ejektor 24" der dritten Stufe in Verbindung steht. Alle drei Ejektoren
28, 28' und 28" der vierten Stufe sind mit einem Endstufenkondensator 30 verbunden. Diesem System
wird durch die Leitung 22 Ballast- bzw. Inertgas zugeführt, um, zusammen mit der Oxydationsmittelzufuhr
durch die Leitung 6 die Einstellung eines bestimmten gewünschten Druckes im Gefäß 2 zu
erreichen. Die Ballast- bzw. Inertgaszufuhr durch die Leitung 8 ist üblicherweise eine Bedarfs- bzw.
Notstickstoffballastzufuhr, die direkt in das Gefäß 2 eingespeist werden kann. Die Stickstoffballastzufuhr
durch die Leitung 8 kann auch zum Auffüllen des Reaktionssystems benutzt werden, wenn die Entkohlung
und andere Gas- bzw. Enlgasungsvorgänge bzw. -zyklen abgeschlossen sind. Man kann die zum Regeln
des Druckes im System dienende Baliast- bzw. Inertgaszufuhr auch durch die Leitung 8 einführen,
jedoch ist es in der Praxis vorteilhaft diese Zufuhr Ober die Leitung 22 vorzunehmen. Die Entkohlungsanlage
weist auch Meß- end Regeleinrichtungen 32 in der Oxydationsmittelzufuhrleitung 6 auf, mit deren Hilfe
man den Oxydationsmitteldurchfluß, sowie den Durchfluß gegebenenfalls auf diesem Weg eingespritzter bzw.
zugeführter Inertgas messen und regeln kann. Zum Messen des Istdrucks hn Gefäß 2 ist ein Manometer 34
vorgesehen. Weherhin sind an geeigneten Kontrollpunkten
im Dampfejektorsystem, z. B. vor den einzelnen Ejektorstofen (nicht dargestellte), weitere Manometer
vorgesehen. Zum Messen der einzelnen Abgase und zur Bestimmung der Zusammensetzung des Abgases
entsprechend seinen Komponenten ist ein an sich bekanntes Abgasanalysensystem vorgesehen. Wie in
der Leitung 6 müssen auch in der Leitung 22 Durchflußmeß- und Regeleinrichtungen 36 vorgesehen
sein, die zum Messen und Regeln der durch die Leitung 22 zugeführten Ballast- bzw. Inertgase dienen und den
Durchflußmeß- und Regeleinrichtungen 32 gleichen. Geeignete Regel- und Meßeinrichtungen sind dem
Fachmann bekannt und im Handel erhältlich, so daß sie keiner näheren Beschreibung bedürfen. Vorzugsweise
ist schließlich noch ein Computer zur Berechnung der Entkohlungsreaktion vorhanden, mit dem sich aus den
verschiedenen im System eingestellten bzw. gemessenen Parametern rasch der jeweilige zu erwartende
Druck bzw. Solldruck berechnen läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Frischen von Stahlschmelzen unter Vakuum, bei welchem die Frischgaszufuhr zum
Frischgefäß zwecks Vermeiden von Oxidationsverlusten an wertvollen Legierungselementen in Abhängigkeit
von der Abgasentwicklung von der Schmelzbadoberfläche gesteuert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den an sich bekannten Parametern der Entkohlungsreaktion, wie der
Durchflußmenge an zugeführtem Frischgas, der Frischgaszusammensetzung und der Abgaszusammensetzung
der Frischgefäß-Solldruck bestimmt, dieser Solldruck mit dem gemessenen Frischgefäß-Istdruck
verglichen wird und daß Zusammensetzung und Durchflußmenge des Frischgases so eingestellt
werden, daß der Frischgefäß-'stdruck größer oder wenigstens ebenso groß ist wis der Frischgefäii-Solldruck,
wobei man die in der Zeiteinheit in das Frischgefäß eingebrachte Oxidationsmittelmenge
verringert, während die Frischgas-Durchflußmenge im Frischgefäß konstant gehalten wird oder die
Entkohlungsreaktion durch Verringerung des Istdruckes beschleunigt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidationsmittelzufuhr zum
Gefäß drosselt
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