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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Ferrolegierung mit niedrigem Kohlenstoffgehalt, insbesondere einer Chrom-Legierung oder einer Mangan-Legierung mit einem Kohlenstoff-Gehalt von weniger als 0,1 %, bei dem zunächst in einem Konverter-Prozess eine Schmelze der Ferrolegierung durch Zugabe von Sauerstoff primär entkohlt und behandelt wird und dann in einem sich anschließenden Vakuum-Prozess die so vorbereitete Schmelze auf den tiefen Kohlenstoff raffiniert wird.
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Ein solches Verfahren ist aus der
EP 2 986 743 B1 bekannt. Hier wird mit einem Vakuum-Konverter gearbeitet, bei dem in einer ersten Stufe eine Hauptentkohlung der Schmelze erfolgt, wobei über eine Top-Lanze Sauerstoff eingeblasen wird; anschließend erfolgt im selben Konverter in einer zweiten Stufe eine Tiefentkohlung unter Vakuum.
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Das konventionelle Konverter-Verfahren in Kombination mit einem nachfolgenden Vakuum-Prozess ist eine Technologie zur Herstellung von rostfrei- und hochlegierten Stahlsorten, die sich durch einen extrem niedrigen Kohlenstoffgehalt auszeichnen. Sie umfasst die Herstellung von Austenit-, Ferrit- und Duplex-Stahlsorten einschließlich aller Derivate mit Kohlestoffgehalten kleiner als 0,015 %. Prozess-Linien (wie das AOD-VOD-Verfahren oder das MRP-VOD-Verfahren) nutzen diese Technologie. Sie ist auch unter dem Namen Triplex bekannt. Insoweit wird ausdrücklich auf die oben genannte
EP 2 986 743 B1 der Anmelderin Bezug genommen.
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Bei einem konventionellen Konverter- und Vakuum-Prozess, wie beispielsweise in der genannten
EP 2 986 743 B1 beschrieben, endet das Verfahren metallurgisch mit einer Reduktion der Schlacke, die während des Kohlenstoff-Raffinationsprozesses formiert wird. Die Technologie besteht aus folgenden Behandlungsphasen: Der Entkohlung bis zu einem thermodynamischen Kohlenstoff-Gleichgewicht, der Schlacke-Reduktion, dem Abstich, dem Abschlacken und weiterer Entkohlung der Schmelze unter Vakuum. Die Fortsetzung der Entkohlung im Vakuum-Gefäß verläuft dann bei schlackenfreier Metall-Oberfläche und einem Vakuum bei ca. 100 mbar und einer kurzen Nachevakuierung (VCD - Vacuum Carbon Degassing) bei ca. 1 mbar.
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Bei dem eingangs beschriebenen Verfahren schließt dieses zwecks Einstellung der gewünschten Eigenschaften (gemäß der Zielanalyse) mit der Schlacke-Reduktion ab. Im Allgemeinen verläuft die Reduktion entsprechend den nachfolgenden Gleichungen (1) und (2) ab:
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Dabei steht „X“ allgemein für eine Metall-Komponente wie beispielsweise Chrom oder Mangan.
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Die genannten Reaktionsgleichungen (1) und (2) beschreiben einen chemischen Reduktionsvorgang zwischen Schlacke und Metall, der mittels Vakuums und einer starken Inertgas-Rührung (meistens mit Argon) verläuft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass es möglich ist, eine Verkürzung der Behandlungszeit der Schmelze zu erreichen, um damit wirtschaftliche Vorteile zu ermöglichen. Ferner soll additiv oder alternativ der Verbrauch an den benötigten Einsatzstoffen reduziert werden.
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Die Lös u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze vor dem Abschluss des Konverter-Prozesses unter Bildung von Schlacke Sauerstoff zugegeben wird, wobei im Konverter-Prozess keine Reduktion der Schlacke erfolgt, und dass erst im nachfolgenden Vakuum-Prozess eine Reduktion der Schlacke erfolgt.
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Der Konverter-Prozess und der Vakuum-Prozess können in einem einzigen metallurgischen Gefäß durchgeführt werden. Der Prozess kann auch in einem Anlagen-Tandem Konverter-VOD (VOD-Verfahren - Vacuum Oxygen Decarburisation) durchgeführt werden.
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Der Druck beim Vakuum-Prozess wird vorzugsweise unter 100 mbar gehalten.
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Die Temperatur der Schlacke bei der Durchführung des Vakuum-Prozesses wird im Falle der Herstellung einer Chrom-Legierung vorzugsweise zwischen 1.720 °C und 1.790 °C gehalten.
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Die Temperatur der Schlacke bei der Durchführung des Vakuum-Prozesses wird im Falle der Herstellung einer Mangan-Legierung vorzugsweise zwischen 1.600 °C und 1.700 °C gehalten.
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Während des Konverter-Prozesses erfolgt ein Einblasen von Sauerstoff bevorzugt, bis ein End-Kohlenstoffgehalt in der Schmelze in Höhe von mindestens 95 %, bevorzugt 98 % des Sauerstoff-Kohlenstoff-Gleichgewichts vorliegt.
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Der Schmelze können zum Erreichen eines hohen Verflüssigungsgrades der Schlacke ein Schlacken-Bildner, insbesondere in Form von Flussspat (CaF2), Aluminiumoxid (Al2O3) und/oder Sand, zugegeben werden.
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Die sich im Konverter-Prozess bildende Schlacke wird im Falle der Herstellung einer Chrom-Legierung bevorzugt auf einer Basizität zwischen 1,2 und 1,5 gehalten, wozu der Schmelze Kalk zugeführt wird.
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Die sich im Konverter-Prozess bildende Schlacke wird im Falle der Herstellung einer Mangan-Legierung bevorzugt auf einer Basizität zwischen 1,3 und 1,5 gehalten, wozu der Schmelze Kalk zugeführt wird.
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Somit wird in der letzten Sauerstoff-Blasperiode während der Konverter-Behandlung aufgrund des genannten End-Kohlenstoffgehalt eine konditionierte flüssige Schlacke mit sehr hoher Sauerstoff-Reaktivität und niedriger Viskosität formiert. Die angestrebte hohe Sauerstoff-Reaktivität wird durch einen Überschuss des Sauerstoffs (Überblasen) und Bildung von Metall-Oxiden, Chrom bzw. im Fall Mn-Legierung von Mangang gezielt eingestellt.
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Die Zufuhr von Sauerstoff erfolgt dabei gezielt und orientiert sich am thermodynamischen Kohlenstoff-Gleichgewicht.
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Der Sauerstoff-Überschuss ist in der Schlacke als Oxid gebunden und auch im flüssigen Metall gelöst. Die Sauerstoff-Zugabe wird dabei so bestimmt und eingestellt, dass eine gezielte Reduktion mit Kohlenstoff unter dem sich anschließenden Vakuum möglich ist.
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Die gewünschte niedrige Viskosität der Schlacke wird durch eine entsprechend hohe Temperatur gewährleistet, insbesondere für eine Metall-Oxidation vor allem von Chrom.
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Die tiefe Entkohlung während des Vakuum-Prozesses bei der Reduktion der Schlacke mit Kohlenstoff erfolgt bei der genannten hohen Temperatur und bei einem eingestellten Sauerstoff-Inertgas-Verhältnis.
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Die Konverter-Behandlung der Schmelze (d. h. die erste Phase des Verfahrens) endet also ohne Schlacke-Reduktion.
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Die Erfindung sieht somit vor, dass die Konverter-Reduktion in den Vakuum-Schritt verlegt und dort integriert wird (s. die nachfolgend beschriebenen 1 und 2).
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Ein tiefes Vakuum und eine hohe Temperatur der Schmelze im Vakuum-Prozess ersetzen den Reduktionsvorgang vom Konverter vollständig und qualitativ besser. Die Verlegung des Konverter-Reduktionsprozesses und eine besondere Konditionierung der Schlacke noch im Konverter-Prozess verbessert wesentlich die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
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Verglichen mit dem vorbekannten Verfahren, wie eingangs beschrieben, ergibt sich nunmehr durch die erfindungsgemäße Lösung folgendes:
- Es erfolgt eine Konverter-Behandlung ohne Schlacke-Reduktion.
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Es wird eine hoher End-Schlacke-Reaktivität sichergestellt.
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Die letzte Konverter-Sauerstoff-Blasperiode zielt nicht nur auf einen End-Kohlenstoffgehalt ab, sondern auch auf eine konditionierte Schlacke mit sehr hoher Sauerstoff-Reaktivität. Die Sauerstoff-Reaktivität resultiert aus einem Sauerstoff-Überschuss (Überblasen) und Bildung von Metall-Oxiden (siehe hierzu die 3 und 4).
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Die Schlacke weist eine niedrige Viskosität auf. Sie wird durch eine hohe Temperatur der Metall-Oxid-Bildung und die Verwendung von Verflüssigungs-Bildner (wie z.B. Fluor-Spar (CaF2), Al2O3 bzw. Sand) eingestellt.
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Die Behandlungstemperaturen der Schlacke liegen hoch und bevorzugt im genannten Bereich.
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Vor der Vakuum-Behandlung erfolgt das Abschaffen des Abschlackens der Schmelze.
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Die Reduktion der Konverter-Schlacke mit Kohlenstoff erfolgt unter tiefem Vakuum und hoher Temperatur.
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Die bevorzugte hohe Temperatur und das bevorzugte tiefe Vakuum bei ausreichendem Oxidationsgrad der Schlacke und den genannten Bedingungen führen zu einer vollständigen gezielten Entkohlung. Eine externe Sauerstoff-Zufuhr (Blasen) in die Schmelze wird nur dann notwendig, wenn die beschriebenen Bedingungen bzw. Voraussetzungen des Prozesses nicht eingehalten werden, wenn insbesondere der Schlacke-Oxidationsgrad bzw. die Temperatur der Schmelze nicht den thermodynamischen Bedingungen entsprechen.
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Die Erfindung ermöglicht nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Kohlenstoff-Raffination durch konditionierte hochchromoxidierte Konverter-Schlacke in der Konverter-Vakuum-Technologie für die Herstellung von Chrom-Legierungen mit einem Kohlenstoff-Gehalt von weniger als 0,1 %. Dabei erfolgt die Konverter-Behandlung der Schmelze durch Erzeugung einer hochreaktiven konditionierten flüssigen Schlacke insbesondere bei einem gelösten Sauerstoff-Gehalt in der Schmelze von mehr als 50 ppm. Die Schlacke-Konditionierung basiert auf eine Einstellung der Chromoxid-Konzentration von mehr als 20 % bei einer niedrigen Schlacke-Viskosität. Die letzte Sauerstoff-Blasperiode der Konverter-Behandlung zielt mit einem O2-Überschuss auf einen Kohlenstoffgehalt im Bereich von weniger als 0,5 % annähernd, vorzugsweise genau der Chrom-Kohlenstoff-Gleichgewicht Konzentration ab. So wird eine hochreaktive Schlacke formiert. Die Schlacke-Temperatur liegt in diesem Falle bevorzugt zwischen 1.720 °C und 1.790 °C (ohne Zwischen-Abstich zwischen 1.720 °C und 1.770 °C). Die Basizität der Konverter-Schlacke liegt bevorzugt im Bereich zwischen 1,2 und 1,5. Der Sauerstoff-Überschuss, gebunden in der Schlacke als Chrom-Oxid und als gelöster Sauerstoff in flüssiger Schmelze, wird so berechnet und eingestellt, dass eine gezielte Reduktionsentkohlung und damit der Kohlenstoff-Zielwert unter Vakuum ohne externer Sauerstoff-Zufuhr erreicht wird. Die Schlacke-Viskosität entspricht einem quasi-wässrigen Zustand und wird durch eine entsprechend hohe Temperatur der Chrom-Oxidation eingestellt. Es erfolgt eine starke Abnahme der Schlacke-Menge im Vakuum-Prozess durch eine Chrom-Rückführung in das Metall. Am Ende der Vakuum-Behandlung kann eine geringe Rest-Schlacke mit FeSi bzw. AI erfolgen.
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Weiterhin ermöglicht die Erfindung nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Kohlenstoff-Raffination durch konditionierte hochmanganoxidierte Konverter-Schlacke in der Konverter-Vakuum-Technologie für die Herstellung von Mangan-Legierungen mit einem Kohlenstoff-Gehalt von weniger als 0,1 %. In Betracht kommt ein Flüssig-Ferromangan, entkohlt in einem Konverter bei Luftatmosphäre bis zu einem Gehalt in Höhe von mindestens 95 % des Kohlenstoff-Gleichgewichts, üblicherweise von ca. 0,5 % und eine konditionierte hochmanganoxidierte Schlacke gebildet in der End-Entkohlungsperiode des Konverter-Prozesses. Hoher Sauerstoff-Gehalt der Schlacke gebunden in Form von Mangan-Oxid ist ein Vorratsspeicher von Sauerstoff für eine reduzierende Entkohlungsperiode der im Anschluss zugeschalteten Vakuum-Behandlung. Die Schlacke-Reduktion verläuft mit Kohlenstoff unter vermindertem Druck, starker Durchmischung des Metalls und der Schlacke mit Inertgas bzw. Stirring-Gas bei einer Temperatur um zumindest 200 K höher im Vergleich zur Mangan-Liquidustemperatur von 1.246 °C. Der Prozess läuft wieder in einer Prozess-Linie bestehend aus einem Konverter und einer Vakuum-Anlage bzw. einer Vakuum-Konverter-Anlage als eine metallurgische Einheit ab, was auch für die anderen genannten Fälle gilt.
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Die Konverter-Behandlung der Ferromangan-Schmelze endet mit einer hochreaktiven konditionierten Flüssig-Schlacke mit Manganoxid und einem gelösten Sauerstoff-Gehalt in der Schmelze größer als 100 ppm. Die Schlacke-Konditionierung beruht auf einer Einstellung von Manganoxid-Konzentration höher als 30 % und niedriger Viskosität. Die niedrige Schlacke-Viskosität entspricht einem quasi-wässrigen Zustand und wird grundsätzlich durch hohe Temperatur der Mangan-Oxidation eingestellt. Die Führung der Schlacke-Temperaturen liegt bevorzugt im Bereich zwischen 1.600 °C und 1.700 °C. Die Basizität der Konverter-Schlacke liegt im Bereich zwischen 1,3 und 1,5. Die letzte Sauerstoff-Blasperiode der Konverter-Behandlung zielt auf einen End-Kohlenstoffgehalt im Bereich von weniger als 0,5 % Kohlenstoff gleich der Mangan-Kohlenstoff-Gleichgewichtskonzentration ab. Damit wird die extrem hochreaktive Schlacke formiert. Die gezielte Sauerstoffzufuhr zwecks Mangan-Oxid-Bildung orientiert sich nach einem thermodynamischen Kohlenstoff-Reaktionspotential, ausgedrückt durch eine Differenz zwischen dem aktuellen Kohlenstoff der Schmelze und seiner thermodynamischen Gleichgewichtskonzentration. Durch Überblasen der Schmelze auf einen Kohlenstoff-Gehalt gleich der Gleichgewichtskonzentration wird die Mangan-Oxidation stark forciert. Der Sauerstoff-Überschuss aus dem Blasvorgang, gebunden als Mangan-Oxid in der Schlacke und als gelöster Sauerstoff in der flüssigen Schmelze, wird so berechnet und eingestellt, dass eine gezielte Reduktionsentkohlung und damit der Kohlenstoff-Zielwert unter Vakuum ohne externer Sauerstoff-Zufuhr erreicht wird. Die tiefe Entkohlung unterhalb von 0,1 % erfolgt mit der Konverter-Schlacke-Reduktion. Sie wird mit Kohlenstoff unter Vakuum kleiner als 100 mbar, einer Temperatur im Bereich zwischen 1.600 °C und 1.700 °C und unter den oben angegebenen Bedingungen im nachgeschaltetem Vakuum-Prozess gefahren. Es erfolgt während des Verfahrens eine starke Inertgas-Rührung, meistens mit Argon. Die Reduktionszeit dauert hier je nach Art der Prozessführung zumeist zwischen 10 und 15 min. Der durchschnittliche Inertgas-Verbrauch, z. B. von Argon, in der Reduktionsperiode liegt bei 5 bis 10 Nm3/t FeMn. Das Vakuum von weniger als 100 mbar und die hohe Temperatur der Schmelze im Vakuum-Prozess führen zum vollständigen Reduktionsvorgang. Wegen hoher Verdampfung des Mangans vor allem unter Vakuum ist die Prozessführung auf den genannten Temperatur-Bereich eingeschränkt. Es erfolgt eine starke Abnahme der Schlacke-Menge im Vakuum-Prozess durch eine Mangan-Rückführung in das Metall. Am Ende der Vakuum-Behandlung kann eine geringe Rest-Schlacke mit FeSi bzw. AI erfolgen.
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Für derartige Legierungen erfolgt die Entkohlung also dergestalt, dass in der End-Entkohlungsphase des Konverter-Prozesses (d. h. in der ersten Phase des Verfahrens) eine konditionierte hoch-metalloxidierte Schlacke erzeugt wird, worauf hin sich im Vakuum-Prozess (d. h. in der zweiten, sich anschließenden Phase des Verfahrens) eine starke Entkohlung der Schmelze stattfindet. Die Schlacke-Reduktion in der zweiten Phase verläuft mit Kohlenstoff unter stark vermindertem Druck und hoher Temperatur.
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Somit können folgende Vorteile durch die vorgeschlagene Verfahrensweise erzielt werden:
- Die Behandlungszeit (Reduktionszeit) kann verkürzt werden. Sie liegt bevorzugt zwischen 6 und 15 Minuten.
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Der durchschnittliche Inertgas-Verbrauch (beispielsweise von Argon) in der Reduktionsperiode liegt bis 7 Nm3/t Legierung.
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Der FF-Material-Verbrauch (Verbrauch an feuerfestem Material) kann vermindert werden, insbesondere auf unter 6,8 kg/ t Legierung, wodurch sich eine Verlängerung des Konverter-Einsatzes um ca. 10 bis 15 % ergibt.
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Der Energiehaushalt der Schmelze kann verbessert werden.
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Durch Wegfall des Abschlackens vor der Vakuum-Behandlung kann der Temperatur-Verlust der Schmelze im Bereich von 15 bis 23 K reduziert werden.
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Es kann eine Ersparnis von Reduktionsmitteln von ca. 11,0 kg/t Legierung Si bzw. 14,5 kg/t Legierung AI erreicht werden.
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Gleichermaßen kann eine Ersparnis von Schlackenbildnern von ca. 45 kg/t Legierung Lime und 3 bis 5 kg/t Legierung Fluorspar erreicht werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
- 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Konverter-Vakuum-Verfahren mit Zwischen-Abstich,
- 2 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Konverter-Vakuum-Verfahren ohne Zwischen-Abstich,
- 3 zeigt schematisch das Prinzip der Entkohlung bei der Reduzierung einer Schlacke mit Kohlenstoff in einer Linie aus Konverter- und VOD-Anlage (Vakuum Oxygen Decarburisation),
- 4 zeigt schematisch das Prinzip der Entkohlung bei der Reduzierung einer Schlacke mit Kohlenstoff in einem Vakuum-Konverter,
- 5 zeigt schematisch das Kohlenstoff-Gleichgewicht für FeCr (d. h. thermodynamischen Gleichgewichte zwischen Kohlenstoff und Chrom) bei unterschiedlichen Prozessbedingungen und
- 6 zeigt schematisch das Kohlenstoff-Gleichgewicht für FeMn (d. h. thermodynamischen Gleichgewichte zwischen Kohlenstoff und Mangan) bei unterschiedlichen Prozessbedingungen.
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In den 1 bis 4 sind die verschiedenen Teilprozesse dargestellt, die sich aus dem kombinierten Konverter-Vakuum-Prozess (mit und ohne Abstich) ergeben, wobei (gemäß 3) der Konverter-Prozess vom Vakuum-Prozess getrennt sein kann oder (gemäß 4) eine Kombination der beiden Teilprozesse stattfindet.
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Niedrige Kohlenstoffgehalte sind im System Metall-Schlacke beim vorhandenen Sauerstoff und bei stark verringertem Prozessdruck erreichbar. Das Vakuum bewirkt eine Reduzierung des Kohlenstoffgleichgewichts. Die Differenz zwischen dem temporären Kohlenstoffgehalt und dem Kohlenstoffgleichgewicht, naturgemäß verstanden als Reaktionspotential, bildet die treibende Kraft der Sauerstoff-Kohlenstoff-Reaktion. Je größer das Reaktionspotential ist, desto größer ist die Entkohlungsgeschwindigkeit gemäß nachfolgender Gleichung (3):
wobei bedeutet:
- (-dC/dt)
- Entkohlungsgeschwindigkeit
- C
- aktueller Kohlenstoffgehalt
- C*
- Kohlenstoffgleichgewicht
- τ
- Entkohlungszeitkonstante
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Mit der dargestellten Abfolge der chemischen Reaktionen im flüssigen Metall gemäß Gleichung (4)
wird das thermodynamische Gleichgewicht der X
nO
m -Reduktion durch Kohlenstoff wie folgt gemäß Gleichung (5) beschrieben:
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Nach der Auflösung der Gleichung (5) und unter Einsatz der nachfolgenden Gleichung (6) kann Gleichung (7) erhalten werden, wie sie unten aufgeführt ist, aus der die Abhängigkeit des Kohlenstoff-Gleichgewichts vom äußeren Prozessdruck gemäß Gleichung (8) erkennbar ist:
wobei
- X
- Metall-Komponente wie Chrom, Mangan und Eisen
- aC
- Kohlenstoffaktivität
- fC
- Kohlenstoff-Aktivitätskoeffizient
- aX
- Element X-Aktivität
- ƒX
- Element X-Aktivitätskoeffizient
- R
- O2/ Inertgas-Verhältnis
- aXnOm
- Schlacken-Komponente XnOm-Aktivität
- p, pCO
- Prozessdruck, Kohlenmonoxid-Partialdruck
- KC,X(T)
- Kohlenstoff-Element X - Reaktionskonstante in Funktion der Temperatur
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Aus 5 wird ersichtlich, dass sich das Kohlenstoff-Chrom-Reaktionsgleichgewicht beim Druck von 1.0 bar, der Temperatur von 1.750 °C, einem ChromGehalt von 78 % und dem Verhältnis R von 0,03 bei 0,4 % einstellt. Das Ergebnis besagt, dass weitere Sauerstoff-Zufuhr nach dem Erreichen des Gleichgewichts eine starke Oxidation von Chrom erzwingt und die Reaktivität der Schmelze forciert. Im weiteren Vakuum-Verfahren beim Druck von 0,1 bar und bei dem R-Verhältnis von 0,02 findet eine starke Verschiebung des Gleichgewichts auf das Niveau von 0,04 % statt. Dieser Wert limitiert die Entkohlung. Sie ist nur dann weiter möglich, wenn das Gleichgewicht durch Vakuum, Temperatur bzw. Blasverhältnis herabgesetzt wird.
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Aus 6 wird ersichtlich, dass sich das Kohlenstoff-Mangan-Reaktionsgleichgewicht beim Druck von 1,0 bar, der Temperatur von 1.600 °C, einem ManganGehalt von 75 % und dem Verhältnis R von 0,05 bei 0,62% einstellt. Das Ergebnis besagt, dass weitere Sauerstoff-Zufuhr nach dem Erreichen des Gleichgewichts eine starke Oxidation von Mangan erzwingt und die Reaktivität der Schlacke forciert. Im weiteren Vakuum-Verfahren beim Druck von 0,1 bar und beim gleichen R-Verhältnis von 0,05 findet eine starke Verschiebung des Gleichgewichts auf das Niveau von 0,04 % statt. Dieser Wert limitiert die Entkohlung. Sie ist nur dann weiter möglich, wenn das Gleichgewicht durch Vakuum, Temperatur bzw. Blasverhältnis O2/Inertgas herabgesetzt wird.
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Wie aus 5 und 6 mit der Darstellung der Gleichgewichte weiter hervorgeht, ist sowohl die Prozessführung durch das Vakuum und die Temperatur-Steuerung als auch das kontrollierte Blasen von Sauerstoff und Inertgas bzw. Stirring-Gas (d. h. das das O2/Inertgas-Verhältnis) sehr flexibel. Die maßgeblichen Parameter haben einen signifikanten Einfluss auf die Effizienz der Entkohlung. Abhängig von der produzierenden Legierungs-Sorte können im Rahmen der Vorbedingungen verschiedene Variationen zwischen dem Temperatur-Druck-Verhältnis und dem O2/Inertgas-Verhältnis gewählt werden. Das Einstellen der Temperatur erfolgt im Konverter-Prozess und des Druckes im Vakuum-Prozess, das Einstellen des Verhältnisses gilt für beide Teilprozesse. Es sei angemerkt, dass in der EnergieBilanz des Prozesses der endothermische Ablauf der Schlacke-Reduktion zu berücksichtigen ist. Er bewirkt eine Abnahme der Metalltemperatur.
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Eine Prozesssteuerung errechnet, optimiert und führt aus die maßgeblichen Parameter und die Verhältnisse des Prozesses. Maßgebend ist die Ermittlung der Entkohlung zwischen dem Konverter-Prozessende und der Zielanalyse nach dem Vakuum-Schritt, um die Kohlenstoff-Ziel-Analyse zu erreichen. Dieser Wert bestimmt weiter den notwendigen Sauerstoff-Bedarf zwecks Metall-Oxidation. Korrekturen der Sauerstoff-Menge sind nicht ausgeschlossen und können sich aus weiterem Bedarf der Temperatur-Einstellung und Schlackenbildner-Zugaben bezüglich Basizität ergeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2986743 B1 [0002, 0004, 0005]
- EP 2878684 B1 [0003]
- WO 2006/050963 A2 [0003]
- DE 102014215669 A1 [0003]
- EP 2207905 B1 [0003]
- EP 1431404 B1 [0003]
- DE 102014221397 A1 [0003]